Wie ruhig muss/sollte ein Hund beim Alleinebleiben sein?

  • Ich meine der Hund, der wirklich entspannt ist, ein Beagle ist es glaub. Der kam in der Studie vor.


    Ich find's erschreckend dass man heutzutage immer noch davon ausgeht, wenn unser Leben nicht verkompliziert wird - sprich unser Eigentum wird nicht angegriffen - dass dann automatisch alles gut ist.

    Wie's dem andern wirklich geht, für den wir ja freiwillig die Verantwortung übernommen haben und es jeden Tag freiwillig tun, geht enorm vielen am Böppes vorbei.


    Da hilft dann auch kein Whataboutism.


    Ich finde die Reportage erschreckend und erschreckend gut.

  • Videos kann ich leider grad nicht gucken. Muss ich später nachholen.


    Ist schon interessant, wie unterschiedlich die Meinungen sind.


    Es ist hier halt so, dass ich das fiepen überhaupt nicht hören würde, wenn ich nicht mit Kamera überwachen würde. Denn im Nebenzimmer höre ich es bereits nicht mehr, so leise ist es. Er tigert auch nicht umher sondern wechselt maximal mal seinen Liegeplatz. Auch steht er nie vor der Tür oder geht dort auf und ab.

    Bei Lena hab ich auch nicht überwacht und wusste daher nie, wie sie agiert, wenn ich nicht da bin. Mir war nur wichtig, dass sie nichts zerstört, die Nachbarn nichts hören und sie ruhig ist, wenn ich wieder komme. Das war mir genug aus Zeichen dafür, dass es gut läuft.


    Diesmal hatte ich die Möglichkeit und hab mich eben dann gefragt, ob ein Hund wirklich 100% der Zeit schlafen muss, wenn er alleine ist.


    Zum Fiepsen muss man vielleicht sagen, dass Aaron generell dazu neigt, mal hier und da zu fiepsen. Lena hat das übrigens nie gemacht, war mir bisher auch komplett neu. Er macht das auch, wenn wir dabei sind und er sich zB noch nicht so richtig dazu entschließen kann jetzt wirklich einzuschlafen. Vielleicht auch manchmal, weil die Zähnchen jucken vom Zahnwechsel. So hab ichs jedenfalls interpretiert. Manchmal macht er das auch einfach, wenn er sich kratzt.:denker:

  • Diesmal hatte ich die Möglichkeit und hab mich eben dann gefragt, ob ein Hund wirklich 100% der Zeit schlafen muss, wenn er alleine ist.

    Meiner persönlichen Meinung nach: Nein.

  • Es kommt die Zeit, da werden Hunde mit dem SUV direkt bis vor die desinfizierte und vorgewärmte Hundewiese gefahren......


    Zwar kenne ich die Überängstlichen HH aus meinen Kursen, aber die richtigen Helikopter-HH scheinen auf dem Vormarsch zu sein.


    Ja, Hunden wird langweilig, Hunde fielpen oder meckern auch mal, Hunde zeigen, dass sie etwas nicht mögen, Hund träumen und schlafen dann unruhiger.... Und das ist völlig normal. Denn, - "Achtung jetzt kommt was völlig Neues" - :Hunde sind LEBEWESEN mit sehr individuellen Charakteren und Veranlagungen. Was für den einen Entspannt ist, ist für den Anderen schon Todesstarre. Der eine (ein ausgesprochener Schutzhund, wird vielleicht alle 10 Minuten die Wohnung checken und wird völlig kirre, weil er sich nur in einem Zimmer bewegen kann, der Andere, ein eher flegmatischer Hund, vielleicht ein Mischling ohne spezielle 'Ausrichtung" wird, eingesperrt in einem Zimmer einfach rumdösen, weil er ja eh nichts anderes machen kann. Den Entspannungsgrad eines Hundes daran fest zu machen, dass er möglichst wenig Reaktion zeigt ist übrigens Blödsinn. Hunde leben vorrangig im Hier und Jetzt. Sie haben kein wirkliches Zeitgefühl) Wenn sie nichts tun können, finden Sie sich meist nach kurzer Zeit damit ab und dösen (überaus nützliches Mittel um Energie zu sparen und Gesehen nicht anzugreifen). Hat man einen anders veranlagten Hund, wird man es an den Türrahmen, den Wänden oder Sofas sehen. Oder der Nachbar meldet sich.


