Ich wollte alles, nur keinen Podenco...

  • Ich habe zu SPIELEN eine sehr radikale Haltung.
    Alles das, was Hundehalter so als "Spielen mit Hund" beschreiben und auch machen, halte ich in 99 % der Fälle für "Jagdverhalten trainieren" und eher als Kampf ,um Machtposition.


    Viele Hundehalter vermischen Spiel und Gehorsam dabei. Dass ist für mich dann eher Ausbildung über Beuteverhalten.


    Echtes SPIEl....ist sehr selten.

    Gut formuliert. Das deckt sich mit meinen Erfahrungen. In meinem Grundlagenkurs und auch in der Welpenstunde habe ich in einer Stunde das Thema "Spielen" und bitte die Leute immer als erstes mir mal zu beschreiben was sie so spielen ... zu 90% kommt das von Dir genannte ...

  • Das kann ich jetzt irgendwie nicht ganz nachvollziehen,
    Aufmerksamkeitstraining und Rückruf sehe ich jetzt nicht als Ausbildung. Das ist für mich Erziehung. Und wie bereits mehrfach betont (wir sind aber etwas vom Thema abgekommen), mache ich ja nichts anderes. Ich mache kein Antijagdtraining oder sonst irgendwas. Aufmerksamkeit und Rückruf erachte ich im Notfall als Lebensrettend.


    Ich erzähkle dazu mal eine kurze Geschichte:
    Loki am Rennen (nicht jagen, einfach nur rennen), auf einmal hatte ich die Schleppleine in der Hand - Loki war schneller weg, als ich kucken konnte. Irgendwie (wie auch immer) hat sich der Karabiner geöffnet (seitdem gibts nur noch Sicherheitskarabiner), kein Rufen, nix hat geholfen, er hat mich nichtmal angeschaut. Das einzige was ich tun konnte, war da stehen und warten, warten, bis er wieder kommt. Er kam auch wieder. Nach 30 Minuten. Die Bundesstraße 500 m entfernt.
    Wäre er wenigstens auf mich Aufmerksam gewesen, hätte ich iohn evtl locken können. Mit seinem Lieblingsspielzeug zB. Aber so? Keine Chance. Das will ich NIEWIEDER erleben. Niemals wieder. Ich hab fast einen Schlaganfall bekommen.


    Dazu das Aufmerksamkeitstraining. Ist für mich nicht wirklich eine Ausbildung.


    "Zusammen jagen" heißt für mich was anderes. Eben nicht mehr eigenständig. Fährten zB. Aber da sind wir Meilenweit von entfernt. Daran arbeite ich weder noch denke ich da momentan dran.


    Anständig fressen tut er. Mit beiden Beinen auf dem Boden und erst dann, wenn ich es ihm erlaube. Zumindest zuhause.

  • Kann ich so nicht bestätigen. Ich spiele mit meinen draußen nichts und beschäftige sie in dem Alter, wie ich schon schrieb, ebenfalls nicht. Ich fahre damit ganz gut.

    Das wäre für Loki der Horror, er ist wahnsinnig verspielt. sowohl mit mir als auch mit anderen Hunden (geht aber nur im Freilaufgehege).
    Und deshalb hat man doch auch einen Hund, oder? Um sich mit ihm zu beschäftigen?!


    Klar ist draußen Schnüffeln etc auch super spannend, aber was nutzt es mir, wenn alles andere spannender ist als ich?


    Nur dadurch, dass ich mich eben mit ihm beschäftige schenkt er mir Aufmerksamkeit, sonst wäre ich ja komplett abgeschrieben. "Einfach nur so" würde er nicht auf mich zukommen.


    Vielleicht ist das von Hund zu Hund unterschiedlich, aber Loki wäre totunglücklich, wenn ich mich mit ihm nicht beschäftigen würde.

  • Ich kann mir das grade garnicht vorstellen, was macht man denn mit einem Hund, wenn man sich weder drinnen noch draußen mit ihm beschäftigt?

  • Meine Hunde haben übrigens viel Kontakt zu anderen Hunden. Ich staune immer wieder wie gering eigentlich das tatsächliche Spielbedürfnis ist (also wie wenig die das nutzen mit anderen zu spielen (Spielen! Nicht gegenseitig Jagdhetzen draus zu machen - das ist für meine verboten), wenn man das nicht künstlich puscht.


    Vielleicht habe ich eine anderen Definition (und deshalb einen anderen Umgang) von "sich mit dem Hund beschäftigen". Ich sehe im gemeinsamen Spazierengehen ohne Entertainment viel Zusammensein. Meine Hunde sollen und dürfen viel Zeitung lesen, dafür gehen wir ja spazieren. Und, wenn ich was von denen will, dann spreche ich sie an. Und belohne sie. Aber ich will selten was. Außer die wenigen Regeln: Weg nicht verlassen, nicht irgendwo hinrennen und ansprechbar sein, wenn ich mal was will, haben wir beim Gassi eigentlich nicht. Klappt auch bei den Windigen soweit ganz gut auf diese Art. Wobei die natürlich immer gesichert sind über Leine. Aber auch da ist ja kein "rechtsfreier Raum".


    Später dann, also, wenn sie erwachsen genug im Kopf sind, gibt es zwei bis drei Mal die Woche Beschäftigung. Abgekoppelt vom Gassi.

