Pubertierender Rüde und läufige Hündin

Wenn ich in dieser Situation wäre, hätte ICH das Problem und nicht jemand anderes und daher würde auch ICH schauen, dass ich das Problem alleine gelöst bekomme.
Ich habe Sina noch nicht lange gehabt, sie konnte daher noch nicht länger als ca. 30min alleine zuhause bleiben und dann war ich auf einer Geburtstagsfeier eingeladen und da wollte ich auch hin. Im Auto hatte Sina kein Problem mit dem Alleinebleiben, daher musste sie mit und ich bin zwischendurch ein paar Mal rausgegangen, hab kurz nach ihr gesehen und sie zwischendurch rausgelassen. Immer wenn ich mich angeschlichen habe und ins Auto geschaut habe, hat sie geschlafen.

Mein Dackelrüde war damals immer mit am Hundeplatz und musste da auch im Winter 1x wöchentlich für mehrere Stunden (mit Unterbrechungen) in der Autobox bleiben. Er bekam einen Pulli an, eine dicke Decke drüber und dann war das auch bei -10 Grad kein Problem. Er kam immer mollig warm aus seiner Box raus und hat sich erst mal geräkelt weil ich ihn beim Schlafen gestört habe.

Nein, natürlich muss er mit 10 Monaten noch nicht perfekt erzogen sein.
Aber ich würde das Thema jetzt nicht aufschieben sondern sofort daran arbeiten - nicht unbedingt um dieses Weihnachten doch noch zusammen feiern zu können sondern aufs ganze Leben gesehen. Es wird immer irgendwann eine läufige Hündin geben, ich würde ausflippen wenn der Hund dann jedes Mal die Nerven schmeißt. Außerdem ist es für den Rüden weitaus angenehmer wenn er das entspannt hinnehmen kann statt sich bei jeder läufigen Hündin aufzuregen. Das wird ja mit dem Erwachsenwerden nicht besser.

Und da würde ich schon bei den Anfängen einschreiten - Pipi lecken ist hier zB verboten. Mein 10 Monate alter Rüde würde sich festlecken und dann ewig mit den Zähnen klappern vor Aufregung. Lässt man das durchgehen ist der Hund schon aufgeregt obwohl die läufige Hündin nicjt mal da ist. Wie soll er sich dann direkt daneben benehmen können?

Hier ist deshalb alles was über normales Schnüffeln und Markieren hinaus geht verboten. Ich arbeite da gerne mit positiver Verstärkung, sprich: Aufmerksamkeit umlenken und belohnen. Funktioniert das nicht (mehr) und ich werde ignoriert wird gestraft - Hund deutlich weg schicken.
Im Idealfall merke ich was er vorhat, breche verbal ab, er lässt es und wird belohnt und das selbstbelohnende Pipi lecken hat noch gar nicht statt gefunden.

Genauso wird jedes gesteigerte Interesse an Hündinnen abgebrochen und bei Ignoranz auch gestraft.
Ich freue mich über jede läufige Hündin weil es eine weitere Möglichkeit ist zu üben. Leider sind bei uns auf dem Platz läufige Hündinnen vom Training ausgeschlossen - leider, denn ich finde beide Geschlechter sollten lernen sich auch in dieser Situation zu konzentrieren.
Wir Menschen reißen uns doch auch nicht auf offener Straße die Kleider vom Leib nur weil uns gerade danach ist.

Vor einem Vertrauensverlust brauchst du überhaupt keine Angst zu haben. Solange du fair trainierst und ihn nicht windelweich prügelst (überspitzt formuliert) wird das eure Bindung eher stärken. Für den Hund ist es nämlich viel angenehmer sich in einem festen Rahmen aus Regeln zu bewegen als völlig unkontrolliert jeden Konflikt und jede Stresssituation alleine durchstehen zu müssen.

EDIT: Selbstverständlich sollte ein Alternativverhalten angeboten werden - dem aufgeregten Jungrüden einfach nur das Gejapper und die Kontaktaufnahme zu verbieten wird nicht funktionieren. Er muss schon wissen, was er stattdessen tun soll und das muss sich für ihn dann auch richtig lohnen. Sonst staut sich immer mehr Frust auf.

