Balance zwischen Beschäftigung und Ruhe

  • Oder ist es gewöhnlich für Welpen, dass sie immer alles mitbekommen müssen und dabei sein wollen?

    Warum kann Ria tagsüber nicht öfter bzw. länger schlafen?

    Aufgrund ihrer negativen Erfahrungen ist es sehr wichtig ihr Selbstbewusstsein und ihre selbstsicherheit zu steigern, dies geschieht in Form von suchspielen - somit widerspreche ich dir. Sie braucht es sehr wohl und es tut ihr gut, richtig gut. Und diesen Auftrag haben wir von unserer hundetrainerin bekommen - ich denke, wir dürfen ihrem Urteil vertrauen :)

    Ich hatte nicht vor, die Vorschläge der Hundetrainerin zu kritisieren, die Zusammenhänge hattest du nicht geschrieben.

    Von welchem Problemen gehst du aus, welche wir später haben sollten?

    Von "sollten" hatte ich nichts geschrieben, sondern "ggf. zieht"...

    Damit meine ich schon die oben zitierten Aussagen.
    Die Hündin schläft zu wenig, muss alles immer mitbekommen und möchte dabei sein.
    Das bedeutet Stress für einen Hund, nichts verpassen zu können.
    Daraus könnte resultieren, dass sie eines Tages nicht alleine bleiben kann.
    Gerade so ein junger, unsicherer Hund aus dem Tierschutz benötigt viel Ruhe, um Neues verarbeiten zu können.

  • Hm, ich kann mir kaum vorstellen, dass es einem Hund schadet, aktiv zu sein, sofern er dabei nicht körperlich überfordert wird (also z.B. viel neben dem Rad herlaufen).

    Das Problem ist eher, dass man sich, wenn man einen Hund ständig irgendwie motiviert, eine unerträgliche Nervensäge heranziehen kann.

    Ich hatte einen Labrador-DSH-Mix, der im Alter von 6 Jahren abgegeben wurde, weil der Vorbesitzer keine Lust mehr auf ihn hatte. Der Hund war ja an sich sehr gut erzogen, Kommandos und Unterordnung funktionierten bestens, und ein paar lustige Tricks konnte er auch. Er ließ sich auch von einer läufigen Hündin abrufen, und wenn er draußen ein Stück Wurst fand und schon im Maul hatte, spuckte er es auf Kommando wieder aus!
    Ganz oft bekam ich bewundernde Kommentare von anderen Hundebesitzern.

    Allerdings stand der Hund ständig unter Strom und sprang zuhause beim allerkleinsten Hoffnungsschimmer, dass es nach draußen gehen könnte auf, und rannte winselnd hin und her :muede: . Auch wenn der zweistündige Spaziergang erst 15 Minuten her war!
    Wenn mal jemand so blöd war, ihn vom Tisch zu füttern, hatte ich danach immer einige Zeit das Problem, dass er laut jaulend bei jedem Essen parat stand, und aufgrund seiner Größe auch immer wieder seine Nase auf dem Tisch hatte.

    Es ist einfach sehr unentspannt mit so einem Hund, und wenn er erstmal erwachsen ist, bekommt man diese Grundeinstellung auch nicht mehr aus ihm heraus.

  • Hm, ich kann mir kaum vorstellen, dass es einem Hund schadet, aktiv zu sein, sofern er dabei nicht körperlich überfordert wird (also z.B. viel neben dem Rad herlaufen).

    Doch ich denke schon, dass man einem Hund (und gerade einem Hüti) damit schaden kann. Ich kannte einen, dessen Frauchen hat den klassischen Fehler gemacht ihn überall mit hin zu nehmen und von Anfang an viel mit ihm zu machen. Er war auch super dabei. Immer voll bei ihr. Aber wenn er gerade keine Aufgabe hatte war er völlig überdreht. Im Kontakt mit anderen Hunden war er so überspannt, dass er die nur wild kläffend gejagt hat, er konnte draußen nirgendwo entspannen, und hat schon bei geringen Abweichungen vom Alltag völlig überreagiert. So hat er z.B. ständig in die Wohnung gepieselt, wenn Freunde zu Besuch gekommen sind. Mit Kindern in der Wohnung konnte er erst recht nicht. Er war nie aggressiv, aber ich glaube auch nicht, dass es ihm so wirklich gut ging.
    Das Frauchen hat ganz viel gemacht, getan und versucht, aber bei so empfindlichen Rassen (sie hatte mit denen auch keine Erfahrung) machst du dir gerade in den ersten Monaten/Jahren echt viel kaputt, wenn du die überforderst.

