Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2
- Hummel
- Geschlossen
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Ab morgen müssen in Baden-Württemberg die Buchhandlungen wieder schließen. Das ist echt bitter. "Meine" Buchhandlung ist zwar in Bayern (wir wohnen in BW, aber an der Grenze), aber mir tun die vielen Buchhändler (und Einzelhändler und Gastronomen) echt leid.
@Brauni2012
ich hoffe sehr, dass dir Mittagsstunde gefällt.
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Hi
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Ab morgen müssen in Baden-Württemberg die Buchhandlungen wieder schließen. Das ist echt bitter. "Meine" Buchhandlung ist zwar in Bayern (wir wohnen in BW, aber an der Grenze), aber mir tun die vielen Buchhändler (und Einzelhändler und Gastronomen) echt leid.
@Brauni2012
ich hoffe sehr, dass dir Mittagsstunde gefällt.
Bestimmt. Altes Land war auch genau mein Geschmack.
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Lincoln Child - Hüter des Todes
Dieses Mal führt sein außergewöhnlicher Nebenjob Jeremy Logan in den Sudan, wo eine Forschungsstation in einer der unwirtlichsten Gegenden der Erde, geheimnisvolles Grab und ein alter Fluch auf ihn warten.
Bisher mein persönliches Lieblingsbuch aus der Logan Reihe von Child. Es kommt immer noch nicht an die Pendergast Serie ran, aber der Protagonist entwickelt sich langsam und ist zu einem interessanten Charakter geworden. In der Reihe wird der Schwerpunkt auch etwas stärker auf die Mystik denn auf die Wissenschaft gelegt, aber ich mag die Mischung immer noch. Dazu eine mehr als exotische Umgebung, die für sich genommen schon ein echter Antagonist ist und dazu alte, ägyptische Flüche und schon bin ich am Haken.
Wirklich spannende Unterhaltung - und was ich an den Büchern so liebe ist auch, dass man sich nicht ständig mit irgendwelchen aufgesetzten und deplatzierten Liebesplotts rumärgern muss - die sich schnell und flüssig lesen lässt.
Note 2,0
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Ich habe "Unter Wasser Nacht" von Kristina Hauff beendet.
Das Buch entwickelt eine Sogwirkung, man inhaliert es fast weg. Die Handlung ist spannend, die Sprache leicht und flüssig zu lesen, so fliegt man regelrecht durch die Seiten. Der Roman ist in kurze Kapitel eingeteilt, das jeweils aus der Sicht einer der Protagonisten erzählt, was das Buch sehr angenehm und leicht lesbar macht. Allerdings fand ich die Handlung manchmal etwas konstruiert und die Dialoge hin und wieder gekünstelt. Auch gab es ein Kapitel, wo ich nicht zuordnen konnte, ob die Protagonistin gerade in der Gegenwart oder in der vergangenen Handlung steckt. Probleme hatte ich auch mit der Figur der Mara. Sie wirkt für mich so "konstruiert" dass es zur Geschichte passt.
Auch bleibt bei mir die große Frage, womit Aaron Jella erpresst hat, damit sie täglich an den Fluss kam und sich von ihm verprügeln ließ und warum sie sich weder damals noch in der Gegenwart jemanden anvertraut hat. Eigentlich der Kern der Geschichte, wodurch das Buch "unrund" bleibt.Fazit:
Gut lesbar, bereitet nette Stunden, aber mit einigen Abstrichen.
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Falscher Thread, sorry
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Bin mit „Bis ans Ende der Geschichte“ von Picoult durch und weiß nicht recht, wie ich es finde. Schreibe später nochmal mehr dazu.
So, naja, so richtig weiß ich es immer noch nicht.
Bemerkenswert ist, dass ich wirklich lange und intensiv über das Buch nachgedacht habe. Es beschäftigt mich wirklich, was an der Thematik liegt.
Inhaltsangabe:
"Sage Singer ist eine junge, leidenschaftliche Bäckerin. Als sie den allseits beliebten pensionierten Lehrer Josef Weber kennenlernt, entwickelt sich trotz des großen Altersunterschieds eine enge Freundschaft zwischen ihnen. Doch als Josef ihr eines Tages ein lange vergrabenes, schreckliches Geheimnis verrät, bittet er Sage um einen schwerwiegenden Gefallen. Wenn sie einwilligt, hat das allerdings nicht nur moralische, sondern auch gesetzliche Konsequenzen. Sage steht vor einem Dilemma. Denn wo verläuft die Grenze zwischen Hilfe und einem Vergehen, Strafe und Gerechtigkeit, Vergebung und Gnade?" (Klappentext)
Ich denke, soweit kann ich spoilern, da es sowieso super schnell klar ist - man vermutet es schon fast beim Lesen der Inhaltsangabe, denke ich: Josef Weber hat eine Nazi-Vergangenheit. Er hatte eine führende Position im Konzentrationslager Auschwitz.
