Ausgeprägte Leinenaggression beim neuen Hund

  • Für zwei Hunde ist der Preis ja eigentlich noch echt gut. Auch wenn es weh tun wird.

    Vorallem weil da 2xNarkose für 20kg aufwärts dabei war. Mein Konto weint bittere Tränen. Aber der Verstand ist mehr als einverstanden mit dem Preis.

  • Woche 15+6

    Nach der Narkose blieb das Galgöchen gestern draußen bis spätabends sehr schreckhaft. Deshalb wieder Geschirr zum Halsband auch bei nur kurz zum pinkeln raus.

    Morgens Anfälle von Wagemut. Rein ins verbotene Zimmer sneaken und Plüschtiere klauen. Seltsame Stühle im Hof (hölzern, sonst dürften die von einer lebensmüden Freigängerkatze sein) erforschen.

    NEU: Galgöchen Radius um mich herum wird erweitert.

    Schleppleine macht mich wahnsinnig, Flexi auch, aber weniger. Also die 5m Gurtbandflexileine für 70kg Hunde am Gürtel und am Brustgeschirr montiert um Schnuppereinheiten und moderate Gebüscherforschung abseits von Kurzzeitfreilauf zulassen zu können.

    Auch wenn das Galgöchen auf den ersten Blick fast wie ein normaler Hund wirkt, es scheint einfach nicht zu wissen, was man abseits von Rennen wie blöd draußen sonst noch so machen kann bzw traut sich nicht immer.

    Auch kann es so in hundereicheren Bereichen etwas herum marschieren, ohne Hunde am anderen Wiesenteil anzugehen.

    Selbst Zaunpöbeln läss sich etwas besser regulieren. Da hat es sich mit 3 Meter Vorlaufrecht gut im Keifelan unterbrechen lassen und andere Hunde geduldet. Übrigens auch vollausgestatte Rüden.

    Auch mit etwas Abstand neben dem uns noch unbekannten Rüden einer Arbeitskollegen spazieren ging gut. Sogar in dessen Nähe in der Sonne liegen, weil langweilig, wenn die Weiber tratschen, ging ausgezeichnet. Allerdings auch diesmal: was nicht in der Gruppe gepöbelt wird, wird dann nach außen getobt. Jeder Hund der vorbei geht, ist dann noch doofer. Da ist auch das Schnappen, auch rückwärts, wieder da. Bloß der neue Hund in der Gruppe darf atmen.

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  • Im Prinzip fast schon

    Woche16+0

    Das Galgöchen kann weiterhin kein Sitz! oder so Schnickschnack.

    Es bietet das allerdings auch von sich aus noch nicht an (Abgesehen von Angstschoßsitzen)

    Junior war, trotzdem der viel outgoinger ist, auch erst nach 5 Monaten so weit, für einen Hamburger mal auszuprobieren, was ich wollen könnte und sich mal testweise zu setzen.

    Das Galgöchen probiert noch sehr wenig aus. Abgesehen von extravaganten Schlafpositionen und draußen manchmal Randale, ist es weiterhin auffällig unauffällig und fürchterlich brav.

    Jeder Stofftierklauversuch erfreut mich sehr. Oder ins Wohnzimmer einbrechen. Auch wenn ich es dann gleich verbie..., nein, stimmt nicht, ich verbiete derzeit nicht, ich räum nur besser auf oder mach das Babygitter richtig zu.

    Denn eigentlich will ich ja, dass das Galgöchen ausprobiert, selbst wenn es Unfug und gegen die Hausregeln ist. Denn das fehlt dem Galgöchen noch. Der Mut zum Experiment. Zwar werd ich manches gleich wieder verbieten müssen, aber derzeit verbiete ich vorallem verbal fast nix. Es soll austesten.

    Was hab ich mich damals gefreut, dass der Junior damals zum ersten Mal heimlich den Mülleimer plünderte, auch wenn das nicht erlaubt ist. Das war so ein Zeichen für: er ist kein Schockbraver Folgsamkeitszombie mehr, sondern langsam angekommen und entwickelt eigene Ideen.

    Flexileine soll, so mein nicht vorhandener Plan, den Forschergeist des Galgöchens, der unleugbar da ist, aber nicht so ganz raus kann, auch beleben. Und paradoxerweise auch de Radius und den Fortgehdrang einschränken.

    Das Galgöchen ist einer der Hunde, die einem nicht von Anfang an am Rockzipfel hängen. Der Senior war so ein "Velcro Dog" und ging auch leinenlos bei Fuß, bis er sicherer war und meine Überzeugung, ich hätte den so rasch so gut erzogen, einem Realitätscheck unterzog.

    Das Galgöchen war anfangs nur auf und davon (der Junior ebenfalls) und voll auf "Ich kann das alleine". Mittlerweile ist da doch mehr Orientierung an mir da.

