Collie-Halter und Experten, bitte um Hilfe

  • @Donnerunddoria


    So ein bisschen bin ich schon auch noch auf dem Trip, ich lass es halt mal auf mich zukommen. Ari hat uns durchaus auf einiges vorbereitet, aber er ist halt doch schon ein bisschen anders als so ein Hütehund es sein wird.
    Wir werden dann sehen, ob es mit dem Collie Charakter wirklich, wirklich passt. Denn eigentlich liegt mir der Spitz Charakter sehr. Aber so ein Collie ist halt schon so ein bisschen ein Traum von mir, deswegen riskieren wir das. Und am Ende sind wir auch bereit uns ein bisschen umzustellen, wenn es dann besser passt.


    Was mir am meisten Sorge bereitet ist aber die Sensibilität, die Hütis ja generell auch irgendwo mitbringen. Ari hat das ja eher gar nicht und kassiert da den einen oder anderen Anschiss. Ich hab ein bisschen Schiss, dass der arme Collie das dann auf sich überträgt. Das wäre doof.

  • Wobei ich die Collies bei der Züchterin nicht als so hoch sensibel erlebt habe. Da gab es durchaus den ein oder anderen (recht lauten) Anschiss, weil rumgekläfft wurde. Ich denke du hast dir da auch einfach die richtige Zucht ausgesucht, sodass zumindest die richtigen Anlagen gegeben sein sollten.

  • Wobei ich die Collies bei der Züchterin nicht als so hoch sensibel erlebt habe. Da gab es durchaus den ein oder anderen (recht lauten) Anschiss, weil rumgekläfft wurde. Ich denke du hast dir da auch einfach die richtige Zucht ausgesucht, sodass zumindest die richtigen Anlagen gegeben sein sollten.

    Jep, das war mir auch sehr wichtig und ein der absolutes Plus für die Zucht beim ersten Besuch. Ich gehe ehrlich auch nicht davon aus, dass es wirklich Probleme gibt, aber irgendwie ist es doch noch im Hinterkopf :roll:


    Ich bin positiv, es wird alles klappen, Gedanken mache ich mir nur unnötiger Weise :lol:

  • Also ich melde mich auch mal zu Wort, auch wenn ich einen Briten habe und keinen Ami. Ich kenne aber beide Typen und die sind sich halt doch oft recht ähnlich, es sind ja einfach Individuen.


    Mein Hund kommt aus einer ordentlichen VDH-Zucht.
    Ich kann jetzt nur von meinem Hund erzählen, aber in vielem entspricht er schon dem, was auf den Züchterseiten oder im Rassestandard über den (Langhaar) Collie steht.


    Er ist freundlich und liebt alle Aktivitäten, die in der Familie stattfinden-im Garten rumhängen, Fußball spielen, lange Wanderungen in den Bergen machen, schlafen, Filme gucken, rumtollen... seine Menschen oder Menschen überhaupt sind ihm wichtig, er hat ein gutes "Menschengedächtnis" und schließt Leute sehr schnell ins Herz (etwas vermenschlicht ausgedrückt). Beispiel: wir sind bei Freunden eingeladen, die er noch nie gesehen hat und wir übernachten dort. Am nächsten Morgen freut er sich schon wie Bolle, die neuen Leute wiederzusehen. Er liebt Kinder und ist sehr sanft zu ihnen, setzt sich vor ihnen ab und lässt sich streicheln. Das musste ich ihm nie beibringen. Bei Erwachsenen hingegen will er durchaus auch mal hochspringen :roll: Er kann da durchaus differenzieren und die Menschen einschätzen.
    Tiere, die keine Hunde sind, interessieren ihn meist nicht üüübermäßig, Jagdtrieb geht fast gegen null. Tauben aufscheuchen kann zwar witzig sein, ihm ist aber durchaus bewusst, dass er gegen auffliegende Vögel KEINE Chance hat, also lässt er das Jagen bleiben. Wenn er doch mal einem Tier hinterherrennt, was sehr selten vorkommt, lässt er sich sofort stoppen-auch das musste nicht groß geübt werden.


    Joa, haaren tut er auch. Und jetzt im Herbst hängen sich auch schön die Blätter in sein Fell. Die gehen durch schütteln aber erstaunlich gut wieder raus, den Rest zupft er sich selbst aus dem Fell.


