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Damit hier nicht zuviel Euphorie aufkommt.
Woche 7+6, also gestern: 100 ereignislose Meter, dann überraschende Hundesichtung. Junior startete die Pöbelei. Galgöchen stimmte ein. Verfiel in Rage, hätte sich ohne Beißkorb am Junior abreagiert. Die 4567893 Menschen, die kurz darauf unsere Wege kreuzten (keine Ahnung warum um 6:07 Uhr gestern so ein Trubel herrschte) machten die Dinge nicht besser. Angebellt wurde fast jeder.
Abends dann noch ein überfreundlicher Labradorverschnitt mit Besitzern außer Eimflussweite oder mangelnder Einflussmöglichkeit, der die "Ich hau Dir gleich aufs Maul" Zeichen nicht lesen konnte oder wollte und ein etwas distanzloser Junghusky. Wir tanzten Schlangenlinien und drehten uns ausweichend im Kreise. Meine Hundeabblockhaltung wird besser, muss aber noch gefährlicher oder verrückter schauen üben. Wegen anderer Hundebesitzer. Die werden gerne unrund, wenn man ihrem Kindersatz "Hau ab!" zuzischt. (Ich nehme mich da nicht völlig aus, auch mal kurz beleidigt zu sein, falls es doch mal dazu kommt, dass meine Schnurzelmäuschen andere Hunde nerven und jemand es wagt, sie nicht toll zu finden, aber...)
Im Prinzip hat Galgöchen sich trotzdem wacker geschlagen. Die Zahl derer, die es nicht verbellt hat, war am Ende des Tages bedeutend höher.
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Es kann ja nicht nur in eine Richtung laufen. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, nach solchen bescheidenen Tagen, kommt manchmal ein richtiger Entwicklungsschub. Oder der Tag danach wirkt plötzlich so angenehm
Klingt ja nach unglücklichen Kettenreaktionen. Kommt mir bekannt vor.
Habt ein schönes Wochenende!
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Aber es wäre halt toll, wenn's linear läuft. 4 Wochen Baustelle und dann ist alles gut und ich krieg den TopHundeerzieherpreis.
Haha. Gerade letzteres eher nicht. Hundlicherseits beginnt man sich zunehmend als Team zu verstehen. Was bedingt, dass, wenn Galgöchen in Richtung Fremdhund auszuckt, der ansonsten recht neutrale Junior zur Krätze wird. Außerdem kriegt Junior ein leichtes Ohrenproblem. Und eine gewisse Arschlochigkeit in Richtung mancher kleinerer Hunde.
Das lass ich so zwar nicht zu, aber es organisiert sich grad alles etwas komplizierter und braucht noch mehr Aufmerksamkeit.
Ich sing im Geiste lustige Liedchen, das hält ruhig.
[media]https://youtu.be/TuJyxmglxA0[/media]
Und danke, ebenfalls!
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Zunächst einmal: Danke für den Ohrwurm ... ich werde mal berichten, ob dieser mir in den Sinn kommt, wenn ich mal so eine "das-braucht-frau-nicht"-Situation habe ....
Zum Fazit deines gestrigen Tagesberichtes:
Im Prinzip hat Galgöchen sich trotzdem wacker geschlagen. Die Zahl derer, die es nicht verbellt hat, war am Ende des Tages bedeutend höher.
Ich lese da schon heraus, dass sich hier zunächst mal eine Reizsummierung ergeben hat, welche die Bellfreudigkeit zunächst deutlich nach oben katapultierte.
Dass das Galgöchen (sach ma - wie HEISST der eigentlich, irgendwie ist mir das durchgegangen ... oder heißt er MAMBO????) trotzdem die Bewertung: "Unterm Strich befriedigend/gut" bekommen hat, lässt bei mir folgende Frage aufkommen:
Hast du selber den Eindruck, seine Stressverarbeitung (also das Runterfahren) gelingt ihm besser als in den ersten Wochen bei dir?
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Du hast nix überlesen. Meine Hunde haben Forendecknamen.
(Dennoch sind wir schon längst geoutet. So auch heute "Was sie im Dogforum erzählt" vs. die Wirklichkeit.
Ich schwöre, das war trotzdem 50% besser, als am Anfang.
Der Nichtzeuge möge daraus lesen: Mittagspausengassi war heut fremdhundaversionsmäßig nicht soooo super)
Er heißt ungefähr "Küken" oder "gescheckt".
Bzgl. Stress. Ja, tendentiell denke ich, es ist besser geworden. Nicht in Riesenschritten, aber doch signifikant.
Man erkennt mittlerweile auch 4-5 unterschiedliche Reaktionen auf Fremdhunde, als nur RAWUMMS!!!
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(Damit ich mich später - nächste Woche oder so - noch erinnere)
Woche 8+0:
Galgöchen ist beim Pöbeln an der Leine schon mindestens ne Woche oder mehr nicht mehr gestürzt.
