Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2

  • Habe auf Empfehlung einer lieben Userin hier „Abbitte“ von I. McEwan gelesen. Ein Buch, das in 3 Teile gegliedert ist. Teil 1 mochte ich gar nicht. So unrealistische Dialoge, eine derart geschraubte Sprache, überladener Stil. Der Plot überzeugte demnach (mich) nicht. Wieder einmal fand ich es problematisch, wie die Gedanken und Gefühle sowie das Verhalten von Kindern/Teenagern dargelegt wurden. Ja, der erste Teil spielt 1935, aber eben nicht 1835. Die Teile 2 und 3, in denen es um Kriegserlebnisse im 2. WK sowie um die Gegenwart (London 1999 - der Roman erschien 2001) geht, scheinen zu einem ganz anderen Buch zu gehören - was nicht primär am Inhalt, sondern am veränderten Schreibstil liegt. Ganz tolle Teilbereiche, nur zu empfehlen. Ich kann mich an kein Buch erinnern, das eine derart unterschiedliche Bewertung von mir erhalten hat. Fazit: Lest es selbst mal.

  • So, ich hatte ja versprochen, zu „Herzfaden“ zu berichten: Was etwas schwierig ist, weil ich mir selbst noch nicht ganz schlüssig bin. Das Buch läuft auf mehreren Ebenen.


    Geschrieben ist es in netter, wohlklingender einfacher Sprache. Ein Jugendroman eben. Der eine - obwohl eigentlich zwei - mal schöne, mal traurige Coming of Age Geschichte (so sagt man heute wohl) erzählt. Eine realistisch, eine etwas märchenhaft. Die realistische Geschichte ist die der Hannelore Oehmichen (Marschall) und die Entstehung der Augsburger Puppenkiste aus einer Zeit des Grauens heraus. Die Andere bleibt ohne Namen. Das Grauen wird geschildert, bleibt aber angedeutet. Ganz wie ein Jugendbuch.


    Doch die Geschichte hat Borsten und Widerhaken, die nicht unbedingt an Jugendliche gerichtet sind. Die die Dialektik und Ambivalenz aufscheinen lassen an der Tat, das Theater der Nachkriegszeit die Unschuld und Grazie zu retten, indem man Marionetten zu Darstellern macht. In dem Versuch, die „verführten“ Nachkriegsjugendlichen mit Märchen wieder an ihre (eigentliche??) Kultur anzuknüpfen. Die Flucht vor dem, dem man insgeheim doch ein Gesicht verliehen hat.


    Neben dem kindlichen Vergnügen an der Erinnerung (das Andere vermutlich ausgeprägter empfinden als ich, Märchen und Marionetten haben nach wie vor Platz in meinem Leben), sind es diese Haken, die die Geschichte lesenswert machen. Sie machen aus einer netten Geschichte ein gutes Buch. Wenn auch - meiner bescheidenen Meinung nach - kein Großartiges :smile:


    Einen Satz möchte ich da lassen:


    „Das hat er eigentlich schön gesagt“ flüstert Hatü Michel zu.

    „Ja, aber so schön darf man es nicht sagen.“


    Ich wünsche eine gute Nacht.

  • Ups - war das zu viel? Dann Entschuldigung. Ich hab eigentlich sehr darauf geachtet, nicht mehr vom Inhalt zu schreiben, als der Presse zu entnehmen war.

    Spoiler es halt, ich lege viel Wert auf Deine Meinung und ja, Presse hin und her....kein Ding, ich schiebs ein wenig.

    Habe einen wohltuenden Sub.:smile:

  • Ich konnte nicht mehr schlafen, also bin ich aufgestanden und hab gelesen. Nun habe ich gerade "meine geniale Freundin" beendet.


  • Eigentlich fände ich es gut, wenn das Fazit nicht gespoilert wird :tropf: Ich lese gerne eure Meinungen zu den Büchern, aber wenn es im Spoiler ist, hab ich tatsächlich die Befürchtung , dass ich auch inhaltlich gespoilert werde, und les sie deswegen nicht. Und das finde ich dann ein wenig schade.

  • Ich lese immer von noch Jojo Moyes „Nächte, in denen Sturm aufzieht“.

    Es reißt mich leider nicht ganz mit.

    Ich habe zwar einen leichten Schmöker gewollt und erwartet, aber ich habe mir trotzdem etwas Herzschmerz und tieferes Gefühl erhofft. Die Charaktere bleiben sehr flach. Einzig die rüstige Kathleen kommt etwas authentisch daher.

    Die Kulisse ist toll, reicht aber trotzdem nicht aus, um Fernweh und Wehmut bei mir zu erzeugen.

    Und das geht, sobald Küsten und Meeressäuger im Spiel sind, eigentlich recht schnell bei mir.

    Jedes Kapitel wird aus Sicht eines anderen Protagonisten erzählt.

    Das stört mich grundsätzlich nicht, aber da mir zu viele Personen zu blass dargestellt sind, habe ich durch diese Erzählweise häufig schon keine Lust auf ein ganzes Kapitel.

    Naja... ich dachte es wird ein 5-Tage-Buch; nun sitze ich schon 14 Tage dran.


    Ich möchte als Nächstes gern wieder ein mitreißendes Buch lesen.

    Viele kennen ja meinen Lesegeschmack... ich schlage mal was aus meinem SUB vor und ihr empfiehlt mir was daraus, ok?


    -Der Zopf

    -Middlesex

    -Mischling

    -Die Züchtigung

    -Die Erfindung der Flügel

    -Schloss aus Glas

    -Der Junge im gestreiften Pyjama


    Verzeiht, wenn die Autoren fehlen.

    Ich hoffe, es geht auch so.

    Eigentlich kennen die meisten all diese Bücher.


    Danke schon mal

    =)

  • Von den obigen Büchern sind jetzt nur noch Böll und MacLeod übrig. Ich überlege, ob ich eines davon oder eines meiner Neuerwerbungen oder was älteres vom SUB lese.


    Kann mir evtl jemand was zu Böll sagen? Schwere Kost oder gut zu lesen?

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