tinybutmighty Bei mir liegt der Verdacht auch nahe auf ADHS und ich habe im Dezember meine Diagnostik Termine (habe knapp zwei Jahre drauf gewartet 🥹). Und schon seitdem ich mich mit Neurodivergenz beschäftige, habe ich gemerkt wie viel aus meinem Berufsleben darauf zurückzuführen ist. Ich arbeite jetzt erst seit vier Jahren konsequent in einer Firma und das tatsächlich in VZ. Im Sommer dieses Jahr habe ich mich dann aber für TZ entschieden, weil ich gemerkt habe wie wenig ich eigentlich seit dieser Arbeitsstelle gelebt habe. Nur noch arbeiten, essen und schlafen und sich evtl noch abends von einer Serie berieseln lassen, reicht mir im Leben nicht. Ich möchte mehr! Und ich kann nicht mehr. Ich hätte schon alles dafür gegeben die Wochenenden frei zu haben, aber ich musste mit Schichtarbeit und wenigen freien Wochenenden bzw. vor allem auch wenigen zusammenhängenden freien Tagen leben. Und ein freier Tag ist halt einfach keiner. Der geht sofort für Einkaufen, Erledigungen usw drauf.
TZ geht bei uns aber tatsächlich auch nur mit vollen Arbeitstagen, also wenn dann arbeitet man weniger Tage aber die Stunden am Tag bleiben gleich.
Früher hab ich ständig Jobs gewechselt, hab mich nie irgendwo richtig wohl gefühlt. Ein Jahr hier, ein Jahr dort.. und selten war es VZ. Bin einfach nicht so belastbar. Und möchte mich da auch nicht mehr reinpressen.
Über die Zukunft macht man sich irgendwo schon Gedanken, andererseits denke ich auch, wenn ich mich nicht so kaputt arbeite, werde ich auch später sicher noch gern meine 2 Stunden am Tag irgendwo Waren einräumen oder so was machen können um meine dann eher mickrige Rente aufzustocken. Das macht mir weniger Angst um ehrlich zu sein, als das was ich persönlich ständig in meinem Umfeld erlebe, nämlich dass Menschen 40 Jahre + arbeiten und dann nach 1,5 Jahren Rente tot umfallen. Die haben nicht viel von ihrem Leben gehabt. Sich jahrzehntelang in ihren besten Jahren kaputt geackert um am Ende nicht mal lange was davon zu haben. Das habe ich bei so vielen erlebt und da lebe ich lieber jetzt und was später ist, das weiß man doch sowieso nie. Ich hatte auch Krebs mit 29 Jahren.. das Leben ist mir einfach zu kurz um nur zu arbeiten und nicht wirklich zu leben.