Jagd, Hege, Naturschutz und mehr - allgemeine Diskussion
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Ich weiß nicht inwiefern sie in der Jagdpraxis wirklich noch umgesetzt werden. Aber es gibt auch gegenteilige Jagdbräuche.
ZB dem Stück ein Blatt zwischen die Zähne schieben als Zeichen der letzten Ehre.
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Hi
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Ich weiß nicht inwiefern sie in der Jagdpraxis wirklich noch umgesetzt werden. Aber es gibt auch gegenteilige Jagdbräuche.
ZB dem Stück ein Blatt zwischen die Zähne schieben als Zeichen der letzten Ehre.
Wird umgesetzt
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An die Jägersprache musste ich mich auch erst gewöhnen. Irgendwann fängt man wohl an sie zu benutzen ohne es zu bemerken. Und glaub mir, wir Jäger sind gar nicht so herzlos wie wir vielleicht scheinen. Wir wissen, dass die Jagd nötig ist, auch der ein oder andere Schuss, mit dem man sich echt schwer tut. Ich zum Beispiel schieße total ungern auf Wildschweine, weil die oft eben nicht gleich umfallen. Ich erinnere mich noch sehr gut an den Frischling. Ich habe geschossen und dass erst mal auf dem Hochsitz und hab gezittert und dachte "F**ck F**ck F**ck!!!!". Als ich gesehen hab, dass er lag, war ich mega erleichtert. Beim Bock hab ich nach dem Schuss hab ich gehört, dass etwas in den Wald geflüchtet ist und war völlig fertig. Der Bock lag. Was geflüchtet war, war ein Schmalreh, das dabei war. Als Männe ein Kitz geschossen hat (auch das muss leider sein) hatte ich Pipi in den Augen, als ich gesehen hab, wie die Geiss in einiger Entfernung immer wieder nach dem Kitz geschaut hat. Eine fällig werdende Nachsuche am Morgen führt zu einer schlaflosen Nacht davor. Das gehört alles dazu und ich finde, wenn einen alles kalt lässt, sollte man es besser sein lassen.
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Waidmannsdank!
Ja, genauso wie erklärt meinte ich das mit Kammer- und Blattschuss.
Wobei Schwarzwild einfach sehr schusshart ist. Einen Tag nach mit hat ein Kollege ebenfalls eine Sau beschossen, nicht voll aufs Blatt aber auch getroffen sowie Herz (!) - die Sau ist auch noch 40 Meter gelaufen und 2x gegen einen Baum. Das hört sich jetzt natürlich grausam an, aber man bedenke, dass das in dem Moment Adrenalin und Reflexe sind. Es ist immer schöner, wenn das Stück im Knall liegt, aber auch 40 Meter ist für Schwarzwild noch eine recht geringe Distanz und spricht für einen sehr guten Schuss.
Das der Schuss in die Kammer/Blatt die effektivste und der tierschutzgerechteste ist, wurde ja auch schon ausgeführt. Ein Schuss durch die Kammer zerstört immer lebenswichtige Organe, er zerstört das Lungenvakuum und sorgt so für einen sicheren, schnellen Tod. Der Schuss aufs Blatt hat dann noch zur Folge dass das Tier meistens auch liegt, aber auch die "Zerstörung" im inneren ist Größer, wenn die Kugel zuerst aufs Schulterblatt trifft.
Zu dem "Sitz" für mich sieht das aus wie ein normaler, eventuell etwas höherer Drückjagdbock. Da steht man normalerweise drauf und guckt oben raus. Nichts unter den Blättern. Und eigentlich ist das auch nichts was ich an eine Kirrung stellen würde um mich da auf Sauen raus zu setzen. Wie der Namen schon sagt werden sie eigentlich für Drückjagden genutzt, nicht für den Ansitz. Aber gut, ich kenne da die Gegebenheiten nicht und vielleicht macht das da durchaus Sinn.
Und noch etwas @Cindychill : Hier bemängeln mehrer (Jäger sowie Nicht-Jäger) deine Ausdrucksweise und die Art wie du Fragen stellst. Das kannst du jetzt darauf schieben, dass das hier ja ein "Jägerthread" ist, oder vielleicht mal den Fehler bei dir suchen. Meiner Meinung nach hättest du bei jeder Diskussion mit so einem Echo zu rechnen, wenn du dich immer so herblassend und unterstellend äußerst. Ich freue mich immer über eine kritische Diskussion oder ernst gemeinte Fragen, aber bei dir hat bereits alles einen voreingenommen Unterton und das ist wirklich schade und der ganzen Sache nicht dienlich, wenn man sich wirklich mal neutral informieren will. Und dass du nicht viel Wissen hast, merkt man bei jedem Beitrag. Das ist ja völlig in Ordnung!! Wenn man dann dementsprechend ernst gemeint nachfragt und nicht schon urteilt.