Für mich besteht das Buch aus zwei Teilen, die ich auch qualitativ sehr unterschiedlich finde: zum einen die Erzählung um Sage und Josef, zum anderen die Erzählung von Josef und auch von Sages Großmutter Minka über ihre Erlebnisse in ihrem "früheren Leben".
Während ersteres für mich eher so dahinplätschert und mich an diversen Ecken und Enden gestört hat - komme ich gleich noch zu -, hat mich letzteres wirklich gefesselt. Es ist schrecklich, was Minka und die jüdischen Familien in dieser Zeit widerfahren ist, und das schafft Picoult 'anschaulich' zu vermitteln. Die Abneigung gegen Juden in der Weimarer Republik, die Machtübergabe an die NSDAP und die damit einhergehenden Einschränkungen/Rechtsverluste usw. werden sowohl aus Josefs als auch aus Minkas Sicht geschildert. Der letzte Part im KZ Auschwitz ist wirklich einfach schrecklich.
Teilweise hatte ich ein komisches Gefühl, so nach dem Motto: 'hat Picoult eigentlich das Recht, so über diese schrecklichen Dinge zu schreiben, als hätte sie davon irgendwas erlebt?' - aber so wie es aussieht, hat sie für die Recherche mit Überlebenden gesprochen und ich denke, es ist einfach wichtig, das Grauen aufzuschreiben, denn bald ist das 'aus erster Hand' nicht mehr möglich.
Josef zeigt zwar spät im Leben Reue, aber als junger Mann geht er voll auf in dieser Zeit. Er bleibt (für mich) durch das ganze Buch eine unsympathische Figur.
Ein großes Problem hatte ich damit, dass die Figur von Sage für mich nicht glaubwürdig war. Eine super schüchterne, zurückgezogen lebende und mit niemandem sprechende Frau mit einer (für sie) extrem häßlichen Narbe, die ihr Gesicht entstellt, die sich extra einen Bäckerjob gesucht hat, damit sie nur nachts arbeiten muss. Dann ist sie aber andererseits braungebrannt (wovon denn?) und läuft in Hotpants durch die Gegend? Das mag eine Kleinigkeit sein, passt für mich aber z.B. nicht zusammen.
Die Dialoge fand ich teilweise richtig klischeebeladen. Beispiel:
"Sie gehen also davon aus, dass Menschen sich nicht verändern können? Dass man für immer ein schlechter Mensch bleibt, wenn man etwas Schlimmes getan hat?"
Es ist, als wolle die Autorin sagen: "Das, DAS ist es, worüber Du, Leser/in, nachdenken sollst!!1"
Oder Beschreibungen wie:
"Und hinter der Couch sitzt ein Mädchen am Küchentisch und liest. Goldgelbes Licht legt sich wie ein Umhang um ihre Schultern. Der Wasserhahn über der Küchenspüle läuft, und Adams Frau spült das Geschirr. Während ich zusehe, taucht Adam mit einem frischen Geschirrtuch auf und nimmt eine Salatschüssel aus ihren schaumigen Händen. Er trocknet sie, stellt sie auf die Arbeitstheke und schlingt dann von hinten die Arme um Shannon."
Das macht für mich leider einfach den Eindruck einer Szene aus einer jeder willkürlichen US-amerikanischen Serie.
Vielleicht aufgrund der Wendung am Ende von "Auf den Spuren meiner Mutter" habe ich diesmal auch fest damit gerechnet und war nicht überrascht, dass Josef am Ende eigentlich sein Bruder Franz ist. Damit rechnet man recht früh und kann es aufgrund einiger Hinweise eigentlich auch bald schon wissen. Aber auch das war für mich ein wenig "too much".
Ganz nett fand ich ja die Idee, dass Josef aka Franz nach dem Krieg dann einfach das gemacht hat, was er eigentlich vorher hatte machen wollen - an einer Uni bzw. Schule unterrichten und einfach ein 'netter Mensch' sein.
Fazit, ich würde den Roman auf jeden Fall empfehlen, einfach weil ich denke, dass die Thematik unheimlich wichtig ist. Niemals sollte das in Vergessenheit geraten und je mehr Leute sowas lesen, desto besser. Deshalb kann ich auch über die Schwächen, die die Rahmenerzählung hatte, für mich hinwegsehen. Und wie gesagt, die Erzählungen, die in der Vergangenheit spielen, fand ich wirklich mitreißend.
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Dann schiebe ich auch gleich noch meine Meinung zu "Dunkelgrün fast schwarz" (Debütroman von Mareike Fallwickl) hinterher.
Sehr gut! Werde ich absolut empfehlen.
