Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2

  • An diese Stellen in "Under A Pole Star" erinnere ich mich auch noch^^ Ich glaube, ich hab das sogar hier erwähnt, als ich das Buch hier empfohlen hab - krass, das ist jetzt auch schon über 3 Jahre her O.o


    Gerade beendet" American War" von Omar El Akkad: Eine Art dystopischer Roman, der spielt ab 2074 in den USA, die sich kriegerisch aufgeteilt haben in den blauen Norden und den roten Süden und erbittert gegeneinander kämpfen. Eigentlich eine ganz interessante Prämisse, die Umsetzung aber konnte mich nicht so recht fesseln. Sarat, die junge Protagonistin und Südstaatlerin, wird in einem Flüchtlingslager für den Kampf rekrutiert und radikalisiert sich. Man liest allerdings so gut wie gar nichts über ihren genaueren Werdegang, die Ausbildung, ihre tiefen Gedanken.

    Selbst die Seiten, die von ihrer grausamen Zeit als Gefangene der Blauen handeln, konnten mich irgendwie nicht wirklich berühren. Ebensowenig die Entscheidungen, die sie bis Ende des Romanes trifft. Nun muss ja nicht jeder Protagonist ein sympathischer Held sein, aber man sollte als Leser eben die Möglichkeit haben, diese Person verstehen zu lernen, und das empfand ich in diesem Roman irgendwie als wenig gelungen.

    Auch die ganzen Beschreibungen der Auseinandersetzungen zwischen Norden und Süden, wer auf wessen Seite kämpft etc, konnten mich einfach nicht fesseln.


    Es ist sicher kein Reinfall, liest sich auch flüssig, aber irgendwie fehlten mir bei der Schwere des Themas doch eine gewisse Wucht und Intensität. Man bangt einfach nicht mit.

  • Douglas Preston - Die Stadt des Affengottes


    Ich liebe ja die Romane, die Preston zusammen mit Child geschrieben hat. Ich muss gestehen, von seinen Solo Romanen habe ich, glaube ich, noch gar keinen gelesen, aber zu seinen Non-Fiction Sachen finde ich irgendwie schwer Zugang. Bei "Der Engel mit den Eisaugen" dachte ich noch, es liege am Co Autor. Aber auch bei "Die Stadt des Affengottes" tat ich mir ziemlich schwer.


    Der Autor beschreibt die Geschichte der Suche nach der sagenumwobenen Stadt des Affengottes im Urwald von Honduras, inklusive der Expedition an der er persönlich Teilnahm.


    Wäre auch ganz spannend, wenn er nicht ständg ins Schwafeln verfallen und vom Stock aufs Stöckchen kommen würde. Nach einem aufregendem Einstieg, in dem er schildert, wie sie vor der Reise in den Urwald vor den Gefahren gewarnt wurden. folgen erstenmal 150 Seiten Geschichtsunterricht in denen aufgeführt wer wie wo und wann schon nach der Stadt gesucht hat, inklusive der halben Familiengeschichte der einzelnen Leute. Sorry, aber mich interessiert genau Null in welchem Krieg der Großvater von Abenteurer X gedient und welche Politgrößen die Großmutter von Forscher Y mal gedatet hat. Und leider geht es auch so weiter während der Expeditionserzählung, da gibt es dann mal zwei Seiten zur Funktion des Motors der Ceszna oder einen Exkurs zur Verflechtung von MacDonalds zu illegaler Rinderzucht in Honduras oder der Geschichte des Bananenanbaus im Land. Den Abschluss bildet dann eine Erzählung zum Siegeszug der Urwaldseuchen, speziell Leishmaniose und den gefährlichen Viren, die noch dort auf die Menschheit lauern.

    Letzteres hat zwar einen erschreckend aktuellen Bezug, wirkt aber irgendwie seltsam losgelöst von den Geheimnissen der Stadt des Affengottes und irgendwie wirkt das ganze Buch so. Der Autor hat etwas wirklich Außergewöhnliches - mit ernsthaften gesundheitlichen Konsequenzen - erlebt, aber schafft es irgendwie nicht, das Ganze in eine vernünftige Erzählform zu packen und plaudert kreuz und quer über alle Themen, die ihm rund um die Geschichte und die Erlebnisse so einfällt.

    Ich finde das furchtbar anstrengend und für mich schmälert es das Leseerlebnis enorm. Bin mal gespannt, wie es in seinen Solo Romanen ist, ob sich da diese Neigung zum Schwafeln auch zeigt oer ob er da stringenter erzählen kann.


    Note 4,1

  • Heute habe ich "Eine bittere Wahrheit" beendet und fand es sehr überzeugend und spannend. Ich meine, dass abraxas61 sich damals auch positiv dazu geäußert hatte:denker: Ich kann es zumindest sehr empfehlen.

    Jetzt weiß ich noch nicht, ob ich eher zum "Zopf" oder zu "Sag`den Wölfen, ich bin zu Hause" tendiere. Mal schauen...