Zur Jägersprache:
Dazu erkläre ich auch immer wieder mal etwas auf meinem Instagram Account, dem viele Nicht-Jäger folgen.
Die Sprache wird oft als "kalt" angesehen. Das liegt aber vor allem daran, dass sie sehr alt ist und sich die Verwendung einiger Begriffe im normalen Sprachgebrauch verändert hat.
Zum Beispiel Kreatur. Der Jäger spricht von Respekt vor der Kreatur. Kreatur ist in unserem heutigen Sprachgebrauch meist negativ behaftet. Google ich jetzt mal kurz Kreatur finde ich folgendes:
Kre·a·tur
/kreaˈtuːɐ̯,Kreatúr/
Aussprache lernenSubstantiv, feminin [die]
- 1. BILDUNGSSPRACHLICH Geschöpf (1), (von Gott) geschaffenes Wesen "wir sind alle Gottes Kreaturen"
- 2a. bedauernswerter oder verachtenswerter Mensch "eine arme, elende, gemeine, widerliche Kreatur"
oder
Eine Kreatur (über mittelhochdeutsch creatūr[e]/creatiur[e] und altfranzösisch creature von lateinisch creatura, ‚Geschöpf‘, von creare, ‚schaffen‘, ‚erschaffen‘, ‚schöpfen‘)[1] ist eine andere Bezeichnung für die Schöpfung oder für ein Geschöpf. Die Bezeichnung hat Ähnlichkeit mit Natur oder Lebewesen, die bereits da waren, jetzt existieren und auch dann noch da sein werden, bevor und nachdem wir längst vergangen sein werden. Der Begriff wird mit einem Schöpfergott verbunden, der mit allen Geschöpfen (aller Zeiten) in Wechselbeziehung steht.Bei Stück verhält es sich ähnlich. Es ist schlicht und einfach eine Mengenangabe. Gerade wenn man es in Verbindung mit den Begriffen Rehwild oder Schwarzwild etc. verwendet.
"Ich habe 3 Stück Rehwild gesehen" - "Ich habe 3 Rehwild gesehen"
Natürlich ist die Sprache gewöhnungsbedürftig. Aber zum Teil einfach wundervoll bildhaft und präzise. Ich empfinde sie als sehr schönen Brauch, der auch sehr viel damit zu tun hat, dass Handwerk und die "Kreatur" in ehren zu halten.
Wenn ich zum Beispiel von Lauschern, Gehören und Tellern spreche, meine ich jedes Mal Ohren. Als Jäger weiß man den Begriff aber direkt schon einer bestimmten Tierart zuzuordnen.
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Ich will ja als Jäger auch Überblick haben und nicht durch Zweige linsen müssen...
Heute das Gewehr wieder in Empfang genommen und gerade im Schnee einen Frischling geschossen.
Leider hat er Räude und ist auch schon recht abgekommen. Also gut dass er geschossen wurde, aber morgen landet er direkt in der Tonne.
Kommt hier in der Gegend jetzt wohl öfter vor. Wahrscheinlich auch ein Hinweis auf eine viel zu hohen Populationsdichte.
Eigentlich wollte ich den Dackel morgen die Fluchtfährte arbeiten lassen.
Waidmannsheil.
Wir hatten letzte Woche ebenfalls in zwei Revieren jeweils ein Stück Schwarzwild, die Räude hatten.
Scheint gerade eine günstige Zeit dafür zu sein (Wetter, Schwarzwild nicht so hohes Nahrungsangebot wie die letzten Winter, hohe Population, evtl. auch hohe Fuchspopulation?)
Ja, und der Letzte Bissen für das Wild ist für mich Pflicht. Das ist auch ein Moment den ich brauche um zu realisieren, dass was passiert ist und im mir bewusst zu machen, dass das Lebewesen jetzt tot ist.
Auch für die meisten anderen gehört das auch nach Jahren der Jagd noch dazu.
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Ich respektiere das. Wer in einer speziellen Sprache geschult und beheimatet ist, empfindet anders, das ist mir klar.
Was aber dem Jäger als "ehrfürchtig" vorkommt, ist dem jagdskeptischen Normalbürger vielleicht unangenehm. Eine Jaggdstrecke ist für ihn nichts anderes als eine Aufeinanderreihung toter Tiere, ob die nun ein Zweiglein im Maul haben oder nicht.
