Allergien,- der kranke Hund, Hilfsmöglichkeiten, Erfahrungen, offene Diskussion

  • Oh ja, bei dem Thema können wir leider auch Erfahrung mitbringen.


    Bis zum Alter von ca. 6 Monaten war alles okay bei Zoey.
    Dann knabberte sie plötzlich an den Pfoten und es bildeten sich so schwarze Krusten/Ekzeme. Außerdem hat sie sich sehr oft gekratzt.(Und regelmäßig Analdrüsenprobleme gehabt)
    Die Zeit der Socken, teils Maulkrob, usw. usw. begann.


    Zwischendurch gab es Demodexmilben... und Malassezien-Dermatitis.


    Reinigen mit Surolan(?), ein paar Mal Kortison gespritzt, Ohrenentzündungen, die immer mal wieder auftauchten... Ausschlussdiät über einen wirklich langen Zeitraum, ohne aber wirkliche Ergebnisse... - Bluttest, Milben(Hausstaub und Futtermilben) wohl sehr sehr stark, Pollen/Gräser irgendwas war auch sehr hoch, aber das haben wir nicht weiter getestet.


    Stringent räumten wir dann jede Woche total auf, mit Wischen, erst jede Woche Hund und alle Decken/Kissen wo der Hund drauf liegt gewaschen, dann alle 2 Wochen.


    Ein Ostseeurlaub - da wär's für einige Zeit weg.


    Fing dann wieder an, irgendwann kam Apoquel - schien ganz gut zu wirken, aber ich wollte es nicht dauerhaft geben... manchmal ging es länger gut, manchmal länger auch nicht gut.


    Ca. ein halbes Jahr war sie ohne Symptome - bekam Wildfleisch aus 'freier Wildbahn' - doch dann begann es wieder, also wieder Apoquel, doch das wirkte auf einmal nicht, aber auch das Kortison nicht.(???)


    Was wirkte war ein Shampoo gegen Malassezien, das wir damals bekommen hatten und so Tücher, den Tipp hatten wir hier aus dem Forum.
    Vielleicht war es da tatsächlich wieder eine Sache der Malassezien.


    Nun hat sie testweise mal Cytopoint gespritzt bekommen - scheint bisher gut zu wirken, das Kratzen lies schnell nach.


    Doch die Analdrüsensache ist wohl immernoch da... passiert bei Allergikern wohl auch oft.


    Wir räumen weiterhin jede Woche sehr gründlich auf, jede 2. Woche wird Zoey geduscht mit ner milden pflanzlichen Hundeseife gegen Parasiten(oder die Sensitiv-Version von denen)... und jo, wir gucken mal, evtl. lassen wir Cytopoint nochmal spritzen.


    Aber es ist wirklich eine sehr nervige Angelegenheit und wenn der Hund wenn man stehenbleibt erstmal auf den Hintern fällt und sich dann wie ein Kreisel um sich selbst dreht sitzend, während er sich kratzt, ist das nicht schön.


    Oder wenn am Mund blutige seltsame Stellen erscheinen... oder Eiter in den Wunden zwischen den Zehen, die vom pausenlosen Lecken kommen...(aber selbst mit MK und Socken nicht abheilen)...


    Es ist bei uns ein beständiger Prozess...


    Aber mit Wild sind wir bisher ganz gut gefahren, jetzt bekommt sie gerade mal Lamm aus Weidehaltung. Mal sehen.
    (Rind ging aber eine Weile auch...)

  • hi,
    wie lange gibst Du dann Apoquel? Eine Woche oder noch länger?


    LG


    Mikkki


    Carlos ist auch gerade mal 4 Jahre alt. Ich gebe es immer nur 6 tage Circa.

  • Hi,
    arme Zoey, hört sich gar nicht gut an. Ich glaub auch dass ich da wirklich auch mit allen einsetzbaren Medis dranginge, um das irgendwie erträglich zu halten. Habt Ihr denn eine Diagnostik versucht? Und wenn ja welche? Oder war dies wg der Vielschichtigkeit der Symptome gar nicht möglich?


    LG


    Mikkki

  • Nach vielen Jahren und Hunden ohne Allergie nach meinem Terrier hab ich jetzt hier auch nen Pollen/Gräser Allergiker.


    Da sein Gesicht auch total zugequollen ist, hat hier jetzt erstmal nur noch Kortison geholfen - wenn er davon wieder frei ist im Herbst irgendwann gehts zum Hauttest und Desensibilisieren.


    Cetirizin gibt es hier nur für den Notfall, damit ich etwas habe, was dann hilft, wenn doch mal was ist.


