
Ausgeprägte Leinenaggression beim neuen Hund
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Gast88272 -
14. Juni 2019 um 10:51 -
Geschlossen
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Bei Betti sieht das vermutlich nicht ganz so seltsam aus, wie beim Galgöchen. Auch wenn ich find, dass es ein Kleinhund ist, weil es nicht übern Tisch schauen kann.
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Immer noch Woche 18+2
Das Galgöchen kann immer noch kein Sitz.
Es kann "Innen gehen" an der Leine neben dem Junior. "Komm" bei wenig Ablenkung, Kommen auf Pfiff bei viel Ablenkung, "Geh auf Deinen Platz". "Schau!". "Wer mag Käse/ein Keks?". "Nein!“." Gemma heim! " und ein bisschen "Bleib bei mir" und mittelprächtig "Steh".
Krallen kann man in einem Durchgang dremeln, ausgespuckte Tabletten wiedet rein stopfen und alle Zähne putzen, ohne Schnappgesicht.
Es erkennt Hundezonentüren und verwechselt wie viele Stadthunde auch Kinderspielplatztore damit, weil baugleich, und möchte aufn Spielplatz.
Es läuft im Alltag ohne Auslauf irgendwo fast nur noch mit Halsband und sicherheitshalber 2 Karabinern an der Leine. Geschirr hauptsächlich noch für sicher Hundesichtungen mit ev. ungeplantem Kontakt, Neuland, bekannt und geplant stressige Situationen oder Flexileine.
Die alte Schäferdame, die es nun 3x oder so gesehen hat, rannte heut leinenlos in uns rein. Galgöchen war kurz minimalbrummig, aber grundsätzlich sehr gesittet, sogar, als die Tante Wanja von hinten kam.
Das Zwergfellknäuel wird nicht angemacht. Das erkennt er auch. Obwohl es keine Experimente gibt, wenn es mit Herrn Besitzer unterwegs ist, nur mit Frau Besitzer. Die ist nämlich ignorant genug, dass ich mich mit ihrem Hund und meinen beschäftigen kann und mit Keksen und dem Galgöchen gegebenenfalls Hirn zurück stupsen alle nett zueinander sind und kein beteiligter Mensch Stress hat und die Hunde dann auch nicht.
Aber auch was andere Hunde betrifft: Reaktionsheftigkeit massiv zurück gegangen. Manchmal kann sein, dass das Galgöchen zum Hopser nach vorn ansetzt, ein, zwei Mal bellt und auf ein "Nein!" hin normal weiter geht oder sich lobendes Pokraulen abholt.
Allerdings ist Abreagieren/Schnappen nicht einfach so verschwunden. Im Zweifelsfall würden fremde Hunde weiterhin gezwickt werden und den Junior angehen als Blitzableiter gabs heute erstmalig auch. Aber da war auch der Endgegner unterwegs und gleuchzeitig oben und unten und überall was los.
Der Endgegner stromert schon seit Jahren leinenlos durch die Gegend, und mittlerweile bin ich mir sicher, dass er nicht her kommt, bis auf das eine Mal irgendwann doch, wie, als man grad mit der Nachbarin mit dem Angsthund plaudert und darüber spricht, dass der Hund bzw sein Besitzer zwar seit Jahren alle nervt, aber der Hund nicht her kommt, aber irgendwann kann halt trotzdem das eine Mal sein, wo er doch her kommt. Und wer kommt in exakt genau dem Moment tatsächlich an den anderen Hund heran gestakst? .... Bingo.
Jedenfalls, bei aller ausgestrahlten Ignoranz, der größte Rüde im Viertel, frei laufend noch dazu, hat noch keinem Hund hier gefallen. Da zuckt auch das Galgöchen noch mehr aus, als sonst schon.
Ansonsten: Beim Optiker mit sein fand es nicht prickelnd, aber überlebbar. Und der Rollstuhlnachbar hat selbst festgestellt, dass er nicht mehr angebellt wird, egal wo und wann wir uns begegnen und sogar, wenn er von hinten kommt.
