Rätselhafte Erziehungsmethode

  • Nur mal nebenbei, inzwischen läuft mein Hund eigentlich immer ohne Leine! Und wir kommen sehr gut damit zurecht! ;)


    Es geht ja nicht darum, den Hund mit Gewalt an sich zu binden, sondern ihn daran zu erinnern, dass er auch auf mich zu achten hat, wenn 1000 andere interessante Dinge um ihn herum sind.


    Schöne Grüße, Caro

  • Hi liebe Gemeinde,
    ich stimme irice zu und finde, das ist gar nicht so gewaltfrei und toll. Gerade diese Woche erst wieder im Grundkurs gesehen. Die Trainerin hat es mit einem "wilden" (für mich unausgelasteten, überforderten) Mischling demonstriert.
    Winkel 90°- zack, dabei 40cm-Ruck an der Leine. 5 Schritte, Winkel, deftiger Ruck an der Leine. IMMER dieser deftige Ruck an der Leine. Vor allem: auch, als der Hund sie schon aufmerksam anschaute!!


    ich gebe meinem Hund schon die Chance, mir zu folgen. Wenn ich sage "komm" oder "hier lang", folgt er mir sofort. Da brauch ich nicht rumzuruckeln.
    Für die Leinenführigkeit bleibe ich stehen, wenn er zieht, Hund wird zu mir gelockt, wenn er bei mir ist, geht's weiter. Wenn er wieder zu schnell wird, dasselbe. Dauert, aber klappt bei uns immer wieder (schaff grad viel mit Schleppleine, daher ist Leinenführigkeit grad ziemlich im Eimer).


    Viele Grüße
    Silvia

  • Kannst Du mir mal sagen, wo da Gewalt im Spiel ist???? :irre:
    Ich nehme eine längere Leine, nehme das Ende in die Hand, stecke meine Hand in die Tasche, um sie ruhig zu halten! Dann gehe ich los, und wechsele meine Richtung nach Belieben! Konzentriert sich der Hund auf mich, dann wird die Leine immer latent durchhängen! Konzentriert er sich auf den Müllwagen von gegenüber, dann hat er kurzfristig ein Problem, weil er eben nicht aufgepasst hat, und einen sanften Leinendruck erfährt!
    Wo liegt jetzt das Problem! Der Leinendruck, und der eigentlich in Anführungsstrichen, bedeutet nicht mehr als: Hoppla, wo geht Frauchen hin? Aber auch nicht weniger!
    Kein Schmerz, keine Gewalt, aber ein Hinweis und eine Erinnerung daran, dass Hundi nicht alleine auf dieser Welt regiert!
    Ganz abgesehen davon, dass man sich mit dieser Art Korrektur vieles im Leben erleichtert! :roll:

  • Ich würde sagen, es kommt auch immer ganz drauf an, was für einen Hund man hat!
    Bei meiner ist der Jagdinstinkt derart stark ausgeprägt, da bin ich an dem Thema Schleppleine und Aufmerksamkeitstraining überaupt nicht vorbei gekommen. Und wenn die einen Hasen gesehen hat, dann hat sie auf nichts mehr gehört - und wenn ich noch so lieb gerufen oder gelockt hätte.


    Gewalttätige Leinenrucke gehören zum Schleppleinentraining m.E. auch überhaupt nicht dazu. Außerdem hat der Hund dabei immer ein Geschirr an.
    Und der leichte Zug, der auf den Hund ausgeübt wird, wenn er in die andere Richtung läuft, ist mit einer gewaltsamen Einwirkung wohl nicht zu vergleichen!


    Mal ne Frage: wie trainierst Du denn mit der Schleppleine?

  • Zitat

    Aber warum wird dann nicht nachgefragt was der sinn der übung ist ?????????? :irre:
    Fragt doch einfach nach wenn euch was unklar sein sollte


    Ach Du Jeck :motz: Meinst du vielleicht, ich nehme einfach alles nur an?
    Sicherlich habe ich gefragt und da wurde mir gesagt, dass sei gut für die Leinenführigkeit (da gab es bei uns nie Probleme) und um den Hund aufmerksam zu machen. Leuchtete mir schon ein, nur, dieses Quadrat in dem wir gelaufen sind, fand ich etwas öde. 20 x 20 Meter und immer im rechten Winkel. (an der SL)
    Das, was der Nachbar auf der Straße macht, erscheint mir sinnvoller. Er macht es allerdings an einer normalen 2 m Leine.