    Heut beim Flexileinentest marschierte er auch immer mal bis ans Leinenende um dann doch nachzusehen was ich mache und zurück zu kommen.

    So irgendwie stell ich mir das vor. Mehr entfernen können und erforschen und dabei trotzdem mehr in Kontakt bleiben, als so ein Renn zum Hasen, mach dein eigenes Ding und dann komm halt wieder zurück-Hund ursprünglich kennt.

    Flexileine funktionierte ganz passabel. Bis auf Pöbelmomente. Da ist sie wieder Mist. Fürs Kreuz einerseits, hauptsächlich aber wegen Kopfkontrolle. Heute mehr blaue Flecken kassiert, als in den 16Wochen davor.

    Bekannte Hundegruppe ging übrigens mit erstmals 3-5 Meter Spielraum sehr gut. Bis halt ein weiterer Hund auftaucht. Dann ist Kopfboxzeit und vor und zurück schnappen und steigen, wenn zuviel Möglichkeit dafür besteht.

    Mal sehen. Renn ohnedies schon rum wie der ärgste Penner, der seine Habseligkeiten im Einkaufswagen vor sich hinschiebt, mit dem Unterschied, dass ich sie umgehängt habe. Mindestens 1e Wechselleine hat Minimum irgendwo noch Platz an mir.

    Seit ziemlich genau einer Woche gibt es mehr zwischenhundliches Kontaktliegen. Vom Junior ausgehend.

    Und man bringt nun auch Fleisch und so vereinzelt in das Galgöchen. Sofern das Ekelzeug maximal halbroh ist. Hühnerherzenmedikamententrick geht immer noch nicht.

    Antibiotikum schmeckt anscheinend so scheußlich, dass es sich nicht mit den Zusatzkapseln zusammen ins Galgöchen schleusen lassen. Da greife ich erstmals zu "Da muss er durch" und stopfs ihm tief in den Rachen und Wurst nicht so tief hinterher. Mittlerweile schein ich das zu dürfen, auch wenn es unlustig ist. Es wird schnappmimisch unauffällig erduldet.

  • Eine Sache bereitet mir ja Bauchweh. Das Zaunpöbeln bzw Zäune ansich.

    Das Galgöchen akzeptiert optische Begrenzungen und hat anscheinend noch nicht die Erfahrung gemacht, dass man über Zäune springen kann. Und das soll tunlichst so bleiben.

    Können tät er allemal. Es ist illusorisch anzunehmen, der Hund käme nicht locker flockig über den Zaun des öffentlichen Hundeklos. Obwohl der Überhöhe hat. (Lustige Vorgabe der Stadt. Wiener Hundezonen sollen explizit nicht abhausicher sein.)

    Riskant sind vorallem hohe Erregungslagen. Da springt n Hund schon mal über einen Zaun ohne es richtig bewusst zu tun. Bewusst wird es erst, wenn dem Hund bewusst wird, was er da getan hat und wie.

    Und dann ist springen plötzlich eine Option. Die Dürrekatastrophe sprang, als sie es realisiert hatte, auch für Fremdhund auf der anderen Straßenseite, hoch riskant in mehrerlei Hinsicht. Der Senior nur für Pizza am Boden und Touristenkacke im Gebüsch, der Junior hat ab Dämmerung bei manchen Zäunen Leinenpflicht, denn da könnte Beute auftauchen.

    Tja, und beim Galgöchen isses das Zaunstänkern, das riskant ist, auch wenn es theoretisch besser wurde, praktisch passieren auch so blöde Situationen wie heute Morgen.

    Spoiler anzeigen

    5:30 Das Galgöchen darf sich in einer morgenleeren Hundezonen leinenfrei morgendlich entleeren.

    1 Mann mit 1erPackung Milch und 1em Hund steuert frontal auf den Eingang zu. Überlegt sichtlich rein zu kommen. Das Galgöchen springt an.

    Typ mit Hund steht und starrt. Galgöchen hochgefahren genug um nicht mehr zu hören. Typ schlendert mit einer Seelenruhe am Zaun entlang. Den Hund natürlich mit dem Rüssel am Gitter.

    Galgöchen schäumt.

    Typ bleibt am anderen Eingang stehen, sein Hund fixiert das Galgöchen. Er fixiert das Galgöchen. Er steht und steht und steht.

    Ich frage, was er damit bezweckt. Sag, er soll hier bitte nicht rumprovozieren, sondern den Hund in Ruh lassen. Erfolglos natürlich.

    "Es ist nicht mein Problem, wenn Dein Hund sich aufführt. Erzieh ihn halt."

    (So jung schau ich morgens nimmer aus, dass das Du nett interpretierbar ist.