Zitat

Wir Menschen reißen uns doch auch nicht auf offener Straße die Kleider vom Leib nur weil uns gerade danach ist.

Das gibt es aber öfter als du denkst. Ist dir noch keiner von denen begegnet?

Ich denke mal, bis Weihnachten werden die Stehtage bei der Hündin durch sein. Passieren kann also eigentlich nichts mehr, ausser, daß der Rüde am Rad dreht.
Ruhig und besinnlich wird so eine Weihnachtsfeier dann sicher nicht, aber theoretisch könnte man die Hunde zusammenlassen und den Rüden gleichzeitig dabei erziehen.

Naja, ich dachte eher an normale Menschen mit Impulskontrolle und nicht an irgendwelche Perverslinge.
Und nein, so einer ist mit zu seinem Glück noch nicht begegnet.

@Syrus nein aufschieben werde ich es nicht. Ich bin definitv der Meinung er soll alle Grenzen von Anfang an lernen.

Das mit dem schnüffeln Ist bei uns auch schon die ganze Zeit Thema. Auch hier war ich immer unsicher ob ich es korrigieren soll da er nichts anderes im Kopf hat als zu schnüffeln inklusive pipi schlecken und selten auch Zähne klappern. Dann werden wir jetzt wohl damit anfangen. Und die läufige Hündin des Freundes mit der wir jedes Wochenende laufen sollte dann jetzt erstmal Übung genug sein. Den Stress mit der Hündin der Schwester den sitzen wir jetzt erstmal aus weil das war wirklich extrem. So hatte ich ihn in den 6 Monaten nicht erlebt.

Vielen Dank für deine Tipps.
Und auch das mit der Bindung liest und hört man einfach so oft. Und leider werden unsere nächsten runden dann wohl hauptsächlich aus dem verbot von schnüffeln bestehen, also dieses extremschnüffeln.

Dann trotzdem noch die Frage was kann denn alternativverhalten sein nachdem er ja dann mehr oder weniger in diesem Extremfall nicht mehr ansprechbar ist? Habe verschiedene Dinge ausprobiert aber er war wie auf einem anderen Planet.

Zitat von Diana M.

Nach den Stehtagen ist nach der Läufigkeit.
Lasse sie zusammen.
Schlimmstenfalls sagt ihm die Hündin kurz Bescheid, danach wird er Ruhe geben.

leider wird die Hündin das nicht tun. Sie wehrt sich nicht. Geht einfach nur auf Fluchtmodus und zieht dem hintern weg aber sie würde nie gegen ihn gehen, nicht Knurren, Zähne fletschen oder abschnappen. Liegt irgendwie nicht in ihrer Natur.
Es gab durchaus schon Hündinnen die das gemacht haben und das akzeptiert er dann auch sehr gut nur sie leider nicht

alternativverhalten muss man aufbauen. Bring ihm einen tollen Trick bei, später auch gerne mehr, die du wirklich sehr sehr hochwertig belohnst und super gut festtigst. slaom durch die Beine, später den nächsten Laternenpfahl umrunden oder was weiß ich. Das musst d wirklich erstmal ohne Ablenkung üben und dann überall wo ihr geht und steht und erst dann wenn er es wirklich auch unter guter Ablenkung beherrscht und sich auf seine Superbelohnung freut kannst du es als alernativverhalten einsetzen.Man muss das richtig konditionieren. Das ist auch der Grund warum unsere Sporthunde zusammen mit heissen Damen gleichzeitig arbeiten können, die haben einfach gelernt das die Arbeit mit dem HF wertvoller ist als alles andere und natürlich dass es gar keine ander Möglichkeit gibt

Zitat

Auf der Arbeit lässt es sich nicht anders lösen. Hier würde es mit zuhause bleiben gelöst werden können aber wie hier auch geschrieben wurde dann mit schlechtem Gewissen meiner Mutter gegenüber.

Dass Weihnachten immer so ein riesen Stress sein muss! Ich würde der Mutter sagen, sie soll euch zuhause besuchen nach oder vor ihrer Feier. Das muss doch reichen. (Es sei denn, sie ist nicht mobil.)