Zum Thema "Rudelführer und Rudel"

  • Ich Frage mich nur wieso loben und Grenzen setzten sich ausschließen.

    Das ist die Überzeugung derer, die andere als "Wattebauschwerfer" bezeichnen, weil sie nicht verstehen, dass die Ablehnung von Gewalt noch lange nicht in die Anarchie führt.

  • @Lorbas
    Im Kontext des Themas: die Ausübung von Zwangsmaßnahmen zum Zweck der Machtdemonstration, also Zwangsmaßnahmen die der Festigung einer Führungsposition dienen


    In anderem Kontext kann man z.B. auch eine explizit diskretitierende Wortwahl als Gewalt bezeichnen. Die dient nämlich einzig dazu, andere herabzusetzen um die eigene Position zu stärken. Worte wie "Wattebauschwerfer" haben keinen anderen Sinn als auf diese Art verbale Gewalt auszuüben.

  • Im Kontext des Themas: die Ausübung von Zwangsmaßnahmen zum Zweck der Machtdemonstration, also Zwangsmaßnahmen die der Festigung einer Führungsposition dienen

    Das ist mir zu schwammig!


    Gewalt ist für mich, ein Tier körperlich zu züchtigen, sprich zu schlagen oder zu treten. Das ist körperliche Gewalt.


    Psychische Gewalt ist, ein Tier nicht artgerecht zu halten, es acht Stunden in eine Box zu sperren, während man arbeiten ist, weil das Tier sonst die Wohnung verwüstet, es nicht beachtet, sich selbst überläßt ohne irgendeine Ansprache.


    Keine Gewalt ist es für mich, seine Forderungen in der Erziehung durchzusetzen, indem man z.B. einem durchgehenden Hund die Leine hinterwirft oder ihn wortlos abholt, wenn er nicht kommt.

  • Nee, da fehlt mir noch die psychische Gewalt im Kontext zu anlernen von Hilflosigkeit. Man muss weder einen Hund einsperren, noch ihn körperlich Bedrängen um massiv Gewaltsam zu ihn zu sein.


    Eine angemessene Einforderung zur Einhaltung von Grenzen schadet niemanden. Aber wenn du dem Hund beibringst, dass er bitte ohne zu Fragen nicht einmal zu atmen hat (und das geht verbal auch wunderbar je nach Hund), dann ist das auch massive Gewalt.


    Bei uns hat sich mittlerweile ein "Hey!" als Universalwort raus gearbeitet. Kurz, gut hörbar, säuselbar und brüllbar (oh ja, denn Herr Hund lebt manchmal in seiner eigenen Seniorenwelt und hört nicht mehr gut). Das ist mittlerweile der Ersatz für "Aus!" und "Lass es!" und "Hör her!" und auch für die Namen. :D


    Meine Ansicht ist: Ein Hund muss wissen, wenn er etwas richtig macht, es schadet ihm aber auch nicht, wenn er weiß was er falsch macht. :D

  • Mit einer Leine nach dem Hund werfen ist keine Gewalt? Sehe ich anders. Würdest du vermutlich auch anders sehen, wenn jemand nach dir werfen würde.
    Abholen kann gewaltsam sein oder auch nicht.


    Mit "schwammig" hast du vermutlich recht. Gewalt wird nämlich vom Empfänger her definiert und der kann sich in unserem Fall nicht äußern. Deshalb bevorzuge ich es, alle Maßnahmen zu vermeiden, von denen ich annehmen muss, dass sie Schaden anrichten können. Ich setze aber definitiv Grenzen.

  • Mit einer Leine nach dem Hund werfen ist keine Gewalt? Sehe ich anders. Würdest du vermutlich auch anders sehen, wenn jemand nach dir werfen würde.
    Abholen kann gewaltsam sein oder auch nicht.

    In beiden Fällen wird der Hund nicht verletzt; die Leine knallt hinter ihm auf, man erreicht so den sofortigen Abbruch des Tuns.
    Das Abholen tut dem Hund nicht weh, ausser, daß er angeleint wird.

  • Ich musste etwas nachdenken, aber diese psychische Gewalt konnte ich eine Zeitlang zwischen einem Hundehalter/Hundgespann hier sehen und empfand es als Zusehender schon sehr gewaltsam.