    Und man könnte ihn planen hören, dass er jetzt rein kommt, nicht ohne dem unfähigen Weib mit Hund anzudrohen, dass, sollte seinem Hund was passieren, er die anderen Hunde abstechen wird.

    An dem Punkt habe ich Fantasie. Aber berufsbedingt doch ne beachtliche Trefferquote in der Schnellbeurteilung: wer wird sexuell übergriffig und wer brutal und wer blöfft nur.)

    Dass da hinter mir und dem Galgöchen noch ein unbebeißkorbter 70cm Hund stand, hat ihn mutmaßlich davon abgehalten, seinen Hund zu opfern um es der dummen Pute zu zeigen oder er hätte die Milch abstellen müssen.

    Das war alles nur unterschwellig und unspektakulär. Aber heast, wenn ich ansatzweise mitkriege wenn eine fremde Spezies Drohverhalten zeigt, ist doch anzunehmen, dass ich es bei meiner eigenen auch erkenne.

    Galgöchen wäre diesmal beinah gesprungen. Und war noch auch 190, als der real life Troll sich doch trollte.)


  • Also wenn man das liest, hat man ein wenig das Gefühl ihr hättet den Platz mafiamäßig kontrolliert. ?

    Ich hätte mit Galgöchensverhalten echt Probleme gehabt. (hatten heute eine ähnliche Begegnung im Wald bloß ohne Herrchen)

    Klar, der Typ zeigt Unvorbildverhalten, aber das Galgöchen reagiert bzw. ist der den du steuern kannst. So war sein Verhalten ja jetzt erfolgreich?

    Ansonsten, verrückt das es erst 16 Wochen sind. Kommt mir so viel länger vor.

  • Ich konnte es nicht mehr steuern. Und es war nicht so, dass man 20cm am Galgöchen vorbei gehen muss.

    Oder seinen eigenen Hund ran lassen.

    Das war schlichtweg Provokation und "Mal sehen, was sie jetzt macht" weil

    ihn wohl genervt hat, dass der Hund bellt.

    Natürlich hätte das Galgöchen Erfolg. Und den höchsten Stresspegel seit ewig. Für den Rabiatnik war das Komplettprovokation. Eher vom Menschen, als vom Hund.

  • Achso und mafiös besetzt ich nix. Ich lass nur bedingt verträgliche Hunde da laufen, wo grad keine anderen sind.

    Und will wer rein, bitt ich um kurze Anleinzeit und geh halt raus.

    Blöd und zwar grundsätzlich ist immer: einfach reingehen und nicht fragen. Kracht genau deswegen eh immer wieder zwischen Hunden.

    Wobei nicht mal sicher war, ob Milchmann rein wollte. Spazierte halt im Zeitlupentempo völlig unnötigerweise plus den Hund anstarrend am Zaun entlang. Blieb stehen und starrte weiter und starrte und stand.

    Und das ist einfach auch grundsätzlich doof.

    (Spornt mich aber an, endlich an die Bezirksvertretung zu schreiben. Diese Hundezone ist strategisch komplett misslungen und führt vorallem im Sommer allein schon durch ihre Lage zu Vorfällen. Oder zu Starrduellen und Zaunstänkern.)

    Man kann es halt auch einfach wollen, dass ein anderer Hund auszuckt.


    Und soooo tragisch war's nicht. Das Gefühl transportieren, das hier jemand Stunk suchte, ist halt schwer. Es gibt so einen Hundehalterypus, der anscheinend Spaß daran hat, stressige Situation zu befeuern. Und zwar nur bei Frauen (oder kleinen Männern).

    Ich kann mich natürlich auch irren.

    Aber erst irgendwas eskalieren lassen und dann "Du Schlampe hast Deine Hunde nicht im Griff." knurren oder" Ich stech den Scheißköter ab" oder mit Schlägen drohen, ist hier in der Gegend nicht gänzlich unverbreitet. Alles honorige Herren.

    An mir und anderen bereits mehrfach erlebt.

    Der heute Morgen war so drauf. Sagte zumindest der "Schnell weg hier" Radar

  • Ich kenne das ja von Leuten, meist männlich ohne Hund (mich blöd anmachend), angepöbelt zu werden. Sie denken sie könnten Betty Respekt einstarren.

    Aber gerade da breche ich den Hund sofort ab. Sonst hab ich das Menschenproblem noch stärker. Das ist schwieriger als die Idioten zu ignorieren.

    Hier gibt es nur offene Hundewiesen und die heimliche Regel Pöbelhunde müssen runter wenn du "guten" kommen.

    So geschlossene wären zu tricky für den Hund. Andere Hundehalter scheinen das nicht nachvollziehen zu können. Zeit zum Anleinen geben die nicht.

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