Wenn ein Tier nach dem Schuss noch 40 m läuft ... ja, es ist für mich physiologisch und biologisch nicht vorstellbar, dass das nichts weiter als Reflexe sein sollen. Dazu gibt es keinerlei Belege, lediglich die Erzählungen von Jägern. Im Schlachthof wäre das, wenns bekannt würde, ein Fall für die Behörden.
Dass es nicht immer perfekt laufen kann bei der Jagd, das ist mir bewusst. Aber die Jägerschaft sollte für mein Dafürhalten auch zu den Problematiken stehen, die man leider kaum beeinflussen kann. Und nicht so reden, als gäbe es sie nicht, weil ein 40 m laufendes Tier, das dann endlich mal stirbt, ja eigentlich gar nichts mehr spürt.
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Für mich kristallisiert sich auch immer mehr heraus, dass Jagd halt einfach nur zum Vorteil der Menschen geschieht.
Den letzten Bissen im Maul empfinde ich jetzt absolut nicht als respektvoll, eher als Hohn. Was hat das in euren Augen mit Respekt zu tun?
Und es gibt halt schon viele Videos, die zeigen, wie zum Teil Beine weggeschossen werden und die Tiere noch lange Strecken so laufen.
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Für mich kristallisiert sich auch immer mehr heraus, dass Jagd halt einfach nur zum Vorteil der Menschen geschieht.
Den letzten Bissen im Maul empfinde ich jetzt absolut nicht als respektvoll, eher als Hohn. Was hat das in euren Augen mit Respekt zu tun?
Und es gibt halt schon viele Videos, die zeigen, wie zum Teil Beine weggeschossen werden und die Tiere noch lange Strecken so laufen.
Mhm, ich weiß nicht. Ich glaube eigentlich schon, dass es ohne Jagd in unserer menschengemachten Kulturlandschaft nicht mehr klappen kann.
Aber: "Wald vor Wild" ist z.B. so eine Devise, die ich sehr skeptisch sehe. Auch die Gefahr durch Sauen für Spaziergänger: tja, da müssten doch eigentlich die Spaziergänger zurückstecken?
Und zur Frage, wie ethisch und tierschutzrelevant Jagd in D in der Breite durchgeführt wird, gibt es ja auch Stellungnahmen, z.B. vom ökologischen Jagdverband. Wenn man da die hochgerechneten Zahlen von schwer verletzten, nicht getöteten Wildtieren anschaut, die durch Hetz- und Drückjagden zustandekommen sollen, dann wird einem schon ganz anders.
Das ist ein wirklich weites Feld.
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Die Jagd geschieht natürlich zum Vorteil der Menschen, da der Mensch mit Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Siedlungsraum und Freizeit immer mehr in den Lebensraum der Tiere eindringt. Wären wir bereit, nicht mehr in den Wald zu gehen um uns zu erholen, keine Kinder mehr zu bekommen,um die Bevölkerung zu reduzieren, keine Häuser mehr zu bauen, keine Waldkindergärten, keine Strassen, ... das kann man endlos weiterführen.. Man kann nicht immer darauf schimpfen, dass Jäger Tiere töten. Ja, das tun sie. Wenn man die Jagd komplett aussetzen würde und darauf zielen, dass sich alles selbst reguliert, dann müsste man erst mal die Menschheit regulieren.
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Die Jagd geschieht natürlich zum Vorteil der Menschen, da der Mensch mit Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Siedlungsraum und Freizeit immer mehr in den Lebensraum der Tiere eindringt. Wären wir bereit, nicht mehr in den Wald zu gehen um uns zu erholen, keine Kinder mehr zu bekommen,um die Bevölkerung zu reduzieren, keine Häuser mehr zu bauen, keine Waldkindergärten, keine Strassen, ... das kann man endlos weiterführen.. Man kann nicht immer darauf schimpfen, dass Jäger Tiere töten. Ja, das tun sie. Wenn man die Jagd komplett aussetzen würde und darauf zielen, dass sich alles selbst reguliert, dann müsste man erst mal die Menschheit regulieren.
Es würde sogar in vielen Regionen reichen, das Freizeitverhalten der anwohnenden Menschen zu reglementieren. Dass das aber kaum jemand will, ist ja klar. Siehe die wirklich schlimmen Diskussionen zum Thema "Nationalpark Schwarzwald". Das war schon krass, was da teilweise öffentlich verhandelt wurde.
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