Inhaltsangabe:
"Moritz und Raffael waren schon als Dreijährige beste Freunde. Doch dann taucht eines Tages eine Neue in der Schule auf: Johanna. Vom ersten Augenblick an sind beide von ihr fasziniert. Eigentlich ist klar, wer die Zuneigung des Mädchens gewinnen wird. Schon immer war Raffael der Selbstbewusste, der mit dem entwaffnenden Lächeln, und Moritz nur der Mitläufer. Doch Johanna spielt ihr eigenes Spiel – bis die Freundschaft der beiden Jungen zerbricht. Jetzt, 16 Jahre später, steht Raffael plötzlich vor Moritz‘ Tür. Und auf einmal scheint die Vergangenheit wieder da zu sein, die Erinnerung an ihre Jugend und an all das, was zwischen ihnen kaputtgegangen ist – und an Johanna, die immer noch zwischen ihnen steht." (Lovelybooks)
Fand ich erstmal nicht sooo verlockend - ehrlicherweise habe ich den Roman aufgrund des schönen Covers gekauft.
Der Roman begleitet Moritz, Raffael und Johanna in losen, nicht chronologischen Zeitsprüngen von ihrer Kindheit bis ins Erwachsenalter. Es geht aber nicht nur um die drei, sondern auch um ihre Eltern, Partner und Kinder. Es ist aber kein 'Familienroman', der über mehrere Generationen erzählt wird, wie man vielleicht erwarten würde.
Dreh- und Angelpunkt ist die kontroverse Freundschaft zwischen Moritz und Raffael. Diese Beziehung entwickelt ein solches Gift und entfaltet eine derartige Sogwirkung, das ich auch gefangen war. Man versteht eigentlich gar nicht, wie das passieren kann - und genau das ist das Tolle, denn es passiert allen, die mit Raffael in Kontakt kommen.
Am Ende denke ich, ja, jeder Mensch ist komplex, jeder Charakter ist geprägt von Erfahrungen, Genen, Erziehung, Beziehungen... die Menschen in diesem Roman sind einfach menschlich.
(Und, nicht so wichtig, aber ich mochte das stilistische Mittel sehr, dass Moritz die Menschen sozusagen in "Auren" aus Farben sieht.)
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Es gab nochmal Fitzek. Dieses Mal "Der Insasse".
Der Sohn von Till wurde vor einem Jahr entführt. Der Täter ist gefasst, doch obwohl sich alle sicher sind, dass er schuldig ist, schweigt er beharrlich und hat nur andere Morde gestanden. Doch Till wünscht sich einen Abschluss und den kann er nur finden, wenn er Gewissheit hat, was aus seinem Sohn wurde und er ihn zu Grabe tragen kann. Also fasst er den Beschluss, sich als Patient in die Anstalt einweisen zu lassen, in der auch der Mörder sitzt, um ihn auszufragen.
Fitzek ist ein wenig wie Fast Food. Es macht durchaus mal Spaß, so richtig befriedigend ist es aber nicht. Ich hatte das Problem schon beim Seelenbrecher und hier ist es noch deutlicher. Die Geschichte ist spannend, liest sich flüssig und man kann das Buch nicht wirklich weglegen, weil man wissen will, wie es weiter geht und trotzdem.... Am Ende bleibt das Gefühl, dass alles irgendwie stark überzeichnet ist und man die Vorlage zu einem billigen amerikanischen Billigfilm gelesen hat - auch wenn das Ganze in D spielt.
Ich finde einiges stilistisch durchaus interessant und die Idee des
unzuverlässigen Erzählershat schon ihren Reiz, aber irgendwie füht man sich auch wenig hinters Licht geführt und das nicht auf die gute Art.
Die Auflösung versaut es wieder mal, auch wenn die Grundidee per se durchaus ihren Reiz hat. Es wird sicher nicht der letzte Fitzek gewesen sein, den ich gelesen habe, denn zum Zeit vertreiben hat der Mann schon seine Stärken, aber er wird wohl nie zu meinen Lieblingsautoren zählen.
Note 3,6
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Ich habe soeben
„Miss Merkel -Tod in der Uckermark“ Von David Safier beendet ?
Ich muss dazu sagen, dass ich seit 25 Jahren kein Buch mehr auf deutsch gelesen habe und ich auch sonst nie Krimis lese.
Und dann habe ich mir vorgestern dieses Buch gekauft und es war wirklich amüsant!!
Wir schreiben das Jahr 2022, Angela Merkel ist in Rente und mit ihrem Mann, ihrem Personenschützer und ihrem neuen Mops namens Putin in ein Kaff in der Uckermark gezogen.
In bester Miss Marple Manier stolpert sie über einen als Suizid getarnten Mord und ermittelt.
Das Buch ist mit köstlichem politischen Humor gespickt und sehr angenehme leichte Lektüre.
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Ich musste mich ziemlich durch "Im Licht des Polarsterns" quälen. Ich lese gerne Bücher über Entdecker, aber diese seitenlangen Beschreibungen, wie sie ihre erogenen Zonen entdecken, waren eher störend
Danach habe ich schnell "Wald" von Doris Knecht hinterhergeschoben, das hat mir sehr gut gefallen. Vielen Dank, Teetrinkerin,für den Tipp!
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