Junghund: Bellen bei Begegnung mit anderen Hunden

  • Hallo zusammen,

    ich würde mich über eure Einschätzung zu Malas Verhalten sehr freuen.

    Sie ist aktuell 5 Monate alt und ca. 40cm hoch und erst einen Monat bei mir. Menschen gegenüber ist sie neutral bis freundlich wenn diese mit ihr in Kontakt treten. Umweltreize an sich interessieren sie nur bedingt (Verkehr, Fahrräder etc.). Sie interessiert sich stark für alles Tierische und da wird dann auch geglotzt ohne Ende (da versuche ich schon einzuhaken und sie davon positiv wegzulenken, vor allem wenn es definitiv nicht auf eine Begegnung hinauslaufen wird.) Ich versuche hier die Balance zu finden zwischen ihr die Möglichkeit geben Situationen einfach zu erfahren und zu beobachten aber sie sanft in die Richtung zu lenken, dass man nicht bei jedem Hund in einem 50m Radius 5 Minuten mit riesigen Augen stehen bleiben muss-

    Aktuell ist es so, dass sie bisher nur an der Leine geht, sowohl Kurzleine als auch Schlepp. Sobald wir einem Hund begegnen und ich meine, dass es unabhängig von der Leine und Spannung der Leine ist, fängt sie an zu bellen. Ich würde das Bellen eher als ängstlich einordnen, sie hat jedoch deutlich Interesse und wenn die Hundebegegnung von der Gegenseite zugelassen wird, dann will sie auch unbedingt zu dem Hund hin. Sobald sie beim anderen Hund ist und die Nasen sich berühren schwingt das Verhalten in totale Freude und Spieltrieb um - sie fordert den anderen Hund dann richtig körperlich zum Spielen auf - was meistens zu nichts führt, da hier vorwiegend erwachsene Hunde unterwegs sind.

    Der Besuch einer Junghundgruppe ist innerhalb der nächsten 1-2 Wochen angedacht - die Trainer vor Ort meinten, dass ich ihr etwas Zeit zum Ankommen geben soll, bevor wir da hingehen. Sehe ich ein, aber der Hundekontakt fehlt ihr definitiv. Sie hat schon einen best Buddy und sie dreht völlig durch, wenn die beiden zusammen spielen können.

    Was mein Verhalten angeht: Ich bin trotz des Bellens gelassen - Hundebegegnungen sehe ich gerade aktuell als grundsätzlich positiv wobei mir die Etiquette zu dem Thema bekannt ist und ich mich auch daran halte. Ich bin nur aktuell etwas verunsichert, ob hier schon reagiert werden muss, oder ob man unter Berücksichtigung der Umstände einfach gelassen weiter machen kann.

    Würde ich mich selber nicht in der Situation befinden, sondern den Fall lesen würde ich darauf tippen, dass Mala Angst hat und dass ich ihr das Gefühl geben muss, dass sie anderen Hunden nicht schutzlos ausgesetzt wird - sondern ich auf sie aufpasse. Dass sie jedoch zu den Hunden hin will und es selten die Gegenseite ist, die Interesse bekundet und sie dann auch ordentlich Spieltrieb zeigt, irritiert mich etwas :ka:

  • Was ich nicht ganz verstehe ist wenn wie ja eher ängstlich bellt aber dann freudig mit den anderen spielt: denkst du hat sie dann wirklich Angst ? Vielleicht ist sie einfach sehr Kontakt freudig und möchte mit dem Bellen auf sich aufmerksam machen. Allerdings finde ich persönlich das dein Verhalten richtig ist und das du damit gut umgehst
    LG

  • Der Besuch einer Junghundgruppe ist innerhalb der nächsten 1-2 Wochen angedacht - die Trainer vor Ort meinten, dass ich ihr etwas Zeit zum Ankommen geben soll, bevor wir da hingehen.

    Das finde ich einen sehr guten Ansatz, genau da würde ich auch versuchen, das Problem anzugehen.

