Menschen essen, Hunde fressen, ...
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Naja, es ist nicht reininterpretiert.
Es IST Ausdruck einer kulturellen Abgrenzung. Mensch ist Mensch, Tier ist Tier.
Wenn man diese kulturell bedingte und definierte Abgrenzung nun ablehnt, ist es folgerichtig, auch die wertende Sprache abzulehnen.
Das ist nichts anderes, als auf eine gender-neutrale Sprache zu bestehen, die Anrede "Fräulein" abzulehnen, Alltags-Rassismus in der Sprache wahrzunehmen und zu kritisieren.
Sprache ist IMMER Ausdruck der Geisteshaltung, die dahintersteht. Ob bewusst oder unbewusst. Und natürlich kann und sollte man damit kritisch umgehen.
Man kann nicht leugnen, dass das Konzept, dass Tiere einen geringeren Stellenwert als Menschen haben, durch die Sprache zum Ausdruck gebracht wird. Das liegt doch auf der Hand.
Ich habe jetzt persönlich kein Problem damit, dem Menschen einen höheren Wert einzuräumen als einem Tier, und bin damit komplett im kulturellen Mainstream.
Würde ich aber nun zu der Strömung gehören, die Tieren den gleichen Stellenwert einräumen wollen, wie Menschen, dann würde ich eine andere Terminologie verwenden.
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Mich nervt diese Wortklauberei insgesamt ziemlich, nicht speziell hier im Thread, sondern bezüglich etlicher aktueller Themen.
Und das ist so ein Satz... JA, wenn gesellschaftliche Normen in Bewegung sind, dann geht das immer mit "Wortklauberei" einher.
Keine Angst, man "wird das auch noch sagen dürfen" - niemand kommt in den Knast...
Aber Sprache zu hinterfragen, IST ein extrem wichtiger Teil des gesellschaftlichen Diskurses. Der ständige Widerstand dagegen macht die Bedeutung noch offensichtlicher.
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Genauso, wie man in der Tat etwas für die Tiere tun kann (als Beispiel: Vegetarier werden), kann man ihnen auch im Wort eine Stimme geben.
Die abwertende Sprache gegenüber tierischen Gewohnheiten/tierischer Lebensart erlaubt uns doch erst, Tiere so zu behandeln, wie wir es tun, und das für selbstverständlich zu betrachten.
Noch so ein abwertender Ausdruck, den ich gerade gefunden habe: Die Hündin wird gedeckt.Niemand sagt: Die Hündin hat einen Freund und sie hatten S.. Und wenn die Kinder (auch hier spricht man nicht von Kindern, sondern von Welpen) größer sind, werden sie ausziehen (im Grunde werden sie der Mama weggenommen).
Die ganze Praxis der Zucht ist ein fragwürdiges Unternehmen, das aber durch die richtige Wortwahl unter dem Deckmäntelchen "Zucht" versteckt wird.
Brave new world.
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Hunde sind nunmal keine Menschen.
Sie essen nicht mit Messer und Gabel.Ich spiele mal ein wenig des Teufels Advokaten...
Kulturen in denen nicht mit Messer & Gabel gegessen wird, fressen und saufen dann? Oder Menschen, die zB aufgrund einer Behinderung nicht damit essen können? Und sind damit weniger wert, wie es ja häufig auf menschliche und nicht-menschliche Lebewesen gemacht wird, weshalb bei letzteren eben andere idR abwertende Begriffe verwendet werden.
Ich unterstelle dir Pinky4 auf keinen Fall, dass du dies aussagen wolltest, aber es war so ein tolles Beispiel, wie Sprache mehr in sich trägt.
Ich wurde vor Jahren mal in einer Diskussion mit einem Bekannten in der es Menschenrechte bzw Menschenwürdiges Leben ging gefragt, was ist der Mensch. Meine etwas saloppe Antwort war: "2 Arme, 2 Beine, Kopf oben drauf, Augen, Ohren..." Seine Antwort: "Also alle mit nur einem Arm sind dann keine Menschen?" - Joah.... Seitdem beschäftigt mich diese Frage immer wieder.
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Worte haben nur das Gewicht, dass der Sprecher in sie legt.
das 'nur' stimmt so nicht. Worte sind durchaus da, um auszugrenzen, Machtgefüge herzustellen, Tiere zur Sache zu machen, und das waren sie früher eben sehr wohl, als seelenlos, gefühllos betrachtet, in der Sprache wurden Menschen degradiert, um deren Ausbeutung und Vernichtung rechtzufertigen und das Plündern eines ganzen Kontinents.