    Den Juckreiz hat das Cytopoint hier übrigens nach etwa 4 Tagen Anlaufzeit gut unter Kontrolle bekommen. Aber dann kam das Anschwellen... naja.


    Er bekommt gerade einen Mantel mit langen Beinen und langem Kragen maßgeschneidert - der ist in ein paar Wochen fertig. Außerdem ein Giftködernetz um den Fang, damit er nicht mal eben ein Maul voll Gras nimmt und nicht ganz so viel Berührung mit dem Gras selbst ist beim Schnüffeln. Außerdem gibts jetzt hier ne mobile Dusche, um dann nach dem Gassi den Kopf und die Beine und Pfoten durchzuspülen.

  • Bei Timi fing es im Junghund-Alter an das er sich immer am Maul kratzte sehr extrem und lange und nicht mehr zur Ruhe fand. Als Hundeanfänger dachten wir, dass er Probleme beim Zahnwechsel hat.
    Der Tierarzt schaute sich die perfekt gewechselten Zähne an und sagte sofort, da haben sie einen Allergiker. Die Schleimhäute im Maul jucken.


    Ich wollte das damals nicht so wirklich wahr haben er war so jung! Futter gewechselt Wolfsblut Lamm, Huhn, Fisch gefühlt funktionierte gar nichts aber ich war auch zu Unerfahren die vielen Kräuter und Zusätze waren sein Problem sowie Trockenfutter.


    Wir waren beim Tierheilpraktiker, hab mehrfach Kotproben prüfen lassen, Blut-Untersuchung und dann war ich verzweifelt, weil es doch Allergie sein muss. Ich wollte nicht barfen und hatte Angst das dem Junghund dann die Nährstoffe fehlen soweit hatte ich mich belesen. Bin dann zum örtlichen Barfladen was leidenschaftlich von einem netten Ehepaar geführt wurde. Ich hab mich quasi ausgeheult und unser Leid geklagt und wir haben mit Kaninchen und Möhren angefangen. Es trat das Wunder ein das es Timi sofort nach 2-3 Tagen deutlich besser ging.
    Seitdem sind wir auch dabei geblieben er verträgt keinerlei Trockenfutter, keine getrocknetem Kauartikel/Leckerlies etc. vermutlich wegen der Milben, kein Huhn, kein Leinöl oder Leinsamen, kein Lachsöl, kein Weizen.


    Der Speiseplan hat sich erweitert auf Rind, Lamm, Kaninchen, Möhren, Zucchini, Salat, Pastinaken, Bananen, Apfel, Birne, Hanföl, Ei, Dinkelzwieback, Ziegenkäse und ein paar andere Dinge. Wir haben über 4 Jahre nach und nach immer was dazu genommen und es gab auch mal unspezifische Ergebnisse die aber mit den Sachen fahren wir jetzt ganz gut.


    Bis zu diesem Jahr plötzlich Probleme mit den Analdrüsen, rote juckende Ohren, tränende Augen. Hintern war schon Wund wir dauernd am säubern und eincremen. Normalerweise vertrau ich unserer Tierärztin aber trotz das sie weiß kam sie nicht auf die Idee das die Analdrüsen und andere Symptome mit Pollen zu tun ja können (er würde sich anstellen, die Analdrüsen sind ok). Die Erleuchtung kam mir dann nach ein paar Wochen selbst. Wir waren dann in der Tierklinik und haben Cytopoint versucht. Wirkung hält bei uns leider nur ca. 3 Wochen an aber hilft uns aktuell sehr durch die Pollenzeit, alternativ hätten sie uns Cortisontabletten geben wollen.

  • Hi,
    dieses Cytopoint schafft ja quasi ein Depot von Eiweisskörpern. Diese blockieren wohl die Reizweiterleitung, und unterbrechen den allergischen Vorgang. Wirkt es nicht lange, ist dies für mich wohl ein Zeichen, dass viel verbraucht wird. Leider ist es teuer, sehr teuer. wenn es nur 4 Monate im Jahr wären tja dann müsste man das wohl irgendwie stemmen. Aber es hilft auch nicht allen Hunden. Dasselbe gilt leider wohl auch für Cetirizin. Irgendwo hab ich mal gelesen, dass bei Hunden wohl nicht nur Histamine an allergischen Vorgängen beteiligt sind sondern wohl auch andere Stoffe. Bei Sino hab ich den Eindruck das Cetirizin nur mäßig wirkt. Absetzen möchte ich es aber auch auf keinen Fall, ich möchte einfach nicht wissen was passieren könnte ohne Antiallergikum.
    Und uns geht's ja noch gut, die Symptome unseres Hundes sind ja noch vergleichbar harmlos. Morgen gibt's dann erstmal Medis, die am Ohr direkt wirken , ich erhoffe mir viel davon.


