Hund dreht vor der Küche durch
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So in etwa haben wir es auch gemacht. Marley darf auch nicht in die Küche, ist vor der Küche durch gedreht, hat sich an die Tür geworfen und gejault.
Wir hatten zeitgleich mit ihm Körbchentraining gemacht. Am Anfang habe ich das Essen fertig gemacht bin raus und habe ihn ins Körbchen geschickt erst wenn er da drin war hab ich den Napf geholt. Klar dauert das seine Zeit aber Ergebnis ist inzwischen, wenn er weis es gibt Futter springt er von allein ins Körbchen und wartet dort bis es fertig ist und für ihn bereit steht.Nein, so habe ich das ja genau nicht gemacht.
Ich arbeite bei so was ungern über Frust. Also, das geht, wenn der Hund nur mittelprächtig aufgedreht ist. Aber meiner war total durch.
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Sieh es...ähm...positiv: der Hund reagiert nur auf Hundefutter so.
Der Senior hat anfangs auf alles nur irgendwie fressbare oder auch nicht wirklich fressbare völlig kopflos reagiert. Außerdem Futter erst mal vehement verdeidigt.
Der hat Türen geöffnet und 4Kilo Trockenfutter auf einen Sitz gefressen, Mehl aus dem Küchenschrank geholt und gefressen. Sprang auf hohe Mauern nur wegen eines Stückes Taubenbrot usw.Kurz nach Übernahme musste er überraschend eine Woche in Fremdbetreuung. Die erzählen heut noch gern die Anekdote, wie sie beim Frühstück auf den Küchenstühlen standen, damit der Hund nicht alles frisst.
Der wär draußen in Mülleimer gekrochen oder kehrte im Freilauf um, weil er vor einer halben Stunde irgendwo einen Meisenknödel oder ein Stück Pizza gesehen hatte.
Motivierbar theoretisch nur über Futter, er hat nie im Leben mit irgendwas gespielt. Praktisch unmöglich: die ersten Monate, bei manchen Spezialgoodies auch Jahre, war der Hund, sobald Nahrung im Spiel war, geistig nicht mehr aufnahmefähig. Komplett ausgeklinkt.
Der war von allen Shelterhunden hier der Extremste und hat Jahre gebraucht, in Sachen Futter entspannter zu werden. Mit bewusstem Training wär es vielleicht schneller gegangen - ich hätt nur nicht gewusst wie, weil mir echt die Ideen fehlten, wie man ihn ohne Futter bestätigen kann, in Sachen Futter nicht den Verstand auszuschalten.
Manches legte sich mit der Zeit und Ruhe, nach einigen Wochen war er drinnen ablegbar und konnte ein paar Sekunden warten, bevor es Futter gab.
Ich arbeite damals in einem Lokal, wo die Hunde mit durften, wenngleich nur ins Büro oder angeleint in den Vorraum zur Küche. 10000x am Tag essen sehen oder nach Dienstschluss zwar in den Gastraum dürfen, aber keine Tische abräumen, half ihm ein bisschen.
Hundeschule beim "Gurutrainer" - hahahaha. Der war erstens nur Gebrauchshunde gewöhnt und arbeitete mit Extrawurst. Der hatte dann halt einen dobermanngroßen Hund am Schoß, in dessen Hirn nicht "Fuß!" oder "Hier!" ankam, sondern "Fressen, fressen, fressen, fressen! aeruggjuezvyxxydssrzuk...Systemzusammenbruch".
"Der Neue" stammt aus einem Shelter, wo Futter immer zugänglich ist, mit der Begtündung, dass viele der eher mangelernährten Hunde sich zwar zu Beginn fett fressen, aber insgesamt keine so starke Fixierung auf Futter mehr haben. Tatsächlich war der Neue, der unterernährt rein kam, beinah ein bisschen mopsig, als er raus kam, aber um 2000% gelassener in Sachen Futter.
Gut möglich, dass diese Dauerverfügbarkeit und weitestgehende Entkoppelung von Fütterungsritualen wirklich hilft.
Geduld, Ruhe und Humor helfen, bei nicht potentiell gefährlichem Hundeverhalten am Besten, jedenfalls aber gut, find ich.
Also gerade sich nicht von seinem Stress anstecken lassen, sondern selber ruhig Futter zubereiten und anrichten, auch wenn der Hund um einen herum völlig abdreht.
Ein bisschen Training rundherum, wie von anderen bereits beschrieben, ist sicher auch nicht verkehrt, aber grad, falls der Hund sehr neu ist bei euch: deine Gelassenheit (und wenn man sie bewusst mit 3x durchatmen erreichen muss) ist ein großer Teil der Miete.
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Ah, ok.
Danke für die Erklärung und für den Link, werde ich mal angucken.
Wie starte ich dieses Futter Thema.
Ich kann ja nicht 24h Futter zu freien Verfügung stellen bei so einem Hund.
Also fange ich z.B. an mit Schnüffelspiele mit Futter und das über den Tag verteilt. Vielleicht dann zusätzlich Futterbelohnungen einfach mal so zwischendurch für ruhig am Platz liegen, auch auf die Gefahr, dass der Hund für die Zeit der Belohnung Stress hat? -
Nein, so habe ich das ja genau nicht gemacht. Ich arbeite bei so was ungern über Frust.
Dann hatte ich es falsch verstanden aber was war bei unserer Vorgehensweise denn Frust?
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was war bei unserer Vorgehensweise denn Frust?