Worte sind überaus mächtig und nicht zufällig, das Gewicht des Sprechers kann zum Tod des 'Angesprochenen' führen. -
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Man soll Hunde/Tiere nicht vermenschlichen, klar,
Da geht es schon los... man soll Hunde nicht vermenschlichen... auch da ist bereits eine Unterscheidung. Warum soll man Hunde nicht vermenschlichen? Weil Hunde nicht denken können? Weil Hunde schlechter sind als Menschen? Ich meine da begint bereits die Unterscheidung zwischen Hund und Mensch. Wenn man sich aber mal anguckt was Hund und Mensch unterscheiden, dann ist das im wesendlichen nur die Möglichkeit behaupten zu können, dass man überlegen ist. Denn wenn man sich beide Spezies genau anguckt sieht man mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. Gruppenbildung, Rangordnungen, Nahrungsgewohnheiten sind nur einige Beispiele wo wir uns überhaupt nicht Unterscheiden. Und die Dinge die manche Menschen gerne anführen, um sich von Tieren abzugrenzen, wie Architektur, Sprache, Kunst... nun wer weiß, ob Tiere nicht auch Kunst haben... denn wer denkt, das sie sie nicht haben schaut nicht danach. Naja und Archektur haben Tiere genauso wie Sprache. Man muss sie nur sehen wollen. Wenn es nach mir gehen würde, würde ich den Satz: "Man soll Tiere nicht vermenschlichen." ersetzen durch: "Halte dich nicht für etwas besseres."
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Die Hündin wird gedeckt.
Der Deckakt ist auch kein Zeichen romantischer Liebe, sondern dient dem Arterhalt und geschieht aus dem Arterhaltungstrieb.... So besonders schön ist die Hängerei nämlich für die Hunde nicht.
Die Hündin hat einen Freund und sie hatten S..
Der Mensch hat Sex, wenn er das möchte. Beim Tier kommt es nur zum Akt, wenn auch eine befruchtungsfähige Eizelle da ist.
Und wenn die Kinder (auch hier spricht man nicht von Kindern, sondern von Welpen)
Bei verschiedenen Art haben die Nachkommenunterschiedliche Namen. Genau wie die Eltern.
Katze - Kitten
Pferd - Fohlen
Schaf - Lamm
Mensch - Säugling / Kind
Rind - Kalb
Reh - Kitz
Ente - KükenWas daran abwertend sein soll, entzieht sich mir völlig.
werden sie ausziehen (im Grunde werden sie der Mama weggenommen).
Zwar etwas später, aber in der Natur würden sie sich auch von den Eltern trennen und ein eigenes Rudel aufbauen.
Die ganze Praxis der Zucht ist ein fragwürdiges Unternehmen, das aber durch die richtige Wortwahl unter dem Deckmäntelchen "Zucht" versteckt wird.
Edit by Mod - Textzeile entfernt
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Mich nervt diese Wortklauberei insgesamt ziemlich
Schade
ganz ohne bäääh-Du-bist-doof oder so, einfach nur schade
Dir entgeht viel. Im Negativen wie auch im Positiven - Worte erklären unsere Welt. Und unsere Welt ist soooooo viel mehrWorte können unendlich verletzend sein, was wir als Wortklauberei empfinden, empfinden andere als Diskriminierung, Ausgrenzung, Rassismus, Hass.
Ist es erst dann wichtig, wenn es uns selber weh tut? -
Genauso, wie man in der Tat etwas für die Tiere tun kann (als Beispiel: Vegetarier werden), kann man ihnen auch im Wort eine Stimme geben.
Die abwertende Sprache gegenüber tierischen Gewohnheiten/tierischer Lebensart erlaubt uns doch erst, Tiere so zu behandeln, wie wir es tun, und das für selbstverständlich zu betrachten.
Noch so ein abwertender Ausdruck, den ich gerade gefunden habe: Die Hündin wird gedeckt.Niemand sagt: Die Hündin hat einen Freund und sie hatten S.. Und wenn die Kinder (auch hier spricht man nicht von Kindern, sondern von Welpen) größer sind, werden sie ausziehen (im Grunde werden sie der Mama weggenommen).
Die ganze Praxis der Zucht ist ein fragwürdiges Unternehmen, das aber durch die richtige Wortwahl unter dem Deckmäntelchen "Zucht" versteckt wird.
Brave new world.
im Prinzip denkt vermutlich jede Spezies erst mal nur an sich selbst, im Rahmen der eigenen Möglichkeiten. Und nutzen auch im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Umwelt für sich selbst.
Den Luxus des Denkens "wir sind im Grunde alle gleich" hat vermutlich nur der industrielle Mensch, der keine Not kennt. Wir in den reichen Ländern haben den Luxus, unsere Nahrungsmittel frei auszuwählen, was aber durchaus auf Kosten anderen Lebens irgendwo anders auf der Welt geht, sei es Menschen oder Tiere.Ja die Zucht ist ein Kapitel für sich, wo der Mensch im Rahmen seiner Möglichkeiten die Umwelt zu seinen Gunsten verändert und benutzt. Langfristig sicher nicht immer zum Vorteil dieser Umwelt.
Aber Respekt vor anderem Leben heißt für mich nicht es auf "die Stufe" des Menschen zu stellen, sondern es in seinen Bedürfnissen zu respektieren. Und dazu gehört für mich auch, Tiere nicht zu romantisieren
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