    Was man aber sehr sicher sagen kann: Auch hier gibt es keine allgemeingültige Bedienungsanleitung. Das ist von Hund zu Hund unterschiedlich. UND: Kein Hund trägt einen Schaden davon, wenn er mal jammert ... Wie schön viele geschrieben haben: Man merkt ob es seinem Hund gut geht oder nicht. Auch ohne Kameras.

  • Ich fangs mal andersherum an, weil mir vermutlich gerade ähnliche Threads durch den Kopf gehen wie Dir: Für mich ist es da Wichtigste, dass der Alltag zwischen mir und meinen Hunden ein freudiges und entspanntes Miteinander ist. Und vieles einfach ganz selbstverständlich. Was nun überhaupt nicht heißt, dass es mir entgeht oder gar am Arsch vorbeigeht, wenn irgendwas mit meinen Hunden nicht stimmt :???:


    Es fällt mir also schon auf, wenn sich einer von beiden irgendwie anders zeigt oder gezeigt hat als sonst. Und dann gucke ich auch schon genauer, ob es da noch Anzeichen gibt. Und wenn, dann wird natürlich gehandelt.


    Aber solange hier alles sonst fröhlich und munter ist, fange ich nicht an, die Details zu analysieren und meine Hunde zu scannen. Weil das was mit mir und was mit meinen Hunden macht. Und zwar (und ja, das kann individuell sein) nichts Gutes. Sehe ich sehr gut an meiner Angsthundine Lilly, die merkt und spiegelt das sofort, wenn sie intensiver beobachtet wird als üblich.


    Deshalb lass ich lieber soweit wie möglich Druck raus. Und allzu intensive Detailbeobachtung und -analyse macht meiner Meinung nach Druck. Der sich dann wieder auf den Hund überträgt und Stress macht. Sei es nun das Thema Alleinsein, Futter, Leinenführigkeit ... Bei zu viel Analyse geht glaube ich manchmal einfach das Gefühl fürs Miteinander verloren. Und bei so manchen Beschreibungen hier krieg ich ja schon beim Lesen kaum Luft, wie solls denn da erst dem Hund gehen?:ka:


    Ansonsten arbeiten wir hier in versetzten Schichten und mit versetzten freien Tagen, damit die Hunde so selten wie möglich alleine sind.


    Edit: @Herdifreund : Überschnitten

  • Hund darf sich auch alleine beschäftigen, sollte dabei aber nichts ruinieren und auch keine Türen, kästchen oder schubladen öffnen.


    Es kommt auch auf das Umfeld drauf an, ein Hund der bei einem Single grosswird wird ein anderes Erholungsbedürfnis haben, wie ein Hund z.b. bei mir, zweithund, 4 Kinder, immer Aktion - immer was los. Wenn die Hunde mal alleine zu Hause sind - holen sie was nach, z.b. couch schlafen (das dürfen sie nicht wenn wir da sind) - dösen - hundekekse knabbern (die ich bereitstelle). Meine Hunde "Lieben" diese Erholungsphasen und schlafen auch zu 80 %, sind jedoch hellwach sobald sie mein Auto bei der letzten Kreuzung um die Kurve fahren hören, parke ich mein auto am parkplatz sitzen sie bereits beide hinter der türe - also so "weggetreten" sind sie nun auch wieder nicht.


    100%ige Überwachung eines Hundes finde ich fehl am platz, wie oft der seine Leibeslüftchens erschnüffelt und dabei wedelt oder seine Genitalien schleckt ist schlichtweg privat.

  • 100%ige Überwachung eines Hundes finde ich fehl am platz, wie oft der seine Leibeslüftchens erschnüffelt und dabei wedelt oder seine Genitalien schleckt ist schlichtweg privat.

    Naja, so privat kanns ja nicht sein, wenn er das macht, während er neben mir liegt. Diese Annahme find ich irgendwie auch arg vermenschlichend.