    Mein Hund macht das meiste gut mit, aber ein bisschen sensibel ist er trotzdem. Dann muss ich ihm zeigen, dass er dies oder jenes schon kann und dass ich ihm das nur zumute, weil ich es ihm auch zutraue. Zum Beispiel, einen flachen Fluss zu überqueren. Wenn er dann merkt, dass er das wirklich kann, springt er voller Freude umher und beim nächsten Mal hat er an Selbstbewusstsein gewonnen. Das ist so schön mit anzusehen. Was ich damit sagen will, ist: er ist keiner, der mit dem Kopf durch die Wand geht. Erst beobachten, abwägen. Sich dafür oder dagegen entscheiden, beides möglich. Prinzipiell tritt er lieber einmal zu viel den Rückzug an als einmal zu wenig. Ängstlich ist er dabei aber nicht, im Zweifelsfall orientiert er sich auch gut an uns Menschen. Allzu harte Töne erlaube ich mir selten. Es ist zwar nicht so, dass er sich dann komplett verweigert oder dass er gar Angst zeigt, was ja auch schrecklich wäre, aber besser geht es mit "positiver Energie".


    Es macht ihm viel Spaß, mit uns zu arbeiten und er zeigt durchaus viel Will to please. Trotzdem hat er manchmal seinen eigenen Kopf und testet jetzt in seiner Pubertät schon mal aus. Im Gegensatz zu anderen HH merke ich aber, dass ich auf sehr hohem Niveau klage.

  • Ich habe zwei Colliemädchen hier.


    Die zwei sind tatsächlich (fast) so perfekt wie sie auf Züchterseiten beschrieben werden.
    Zu fremden Erwachsenen sind sie freundlich-distanziert. Sie wollen nicht zu Fremden hin, aber wenn ich jemanden freundlich begrüße, tun sie das auch. Sie lieben Kinder (sind allerdings auch mit ihnen aufgewachsen) und sind unheimlich geduldig und sanf mit ihnen. Auch wenn die Kinder ängstlich sind oder sich aus Hundesicht komisch verhalten. Auch mit anderen Tieren gibt es keine Probleme. Wir haben Hühner und Ziegen und als Junghunde musste ich 2-3x das “Hüten“ der Hühner verbieten (ich denke unser Hahn hätte das sonst geklärt...) und gut. Sie laufen auch völlig entspannt am Pferd mit.
    Sie wachen ohne dabei wirklich Vorwärtsdrang zu haben. Sie machen aber so lange Radau bis ich den Eindringling für ungefährlich erklärt habe.
    Rückruf musste ich ihnen nie beibringen.
    Nach einem Setter mit der Einstellung “Viel Spaß dir noch, wir treffen uns dann in 2 Stunden wieder hier“ war so ein leichtführiger Collie eine Wohltat. Beide sind unheimlich bemüht alles richtig zu machen, orientieren sich bei Spaziergängen an mir und jagen nicht. Tricks lernen sie in Rekordzeit, beim RO bin immer ich die, die es nicht auf die Kette bekommt. :D
    Am liebsten sind die zwei mit ihren Menschen zusammen. Vorzugsweise liegen sie mir vor den Füßen rum.
    Ängstlich sind sie nicht, aber feinfühlig. Sie haben gute Antennen für die Stimmung in der Familie und beziehen es manchmal zu schnell auf sich. Das heißt nicht, dass sie nicht auch mal eine kurze klare Ansage vertragen, aber Streit mögen sie halt nicht.
    Eine meiner Hündinnen ist etwas neugieriger, probiert öfters mal aus, ob Regeln noch gelten und macht einfach Quatsch, geht mit dem Kopf durch die Wand und denkt erst im Anschluss nach :D Sie ist auch etwas mittelsamer und hat ein breites Spektrum an Tönen. Nach einem quasi stummen Ersthunde SEHR ungewohnt. Meine andere Hündin ist zurückhaltender ohne dabei ängstlich zu sein. Sie orientiert sich einfach mehr an mir. Wenn ich sage, dass die wackelnde Brücke ok ist, geht sie aber auch rüber. Nur vorsichtiger ;-)


    Insgesamt sind meine zwei die perfekten Familienallrounder und die perfekten Hunde für uns :herzen1:

  • Mia ist zu etwa 75% Ami und aus einer VDH Zucht.


    Sie war von Anfang an ein Traum in jeglicher Hinsicht. Selbsterziehend war sie sicherlich nicht, aber sie hat es mir schon recht leicht gemacht. Sie ist sehr stark auf mich fixiert, das war schon immer so. Solange ich anwesend bin kriegt niemand sie von mir weg, da wehrt sie sich mit Händen und du Füßen.
    Auf Spaziergängen ist sie immer mit einem Ohr bei mir, hat in der Regel einen freiwilligen Radius von etwa 10m. Kommandos brauch ich nur flüstern, das kriegt sie sofort mit und führt sie auch direkt aus. Generell ist sie kein Freund lauter/harscher Worte. Da ist sie Collietypisch sehr sensibel. Mit Druck und Kasernenhofton kommt man bei einem Collie nicht weit. Mia fällt komplett in sich zusammen wenn ich sie anfahren würde. Als Kensi zu mir kam hatte ich da Anfangs echt ein riesen Problem, weil Mia den harscheren Ton, den ich bei Kensi ab und an mal an den Tag legen muss, absolut nicht haben konnte. Da hatte sie massiv Stress (und hat sie heute auch noch ab und an).


