Der Ausbrecher

  • Wenn der Hund partout raus will, kann er sich auch unter dem Zaun durch graben. Aber wir hoffen mal das Beste.

    Ich würde nicht hoffen, sondern vernünftig absichern. Gerade wenn der Hund 3-6 Stunden täglich alleine ist, altersbedingt bunte Knete im Kopf und die Tendenz hat, auszubrechen und die Welt alleine zu entdecken.
    Mal abgesehen davon, dass solche Ausflüge für den Hund gefährlich werden können, ist es je nach Situation auch für andere Menschen/ Hundehalter nicht witzig, sich 70 kg Hund vom Hals zu halten, während die Besitzer über Stunden nichts mitbekommen, weil sie unterwegs sind.


    Dein Hund kann (kann!) in den nächsten Monaten Probleme mit dem Alleinsein bekommen. Das passiert vielen Hunden im Rahmen ihrer Entwicklung. Schau Dich hier im Forum um, da sind Menschen regelmäßig erstaunt, weil ihr Junghund "plötzlich" nicht mehr alleine bleiben kann, obwohl es vorher doch so gut lief.
    Und ebenso reift Dein Hund langsam und wird u.U. auf gut riechende oder läufige Hündinnen auch nicht mehr so cool reagieren.


    Beides muss nicht passieren, aber Angstphase und sexuelle Entwicklung gehören zum natürlichen Reifungsprozess und damit zu den Punkten, auf die Du vorausschauend reagieren solltest, bevor die nächste Überraschung kommt.

    • Neu

    Hi


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    • Und trotzdem, welchen Mehrwert haben denn 20 qm mehr bei einem Zwinger? Was kann der Hund da an sinnvollen Aktivitäten mehr machen als auf 20 qm weniger?

      Wie schon jemand formulierte, was kann ein Hund (oder was macht ein Hund) sinnvolles (für die Zeit des Alleineseins) an Aktivitäten mehr als auf 20 qm weniger in einer Wohnung? Eben! Nichts. Es ist völlig einerlei.
      Sinnvolles, was immer das in der Zeit des Alleinseins sein soll, wird er weder in einer Wohnung, noch in einem Gehege machen. Wobei ich mir schon einiges vorstellen könnte, was man alles in so ein Gehege an Beschäftigung laden könnte, was (ich persönlich) in der Wohnung nicht zur Verfügung stelle (Knochen, sonstiges Rohmaterial und Stinkedinger gibt es bei mir nur draussen im Garten).


      Der Vorteil eines solch grossen Geheges ist eben dass es gross ist und die Fläche höchstwahrscheinlich für Hundedinge aller Art frei sein wird. Frei, im Sinne von nicht mit Möbeln zugestellt, frei, im Sinne von nicht verschlossenen Räumen (es ist nicht überall selbstverständlich, dass Hunden in Abwesenheit der Halter die volle Grösse einer Wohnung zur Verfügung steht ... (gut ok, bei mir ist da so ... die machen aber auch z.B. nichts kaputt und offensichtlich herrscht hier auch nicht das Motto: "Hey, die Alte ist shoppen, wir haben sturmfreie Bude, yeah, jetzt machen wir was sinnvolles).


      Das einzige was Dich offensichtlich stört ist, dass sich dieser (Hundeaufenthalts-) "Wohnraum" im Aussenbereich befindet. Denke, weil man damit noch unangenehme Dinge aus der Haltung in der Vergangenheit assoziiert, die mit einem solchen Gehege aber wenig zu tun haben.
      Würdest Du meinen noch recht jungen Grossen fragen, der würde sich ebenso für draussen entscheiden (der Oldie, allerdings erst seit er ein richtiger solcher ist, der ist heutzutage lieber drinnen). Ansonsten ist eine Wohnung für Hunde doch stocklangweilig, dort bewegt sich nicht einmal ein Vogel, den man beobachten könnte ... ;) In so einem Garten ist eindeutig mehr los :smile:


      Und wenn so ein Hund gerne draussen ist, keine Unsicherheiten oder Angst zeigt, das Klima und die Fellbeschaffenheit dafür geeignet sind (und das ist es m.E. rassebedingt), wieso nicht ein Aufenthalt in solch einem Gehege, also statt eingesperrt in einer Wohnung bzw. bestimmten Räumen einer Wohnung?

    • Ich finde es eigentlich auch toll, dass der Hund draußen sein kann. Ist doch viel spannender als drinnen. Denke da geht die Zeit irgendwie schneller vorbei und immerhin kann er sich jederzeit erleichtern und muss nicht einhalten. :ka:


      Mal abgesehen davon, dass bei meinen Eltern in der Vorstadt so ziemlich jeder Hund den ganzen Arbeitstag im Garten abhängt. Soll jetzt nicht heißen, dass ich das gut finde, aber immerhin sind die Hunde nicht komplett isoliert.