    LG


    Mikkki

  • Wir haben nun den 2. Schäfi mit ausgeprägten Umweltallergien. Bei beiden konnten wir, nach einem Hauttest bei einem Dermatologen, mit dem speziell hergestellten Serum hyposensibilisieren. Beide Hunde waren nach einem halben Jahr spritzen beschwerdefrei. Auch ich wasche nach jedem Gassigang und spüle in der schlimmsten Zeit auch mal die Augen und Ohren, aber der Juckreiz, die Pusteln, die Ohrenentzündungen und alles Andere ist weg. Mitlerweile kann ich in einer blühenden Blumenwiese spazieren gehen. Honda hat sehr ausgeprägte Allergien und reagierte früher sehr heftig auf: Futter- und Hausstaubmilbe, Buche, Eiche, Gänsefuß, Linde, Lischgras, Malassezien, Roggen, Schimmelpilz-Aspergillen (im feuchten Wald zu finden wenn die Blätter vermodern), Straußgras und Ulme. Es war quälend und ich bin froh daß wir die Ursachen herausgefunden haben und vor allem Dermatologen haben die einen Hauttest auch richtig auslesen können, denn sonst nützt das ja alles nichts, weil dann das Serum nicht zu 100% stimmig ist.

  • 2018 fings hier an, Leo hatte April - Oktober eine knallrote Unterseite, leichten Juckreiz und sehr trockene, heisse Haut. Nur die Unterseite, also Bauch bis unter den Hals.


    Der Juckreiz kam und ging war aber immer noch im Rahmen, er konnte ruhig schlafen und liess sich leicht abhalten vom kratzen. Die Rötung blieb aber und hat sich durch keine Creme, Salbe oder Schaum lindern lassen. Haut war auch sehr trocken.


    Letztes Jahr waren wir zigmal beim TA deswegen aber es konnte nix gefunden werden also ist das einzige was übrig bleibt - Kontaktallergie, Gräser. Eine Münchner "Koryphäe" der Dermatologie hat ihn auch gesehen ohne Ergebnis.


    Jetzt auch wieder, keine Probleme bis Ende April dann die ersten rötlichen Flecken am Bauch. Jetzt wieder alles knallrot aber nur leichter Juckreiz.


    Ich habe den Kühlschrank voller Schaum und Gels um die Haut stabil zu halten und zu kühlen, ich halte alles sauber mit kühlem Wasser muss da aber aufpassen die Haut nicht noch mehr auszutrocknen. Der Juckreiz ist kaum da und sonst hat er auch gar keine Probleme.


    Das Cytopoint möchte ich trotzdem ausprobieren wobei es gegen diese extreme Rötung wahrscheinlich nichts tun kann?

  • Hi,
    arme Zoey, hört sich gar nicht gut an. Ich glaub auch dass ich da wirklich auch mit allen einsetzbaren Medis dranginge, um das irgendwie erträglich zu halten. Habt Ihr denn eine Diagnostik versucht? Und wenn ja welche? Oder war dies wg der Vielschichtigkeit der Symptome gar nicht möglich?


    LG


    Mikkki


    Ja, es ist wirklich anstrengend. Wenn man dann dieses 'licklicklick' gehört hat, wenn sie mal wieder rumgeknabbert hat/geleckt hat und das Geräusch, wenn die Nase tief zwischen den Zehen steckt und sie sich da richtig reinbeißt in die Ekzeme... . Es tat mir natürlich in erster Instanz sehr leid, dass sie sich so quält - aber es hat mir auch einige Nerven geraubt, dass ich immer hinmusste, die Decke über die Pfoten legen... die Socken anziehen oder was weiß ich. -_- Und dann waren die Füße wieder rot und blutig aufgenagt... vielleicht auch mit Eiter dann und wann... .


    Nun, wir haben eben die Blutuntersuchung gemacht - und alle TÄ die ihre Symptomatik gesehen haben, haben bisher gesagt - Allergikerhund und gerade wenn so viel zusammenkommt und dann auch noch Futtermittel... ... - naja - also... man schlug uns auch am Anfang mal die Desensibilisierung vor, aber wir wollten es erstmal mit Hygienemaßnahmen probieren - und es ist bei soner Bandbreite ja auch leider nicht gesagt, dass es etwas 'gegen alles' gibt.