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Woche 18+3
Stress ist schlecht und Stress ist gut. Ohne Stress auch keine Anpassung, sondern verharren im Status quo.
Ich versuche da irgendwie zu pendeln. Und weil die nächsten Tage wenig Hundezeit bleiben wird, war heute der Hochstresstag.
Auf lange Sicht ist es fast nicht verhinderbar, dass das Galgöchen mal U-Bahn oder Zug fährt. Nicht ständig. Aber es wird Momente geben, wo ich nicht drumrum komm.
Einmal haben wir das ja schon anprobiert um zu sehen, wie das Galgöchen reagiert. Straßenbahn und Bus schafft es schon. Nicht locker leicht, aber ohne Panik.
Heut war der Tag im Monat, wo ich ins Büro muss, was in Vorgalgöchenzeiten auch immer die Gelegenheit war, in DAS Auslaufgebiet zu kommen. Das war dann meist ein Halbtagsausflug für die Hunde. Anstrengend, aber auch sehr ergiebig, weil alles geboten, was sie interessiert. Und anderntags dann pennen, bis der Harndrang kommt.
Mit dem Galgöchen ist das nicht machbar. Oder war. Wir sind jedenfalls die Strecke heut gefahren. Unter der Vorraussetzung: ich bin ausgeschlafen, habe keinen Zeitdruck und alle Ruhe dieser Welt den zu erwartenden Stress an mir abprallen zu lassen.
Man muss sich dessen gewahr werden, dass man da schon im Bereich Flooding unterwegs ist. Drum mag ich das auch nicht allzu tiefgehend erläutern. Do not try this einfach so. Das ist nämlich der Brachialweg mit Schiefgehpotential. Und man kann nicht mehr abbrechen und einfach wieder aus der Situation raus.
Mit einem 60cm Hund am Schoß in der UBahn am Boden sitzen und einfach nur da sein. Am Rückweg konnte es wieder fressen.
Und jetzt darf es pennen, bis der Harndrang kommt und dann weiter schlafen.
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Woche 18+4
Fressen
14 Minuten raus gehen
Schlafen
7 Minuten raus gehen
60 Minuten Kontaktschlafen mit mittagsmüdem Menschen
Schlafen
35 Minuten raus gehen (aber auch nur, weil Nr. 2s Verdauung erst durch mehr gehen in die Gänge kam)
Schlafen
Nicht mehr raus wollen
Schlafen
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Woche 18+5
Das Galgöchen macht erstmals beim Futter suchen im Hof mit.
Man muss ihm zwar alles vor die Beine werfen, während der Junior Wurstbröckchen auch hetzt, aber es hat zeitweilig den Blick vom Hoftor gelöst und aufn Boden gerichtet und den Rüssel auch.
Außerdem hat es das Kind angearscht. Was ich ja als nette Geste interpretierte. Das Galgöchen verlagert seine Interessen zusehends vom vorderen aufs hintere Ende. Man sieht nicht mehr ständig seine Zähne, dafür macht es nun mehr Pokontakt und will sich mit dem Hintern ein bisschen an einen anlehnen.
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Außerdem hat es das Kind angearscht.
.... die Lösung ergab ein nettes Filmchen in meinem Kopf
Das Verhaltensrepertoire erweitert sich zusehends - und das Galgöchen scheint daraus auch mehr Sicherheit im Umgang mit seiner Umwelt zu finden.
Ich hätte gerne so ein Angearscht-Foto, bitte
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Habe kein angearscht Foto. Sonst macht es das nur bei mir und ich bin nimmer so biegsam, das einzufangen.
Es scheint ja ein sehr körperbetonter Hund zu sein, der Streicheleinheiten und Massagen wirklich mag. Auch Kontaktliegen mit Kontakt, nicht nur mit 20cm Abstand, wie der Junior.