    • Dieser ist bis auf zwei Heckenabschnitte komplett umzäunt. Der Hund ist gern und freiwillig draußen, selbst wenn wir drin sind. Im Moment muss er allerdings mit uns im Haus sein, da er draußen seit zwei Tagen urplötzlich ständig ausbricht.

      Einen 6 Monate alten Hund würde ich alleine nicht im Garten lassen, egal wie groß der Garten ist. Der sucht sich Beschäftigung und kommt auf dumme Gedanken, in eurem Fall haut er halt ab.



      Dann muss doch aber auch mal gut sein bei einem 6 Monate alten Hund oder?

      Ein Hund muss Ruhe lernen, vor allem ein junger Hund. Toben und Gassi ist nicht alles.

      ne große Spielende mit Rennen und Zerren zum Dampf ablassen,

      da holt er sich wahrscheinlich den Kick für noch mehr Aktion. Ob er das braucht ist wohl Ansichts- und Erziehungssache. Ich würde meinen Hund nicht aufdrehen lassen, bevor ich ihn alleine lasse, sondern ihn ruhig in den Tag starten lassen, gerne auch mit etwas geistiger Auslastung.


      Der Fehler ist häufig, dass man meint, ein aufgedrehter Hund, braucht noch mehr Auslastung. So erzieht man sich einen Stressbolzen, der kaum noch runterregelt und wundert sich dann, warum das Tier keine Ruhe gibt. Ein junger Hund braucht die Möglichkeit, die ganzen neuen Reize zu verarbeiten, um abschalten zu können.



      Können wir ihn jetzt nie wieder allein im Garten lassen doer gibt sich das?

      So lang ihr euer Programm so fahrt und den Garten nicht komplett umzäunt, wohl nicht. Wieso sollte sich das geben? Natürlich kann ein Hund lernen, eine Grenze einzuhalten, auch wenn sie nicht sichtbar ist. Dafür braucht es aber Training. Von alleine wird er das wohl kaum tun.



      Wir machen 4 kurze Trainingseinheiten pro Tag nach Trainingsplan, der in Reizstufen unterteilt ist.

      Das ist schön theoretisch, aber man sollte wohl eher darauf achten, was der Hund gerade braucht, wo er aufmerksam ist und welche Signale Priorität haben. Ich würde mit ihm ein "Körbchen"-Signal üben, d.h. wenn er vom spielen und toben weiter unruhig ist, wird er ins Körbchen geschickt, damit er entspannt und sich seinen Schlaf holt.

      Für unter der Woche bauen wir gerade ein 75 qm Gehege, das fest umzäunt

      Ich hoffe, es ist wirklich ausbruchssicher, denn ich glaube kaum das ein 6 Monate alter Neufirüde, der wohl jetzt schon stattliche Maße haben wird, davon begeistert sein wird und seinen Spielfrust ggfs. am "Gehege" auslässt, wenn man ihn 3-6 Stunden alleine lässt...


      Solltet ihr vorab unbedingt testen, um zur Not eingreifen zu können. Zwinger, egal welche Größe, gehört für mich zur robusteren Hundehaltung. Ist nicht meins, egal wie gern der Hund draußen ist, vor allem, wenn es ein noch so junger Hund ist, der zu einer großen und schweren Rasse gehört und frühzeitig Erziehung braucht. Da sollte man die Probleme eher angehen und nicht Hund wegsperren. Wo war er denn sonst, wenn er alleine war?

    • Es ist erst wenige Monate her, seit Odin im gleichen Alter war als der Neufundländer. Und als Leonberger ist Odin quasi ein Verwandter...
      Odin brachte einen stark ausgeprägten inneren Rhytmus mit, was aktive und ruhige Phasen betrifft. Ich entscheide halt, ob und in wie weit ich darauf eingehe. Spielt niemand mit ihm, wenn er aufdreht, dann sucht er nach Ersatz. Das kann das Jagen unserer Katzen sein (verboten), das kann das "Klauen" von Pflanzenteilen aus dem Kompost sein, die dann geschreddert werden o.ä.
      Mal wünscht er sich mehr Aktion, mal chillt er, wenn es Gassi gehen soll. Da unser Leben nicht nach der Stechuhr abläuft, verlange ich etwas Flexibilität, was durchaus funktioniert. Seit er in der Pubertät ist - und genau dort ist der Neufi gerade angekommen - setzt das Hirn (genauer: Instinktbewusstsein) gern mal aus und es wird den Trieben gefolgt. Auch normal. Wenn der Süsse also die Grenzen seines bisherigen Reviers ausdehnen möchte und die Welt erkunden will, zeigt das eine gesunde Entwicklung.
      Wenn Übungen 10x hintereinander jeden Tag wiederholt werden müssen, halte ich das für übertrieben und höchstens bei sehr dummen Hunden für notwendig. Ob also die täglichen Übungen wirklich für eine bewusstseinsmässige Auslastung sorgen, wage ich zu bezweifeln. Etwas Abwechslung und kleine Überraschungen sind viel spannender und interessanter als gebetsmühlenartige Wiederholungen. Odin schaltet spätestens bei der dritten Wiederholung ab und sorgt notfalls selbst für Abwechslung.