Etwa fast so lange hab ich auch keinen Kinnhaken vom Rabiatnik auf 2 Beinen mehr kassiert.
Der Pöbelking von Ottakring (naja, das stimmt nicht ganz, aber des Reimes wegen) kann Hunde bei Sichtung und bis auf ne gewisse Distanz a) ignorieren, sich b) leicht anspannen und dann umlenken lassen, c) sich anspannen aber vorm Keifstart mit "Nein" wieder runter fahren lassen, d) kurz auszucken, e) länger auszucken, f) sehr auszucken.
Punkt f kommt dzt nur sehr selten vor. Die Punkte a-c klappen oft gut.
Es gab mit Hündinnen bereits auch Komplettunterschreitungen der akzeptablen galöchenschen Individualdistanz ohne Mord und Totschlag, und nur schnüffeln.
Männer sind gruseliger als Frauen. Erwachsene schrecklicher als Kinder. Viele sind auch total egal. Frontalmensch mit Blickkontakt ist doof. Laufender Großmensch von hinten ist doof. Doof herumstehen ist doof, vorallem nachts.
Verkehr ist ein bisschen doof. Vorallem.an Kreuzungen. Da wuseln dann auch Menschen von vorne hinten oben unten rum. Verkehrsgeräusche sind weniger doof, als Verkehrsbewegungen.
Kopftücher sind nicht mehr so doof. (An der Stelle auch ein Dank an die afghanische Nachbarin, die immer zum Trainingstratsch stehen bleibt), manche Hüte, Kapuzen, Veränderungen der menschlichen Silhoutte insgesamt sind doof umd Gehstöcke und Rollatoren. Rollstühle sind mittlerweile okay, zumindest der von einem weiteren Trainingsnachbarn.
Galgöchen geht mittlerweile durch beinahe alle Türen und zögert weniger. Galgöchen kann nun mindestens 4 Stationen Straßenbahn fahren.
Galgöchen markiert nicht mehr die Wand vor unserem Schlafzimmer.
Galgöchen schafft in Hundebegleitung bis zu 6h alleine bleiben.
Galgöchen verbellt unsere 3 gängigsten Besucher nicht mehr
Galgöchen bellt auf dem Weg zwischen Lift und Hausflur fast nur noch dem Burschen mit dem Tretroller an.
Galgöchen nimmt mittlerweile draußen 78% aller Leckerlis. Drinnen 98%.
Ich darf Galgöchen nun ins Maul fassen zum Zähne putzen, Krallen schneiden ging früher.
Rückruf: äh...das Konzept scheint theoretisch bis zu einem gewissen Grad angekommen, aber zuverlässig ist da noch nichts. Aber er sucht, nachdem er erst mal auf Distanz fetzt, wieder die Nähe und reagiert halbwegs auf (nicht konditioniertes) Trillergepfeife.
Freilauf: aktuell nur in Ausnahmefällen und kurz. Er ginge auch Hunde am Horizont an oder spränge über Zäune für ein bisschen Stänkeradrenalin.
Sollte dringend 6kg abnehmen umd wieder ambitionierter laufen anfangen. Tät ihm bestimmt gut.
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Einmal spam ich meinen Thread heut noch zu.
Ist das erste Mal, dass 2 Tierschutzhunde mit so knappem Abstand (7 Monate) einziehen, da kann ich mich noch etwas mehr erinnern.
Der blonde Schönling kam und konnte erst mal nicht pinkeln und dann 2 Wochen nur im Innenhof, markieren kam nach 2-3 Monaten langsam. Er fraß wenig und hechelte die ersten Tage oft. Auch schlief er mindestens 2 Monate nicht sehr tief und hatte trotz Morosuppe von Anfang an auch mal Stressdurchfall. Er pustete draußen sehr oft durch die Backen und züngelte häufig. Er hatte ne Zahnfleischentzündung und draußen ständig gerötete Augen. Er kriegte außerdem nen - früh erkannten -Ehrlichioseschub.
Die ersten Tagr checkte er Fluchttwege und zog auch das Fenster in Erwägung.
Dafür erschrak er kein einziges Mal wegen irgendwas, marschierte wie selbstverständlich mit, kletterte und sprang überall rauf, wo man es ihm sagte und lies sich sehr bald von jedem anfassen und wirkte für den Außenstehenden ziemlich entspannt.
Jetzt, nach knapp 10 Monaten ist er ein menschenfreundlicher, hundeumgänglicher, nahezu aufdringlicher Hund, der weiterhin wirkt, als könne ihn am Stadtleben nichts erschüttern.
Seit ein paar Tagen blödelt er auch mehr, probiert ein bisschen Arschwarze sein aus und beginnt zu hopsen und Ansätze von Spiel zu zeigen.