Körbchen gehen und dort warten müssen. Wenn die Pfote rauskommt, geht das Futter weg.
Das ist Frust.
Ich würde Körbchentraining ehrlich gesagt nicht unter so einem Druck aufbauen wollen, bei mir ist das Körbchen der absolut sichere Wohlfühlort.Auch mache ich bei dem Futter nicht so Druck.
Ist Mischfutter was genau?
Wenn es etwas ist das keine Flecken hinterlässt, würde ich schon mal eine handvoll rauswerfen in Richtung Hund, ich bin da eher pragmatisch und gucke, was für den Hund am einfachsten geht.
Wenn er die Hundegutzelis nicht mag, dann sind die Gutzelis das Problem, nicht der Hundsprich da muss was Besseres her
Mein Ziel ist es auch immer, dass ich gechillten Hunden das Essen hinstellen kann, dann freigeben und dann wird erst gemampft, aber das ist ein Weg der halt Zeit braucht.
Wie lange ist Dein Wuffel denn schon bei Euch? -
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Aber eines bekommen wir nicht in den Griff: sobald sein Futter fertig gemacht wird, dreht er komplett frei und freut sich wie verrückt, mit Freudensprüngen, Jubel und Freuden- Pipi.
Er soll nicht in die Küche, das akzeptiert er auch tadellos. Sein Futter bringen wir durch einen Flur ins Esszimmer. Am Futterplatz beruhigt er sich mittlerweile sehr schnell, der Weg von der Küche bis dahin ist aber Stress pur. Wir lassen ihn jetzt im Esszimmer, um den gemeinsamen Weg so kurz wie möglich zu halten. Er merkt aber ganz schnell durch 2 geschlossene Türen hindurch, ob es Hundefutter oder Menschenfutter gibt. Letzteres lässt ihn kalt.Ich finde keinen Ansatz mehr, wie wir den Stresspegel runterschrauben können..
Wir öffnen die Türen immer erst, wenn er dahinter ruhig ist.
Ich hoffe ihr könnt mir einen Ansatz geben oder sagen, was ich verbessern kann.Kannst du vielleicht das Futter schon ein paar Stunden vorher vorbereiten, wenn er vielleicht grad draußen ist? Wenn das Nassfutter im Kühlschrank ist, kannst du es ohnehin ne Stunde vorher rausstellen, dann hat es Zimmertemperatur und du musst es nicht mehr aufwärmen.
Ich würde jedenfalls versuchen, diese ganze Vorbereitungszeremonie aus seiner Aufmerksamkeit zu bekommen. Er sollte von der Futterzubereitung nichts mehr mitkriegen, dann baucht sich nicht mehr so eine Spannung und Aufregung auf. Du schnappst dir den fertigen Napf und stellst es ihm schnell und ohne großes Aufhebens vor die Nase, dann kommt er gar nicht dazu sich da reinzusteigern. Wenn er dann ruhig bleibt und in Ruhe frisst, kann man ihn ja loben. Man sollte möglichst viel Ruhe in den Ablauf reinbringen.
Wie verhaltet ihr euch beim Füttern? Wird viel mit ihm geredet nach dem Motto "Schau, da ist das Fressi!!!" etc. Das halt dann auch weglassen, ruhig bleiben ...
Schlimmstenfalls das Futter eine Zeitlang in einem anderen Raum zubereiten, geht das vielleicht auch? Oder jemand geht kurz ne Runde um den Block mit ihm, und währenddessen wird das Futter zubereitet?
Kann sich jemand während dem Warten zu ihm ins Esszimmer setzen, ihn halten, beruhigen?
Ich würde einfach verschiedenes ausprobieren.
Viel Erfolg
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Körbchen gehen und dort warten müssen. Wenn die Pfote rauskommt, geht das Futter weg.
Das ist Frust.
Ich würde Körbchentraining ehrlich gesagt nicht unter so einem Druck aufbauen wollen, bei mir ist das Körbchen der absolut sichere Wohlfühlort.Hmm ok dann hat uns unserer das vielleicht einfach gemacht. Also das Körbchentraining wurde separat gemacht und er hat für jedes ins Körbchen gehen schon eine Belohnung bekommen ob es jetzt um sein Futter ging oder nicht. Wenn ich ihn dann also wegen seinem Futter ins Körbchen geschickt habe ist er dort auch rein hat eine Belohnung bekommen und hat dann dort gewartet. Hat auch nicht versucht wieder raus zu gehen sondern ist wirklich liegen geblieben dadurch gabs bei uns in dem von dir beschriebenen Sinne keinen Frust
Wenn ich so drüber nachdenke, vielleicht hatten wir dann einfach nicht den krassesten Fall wie hier beschrieben wurde.
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Ich verstehe jetzt auch nicht genau wo da Frust aufkommen soll wenn ich Körbchen-Training mache. Ich werfe dann auch zwischendurch was ins Körbchen und belohne das Warten. Mein Hund findet das einfach cool, dass er fürs nichts tun Futter bekommt und kommt dann auch nicht mehr auf die Idee mir zwischen den Beinen rumzurennen.
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Ich verstehe jetzt auch nicht genau wo da Frust aufkommen soll wenn ich Körbchen-Training mache.
Die Kombination mit aufs Essen warten. Wenn der Hund damit Mühe hat und abdreht, ist im Körbchen warten müssen ziemlicher Frust.
Hier geht's ja nicht um Körbchentraining sondern um einen Hund, der wegen seinem Futter abdreht. Der Stresslevel IST also schon sehr hoch in dem Moment. -
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