Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2

  • Solche Diskussionen sind auch wichtig :smile: Nur: Immer kann ichs nicht mehr. Ja, dass man sich mit solchen Dingen beschäftigen muss, ist eine Folge der (vermeintlichen) Demokratie.

    Für mich kann ich nur sagen: Ich will eigentlich gar nicht mehr jede Schlacht schlagen, ich hab die Kraft dafür einfach nicht immer. Aber ich kann auch mein Maul nicht halten. Und deshalb meide ich mittlerweile die Dorfkneipe. Weil ich einfach auch das Gefühl habe, dass Dummheit und Plattheit immer salonfähiger gemacht wird und sich unentwegt selbst bestätigt. Und Argumente da einfach keine Chance mehr haben.

    Trotzdem werde ich wohl auch das nächste mal den Mund nicht halten können. Und noch pessimistischer werden.

  • Nicht jede Auseinandersetzung ist sinnvoll, sondern eher ermüdend und zermürbend.

    Stimmt natürlich, empfinde ich ebenso.

    In dem Rahmen allerdings hätte ich mir das einfach gewünscht.
    Sie hätte dann natürlich ihre eigenen literarisch- politischen Belange hintan stellen müssen. Für sie sicher schade.

    Interessante Diskussion!

  • ist eine Folge der (vermeintlichen) Demokratie.

    Vermeintlich? Ist eine, wir müssen sie nutzen und schützen.
    Für mich ist da nix vermeintlich.

    Sorry erneut wegen weiterführenden OTs, aber sowas kann ich nicht unkommentiert lassen.

    Schrecklich, ich weiß. ;)

  • Sie hätte dann natürlich ihre eigenen literarisch- politischen Belange hintan stellen müssen. Für sie sicher schade.

    Was hätte denn diskutiert werden sollen? Ob Buchhandlungen "solche" Bücher im Sortiment haben sollen? Oder was anderes?
    Das verstehe ich momentan nicht.

  • Sorry, aber ich glaube, das hast Du etwas ungenau angeschaut.Da stehen sehr kluge Bücher gegen Rechts neben Herrn Sarrazin und Konsorten- also der Buchhandlung da was zu unterstellen, geht mMn nicht.
    Klett- Cottas "Mit Rechten reden" ist das Gegengift ua.

    Ja, ich sehe es. Es ist nur (wie formuliere ich es jetzt), von den Titeln und auch den Verlagen her weiß derjenige, der nicht im Thema steckt, nicht unbedingt, was da nun Gift und Gegengift ist. Ich sehe es erst einmal nicht, ich erkenne nicht auf einen Blick das Verhältnis zueinander und der Text darüber ist für den Laien auch nicht einfach zu durchschauen. Oder, es mag sein, dass es nur mir so geht. Ich will ja gar keine klare Positionierung der Buchhandlung dort lesen - einfach nur eine einfachere Formulierung, aus der wirklich ersichtlich wird, dass alles was sie wollen, den aktuellen politischen Diskurs auch literarisch (inklusive beider Seiten) abzubilden, statt das Thema zu tabuisieren. Das hätte - für mich - schon gereicht.

    Sagen wir es so, ich hörte jetzt zum ersten Mal von der Sache, sah die Homepage, und ein recht schnelles Bild zu Ungunsten der Buchhandlung entstand. Das mag eine einzelne falsche Einschätzung sein, aber vielleicht geht es doch anderen auch so.

  • Kleine Abschweifung: Ich hab vor einiger Zeit mal einen Text von Adorno gelesen, in dem er sich mit der seinerzeitigen intellektuellen Auseinandersetzung mit Spenglers „Der Untergang des Abendlandes“ beschäftigt hat.

    Der hat mich fatal an die Auseinandersetzung mit den Werken von Sarrazin (die ich allerdings nicht gelesen habe). Die „wohlinformierte Auseinandersetzung“ ist meiner Meinung nach einfach zu höflich, um den Teil zu beeindrucken, der sich wiederum von solchen Schriften beeindrucken lässt. Doch Unhöflichkeit schadet der eigenen Position genauso.

    Es ist ein schwieriges und zermürbendes Thema.

  • Was hätte denn diskutiert werden sollen? Ob Buchhandlungen "solche" Bücher im Sortiment haben sollen? Oder was anderes?Das verstehe ich momentan nicht.

    Zum Beispiel.
    Es hätte ein sehr anregender Abend werden können, ein streitbarer auch, wenn sie gesagt hätte:
    Ich will hier eigentlich nicht sein, ich find das Sch***, dass es hier diese Bücher gibt, und bevor ich meine Lesung beginne, möchte ich dazu gerne ein Statement abgeben und erwarte eines.

    Das hätte den Abend kompliziert gemacht und vermutlich länger, als irgendwer wollte- aber spannend hätte es sein können.

    Ich kenne die Autorin nicht und kann mir unter Anarcho- Feminismus jetzt auch grad so gar nichts vorstellen und das hat vermutlich (wobei, wenn mans recht überlegt von wegen Patriarchat und so...) auch nix mit Antaios und Co. zu tun....

    Diskurs. Streiten. Zuhören.


    Ich verschrecke Leseratten, es tut mir leid. Lasst uns wieder über Bücher schreiben. :ops:

  • @leserinmithund

    Warum ich vermeintlich schreibe, würde in der Diskussion tatsächlich zu weit ins OT führen (wäre aber auch spannend ;) ). Nur kurz: Ich habe nicht das Gefühl, dass unsere Gesellschaft das große Versprechen einlöst, das mit diesem Wort gegeben wird.

    Nichtsdestotrotz stimme ich Dir zu (im Churchillchen Sinn), dass wir das, was da ist,schützen müssen. Denn die wahschinlich Alternative wäre unausdenkbar schlimmer.

  • Das mag eine einzelne falsche Einschätzung sein, aber vielleicht geht es doch anderen auch so.

    Das ist schon verwirrend, wie das da so nebeneinander steht, das könnte man klarer machen, da hast Du recht.

    Doch Unhöflichkeit schadet der eigenen Position genauso.

    Ja nee- klare, argumentative Unhöflichkeit- gemessen im Ton, wenns das Hirn auch anders meint :barbar: ,
    schadet nie.

    :p

  • Nur kurz: Ich habe nicht das Gefühl, dass unsere Gesellschaft das große Versprechen einlöst, das mit diesem Wort gegeben wird.

    Wir sind die Gesellschaft.

    Denn die wahschinlich Alternative wäre unausdenkbar schlimmer.

    Jep. Schauen wir um uns.

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