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Ist aber super interessant darüber zu diskutieren, zumindest für mich. Ich finde es immer wahnsinnig interessant wie unterschiedliche Menschen zu diesen Themen stehen und sie verstehen
Denke auch, dass das sehr subjektiv ist (wie man auch schön zu Beginn der Diskussion ableiten könnte).
Denn jeder versteht ein bisserl etwas anderes darunter, ab wann etwas böse ist bzw. was jemand darunter bewertet und wie es weiterhin verknüpft wird (oder eben nicht). Z.B. mit mehr Fokus auf die Handlung oder mehr auf Charakter und/oder mit Schuld ... usw. usf. -
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Sorry ich wollte wegen einem Wort jetzt nicht so eine Diskussion los treten. Ich habe den Wortlaut von heute morgen aufgegriffen unterm Strich sollte es heißen, dass es Hunde gibt die ohne jemals misshandelt oder geschlagen worden zu sein eben Hunde und Menschen töten. Rassebetrachtung war außen vor. Dass ein Mali schnelle zubeißt als ein Labrador ist irgendwo genetisch klar (verallgemeinert gesagt).
Auslöser des Gesprächs, war der Fakt, dass die Hunde die entweder in Einzelhaft im Tierheim sitzen oder gar eingeschläfert werden teilweise in dieser Situation sind weil sie eben so geboren wurden und nicht durch äußere Umstände wie falsche Erziehung oder falsches Umfeld so geworden sind.
Weiterführend ging es um Resozialisierung und dass dies bei solchen Hunden eben nicht möglich ist (also denen die wirklich einen Schlag weg haben ganz doof gesagt).
Bis heute Morgen war ich wirklich der Meinung, jeder Hund hätte ein Anrecht auf Leben. Hat er im Prinzip auch, nur wohin mit solchen Hunden? Es gibt hier und da sowas wie Gnadenhöfe für solche Hunde aber bei weitem nicht ausreichend Platz um alle Hunde unterzubringen. Mir ist heute Morgen irgendwie erst so richtig klar geworden, dass es tatsächlich Hunde gibt, die ihr Leben lang in einer Einzelzelle sitzen und nicht einmal von erfahrenen Leuten ausgeführt werden können. Und da frag ich mich wirklich ob dann das Tierheim die richtige Lösung ist?
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Nein, von Geburt an böse Tiere gibt es meiner Meinung nach nicht. Ich würde hier krass unterscheiden zwischen Anlage und Umwelt.
Das wird aber schwierig, wenn man die Frage stellt, ob es Bösartigkeit per Geburt gibt.
Die Frage kann man nur mit "Ja" beantworten (so selten das auch ist).
Es gibt Störungen/krankhafte Veränderungen im Gehirn, die schon per Geburt mitgegeben wurden (sich also schon im Mutterleib entwickelten). Wie immer die auch zustande gekommen sein können (es könnte z.B. neben fehlerhaften Genen auch Infektionen etc. ursächlich sein).Vll. jetzt mal zum Vergleich, der Deprivationsschaden (das ist zwar nicht angeboren, sondern ausserhalb passiert ... ), den man niemals ganz aufheben kann. So gibt es aber auch Hirnschäden durch Fehlentwicklungen im Mutterleib, die unabhängig von der Sozialisation zu bösartigem Verhalten führen können.
Es ist selten, aber das gibt es. Häufiger ist allerdings der Zusammenhang zwischen Anlage und Sozialisation. Gerade wenn das eine das andere verstärkt. Oder anders, nicht jeder mit einer miesen Sozialisation zeigt bösartiges Verhalten. Aber viele, die bösartiges Verhalten zeigen, blicken auf eine schitt Sozialisation zurück. Und dennoch sind es nicht alle.
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Denke auch, dass das sehr subjektiv ist (wie man auch schön zu Beginn der Diskussion ableiten könnte).
Denn jeder versteht ein bisserl etwas anderes darunter, ab wann etwas böse ist bzw. was jemand darunter bewertet und wie es weiterhin verknüpft wird (oder eben nicht). Z.B. mit mehr Fokus auf die Handlung oder mehr auf Charakter und/oder mit Schuld ... usw. usf.Als Kind war ich absolut der Meinung das der (böse) Märchen Wolf
Böse ist weil er so hinterlistig vorgeht
Nicht weil er grossmuter oder geislein frisst,
die werden ja auch jeweils gerettetWas ich interessant finde ist das ich die Titel der Märchen mit böser Wolf im Hirn gespeichert habe
Google sagt aber es heißt nur "der Wolf " -
Und da frag ich mich wirklich ob dann das Tierheim die richtige Lösung ist?
Das ist dann tatsächlich auch eine moralische Fragestellung, würde ich wahrscheinlich nicht generalisieren wollen, den jeweiligen Einzelfall betrachten.
(Bei Menschen gibt es die Sicherheitsverwahrung ... die meisten Betroffenen ziehen das dem Tod vor).
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Als Kind war ich absolut der Meinung das der (böse) Märchen Wolf
Böse ist weil er so hinterlistig vorgeht
Nicht weil er grossmuter oder geislein frisst,
die werden ja auch jeweils gerettetHhhm.