Das Galgöchen lehnt sich gerne an einen an. Bei dem Hund und in den Momenten, wo es das macht, wirkt das auf micht nicht wie "Kontrolle" oder "Respektlosigkeit", eher wie Zuneigungsbekundung oder Wohlgefühl, manchmal Spiel.
Es macht sowas ähnliches übrigens auch, wenn ihm draußen Unsicherheit noch auf den Magen schlägt, aber es nicht hochängstlich ist.
Hält man ihm da Futter hin, dreht es den Kopf davon weg, und geht rückwärts (es kann wahnsinnig schön rückwärts gehen) und hält den Hintern her. Krault man es dann am Popsch, sinkt spürbar die Herzfrequenz.
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Woche 18+6
Das Galgöchen kann nun manchmal schon erst mal schnuppern und schauen und dann rennen.
Weil bei Dunkelheit weniger Hunde unterwegs sind, nun etwas öfter.
Wobei hören und sich Käse erarbeiten erst nach ner Weile Eigenbrötlertum und ne Runde rasen funktioniert.
Die immer mal wieder Zaunpöbelei geh ich wohl an, in dem es an den gängigsten Problemzäunen derzeit an der Leine bleibt. In Zaunnähe. Die Reize, die da auftauchen nicht meidend. Mit Unterbrechung durch mich und mir zuwenden und Käse, wahlweise auch Hintern kraulen.
Hunde... geht eigentlich. Neben anderen laufen noch in weiter Ferne, aber bei Annäherung immer das selbe Spiel, in meist gemäßigterem Ausmaß als anfangs. Galgöchen versucht weiterhin erst mal kommentarlos in den anderen Hund zu hacken. Darf es nicht. Ich beschäftige mich mit dem anderen Hund. Fleischhackerallüren werden unterbunden. Für nett sein gibt es Käse. Nach 2-4 Hackversuchen ist Ruhe und das Galgöchen kann normal vor, neben, hinter dem anderen Hund gehen. Manchmal wird der dann auch beschnuppert ohne Zwickintention.
Frontale Hundebegegnungen im direkten Wohnumfeld wesentlich besser geworden. Wenn Galgöchen überhaupt keift und vorstarten will, reicht meist ein "Nein" , dann geht es normal weiter. Wobei da trotzdem noch eine gewisse Anspannung ist, die es sich dann 2m weiter weg schütteln muss.
Menschenmänner meist sind manchmal egal und manchmal sehr schrecklich. Vorallem an Kreuzungen. Da darf das Galgöchen zwischen meine Beine.
Es hat heute Käsewürfel im Park gesucht. Wenn sie nicht weiter als 30cm entfernt waren. Das sind 30cm mehr, als bisher.
Und manchmal ist da so eine Ahnung, wie schnell der Hund wirklich ist. Wilde Jagd mit dem Junior. Mit etwas Halszwicken zwar, aber keinem extremen Abreagieren und voll drüber sein. Wie schnell die beiden wirklich sind, weiß ich allerdings trotzdem nicht. Viel zu wenig freie Fläche und nix zu jagen. Ich hab noch keinen von beiden je in voller Aktion gesehen. Aber Spielhetztempo reicht aus, dass einem schwindlig wird. Und die Hunde für heute sehr zufrieden sind.
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Woche 19+2
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Straßenbahnfahren nun wirklich auf einem Niveau, wo ich sag, das Galgöchen kann es. Kein Hecheln, kein Stressgesicht, stattdessen noch mehr Brathuhn und Käse fordern, trotz ordentlich was los.
U-Bahn Gewöhnung wird nun weiter forciert. Am freien Tag mit ausreichend Zeit, sich nicht stressen zu lassen, wenn der Hund gestresst ist und nicht mitten in der Rush Hour rumzuüben. Das wäre Königsklasse und noch ein bisschen sehr zuviel.
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