Woher kommt die Angst vor Gewitter?

  • Das ging mir gerade so durch den Kopf, weil ich mit meinen Fünfen und dem Sitterhund im Garten stehe, es um uns blitzt und rumpelt und regnet und keiner hat Angst, alle sind vollkommen entspannt. Auch Silvester haben wir mit offenem Fenster verbracht.
    Als ich mit Mozart und Picasso vor ca. 5 Jahren mitten im Feld vom Gewitter überrascht wurden hab ich geschrien vor Angst meine Hunde dagegen waren vollkommen entspannt. Wir haben das nie geübt.
    Gleichwohl kenne ich Unmengen Hunde, die schon ein Häufchen Elend sind wenn es irgendwo in der Ferne mal knallt, inklusive vor Panik unter die Couch kriechen
    . Die Besitzer können es sich meistens nicht erklären. Die wenigsten haben selbst Angst oder etwas anderes gemacht als ich.
    Auch sind das nicht alles Hunde die generell unsicher sind, im Gegenteil, einige davon sind die reinsten Haudraufs, da könnte neben ihnen eine Bombe hoch gehen und da wird nicht gezuckt... aber wehe es donnert.


    Wie kommt das? Warum haben so viele Hunde so eine Panik vor Gewitter und Silvester?

  • Ich kann mir das auch nicht erklären. Meine 7 Hunde hatten alle keine Angst vor Gewitter, Schüssen und Silvesterknaller.
    Meine Welpen wohnten beim Züchter alle in Aussenhaltung und haben dadurch viele "komische" Geräusche mitbekommen, wahrscheinlich auch Gewitter, Überschallknall usw..
    Vllt. sind sie deshalb "abgehärtet".
    Obwohl Sina nichts kannte und ängstlich/unsicher war, beim 1. Gewitter lag sie neben mir im Bett und hat nur kurz den Kopf gehoben als es gerumpelt hat und dann hat sie weiter geschlafen.


    Wenn ich hier den Umgang mit manchen Hunden miterlebe, dann wundert es mich teilweise nicht, dass die Angst nicht verschwindet, sondern eher schlimmer wird.

  • Hier ist es so das ich totale Panik habe aber die Hunde nicht. Die würden sich sogar auf den Balkon legen und zuschauen.. :roll: Einzig wenn es so knallt wie ein Schuss oder so (kam hier öfter vor) bellt Donald mal kurz wegen dem Knall. Sonst ist es ihm egal und Abbie sowieso. :ka:

  • Das Pudeltier vom Züchter hat auch keine Angst vor Gewitter, Silvester oder Schüssen draußen. Juckt den absolut nicht.


    Das Mixtier aus dem Tierschutz ist mit dieser Angst eingezogen - früher haben wir bei Gewitter die ganze Nacht wachgelegen, weil sie nicht zur Ruhe kam und ganze Seen gehechelt hat vor Panik. Einmal ist sie mir nachts unters Bett gekrochen und kam dann nicht mehr raus. Ich musste morgens erst das Bett hochheben :roll:
    Bei Schüssen auf Spaziergängen wäre sie am liebsten nach Hause gerast und von Silvester brauche ich erst gar nicht anfangen zu reden - komplette Katastrophe.
    Mit Training ist es immer besser und besser geworden und seit diesem Jahr reagiert sie auf Gewitter praktisch gar nicht mehr, ebenso wenig auf Schüsse. Ich denke sie wird einfach nicht mehr so gut hören :???:


    Edit: Ich weiß ja nicht, was sie erlebt hat. Aber offenbar hat sie lautes Knallen mit etwas Furchtbarem verbunden. Anders kann ich mir diese extreme Reaktion nicht erklären.

  • Wenn ich hier den Umgang mit manchen Hunden miterlebe, dann wundert es mich teilweise nicht, dass die Angst nicht verschwindet, sondern eher schlimmer wird.

    Was meint du damit?


    Ich frage mich bei Balou ja auch, was da schief gelaufen ist.
    Im ersten Jahr hatte er überhaupt keine Angst, erst vor ca. 2 Jahren fing es langsam an und beim letzten Gewitter (dabei genügt ein Grummeln aus der Ferne, nicht laut und nicht nah und nicht plötzlich ...) wurde er auf der Seite schlafend überrascht, er zuckte nur noch - man hätte an einen epil. Anfall denken können. Er konnte nicht einmal mehr aufstehen, sich verstecken oder flüchten. :verzweifelt:
    Kein Mittelchen hilft bislang.