Sein Jagtrieb kam nach einigen Wochen erstmals vorsichtig zum Vorschein und hat sich seither sehr gesteigert. Für eine Katze würde er nun auch durch offene Fenster in Erdgeschosswohnungen springen oder auf Bäume klettern versuchen.
Galgöchen pinkelte auf Anhieb draußen. Es markiert bereits. Es hatte nie Durchfall, hechelt nicht, ist nicht rastlos, schläft gut und offenbar fest. Es hat keine Schuppen, bläst keine Backen auf, frisst zwar zaghaft, aber viel. Es verkriecht sich nicht.
Es versucht nicht abzuhauen (selbst nach dem furchteinflößenden Bad beschloss es, vor der Wanne liegen zu bleiben und zuzusehen, wie der andere Stinker auch noch dran kommt).
Es wirkt ein bisschen verspannt, aber gesundheitlich okay. Das anfangs matschige Auge ist weg.
Es spielt verhalten, aber es spielt.
Wenn ihm nicht grad ne Taube vor die Nase fällt, ist es noch nicht am Jagdgelegenheiten abscannen.
Es schnappt und pöbelt und bellt oder hüpft auf die Seite.
Spannend eigentlich, wie unterschiedlich sich Stress anscheinend äußern kann.
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Woche 8+2
Eines der Zauberworte heißt Freilauf. Auch wenn ich dabei meine gesamte Zen-Vorräte aufbrauche, weil ein Spießrutenlauf zwischen verirrten oder verwirrten Menschen auf Hundewiesen, die sich über Hunde beschwe...ach, nein. Das ist die Aufregensenergie grad nicht wert.
Jedenfalls: leinenfreie Zeit scheint essentiell zu sein zur Entstressung des Galgöchens.
Galgöchen konnte heute trotz erschwerter Bedingungen (Kind aus Seuchenschutzgründen daheim. Aus Jugendschutzgründen durfte es aber nicht allein vorm Fernseher sitzen bleiben, sondern musste im Ungelenkbuggy mit zur Hunderunde. Galgöchen läuft übrigens erstaunlich gut neben dem Kinderwagen. Eventuell könnt man auch schon neben dem Dogscooter laufen ausprobieren...) relativ viel frei laufen und war nahezu fremdhumdumgänglich und auch sonst sehr gesittet und verhältnismäßig entspannt.
Interessenten haben sich doch nicht gemeldet.
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Bis mindestens morgen Früh ist Galgöchen zwar wahrscheinlich komatös, aber ohne besondere Interaktion in ner Hundegruppe stehen geht mittlerweile manchmal ganz okay umd heute besonders gut.
Mit kurzen Stresshochphasen und doch Bellattacken und dann isser wieder runtergefahren, frisst Wurst und beschnuppert Welpen.
"Social Walks" gingen mit den paar Hunden, mit denen wir bislang gemeinsam unterwegs waren, sehr gut. Galgöchen pöbelt dann nur die Hunde außerhalb der Gruppe an.
"> Spannenderweise stressen das gestresste Galgöchen Kinder relativ wenig. Heut wurden wir von einem überfallen, das sogar meine hohe Kindertoleranzschwelle ziemlich ausreizte und mit der Hand aus meinem Futterbeutel und vom Junior runter gezogen werden musste. Dem war das nämlich zuviel und der Junior ist sonst wirklich sehr antatschgeduldig. Während ich Blut schwitze, von schwarzer Pädagogik und einem erzieherischen weg schubsen des Zufallskindes, das an uns dran hing, fantasierte, schnupperte Galgöchen interessiert an dem kleinen Distanzlosigkeitsdesaster und - ließ sich anfassen. Versteh einer diesen Hund.
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Tagebuch sollte der Thread ja ursprünglich nicht werden, aber Galgöchen war heut so super drauf, dass ich's nicht unerwähnt lassen möchte.
Ansich wollt ich mit ihm bei manchen Dingen noch warten, aber es machte sich die letzten Tage so gut und die Gelegenheit ergab sich, also fuhren wir 5 Stationen mit dem Bus. Einsteigen. Fahren. Fertig. Keine Probleme.
Freilauf war aus Fremdhundenichtvorhandenheit und relativer Abhausicherheit möglich. Galgöchen hat es genossen. Es war sensationell rückrufbar. Verbal und mit Pfeife. Den einen Hund am Horizont wollt es mit 60km/h dann doch stellen - aber auch hier gelang der Rückpfiff. Bei doofem Jogger ebenfalls.
Furchtloser Draufgänger ist Galgöchen über Nacht keiner geworden, aber da waren heute keine nennenswerten Umweltunsicherheiten und es war auch das 1. Mal, dass auf dem Weg zum Lift die Sonnenbrillenfrau am Haustor nicht verbellt wurde.
Mal sehen, wie fürchterlich morgen zum Ausgleich wird ...
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