    Da der Bereich bei den Milben in der Blutuntersuchung alle Werte sprengte und bei Pollen und Gräsern ebenfalls aus der Skala fiel(auch vieeel zu hoch - viel höher, als man normalerweise einordnet) - haben wir es dabei belassen, da jetzt nicht noch explizit was zu machen.


    Irgendwann wäre ein Pricktest evtl. ganz gut, aber momentan bin ich einfach froh, dass ihre Pfoten heil sind und sie sich nicht mehr andauernd kratzt.


    Ihre Allergie kam ja auch genau da auf, wo wir z.B. das Nicht-aufsammeln trainierten - die Ausschlussdiät war da echt einschränkend - nix getrocknetes mehr usw.(heute dörren wir alles selbst und frieren es sofort ein) - und das hat sie natürlich frustriert - von so vielen leckeren Dingen auf ein Minimum - und dann noch ihre dauernden Lasten - das hat sie natürlich auch nicht gerade entspannt werden lassen im Allgemeinen.


    Ich denke, wäre diese ganze Allergiesache nicht gewesen, hätten wir einige Sachen vermeiden können - z.B. wird sie richtig böse, wenn ein nicht bekannter Hund an ihrem Hintern schnüffeln möchte - da sie da eben auch schon ein paar Mal mit den Analdrüsen so viele Probleme hatte und das natürlich wehgetan hat - und sie das glaube ich irgendwie auf die anderen Hunde geschoben hat - dass die vielleicht dafür verantwortlich sind oder so.


    Es macht das Leben mit Hund definitiv schwerer... :/


    Aber ich bin ja froh, dass es mittlerweile einige Dinge gibt, die man machen kann - auch wenn ich kein Freund von Dauermedikation bin, wenn es auch irgendwie anders geht.


    Allerdings denke ich auch - Zoey hätte vermutlich auch lieber evtl. ein paar weniger Lebensjahre - dafür aber die, die sie hat mit juckfreien und ekzemfreien Pfoten... .

  • Hi,
    dieses Cytopoint schafft ja quasi ein Depot von Eiweisskörpern. Diese blockieren wohl die Reizweiterleitung, und unterbrechen den allergischen Vorgang. Wirkt es nicht lange, ist dies für mich wohl ein Zeichen, dass viel verbraucht wird. Leider ist es teuer, sehr teuer. wenn es nur 4 Monate im Jahr wären tja dann müsste man das wohl irgendwie stemmen. Aber es hilft auch nicht allen Hunden. Dasselbe gilt leider wohl auch für Cetirizin. Irgendwo hab ich mal gelesen, dass bei Hunden wohl nicht nur Histamine an allergischen Vorgängen beteiligt sind sondern wohl auch andere Stoffe. Bei Sino hab ich den Eindruck das Cetirizin nur mäßig wirkt. Absetzen möchte ich es aber auch auf keinen Fall, ich möchte einfach nicht wissen was passieren könnte ohne Antiallergikum.
    Und uns geht's ja noch gut, die Symptome unseres Hundes sind ja noch vergleichbar harmlos. Morgen gibt's dann erstmal Medis, die am Ohr direkt wirken , ich erhoffe mir viel davon.


    LG


    Mikkki

    Ja das stimmt Cytopoint hilft nicht allen Hunden was vermutlich auch den vielen verschiedenen Kombinationen an Allergien zu zu schreiben ist. Bei Futtermittelallergie bspw. hilft es nicht, soweit ich das verstanden habe. Daher ist es wenn der Hund allgemein viele verschiedene Allergien aufweist eher nicht so nützlich. Da wir beim Futter wirklich sehr einschränken und aufpassen, war ich mir ziemlich sicher das es nicht mehr am Futter liegt. Wir probieren dieses Jahr wieviele Monate wir es brauchen. Eigentlich war der Plan immer einige Wochen länger Abstand zu halten. Bei der ersten Spritze merkte ich nach 3 Wochen Verschlechterung und hab dann trotzdem noch eine gewartet und nach der zweiten sind wir jetzt in Woche 4 und so langsam fängt das aufm Hintern rutschen wieder an und der Bauch wird wieder rot. Eigentlich müssen wir diese Woche wieder hin.



    @LeoniLisa wir merke unter Cytopoint das alle Symptome abnehmen die Augen, Ohren, Bauch sind wieder weiß statt gerötet. Allerdings ist es bei uns nicht so dramatisch mit dem Bauch wie es bei euch zu sein scheint.

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