Warum ist es so schwierig, dass Tierschutz und Hundezucht friedlich koexistieren?

  • Ihh muss ehrlich sagen, dass ich persönlich finde, dass diese Diskussion doch überwiegend von der Tierschutzseite losgetreten wird.

    Ich kenne deutlich, und wirklich sehr deutlich, mehr Tierschützer, die gegen Züchter wetter.

    Sowas hatte ich teilweise auch auf der Straße. Die Menschen kennen die Rasse Wolfsspitz nicht und wenn sie Henry sehen denken sie an einen Mix, häufig Husky-Mix. Dann fangen sie mit mir einen Gespräch an ihren Hunde hätten sie aus Rumänien, Griechenland, Spanien, der Tötungsstaion, etc. Darauf hin fragen sie mich wo meiner herkommt. Sobald ich sage von nem Züchter aus Rheinland Pflaz wurde ich häufig angefeindet.

    Aus deren Sicht verschlimmere ich das Leid der Hunde. Dabei habe ich mir einen Hund ausgesucht, der zu mir passt und seit 6 Jahren bin ich und auch Henry sehr glücklich miteinander.

    Teilweise wurde mir da auch unterstellt ich wolle mich mit einem Rassehund wichtig machen, ich hätte ihn als Prestige Objekt. Schließlich würde ich es jedem unter die Nase reiben. Dabei habe wurde ich nur gefragt woher er kommt und ich habe niemanden ungefragt es unter die Nase gerieben. :ka:


    Ob manche Rassehundbesitzer so ähnlich auf Tierschutzhunde reagieren kann ich allerdingens nicht sagen, ausser ich selber mache sowas nicht.



    Eine Freundin war aber so ähnlich drauf. Sie hatte halt viele Vorurteile zu Rassezucht und hatte mit vielen "extremen" Tierschützern konntakt. Bis sie mal übels ausgenutzt wurde und gesehen hat, dass die Tiere nicht wirklich vermittelt wurden in dem Verein wo sie drin war. Daraufhin hat sie sich von dem Verein gelöst und betreibt nun eine eigene kleine Auffangstation für Nagetiere ohne Verein. Durch mich hat sie auch Erfahren was gute Züchter auch alles so betreiben und das dies durchaus im Sinne des Tierschutzes ist. Jetzt nach dem sie sich besser auskennt und eigene Erfahrungen dazu gemacht hat, hat sie nun ein ganz neues Bild zu diesen Themen.

    Sich Tierschützer zu nennen muss nicht unbedingt Tierschutz sein und Züchter sind nicht alle böse Vemehrer.


    Das Problem ist wohl auch viel zu oft die eigene Filterblase in der man sich befindet.

  • Da hatte ich ja richtig Glück bei meinen ersten Tierheimhunden.

    Die ersten 25 Jahre hatte ich Jagdgebrauchshunde da bis zu dem Zeitpunkt ein eigenes großes Pachtrevier da war und ich aus einer Jägerfamilie stamme. Die Hunde waren vom Züchter und vom (lt.DF-Ansicht, ich seh das etwas anders) Vermehrer.

    Meinen ersten Tierheimhund hab ich dann als noch Rassehundbesitzer, Jäger, vollzeitarbeitend, in einer Stadtwohnung ohne Garten wohnend und alleinstehend bekommen.

    Vielleicht waren meine Ansprüche passend zum Angebot. Ich wollte einen großen dunklen Hund, möglichst Hündin, nicht langhaarig, hundeverträglich und nach Training sollte sie alleine bleiben können.

    Ich habe den besten Hund meines Lebens bekommen.

    Bei den folgenden wars eh kein Problem mehr. Ich habe einfach immer nach den "Ladenhütern" gefragt.

    I

    Für mich persönlich denke ich wird es nie mehr ein Hund vom Züchter.


    Dort wo ich mittlerweile im Tierschutz mitarbeite haben die Leute zum Teil Tierschutzhunde, Rassehunde aus 2. Hand und Hunde, die beim Züchter gekauft wurden. Bis jetzt wurde noch niemand an den Pranger gestellt.

  • Och ja - ich kenne schon die Gegenseite. Warum ich mir nix Gescheites hole, ob ich am Hundekauf sparen will, dass Mischlinge auch nicht gesünder sind oder länger leben als Rassehunde (hab ich nie behauptet), ob ich mir keine Sorgen mache, dass der unberechenbare TS-Hund mal die Kinder beisst (hab keine). Von Gewettere über Hunde aus dem Ausland mal ganz abgesehen.


    Ist schon lange her, dass ich mich von solchen Sachen in irgendeine Rechtfertigungsposition oder Diskussion habe drängen lassen. Ich weiss, was ich an meinen Hunden habe. Wer uns öfter mal sieht merkt das auch. Und wer nicht, kann mir gestohlen bleiben.


