Guten Morgen,
seit geraumer Zeit hat unser 7-jähriger Beaglerüde verschiedene Beschwerden. Zuerst fing es vor ungefähr vier Wochen damit an, dass er nachts das Urin nicht halten konnte. Da wir kurz vorher eine größere Untersuchung mit Blutabnahme und Ultraschall machen liesen und ihm für den Ultraschall das Fell am Bauch getrimmt wurde, dachten wir es könnte eine Blasenentzündung sein, da er beim Spaziergang am See (auch bei schlechtem Wetter und Kälte) gerne bis zum Bauch ins Wasser geht. Am nächsten Tag fing er dann an, jeden Wassernapf, den wir ihm hinstellten, in einem Zug auszutrinken. Wir waren mit ihm beim Tierarzt. Dort wurden ihm Blut und Urin abgenommen. Der Verdacht auf Cushing durch die Nebennierenrinde wurde ausgeschlossen, da die Kortisolwerte völlig in Ordnung waren. Eine Schilddrüsenunterfunktion wurde jedoch festgestellt, außerdem äußerte der Tierarzt den Verdacht auf Diabetes Insipidus, da das spezifische Gewicht des Urins zu niedrig war. Wir haben Tabletten bekommen für die Schilddrüse (Forthyron 400 Mikrogramm). Falls diese nicht helfen, dann ist es seiner Meinung nach Diabetes Insipidus. Die Tabletten haben wir am Donnerstag letzte Woche bekommen und sollten eine Woche später nocheinmal Urin beim Tierarzt abgeben, um zu schauen ob bzw. was sich verändert hat mit der Einnahme der Tabletten. Eine Veränderung im Trinkverhalten bzw. den nächtlichen Unfällen gab es nicht.
Beim Spaziergang am Samstag ist er schwach geworden und konnte nicht mehr selbstständig aufstehen. Nach ein paar Minuten ging es ihm deutlich besser bis auf einen unsicheren Gang. Es sah so aus, als wären es willkürliche Nervenimpulse. Als er dann wieder schwächelte und mit den vorderen Beinen wegknickte und mit der Brust in eine Pfütze fiel, nahm ich ihn hoch und fuhr zur nächsten Tierärztin, die Notdienst hatte. Sie konnte äußerlich nichts feststellen (Schlaganfall oder ähnlich) und gab ihm zwei Spritzen zur Stabilisierung des Kreislaufs und um die Muskeln zu entspannen. Außerdem solle ich nach dem Wochenende zur Blutabnahme kommen, um die Kortisolwerte zu testen, weil sie auf die Nebennierenrinde tippte. Gestern morgens früh um 4 wurde ich wach, weil ich ihn im Wohnzimmer auf dem Parkett kratzen hörte. Er lag in seinem Urin und kam nicht wieder hoch. Er zitterte am ganzen Körper, als hätte er Panik. Ich trug ihn in den Garten, wo er sich dann ein wenig beruhigte. Um 10 fuhr ich dann wieder zum Tierarzt. Der Arzt meinte, dass wenn es bis jetzt keine Besserung mit den Schilddrüsen-Tabletten gab, es dann doch Diabetes Insipidus ist. Die Schwächeanfälle und Zusammenbrüche seien die Folge vom vielen Trinken, mit dem er sich wichtige Mineralien und Vitamine aus dem Körper gespült hat. Es wurde Minirin als Nasenspray verschrieben, welches ihm nun zwei Mal täglich verabreicht wird. Die Forthyron Tabletten sollen wir weiter, zusätzlich zum Minirin geben. Außerdem hat er Vitamintabletten bekommen - auch jeweils zwei täglich. Letzte Nacht wurde ich durch sein Wimmern und Jaulen wach. Diesmal lag er auf der Couch, wieder in seinem Urin, und zitterte wieder panisch am ganzen Körper. Draußen im Garten stand er nur neben mir und schaute mich an. Zuhause war er zunächst noch nervös und lief nur umher, bis er irgendwann einschlief.
Eine Sache die ich in dem Text oben vergessen habe zu erwähnen: Dieses panische Zittern tritt nachts auf, wahrscheinlich direkt nach dem urinieren. Es ist ein ängstliches Zittern (wie an Silvester, wenn es laut knallt), obwohl er nie als Welpe dafür bestraft wurde, wenn er in der Wohnung gemacht hat. Sonst ist er den Tag über sehr träge und kraftlos, schwankt und torkelt manchmal.
Hat jemand Erfahrungen mit sowelchen Schwächeanfällen und Panikattacken bei Diabetes Insipidus? Die anderen Symptome, also das Trinken und Urinieren stehen auch in jeder Beschreibung zu der Erkrankung, aber von Schwächeanfällen bzw. dem Torkeln wird leider nirgendwo berichtet. Was ich mich auch frage: Wenn den Muskeln Vitamine und Mineralien fehlen, dann sollte er doch durchgehend schwächeln. Es passiert aber nur sporadisch.
LG,
darkrain