  • Jetzt weiß ich noch nicht, ob ich eher zum "Zopf" oder zu "Sag`den Wölfen, ich bin zu Hause" tendiere. Mal schauen...

    "Sag den Wölfen..." steht auf meiner Wunschliste. Wenn du es gelesen hast, würde es mich interessieren, wie es dir gefallen hat.



    Ich lese gerade "Die Königin schweigt" von Laura Freudenthaler. Es wurde mir als weiblicher Seethaler angepriesen. Der Stil ist aber ganz anders. Freudenthaler hat einen sehr eigenen, ungewöhnlichen Stil, den man nicht einfach so wegliest.

  • Ich sollte echt aufhören BookTube Videos zu gucken.

    Meine Wunschliste für eBooks ist jetzt auf über 70 angewachsen in den letzten Tagen und da sind die, die ich noch für die Challenge brauche noch niht mitgezählt.

  • Ich hab schon seit langem immer Mal wieder "We need to talk about Kevin" in den Warenkorb gelegt, mich dann aber doch für etwas anderes entschieden. Jetzt habe ich doch mal zugegriffen.


    Eva arbeitet in Briefen an ihren Mann ihre Schuldgefühle über die Entwicklung ihres Sohns Kevin auf, der wegen einem Massaker an seiner Schule in Haft sitzt.


    Das Buch geht nahe und regt zum Nachdenken an. Szenenweise ist es auch spannend, wobei ich gerade die erste Hälfte eher wahnsinnig langatmig fand. Gerade Evas Beschreibungen von der Zeit vor Kevins Geburt hätte man ruhig deutlich kürzen können. Das Buch schwankt zwischen den Erinnerungen an Kevin und den frühen Zwischenfällen in seiner Kindheit und Evas Leben nach der Tat - von der sie immer nur als "der Donnerstag" spricht.

    Auch fragt man sich beim Lesen immer wieder, wie zuverlässig Eva als Erzählerin ist. Denn würde man ihren Worten glauben, war Kevins Weg von der Minute seiner Geburt an klar. Das Kind war anders, böse, nur darauf aus, ihr zu schaden und sie konnte nichts machen. War alles wirklich so, wie sie es in den Briefen schildert oder mischt sich in die Erzählung immer noch ihre Depression und die Wut auf dieses Kind, das nicht so funktionierte, wie gedacht und lag manches doch an ihrer Ablehnung? Oder war Kevin wirklich von Anfang an ein Psychopath wie aus dem Lehrbuch und man konnte nichts machen?

    Das Buch hinterlässt mehr Fragen als Antworten und bleibt sperrig. Auch ist es an viele Stellen recht vorhersehbar, einfach weil Eva ihren Sohn wirklich als Lehrbuch Psychopathen beschreibt und wer sich etwas in der Materie auskennt, kann die typischen Punkte schnell abhaken. Dennoch hält die Geschichte zum Ende eine Überraschung bereit, die ich persönlich nicht habe kommen sehen.


    Note: 3,0

  • Brom - The Devil's Rose


    Er ist und bleibt einer meiner Lieblingsautoren und deshalb habe ich es mir nicht nehmen lassen, mich auf die Jagd nach seinen frühen Werken zu begeben, nachdem mir die langen Romane so gefallen haben.

    "The Devil's Rose" habe ich als erstes gebraucht ergattern können zu einem halbwegs vernünftigen Preis und gestern kam nach langer Jagd auch endlich ein Exemplar von "The Plucker" bei mir an. :mrgreen-dance:


    Aber jetzt hab ich erstmal The Devil's Rose gelesen. Ich würde es mal einen illustrierten Kurzroman nennen.

    Im Leben war Cole McGee Texas Ranger, jetzt im Tod jagt er für die Höllfenfürsten entflohene Seelen, die sich den Qualen der Hölle entziehen wollen. All das in der Hoffnung Vergebung für seine Taten zu finden und die Hölle für immer verlassen und seiner Wege im Jenseits gehen zu können. Und bei diesem Auftrag scheint dieser Traum zum Greifen nah zu sein. Denn dieses Mal ist mehr aus der Hölle entwischt, als ein paar simple Seelen und für die Ergreifung wird Cole seine Entlassung aus den Diensten der Hölle versprochen.


    Die Story ist noch eher simpel und auch die Charaktere sind noch nicht so ausgefeilt wie in den späteren Romanen. Doch die Ausstattung und die Illustrationen des Buches sind einfach atemberaubend. Einige der Konzepte aus Devil's Rose werden Lesern auch später in abgewandelter Form in seinem Roman "Lost Gods" wieder begegnen.

    Schon in diesem Werk lässt Brom alles durchklingen, was seine späteren Bücher so grandios macht, eben nur in etwas roherer, ungeübter Form. Das Buch liest sich schnell, bleibt aber trotzdem auf jeden Fall im Gedächtnis haften.


    Note: 2,3

  • "Wir müssen über Kevin reden" habe ich mir tatsächlich am Wochenende gerade ausgeliehen. Steht aber noch im Regal und wird dort sicher auch noch länger seine Ruhe haben. Bin lesemüde momentan:muede:

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