    Ich denke, Dein Hund braucht positive Erfahrungen mit anderen Hunden.
    Es kann nämlich durchaus sein, dass Dein Hund aus Unsicherheit bellt. Das klingt für mich zumindest jetzt so.

    Habt ihr denn souveräne Hunde in der Familie oder im Bekanntenkreis, mit denen Dein Hund Kontakt haben kann?
    Das würde ich ehrlich gesagt am sinnvollsten finden.

  • Was ich nicht ganz verstehe ist wenn wie ja eher ängstlich bellt aber dann freudig mit den anderen spielt: denkst du hat sie dann wirklich Angst ? Vielleicht ist sie einfach sehr Kontakt freudig und möchte mit dem Bellen auf sich aufmerksam machen. Allerdings finde ich persönlich das dein Verhalten richtig ist und das du damit gut umgehst
    LG

    Angst war einfach so mein erster Tipp, aber das darauf folgende Verhalten steht wie du sagst im Widerspruch dazu.Ich habe es erst als "wird sich mit genügend positiven Erfahrungen verlaufen " abgetan, aber wollte mich dann doch bei euch erkundigen bevor ich etwas verpasse und fälschlicherweise kleinrede.
    Die Idee, dass sie auf sich aufmerksam machen möchte hört sich plausibel und stimmiger an da ich auch in ihrer Körperhaltung keine Angst erkennen kann :).

    Das finde ich einen sehr guten Ansatz, genau da würde ich auch versuchen, das Problem anzugehen.
    Ich denke, Dein Hund braucht positive Erfahrungen mit anderen Hunden.
    Es kann nämlich durchaus sein, dass Dein Hund aus Unsicherheit bellt. Das klingt für mich zumindest jetzt so.

    Habt ihr denn souveräne Hunde in der Familie oder im Bekanntenkreis, mit denen Dein Hund Kontakt haben kann?
    Das würde ich ehrlich gesagt am sinnvollsten finden.

    Neugierige Unsicherheit möglicherweise! Weil sie ja sofort umswitcht wenn sie merkt, dass ihr Gegenüber ihr nichts Böses will.
    Ich bin halt nur etwas verunsichert, weil ich nach doch einigen, durchaus positiven oder zumindest neutralen Hundebegegnungen keine Besserung sehe.
    Leider gibt es keine Hunde im Bekannten- oder Freundeskreis :( - deshalb ist denke ich die Junghundegruppe genau das Richtige damit sie auch einmal Kontakt zu Hunden aufnehmen kann die eher darauf eingehen.

    Danke euch beiden! :)

  • Dieses "spielen-wollen" - vielleicht ist es auch nur fiddeln? Also herumalbern, um die Situation zu entschärfen. Das ist eine von den vier F's, mit denen Hunden mit Dingen umzugehen versuchen, wenn sie keine Alternative wissen "Flight, Fight, Freeze, Fiddle-about"

    Auf mich wirkt das so....... und mMn solltest du deinen Hund nicht an der Leine an andere Hunde heranlassen - dadurch lernt er wirklich nichts Tolles ausser, man darf immer an andere Hunde dran. Einfach fremde Hunde, die du nicht einschätzen kannst als Sozialkontakte - wäre nicht mein Ding. Und Leinenkontakte können ganz schnell in die Hose gehen......

    Die Junghundgruppe klingt doch vernünftig und gut - warte mal ab, vielleicht ergibt sich darüber ein Kontakt auch mit souveränen Hunden.

  • Weil sie ja sofort umswitcht wenn sie merkt, dass ihr Gegenüber ihr nichts Böses will.

    Genau aus dem Grund habe ich Unsicherheit vermutet.
    Zuerst abchecken und dann spielen wollen- wenn klar ist, dass der andere Hund nichts Böses möchte.

    Ich würde jedenfalls schauen, dass Du in eine gute Junghundegruppe kommst mit Deinem Hund. Wo darauf geachtet wird, wie die Hunde miteinander umgehen.