    Heute habe ich dieses Training mal ausprobiert. Es war irre. Ein Hund lief wie ein Schäfchen brav neben mir her und der andere fing nach 3 Min. an, in die Leine zu beißén. Ich ignorierte das und kurze Zeit später lief er super toll neben mir her.


    Gruß
    Nele

  • @ Neli

    Zitat

    Er arbeitet also nach dem Motto: Mich interessiert nicht, was Du tust.. und zieht den Hund einfach hinter sich her und ignoriert ihn vollkommen.


    Naja, also wie andere schon sagten gibt es eine ähnliche Übung, der Sinn dahinter ist, das der Hund besser auf dich Achtet.
    Aber, so wie du das schreibst hat das normalerweise nicht Abzulaufen.
    Ich finde es aber Lieb von dir, das du darauf achtest, und nachfragst ob das Okay ist.
    Greetz
    Lola & Neele

  • Wieso legt ihr alle soviel Wert daruaf, daß euer Hund dauernd auf euch achtet. Warum darf er nicht nach einem Müllauto schauen. Vielleicht macht ihm das Müllauto angst, dann ziehe ich meinen Hund doch nicht einfach weg sondern helfe ihm.
    Viele Hunde sind gar nicht in der Lage in bestimmten Situationen die Aufmerksamkeit auf ihren Führer zu richten, weil sie durch etwas verunsichert sind und Angst haben. Dann ist erzwungene Aufmerksamkeit contraproduktiv.


    Um es auf den Punkt zu bringen - versucht eure Aufmerksamkeit auf den Hund zu lenken, beobachtet ihn und sein Verhalten, dies ist euer Schlüssel zur Bindung.


    LG
    Irice

  • Zitat

    Wieso legt ihr alle soviel Wert daruaf, daß euer Hund dauernd auf euch achtet. Warum darf er nicht nach einem Müllauto schauen. Vielleicht macht ihm das Müllauto angst, dann ziehe ich meinen Hund doch nicht einfach weg sondern helfe ihm.
    Viele Hunde sind gar nicht in der Lage in bestimmten Situationen die Aufmerksamkeit auf ihren Führer zu richten, weil sie durch etwas verunsichert sind und Angst haben. Dann ist erzwungene Aufmerksamkeit contraproduktiv.


    Um es auf den Punkt zu bringen - versucht eure Aufmerksamkeit auf den Hund zu lenken, beobachtet ihn und sein Verhalten, dies ist euer Schlüssel zur Bindung.


    LG
    Irice



    Wenn mein Hund Angst vor einem Müllauto hätte, dann würde ich garaniert nicht auf ihn eingehen! Ich würde damit seine Angst bestätigen und sie im schlimmsten Falle sogar dadurch verstärken! Je souveräner ich mit der Angst meines Hundes umgehe, desto mehr gebe ich ihm das Gefühl der Sicherheit!
    Du sprichst immer von "Wegziehen", kein Mensch zieht bei dieser, sofern richtig angewandter Methode, seinen Hund wie einen Mehlsack hinterher!
    Das sollte auch nicht Sinn der Übung sein!
    Dass mein Hund auf mich achten sollte, ist doch absolut richtig! Wenn ich spazieren gehe, dann dreht sich mein Hund immer in kürzesten Abständen nach mir um, um zu schauen, ob ich noch auf dem Weg bin!
    Das provoziere ich auch, indem ich sehr oft einfach die Richtung wechsele!
    Er weiß, dass er auf mich achten muss, und nicht ich auf ihn!
    Ich habe keinen gequälten und verängstigten Hund, sondern einen sicheren und aufmerksamen Hund, dem es sehr wichtig ist, gemeinsam mit mir des Weges zu gehen!

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