  • Ist Giessen weit entfernt von dir? Ende Juli gäbe es da ein Seminar rund um Windhunde und Podencos. Es geht um Leinenführigkeit und Freilauf, wie man diese Hunde für sich gewinnt. Die Trainerin, bei der ich einige Stden genommen habe, leitet dies. Sie ist unter Windhund- und Podencoleuten deutschlandweit bekannt und hat einen ausgezeichneten Ruf.
    Für mich ist das leider viieel zu weit.
    Es gibt ja in diesem Thread unterschiedliche Meinungen und ich glaube, du bist mittlerweile ein bisschen verwirrt.

  • Meine Hunde haben übrigens viel Kontakt zu anderen Hunden. Ich staune immer wieder wie gering eigentlich das tatsächliche Spielbedürfnis ist (also wie wenig die das nutzen mit anderen zu spielen (Spielen! Nicht gegenseitig Jagdhetzen draus zu machen - das ist für meine verboten), wenn man das nicht künstlich puscht.


    Vielleicht habe ich eine anderen Definition (und deshalb einen anderen Umgang) von "sich mit dem Hund beschäftigen". Ich sehe im gemeinsamen Spazierengehen ohne Entertainment viel Zusammensein. Meine Hunde sollen und dürfen viel Zeitung lesen, dafür gehen wir ja spazieren. Und, wenn ich was von denen will, dann spreche ich sie an. Und belohne sie. Aber ich will selten was. Außer die wenigen Regeln: Weg nicht verlassen, nicht irgendwo hinrennen und ansprechbar sein, wenn ich mal was will, haben wir beim Gassi eigentlich nicht. Klappt auch bei den Windigen soweit ganz gut auf diese Art. Wobei die natürlich immer gesichert sind über Leine. Aber auch da ist ja kein "rechtsfreier Raum".


    Später dann, also, wenn sie erwachsen genug im Kopf sind, gibt es zwei bis drei Mal die Woche Beschäftigung. Abgekoppelt vom Gassi.

    Hmm das Spielverhalten mit anderen Hunden kann ich so auch nicht unterschreiben, wenn Loki im Freilauf andere Hunde trifft (vor allem im ähnlichen Alter) gibt es kein Halten mehr, da wird solange gespielt, bis sich alle hinlegen und ruhen. Danach schnüffelt jeder seiner Wege.


    "nicht irgendwo hingehen und Ansprechbar sein" ist richtig. Das über ich momentan ja auch, aber wie soll denn das gehen,. wenn ich keine Aufmerksamkeit von ihm bekomme? Und die erreiche ich ja nur indem ich spannender oder zumindest genauso spannend bin, wie der sich bewegende Grashalm.


    Der Rest steht ganz weit hinten an :-) Wenn wir aber eifnach nur zusammen spazieren gehen würden, würde Loki spazieren und ich würde spazieren, wir würden nicht zusammen spazieren.

  • Ist Giessen weit entfernt von dir? Ende Juli gäbe es da ein Seminar rund um Windhunde und Podencos. Es geht um Leinenführigkeit und Freilauf, wie man diese Hunde für sich gewinnt. Die Trainerin, bei der ich einige Stden genommen habe, leitet dies. Sie ist unter Windhund- und Podencoleuten deutschlandweit bekannt und hat einen ausgezeichneten Ruf.
    Für mich ist das leider viieel zu weit.
    Es gibt ja in diesem Thread unterschiedliche Meinungen und ich glaube, du bist mittlerweile ein bisschen verwirrt.

    Leider sehr weit :( Aber vlt magst Du mir den Namend er Trainerin geben? Dann schau ich die mir gerne mal an - vielleicht findet man auch so etwas von ihr?


    in der Tat bin ich etwas confused, aber ich weiß, dass in der Hundeerziehung die Meinungen oftmal nichts gemein haben und das ist ja auch gut und okay, denn was bei dem einen funktioniert, klappt bei dem aneren nie. Und nur aus unterschiedlichen methoden kann man "seins" zusammenwürfeln :-)

  • also ich würde das individuell vom Hund abhängig machen und nicht davon, was grad so gängige Meinung ist. Chilly ist zb eher ein "fauler" Hund, der von Bespaßung schnell gelangweilt ist, aber zur rechten Zeit auch mal die Sau rauslässt und dann am liebsten mit anderen Hunden Fangspiele macht. Nein, er geht dabei nicht auf die Jagd und hat auch nicht vor, den anderen Hund zu fressen. Wenn ihm die Puste ausgeht, ist er zufrieden und buddelt wieder weiter seine Mäuse und geht Hundebeschäftigungen nach.
    Bonnie ist ein "Angsthund" und beginnt gerade, das Gruppenleben, also Chilly, sie und ich, total zu genießen. Sie findet jede Beachtung toll und natürlich spielt sie in der Wohnung derzeit am Besten. Wir zergeln und sie gewinnt auch dabei, ich werfe den Ball und sie hetzt hinterher. Sie braucht das. Punkt. Ich mach das vielleicht so 5 Minuten, dann ist Ruhezeit, wenn sie noch spielen will, dann geht sie zu Chilly und dann spielen die zwei auch noch meiteinander. Zergeln und Raufen. Je nach dem schlafen sie dann von selbst nebeneinander ein oder ich sag dann, daß langsam nun mal Ende ist.
    Da sich Chilly von der unkontrollierbaren, leinenpöpelnden, hektischen Jagdsau doch eher zum gemütlich gechillten Hund entwickelt hat (den ich dennoch nicht überall frei laufen lassen kann) und sich auch Bonnie in eine komplett positive Richtung entwickelt, kann mein Weg nicht so falsch sein.


    Und daran würde ich es fest machen: Wie entwickelt sich der Hund. Eher zum Junky, wir er unruhiger, unsicherer etc. oder wird er ansprechbarer, schließt er Dich immer mehr mit ein etc.

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