Als Kind habe ich sicherlich noch ganz anders gedacht. Bezweifle aber, dass "böse" (im Wortsinne) im Fokus gestanden hat. Vermutlich war es eher das Gefühl von Gefahr, welches ich damit assoziiert habe (aber so genau kann ich das nicht mehr sagen, dafür war ich noch viel zu jung). Erinnere mich halt nur, dass ich mir Sorgen um Rotkäppchen machte und doch erleichtert gewesen bin, ob des Ausgangs der Geschichte. -
Gibt es Hunde die von Geburt an „böse“ sind?
Ja - und Nein.
Grundsätzlich ist in der Natur bei Säugetieren das reine Zerstören um des Zerstörens willen nicht vorgesehen.
Ein Säugetier, welches dieses Verhalten zeigt, entspricht also nicht der von der Natur vorgegebenen NORM, es ist abnormal.Die Funktionen des Gehirns laufen also nicht in den als normal angesehenen Bahnen.
Den Begriff maligne (bösartig) finde ich besser passend. Ein bösartiger Tumor zerstört ungeachtet dessen, was er zerstört - eben auch lebenswichtige organische Bestandteile.
Da auch die Natur nicht perfekt ist, kann es natürlich vorkommen, dass ein Hund tatsächlich mit einer abnormalen Gehirnfunktion geboren wird.
Das dürfte aber auf die meisten Hunde, die wegen (tödlicher) Beißfvorfälle aufgefallen sind, nicht zutreffen.
Mich stört immer wieder der Begriff "Aggressionspotenzial", weil er eine bestimmte Menge/einen bestimmten Umfang an Aggression beschreibt.
Treffender ist hier der Begriff der Reaktionsnorm, der die mögliche Bandbreite für das Auftreten eines Merkmals (in diesem Fall Aggression) beschreibt.
(Anmerkung: Es gibt auch Hunde, die völlig ohne Aggression töten - wenn der Getötete für den Hund einfach Beute ist. Aber auch das ist nichtbösartig).Problematisch wird es, wenn Hunderassen ein höheres Aggressionspotenzial zugesprochen wird. Das suggeriert sehr leicht, dass diese Hunde eher zu Bösartigkeit neigen.
Fakt ist aber nur, dass bei diesen Rassen die Wahrscheinlichkeit für das Zeigen von aggressiven Verhaltensweisen (genetisch vorgegeben) höher ist als bei anderen Rassen. Hier ist die Reaktionsnorm einfach eine andere als bei anderen Rassen.
Inwieweit dieses Merkmal dann aber bei der Entwicklung des Hundes tatsächlich zum Tragen kommt (gezeigt wird), hängt von den Umweltbedingungen/Erfahrungen ab, die den Phänotyp bestimmen.
Bösartig zur Welt kommen die wenigsten Lebewesen, und dann ist es eine pränatale Fehlentwicklung.
(Anmerkung: Wobei diese Fehlentwicklung tatsächlich auch durch künstliche Selektion = Zucht hervorgerufen werden kann.)
Edit: Es gibt natürlich auch nachgeburtliche Fehlentwicklungen des Gehirns; traumatische Ereignisse können z. B. zu solchen abnormalen Abläufen führen. Um die geht es aber gemäß Eingangspost nicht.)
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Das ist dann tatsächlich auch eine moralische Fragestellung, würde ich wahrscheinlich nicht generalisieren wollen, den jeweiligen Einzelfall betrachten.
(Bei Menschen gibt es die Sicherheitsverwahrung ... die meisten Betroffenen ziehen das dem Tod vor).
kommt drauf an wie sich der Aufenthalt dort gestaltet
Kennst du den Ausdruck im Dreieck springen?Angeblich brauchte das moderne preußische Zellen Gefängnis moabit
Eine eigene "Irrenanstalt " -
kommt drauf an wie sich der Aufenthalt dort gestaltet
Deswegen schrieb ich ja, die "meisten" und "würde ich wahrscheinlich auch nicht generalisieren wollen".
Denn das sind doch genau die Komponenten, jeweils den Einzelfall zu betrachten.
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Auslöser des Gesprächs, war der Fakt, dass die Hunde die entweder in Einzelhaft im Tierheim sitzen oder gar eingeschläfert werden teilweise in dieser Situation sind weil sie eben so geboren wurden und nicht durch äußere Umstände wie falsche Erziehung oder falsches Umfeld so geworden sind.
Das kannst Du im Nachhinein nicht mehr auseinanderdröseln, weil das Verhalten jedes Hundes zu 100% aus Genetik und zu 100% aus den äußeren Umständen besteht.
Weiterführend ging es um Resozialisierung und dass dies bei solchen Hunden eben nicht möglich ist (also denen die wirklich einen Schlag weg haben ganz doof gesagt).
Um einen Hund REsozialisieren zu können, muss er vorher eine Sozialisation erlebt haben. Meist hängt da auch die Habituation mit dran. Ich werfe mal die Vermutung in den Raum, dass viele dieser auffälligen Hunde gar nicht sozialisiert wurden und es da nichts aus der Basis heraus wiederzubeleben gibt.
Ansonsten:
Dass Hunde von ihrer genetischen Grundlage her eine geringere oder höhere Neigung bei bestimmten Situationen ins Aggressionsverhalten oder ins Jagdverhalten zu fallen mitbringen, dürfte unumstritten sein. Genau das machen sich alle zunutze, die mit Arbeitshunden zu tun haben. Dass diese genetische Modellierung auch in den Alltag reingeht, liegt daran, dass es beim Hund keinen Knopf zum Umschalten gibt. -
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