Erfahrungen mit der "Problemhundetherapie"

  • Hi,


    so ist es! Gerade unsere kleine Angsthundine haben wir anfangs mit vielen kleinen Ritualen unterstützt. Strukturen und Gewohnheiten geben gerade einem unsicheren Hund Sicherheit.


    Ist ja rein entwicklungsgeschichtlich auch logisch. Was man als vertraut und nich bedrohlich kennengelernt hat gibt Sicherheit. Was Neues kann sich immer auch als Bedrohung entpuppen.


    Es gab z.B. mal anno dunnemals die Theorie, dass man nicht zu festen Zeiten füttern soll, weil der Hund das dann immer fordert.


    Ich sehe es so: Meine Lilly hat in ihrem Leben genug hungern müssen. Wenn feste Futterzeiten Ihr die Gewissheit geben, dass auch immer was da ist, dann finde ich das toll!


    Liebe Grüße
    Nicole

  • Für mich war es anfangs nicht so leicht zu durchschauen, da die Trainerin einige positive Bewertungen, z. B. bei Facebook aufzuweisen hatte und ihre Tätigkeit genau auf das zugeschnitten zu sein schien, was wir brauchten.


    Und genau das ist das Gefährliche an solchen... ich nenne es mal Unternehmen.
    Die Ideologie dahinter ist ohne tiefergehende Info nicht zu durchschauen (vermutlich ein Grund, warum der Leitfaden jetzt kostenpflichtig ist).
    Das was man an der Oberfläche zu sehen bekommt, klingt erstmal logisch, weil es an viele Dinge anknüpft, die man schon mal als "wahr" gehört hat und wozu man einen Bezug aufbauen kann.
    Und dann passieren oftmals zwei Dinge.


    Punkt eins, es gibt einfach Hunde, die auf diese Form der sozialien Isolation sehr schnell reagieren, was die Leute zu der Annahme führt, die Methode sei richtig.
    Punkt zwei, viele Leute fühlen sich toll bei einem so exklusiven Anbieter zu sein und sehen über dieses Gefühl über viele Ausbildungsfehler hinweg.


    Kommt man als Anfänger an solche ehemaligen Kunden, die da die rosa Brille aufhaben, ist es oftmals sehr schwer zu erkennen, was für ein Humbug da wirklich betrieben wird, weil einem meist schnell eingeredet werden kann, dass der Fehler nicht bei der Methode liegt, sondern an einem selbst.

  • Und dann kommt Punkt drei noch oben drauf: Gruppendruck!
    Das verhindert oft einen schnellen Ausstieg.

  • Einen Vorteil scheint das ja zu haben: Man kriegt mit diesen Ratschlägen (das mit der Leine mußte ich eben wirklich zweimal lesen, um es zu glauben!), Hund und Halter so kirre und durch den Wind, dass lebenslanger Beratungsbedarf garantiert ist...

  • Hund und Halter so kirre und durch den Wind, dass lebenslanger Beratungsbedarf garantiert ist...

    So geht es mir beim Lesen in den meisten Hundeforen. Es wird Panik geschürt. Geh sofort zum Tierarzt, Tierklinik, Hundetrainer, Therapeuten! Du schaffst das nicht alleine!


    Das hat uns leider sehr geschadet, bis mir ein bestimmtes Ereignis die Augen geöffnet hat.

  • Was das Alleinebleiben angeht, werde ich euch bestimmt noch das ein oder andere Mal mit Fragen nerven.

    Alleinebleiben kann man üben. Bei uns hat sich das ganz zufällig von selbst geregelt. Wenn Du Informationen möchtest...

  • Erst war es unter keinen Umständen ok, dass er schnüffelt,

    Möchtest Du, dass Dein Hund Giftköder frisst?!


    Ich musste hilflos zusehen, wie unser Hund in ein Art Röhre kroch und dort etwas fraß. Ich habe von der anderen Seite gefleht und gebrüllt. Es half nichts.

  • @PumpkinPie


    Noch ne kleine Ergänzung: Hunde sind Nasentiere und erkunden die Welt mit der Nase. Schnüffeln wird nicht umsonst „Zeitung lesen“ genannt.

  • und erkunden die Welt mit der Nase.

    Das wird von bösen Menschen ausgenutzt und kann tödlich enden. In unserer Wohnungsgenossenschaft lagen Giftköder mit Holzschrauben und Glassplittern am Hauptgehweg auf dem Rasen.

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