    Es gab hier einen (habe ihn schon lange nicht mehr gesehen), der ist mit seinem Hund nicht Gassi gegangen sondern marschiert. Und das Feldwebel gleich an der kurzen Leine, der Hund (ein Rüde) durfte weder links noch recht gucken, nicht schnüffeln und keinen Millimeter vom Bein weichen. Und das immer. Wann immer ich die gesehen habe. Ohne Hund, mit Hund, von der Ferne und von Weitem.
    Ich habe nie körperliche Gewalt gesehen. Also das der Hund nun geruckt wurde, geschlagen oder anderweitig getriezt. Aber der Hund war durch die ständigen Kommandos (Hier! Fuß! Aus! Hier! Fuß! Fuß) so gestresst, dass der unter dieser maßlosen Gewalt wirklich litt. Man sieht es ihm ja körpersprachlich an. Abgesehen davon, was ein solches Verhalten auch im Halter selbst auslöst, was dann den Hund auch beeinflusst.


    Ich fand dieses ganze Verhalten schlimmer, als den Hundehalter, der den Hund vielleicht mal ruckt, oder ihn körperlich ein wenig in die Spur bringt (und damit meine ich nicht verprügeln, sondern eben den kurzen Leinenruck, Maul zu halten, oder was weiß ich). Dieser Hund hatte Dauerstress.


    Und nein, Ansprechen nutzte nichts. :ka: Aber nun habe ich sie schon ewig nicht mehr gesehen.

  • Edit: keine Ahnung warum mein Beitrag so große geschrieben ist. Sorry

    Synonyme zu Gewalt

    • Befehlsgewalt, Herrschaft, Macht.
    • Druck, Zwang; (bildungssprachlich) Pression.
    • Gewaltsamkeit, körperliche/physische Kraft; (bildungssprachlich) Brachialgewalt.
    • Heftigkeit, Kraft, Stärke, Wucht; (bildungssprachlich) Vehemenz.


    (Q: Duden)


    Wenn man es genau nimmt, üben wir alle eine gewisse Gewalt aus. Auch den uns nahestehen Menschen, einfach auch, damit das Zusammenleben funktioniert. Schließlich will niemand (außer bewusst devot lebende Menschen) ein Ja-Sager sein.


    Eine schöne und für mich und mein Umgebung sehr gut funktionierende Methode ist, mein gegenüber dazu zu bringen, Dinge freiwillig zu tun.
    Und zwar immer so, dass ich keine Hand anlege! Damit ist nicht mal schlagen gemeint.


    Selbstverständlich gibt es wie überall Ausnahmen: Kind bleibt mitten auf der Straße stehen, da greife ich auch beherzt am Arm und nehme es mit auf den Bürgersteig.
    Hund will Kacke fressen, wenn ich es noch schnell genug mitbekomme, wird sie auch mal unsanft auf Seite geschoben und ageranzt, dass sie sich vom
    Acker machen soll.


    Wichtig für mich ist dabei, dass egal was ich mache, es immer auch für mich ok (wenn auch mal unangenehm) wäre, würde mir so eine Reaktion entgegen gebracht.
    Kind wird auch mit angeschrien, aber im Hinterkopf bleibt immer die Warung „übertreibe es nicht. Bleib fair und ansprechbar“.


    Und so handhabe ich es auch mit Chili.
    Mit meinem Mann (15 Jahre glücklich verheiratet und immer noch herrscht hier gegenseitiger Respekt, Achtung und eine ziemlich starke Bindung...Vertrauen)


    Ein Schreckreiz gehört definitiv nicht zum fairen Umgang.
    Eine von vorne herein militärische Tonlage um meine Forderungen, mit dem handeln aufzuhören, die der andere macht, auch nicht.


    Gruselig ist das, wenn Eltern immer nur rum motzen, wenn der Spross einen „Fehler“ macht, oder, wie du es beschrieben hast @Lorbas der Halter seinen Hund anpöbelt. Das findest du bescheuert, genauso bescheuert, wie andere deine Leinenaktion bescheuert finden. :ka:
    Letztlich entscheidet jeder für sich. Im besten Fall tauscht man sich aus und reflektiert dann und wann, man bricht sich keine Zacke aus der Krone, wenn man auch über die Ansicht anderer nachdenkt und vielleicht auch mal ausprobiert.
    Im blödesten Fall macht man sich lustig über andere (braucht sich jetzt niemand angesprochen fühlen) dann hat man genau nichts gewonnen.

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