      Auch Odin hat grosse Teile des Grundstücks unter tags zur freien Verfügung und auch er steigt aus, wenn jemand das Tor nicht geschlossen hat und der Reiz lange genug besteht. Immerhin werden hier viele Hunde vorbeigeführt. Allerdings bin ich immer zuhause. Fahre ich weg, sperre ich Odin ein. Immerhin gibt es Leute, die Rassehunde vor Supermärkten oder aus Grundstücken stehlen. Für das grosse Grundstück gibt es immerhin die Möglichkeit, mit einem elektrischen Schafzaun für gute Sitten zu sorgen oder einen Schneefangzaun (grün und sehr stabil) aufzustellen, der dem Hund seine Reviergrenze aufzeigt. Gerade gestern habe ich einen jungen Neufi hinter einem solchen Zaun bewundern dürfen. Auch unser Grundstück ist gegen das Nachbargrundstück, in dem ein Aussi-Colli-Senner-Mix wohnt, mit einem Schneezaun gesichert. Er hält auch die direkte Begegnung beider Rüden aus. So etwas sollte bezahlbar sein.


      Odin mit 5,5 Monaten im Garten

    • Für das grosse Grundstück gibt es immerhin die Möglichkeit, mit einem elektrischen Schafzaun für gute Sitten zu sorgen

      Auch keine schlechte Idee, diese Schafszäune ... wobei man ja keinen Strom drauf tun muss (das fände ich schon hart).
      Bei uns reicht eigentlich, dass es eine sichtbare Grenze gibt. Die wäre zwar zu überwinden, doch das tut er nicht ... und dennoch, wenn ich nicht da bin, dann muss er rein .. sicher ist sicher ... Man weiss ja nie, was manche Menschen sich denken ... Sollte mal jemand seine heisse Hündin an den Zaun anbinden ... dann garantiere ich für nix.


      Und hier hat z.B. tatsächlich mal jemand versucht, uneingeladen das Grundstück zu betreten, trotz drohendem Hund ... Gut, dass ich da war ...


      PS: Dein Hund ist gesundheitsbewusst? ;) Fangopackung, gel :lol:

    • Ja es ist im Moment wirklich verrückt, diese Pubertät. Der Hund ist super berührungsempfindlich und emotional bei allem. Das Alleinsein fällt ihm deutlich schwerer. Im Training zeigen das ebenfalls alle Hunde seines Alters. Einfach aushalten und ducken. Glücklicherweise ist unser Fellknäuel nicht so fordernd wir euer Hund. Er akzeptiert meine Übungseinheiten und ist immer voll dabei. Sonst würde ich es ja nicht machen. Und nachdem die letzte Woche für ihn wirklich hart war, haben wir einfach das Training komplett gelassen und absolut auf Ruhe gesetzt. Das mit der inneren Uhr hatten wir nur am Anfang. Jetzt ist er absolut an uns angepasst und akzeptiert, wenn wir ruhen, dass das für ihn auch angesagt ist. Waren am WE in Hamburg im Hotelzimmer (ging nicht anders) und da hat er sich 100 %ig angepasst, obwohl er hier in einem anderen Raum schläft. Und wenn ich nicht spielen will, spiele ich einfach nicht und das akzeptiert er auch.
      Wir haben einen wirklich riesigen Garten (2 ha) und waren dort heut Abend joggen, da wollte er allerdings plötzlich eine tolle Spielrunde anfangen und rannte mit gutem Tempo in mich hinein. Es endete damit, dass ich im Rennen auf ihn gelatscht bin und wir uns beide wohl mehrere schlimme blaue Flecke im Fall geholt haben... Naja, was tut man nicht alles. Wir standen beide auf und rannten eben weiter. Das sind die Dinge, die nur ein Besitzer eines so großen schweren Hundes versteht. Es sind eben Grobmotoriker und wenn er rennt, sieht es eher aus, als würde eine Kuh galoppieren :lol: . Das mit dem Zaun ist jedenfalls eine gute Idee. Das werden wir ausprobieren. Das Gehege ist übrigens abgeschlossen, eben genau aus der Angst, dass der Hund geklaut wird. Außerdem ist das Gehege wirklich mitten auf dem Grundstück, sodass ihn auch keine Fremden ärgern könnten oder ähnliches. Aber wegen des schlechten Wetters kommt der Süße erstmal rein, da muss er das Warten ebenfalls aushalten, sonst können wir uns ohne Arbeit schlicht das viele teure Futter nicht mehr leisten :winken:

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