    Die beiden anderen hier lassen sich aber überhaupt nicht anstecken.

  • Vielleicht liegt es daran in welcher Prägephase der Hund sein erstes Gewitter bzw. Silvester erlebt hat.
    Ich habe 2 große Angsthasen ,wovon einer extrem ist und 3 denen es bis auf Unbehagen egal ist.
    Also kann es auch nicht ausschließlich am Umgang mit den Hunden liegen.

  • Was meint du damit?

    Das wollte ich auch schon fragen. :ka:


    Meine hatten es von Anfang an, sie sind eh sehr geräuschempfindlich- wenn auch keine "Schisser".
    Gewitter sind je nach Intensität beunruhigend, lösen aber keine Panik aus, ich betüddel da auch nicht besonders.
    Silvesterböller oder Gewehrschüsse von Jägern, ja, das ist nicht so toll, da brauchts Rückzugsräume, die sie bekommen- oder wahlweise Körperkontakt.
    Alleine lassen wir sie eh ganz selten und niemals am 31.12.


    Wüßte jetzt nicht, was ich da noch tun sollte.

  • Ich verstehe das auch nicht. Anju hat keine Angst bei Feuerwerk und bei Gewitter sowieso nicht, da gehen wir auch super gerne Gassi. Aber wenn irgendwo eine Autotür knallt, erschreckt sie sich so doll das sie ein zwei Sätze nach vorne macht.


    Dagegen kenne ich viele Hunde die Angst vor Gewitter und Feuerwerk haben, aber andere laute Geräusche wie Autotüren sind egal :ka:

  • @Schmuh


    Erst letztens durfte ich miterleben wie eine Miniaussihündin am ganzen Leib gezittert hat und gehechelt hat wie irre während man in weitester Ferne ein Gewittergrummeln wahrnehmen konnte.
    Sie saß angeleint vor dem Besitzer unter dem Tisch. Dieser hat sie die ganze Zeit mit Leckerlies vollgestopft, gestreichelt und bemitleidet und er hatte eine ängstliche, zusammengesackte, vornübergebeugte Körperhaltung.


    Mit einem bereits verstorbenen Dackel meiner Bekannten wurde wurde gekuschelt, auf dem Arm getragen, gestreichelt, usw.usw..


    Auch wenn es gleich wieder heißt, Angst kann man nicht verstärken, bin ich persönlich der Meinung, dass man trotzdem dazu beitragen kann, dass die Angst geringer wird oder sogar verschwindet und wenn man das falsch angeht, dann verschwindet die Angst nicht, sondern bleibt und/oder wird schlimmer.

  • Ich finde das auch kurios wie verschieden das sein kann. Mein Seniorhund hatte früher nie Angst vor lauten Geräuschen – Silvester, Gewitter, Schüsse, war ihm immer alles egal –, aber in den letzten zwei Jahren ist er da sensibler geworden. Silverster stresst ihn jetzt schon leicht, Gewitter (noch?) nicht. Bei ihm liegt's aber vermutlich an der veränderten Wahrnehmung/Sinnesleistung im Alter.


    Mein jüngerer Hund dagegen findet laute Geräusche lustig, bei Gewitter will er am liebsten auf dem Balkon liegen und Silvester hält er für 'ne coole Party, die nur für ihn veranstaltet wird. :D


    Und eine gleichalte Hündin der gleichen Rasse, mit der wir jetzt öfter spazieren waren, ist da das genaue Gegenteil – die verfällt bei Gewitter in absolute Panik, will davonlaufen, versucht sich aus dem Geschirr zu winden, wenn man beim Spaziergang vom Wetter überrascht wird, hat richtig Stress und ist nicht mehr ansprechbar.


    Die Besitzerin und ich haben schon gerätselt, woran das liegen mag: was Schlimmes mit lauten Geräuschen hat die Hündin nie erlebt, der andere Hund, der im Haushalt lebt, hat auch kein Problem mit Gewitter und die Besitzerin auch nicht. Vielleicht spielt die Luftdruckveränderung bei manchen Hunden da mit rein? Ich weiß es nicht, aber spannendes Thema.

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