  • Im Prinzip sind wir ja ganz ähnlicher Meinung ;-) Du beschreibst ja dieselben Folgen wie ich. Persönlich habe ich nur den Eindruck, dass ein überdrehter Hund sich recht wohl fühlen kann, nur eben die Menschen in seiner Umgebung weniger.

  • @Vivi18 danke für deine Antwort - wir haben es inzwischen reduziert. Vormittags eine Runde von 20-40 Min - kann nicht einfach umkehren, weil gerade 10 min vorbei sind und es auch richtig gut klappt. Möcht nicht ständig auf die Uhr schauen und mich noch mehr damit stressen, sie muss heim ins Bett. dann gibt’s essen, dann Versuch ich ihr die Möglichkeit der Box anzubieten - mehrmals. manchmal klappt’s gut, manchmal gar nicht. Aber bis 13:00 Uhr gibt’s keine Beschäftigung. Nur mit zwischendrin lösen gehen. Dann bekommt sie was zum kauen, kurzes Training und dann wieder versuchen sie zur Ruhe zu motivieren. U abends ist es dann nur eine Runde von 15min oder es wird in der Wohnung gespielt in Kombination eines kurzen suchspiels.
    was zählt nun alles zu den Ruhephasen? Und muss es wirklich 18-20 Stunden schlafen sein?

  • Klingt ja ansich schonmal gut :) jetzt noch geduld haben bis es klick macht ;)
    Also zu ruhephasen zählt schlafen, dösen oder run liegen und einfach beobachten oder entspannt mit euch kuscheln. Es gibt aber sicher auch hunde die wirklich 20std tief schlafen. :)

  • @Tini2904 danke für deine Antwort :) okay. aber wenn sie zb mir folgt uns sich dann wo anders wieder hinlegt, dass zählt nicht dazu? Oder wenn sie in der Wohnung sich umsieht und dann wieder zurück kommt? kauen führt ja auch zur Entspannung - zählt das?
    wenn ich es mir eigentlich dann so überlege, heißt das eigentlich, man kann/soll/darf mit dem Hund nicht mal in den Urlaub fahren? das wär ja dann laut dieser Ordnung 16-20 Stunden Schlaf, fast Tierquälerei?

  • Die selbe frage habe ich mir damals auch gestellt. Also junge hunde schlafen/ruhen ja länger als erwachsene bzw sollten. Es gibt einfach so viele meinung was dazu zählt. Ich habe es dann für mir so gemacht dass ich einfach geschaut habe wie mein hund drauf ist. Wenn sie ganz entspannt am kauknochen gekaut hat dann hab ich das auch zur ruhe gezählt. Auch wenn sie mir hinterhergelaufen ist ind sich dort hingelegt hat war das für mich in ordnung. Wenn ich aber das gefühl hatte das sie eigentlich totmüde ist aber nur wieder eine beschaftung sucht (zb kauen, hinterherlaufen etc) dann hab ich sie zum schlafen "gezwungen" und habe dieses rumlaufen nicht zur ruhe gezählt. Also was ich damit meine ist dass man am besten ufs bauchgefühl achten sollte. Wichtiger ist es meiner meinung nach das der hund jetzt nicht 5std am tag rumrennt und beschäftigt wird. Wenn er jetzt aber gerade geschlafen hat und dann entspannt am kauen ist, dann ist das auch in ordnung. So sehe ich das. Du wirst nach einer gewissen zeit selbst merken wann dein hund ruhe braucht oder wirkloch schlafen muss etc.

  • @cranky die gleiche Frage (was zur Ruhe zählt und was nicht) stellen wir uns auch, weil unsere Kleine absolut nicht einsehen will, 20 Stunden am Tag zu schlafen.
    Wir haben uns das mittlerweile so zurecht gelegt: die 20 Stunden + X soll der Welpe ja dazu nutzen, die Eindrücke des Tages zu verarbeiten. Also zählen wir alles was sie machen kann, ohne sich groß Mental anzustrengen, zählen wir als "Ruhe".

    Gelangweilt auf der Rinderkopfhaut rumkauen -> Ruhe
    In Küche zu unseren Füßen liegen und mit offenen Augen entspannen -> Ruhe

    Mit der Rinderkofhaut spielen -> keine Ruhe
    Uns in Küche gespannt & konzentiert beim Kochen zuschauen -> keine Ruhe

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