    Nicht, dass Dein Hund eine schlechte Erfahrung nach der anderen macht und ihr zum Schluss ein größeres Problem habt.

  • Dieses "spielen-wollen" - vielleicht ist es auch nur fiddeln? Also herumalbern, um die Situation zu entschärfen. Das ist eine von den vier F's, mit denen Hunden mit Dingen umzugehen versuchen, wenn sie keine Alternative wissen "Flight, Fight, Freeze, Fiddle-about"

    Auf mich wirkt das so....... und mMn solltest du deinen Hund nicht an der Leine an andere Hunde heranlassen - dadurch lernt er wirklich nichts Tolles ausser, man darf immer an andere Hunde dran. Einfach fremde Hunde, die du nicht einschätzen kannst als Sozialkontakte - wäre nicht mein Ding. Und Leinenkontakte können ganz schnell in die Hose gehen......

    Die Junghundgruppe klingt doch vernünftig und gut - warte mal ab, vielleicht ergibt sich darüber ein Kontakt auch mit souveränen Hunden.

    Auch eine Möglichkeit, ja. Deshalb wohl auch meine "Angst", dass hier eben doch die Bahnen für ein langfristiges Problem gelegt werden könnten.
    Sie spielt dann aber richtig beharrlich, bzw. fordert beharrlich auf und lässt auch so schnell nicht mehr von dem Hund ab (wenn man sich nicht einmischen würde) - also es wirkt auf mich aufrichtig überschwänglich und bei dem einen Hund der Spielen mag, geht es dann auch in das über.

    Hundekontakte an der kurzen Leine versuche ich zu vermeiden. Ein kurzes Hallo wenn die Gegenseite auch Interesse bekundet lasse ich zu, damit sie eben nicht in dem Bellen verharrt sondern sich das auflöst. Alles darüber hinaus ist an der Leine doof für alle Beteiligten und das bekomme ich auch relativ gut abgebrochen und aufgelöst ohne, dass ich sie da energisch bearbeiten muss. An der 10 Meter Schleppleine bin ich da etwas entspannter, wobei ich sie nun auch schon 2x abgeleint habe als die Begegnung in richtiges Spielen ausgeartet ist - sie hat sich beide Male super abrufen lassen.
    Der Grund weshalb sie noch dauernd an der Leine ist, ist dem Umstand geschuldet, dass sie erst 4 Wochen bei mir ist. Daher gehe ich so oft wie möglich Strecken die die Schleppleine zulassen.

    Und wie gesagt, ich lasse sie auch nicht blind zu jedem Hund hinlaufen - die Etiquette bzgl. Hundekontakt ist mir bekannt und ich halte mich daran - das akzeptiert sie dann auch. Mal mehr und mal weniger lautstark ;). Manchmal bekomme ich sie auch überedet einfach weiterzugehen und manchmal muss geglotzt und gebellt werden.

    Die Hundeschule habe ich gerade kontaktiert und angefragt, ob wir am Samstag vorbeischauen dürfen zur Junghundgruppe :)

  • Mein Hund hat genau das gleiche Verhalten gezeigt. Sie hatte zwar Angst, wollte aber eigentlich spielen. Wir haben es geschafft ihr die Angst zu nehmen, indem wir sie oft die gleichen Hunde haben treffen lassen und ihr die Zeit gegeben haben, selbst über ihre Unsicherheit hinwegzukommen, ohne sie zu irgendwas zu drängen. Mit der Zeit (ja es hat einige Monate gedauert) hat sie dann gemerkt, dass sie die Bellerei nicht braucht.

  • Danke für deine Erfahrung, Zelda!
    Super zu hören, dass es sich bei euch gelegt hat.
    Das war auch mein Plan :bindafür: . Öfter mal Treffen mit ihrem best buddy veranlassen und ab morgen gehen wir einmal wöchentlich in die Hundeschule, Junghundgruppe! Ansonsten wird regelmäßig die gleichen Hunde treffen zwangsweise passieren :applaus:

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