    Sie ist insgesamt sehr feinfühlig. Bin ich nervös oder hektisch, dann ist es Mia auch. Habe ich einen schlechten Tag und dementsprechend schlechte Laune, dann ist Mia sehr sehr vorsichtig in dem was sie macht und versucht krampfhaft bloß alles richtig zu machen.


    Gegenüber Hunden ist sie sehr offen und freundlich. Im Spiel ist sie (collieUNtypisch) sehr bollerig und körperbetont. Das liegt aber vermutlich daran, dass sie mit einem Goldie als Hauptspielgefährte groß geworden ist.
    Im sonstigen Umgang mit anderen Hunden ist sie sehr defensiv. Ärger geht sie aus dem Weg, auf Pöbeleien geht sie nicht ein.


    Menschen gegenüber ist sie offen und freundlich. Bei Leuten die sie kennt auch gerne aufdringlich während der Begrüßung. Danach wars das. Sie legt nicht viel Wert auf Streicheleinheiten. Körperkontakt ja, aber bitte nicht groß kraulen oder knuddeln, dann geht sie weg. Bei mir lässt sie es zwar eher zu, aber ich hab immer das Gefühl, sie macht es nur mir zu liebe. Ein Kuschelhund war sie nie. Körperkontakt ist ihr aber sehr wichtig.
    Auch mit Kindern geht sie unfassbar vorsichtig um und lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Und das obwohl sie eigentlich nie großartig was mit Kindern zu tun hatte.


    Bellen tut sie im Haus oder Garten eigentlich gar nicht. Nur wenn es klingelt oder wenn jemand Fremdes das Grundstück betritt schlägt sie kurz an.
    Wenn sie allerdings spielt oder einfach sehr hochgefahren ist, dann ist ihre Stimme ihr Ventil.


    Was das Arbeiten angeht, da ist Mia zwar voll bei der Sache und sehr eifrig, allerdings auch sehr unselbstständig. Sie neigt dazu sich häufig bei mir rückzuversichern.
    Ehrgeiz fehlt ihr fast komplett. Wenn sie irgendwas will, aber nicht rankommt, dann gibt sie schnell auf bzw 'fragt' mich um Hilfe. Ich gehe aber davon aus, dass ich da früher unwissentlich die Weichen in die Richtung gestellt habe.


    In fremde Situationen geht sie, egal was es ist, absolut souverän. "Frauchen sagt, es ist ok? Dann ist es ok!". Doofe Untergründe, überfüllte Einkaufspassagen (für einen reinen Dorfhund schon durchaus eine Herausforderung), Reitturniere, Motorradrennen, Trecker-Trecks, Flughäfen oder Bahnhöfe ... alles absolut kein Problem.


    Für mich ist sie der perfekte Hund. Ein absoluter Verlasshund in jeglicher Hinsicht. :herzen1:
    Man muss aber halt mit dieser sensiblen (sensibel wohlgemerkt, nicht ängstlich. Das wird gerne gleichgesetzt)Art zurechtkommen. Das ist nicht jedermanns Sache.
    Wobei es auch Linien gibt, die härter im Nehmen sind.

  • @SabethFaber
    Keine Panik, das wird schon bei euch! Wenn man Bolero anfratzt, gibt er Widerworte :fluchen: Sensibel wie ein Bulldozer...
    Andererseits ist er sehr sensibel für Stimmungen, womit er die Stimmung in der Familie oft positiv beeinflusst (klingt gerade, als würden hier ständig die Fetzen fliegen, so ist es nicht, aber wenn jemand traurig ist, fühlt er sich schon berufen, einen zum Lachen zu bringen).

  • @SabethFaber Bolero ist ein ganz wunderbarer Hund, lass dir da nichts reinerzählen xD Und bis auf einmal hat er auch nicht wirklich Geräusche gemacht. Ich hätte ihn damals fast geklaut :pfeif:

  • Mit Geräuschen komme ich eh klar. Ari macht auch Geräusche.... Ziemlich viele sogar, so sehr, dass die Züchterin uns gesagt hat, das sie uns den jetzt schon ziemlich lauten Welpen eher nicht geben möchte, sonst stacheln die sich nur gegenseitig zu unglaublichen Höhen auf :lol: :hust:

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