    Sauer werd ich, wenn mir jemand sagt, dass mein Hund nix taugt. Oder das sowas gleich eingeschläfert gehört hätte. Da kommt dann auch ein Kommentar zurück.


    Ich käme deswegen aber nicht auf die Idee, das allen Besitzern von Rassehunden vorzuwerfen. Es sind halt ein paar.

  • Ich empfinde die Hunde aus dem Auslandstierschutz problematisch, weil es nichts ändert am Problem und Überraschungspakete ausgeliefert werden. Ich möchte natürlich nicht, dass Hunde in Tötungsstationen landen, aber da muss man auf die Länder politisch einwirken.

    Dem einzelnen Hund wird sicher geholfen, aber das ist ein Fass ohne Boden. Wir haben in Deutschland ja durchaus auch viele Hunde im Tierheim.

  • Ob manche Rassehundbesitzer so ähnlich auf Tierschutzhunde reagieren kann ich allerdingens nicht sagen, ausser ich selber mache sowas nicht.

    Ja tun sie. Ich hatte lange Rassehunde und dann kamen die Mischlinge. Ist mir bei meiner ersten Mischlingshündin richtig aufgefallen. Wo vorher immer ein bewunderndes oh toller Hund war kamen dann so: kein Geld mehr für was gescheites? Sprüche. Das ist aber schon lange her und mittlerweile ist der Tierschutzhund salonfähig geworden. Unangenehm wird es oft immer noch wenn die Sprache auf meine Auslandshunde kommt.

  • Hier wird ja öfter gesagt, gute Zucht wäre gleichzeitig auch Tierschutz. Inwiefern, könnte mir das mal jemand erklären bitte? Warum ist es Tierschutz, Tiere zu vermehren einzig im Interesse des Menschen?

    Weil Hunde vom seriösen Züchter nie im Tierschutz landen werden. Also sind diese Hunde durch den Züchter und das dahinterstehende Netzwerk besonders geschützt, aka Tierschutz.


    Tiere mit FCI-Papieren kann man im Tierheim mit der Lupe suchen. Und wer seine Hunde nicht im Notfall zurück nimmt oder Vermittlungshilfe leistet, ist mMn kein seriöser Züchter.

  • Jeder dritte Hund hier ist ein Mischling. und man kann ja Niemanden zwingen einen Rassehund zu kaufen.

    Ich frage auch nicht danach: Hund ist Hund.

    Beim Auslandstierschutz habe ich Bauchschmerzen. Ich habe viele Berichte gesehen, aber mir entzieht sich der Sinn. Auf einen vermittelten Hund werden trotzdem 3 getötet? Die Straßenhunde müssten alle kastriert werden....?

    Die müssen in ihrem Land eine tiergerechte Lösung finden. Und das passiert nicht, dadurch, dass man Hunde ausfliegt.

  • Und wer seine Hunde nicht im Notfall zurück nimmt oder Vermittlungshilfe leistet, ist mMn kein seriöser Züchter.

    Das kenne ich bei den Jagdgebrauchshunden der häufig geführten Rassen durchaus anders. Trotzdem muss natürlich selten ein ausgebildeter Jagdhund ins Heim. Dafür sorgt meistens das eigene Netzwerk der Familie oder der Jagdkameraden.

  • Es gibt auch Rassehunde im Tierheim.

    Wobei es mir da nicht auf Rasse ankäme.

    Ich kenne viele Mischlinge und viele sind wunderschön und total lieb.

  • Die Straßenhunde müssten alle kastriert werden....?

    Der größte Teil der hierher importierten Hunde sind zwar Straßenhunde, aber keine Straßenhunde wie du sie dir vielleicht vorstellst. Diese Hunde hatten oft einen Besitzer bis sie lästig wurden und dann auf der Straße landeten. Kastrieren und wieder freilassen in ihrem eigenen Revier wäre die beste Lösung. Die Hunde werden aber von Hundefängern eingefangen und in Shelter verbracht. Sie dürfen nicht mehr, auch nicht kastriert, auf die Straße gebracht werden. Das ist verboten. Also würden sie, würde das verbotenerweise gemacht werden, wieder eingefangen werden. Wieder Fangschlinge oder Narkosepfeil, wieder Transport, wieder Überlebenskampf im Sammelzwinger. Ein paar wenigen kann durch Export geholfen werden, durch laaangen Atem und viel Überredungskunst können mittlerweile mehr Besitzerhunde kastriert werden aber noch lange nicht viele . Wir vom Tierschutz bezahlen das ja gerne. Aber die Besitzer müssen mit den Hunden kommen.

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