    Wo ich allerdings zustimme sind die Stimmen, die sagen, dass diese permanente Überwachung irgendwie nicht nötig und auch nicht unbedingt gut ist. Wobei sie mir ja auch schon einmal geholfen hat zu erkennen, dass die Situation für meinen Hund grad nicht so dolle ist, als er angefangen hat, sich Beschäftigung zu suchen. Nach meinem Gefühl ist es dann besser, das Training vorzeitig abzubrechen als ihm eine frustrierende Erfahrung zuzumuten und damit evtl. das folgende Training zu erschweren.

  • Das war jetzt von mir auch gar nicht auf Deine Beschreibung bezogen. Aber ich glaube, ich hab im Kopf, welche Threads Dich noch zur Nachfrage angeregt haben :smile:


    Ich bin halt auch nicht mit dieser ganzen „Technik“ aufgewachsen und kann mir schon vorstellen, dass ein „Digital Native“ die bei Weitem selbstverständlicher und druckloser einsetzt, als das bei mir der Fall wäre.


    Solange Du Dir da nicht den Riesenstress machst (und so hört es sich nicht an) ist doch super, was für Euch funktioniert :nicken:

  • Das stimmt auf jeden Fall!


    Wenn der Hund mal fiept oder kurz jault würde ich mir auch keine Sorgen machen.

    Meine haben auch mal unruhigere Tage weil sie zB nicht ausgelastet sind bevor ich gehe, weil der Postbote geklingelt hat o.ä.


    Aber ständig sollte rumtapern und fiepen nicht vorkommen.



    Wenn ich hin und wieder auf die Kamera gucke will ich die Hunde in 95% der Fälle entspannt sehen - ob sie schlafen, spielen oder auf dem Kauholz nagen ist mir dabei egal, Hauptsache entspannt.

    Erwische ich mehrmals wöchentlich einen Einblick ins Fiepen ist davon auszugehen, dass der Hund das häufiger tut und gestresst ist.


    Denn wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Hund eigentlich tiefenentspannt ist aber in dem zufälligen Moment in dem ich das Kamerabild abrufe fiept er?





    Dass ich den Stress registriere bedeutet nicht, dass ich in blinden Aktionismus verfalle. Mein älterer Rüde wollte nicht gerne alleine bleiben während viele läufige Hündinnen unterwegs waren. Da habe ich überhaupt nichts gemacht weil absehbar war, dass der Spuk bald vorbei sein wird.


    Als mein Junghund die ersten Male länger alleine war hat er ab einer gewissen Zeit angefangen unruhig zu werden. Das habe ich vorerst nur beobachtet und nach ein paar Tagen hatte er sich daran gewöhnt und war wieder entspannt.



    Wenn es nicht durch konstantes Training besser wird sollte man darüber nachdenken, ob eine Änderung nötig ist.

  • Das war jetzt von mir auch gar nicht auf Deine Beschreibung bezogen. Aber ich glaube, ich hab im Kopf, welche Threads Dich noch zur Nachfrage angeregt haben :smile:

    Hab ich auch so nicht verstanden. :) Alles gut!

    Ich sehe das ja an sich auch genau so. Ich werde meinen Hund auch nicht permanent überwachen, wenn das Training erstmal durch ist. Um Gottes Willen. Der Hund soll abschalten und ich ja auch.

    Fürs Training momentan find ichs ganz angenehm, weil ich einfach so die Schwachstellen erkennen kann und ggf. handeln kann.



    Denn wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Hund eigentlich tiefenentspannt ist aber in dem zufälligen Moment in dem ich das Kamerabild abrufe fiept er?

    Richtig! Und genau da gebe ich dir Recht. Wäre es nur ne Momentaufnahme gewesen und ich hätte ihn genau in dem Moment beim Fiepsen "erwischt", würd ich mir auch Sorgen machen. In der Tat hatte ich aber eine 100%ige Überwachung und er lag in 99% der Zeit einfach nur rum oder hat fest geschlafen. Oft schläft er sogar so fest, dass er noch ganz verpennt ist, wenn ich wieder komme und mich nur verschlafen vom Bett aus anguckt.


    Ich hab mir um das Fiepsen dennoch Gedanken gemacht. Mich aber hinterher gefragt, ob ich das eigentlich überhaupt muss. Wenns jetzt wirklich laut gewesen wäre, er irgendwie noch andere Zeichen von Stress gezeigt hätte, wärs sicher anders gewesen.

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