steigende Welpenpreise

  • Wenn mir der Züchter die Anschaffung der Hündin in Rechnung stellen will, dann muss er aber auch die Kosten abziehen, sobald sie nicht mehr wirft. Außerdem kann er sie dann ja verkaufen, also muss das auch noch abgezogen werden. Aus deinen 12 Jahren werden dann eher 7 Jahre + vielleicht 1000 - 2000€ Erlös. Und da wir grad so rechnen, als ob die Hündin eine Investitionsausgabe ist, gibt es da auch Abschreibungen? Und muss ich dem Züchter dann auch die Wartung und Pflege - also kraulen, Gassi gehen, bürsten etc. - bezahlen?

    Es ging doch in der Ursprungsfrage auch um Gewinn/bleibt was hängen/Wucherpreise etc.pp.
    Bei der Rechtfertigung eines Welpenpreises kommen für mich natürlich auch die Kosten der Hündin zum Tragen und als verantwortungsvoller Hobbyzüchter gebe ich zum Beispiel eine Hündin auch niemals ab, wenn sie in Rente geht. Also umgekehrt wird ein Schuh draus: Ein Züchter, der seine Althündinnen abgibt, wäre keiner für mich.

    Hobby heisst nicht unbedingt "der muss drauf legen", auch ein Hobbymaler berechnet ja mehr als nur die Abnutzung seiner Farben und das Papier, ein Hobbyimker kalkuliert seinen Preis so, dass was hängen bleibt - warum soll das ein Züchter nicht tun dürfen? Dadurch ist er noch lange nicht gewerblich, denn dann müsste er in der Tat nochmal ganz andere Maßstäbe anlegen und natürlich auch jede Krauleinheit rechnen (so sie denn stattfindet) und natürlich auch jeden Pups mit einpreisen - schliesslich will/muss er davon Leben, Steuern zahlen, Altersvorsorge bilden etc.pp.

    Wenn Du für Dich das nicht einsiehst, dann ist das ja Dein gutes Recht. Mir käme halt niemals ein Nicht-Verbands-Welpe zu mehr als Tierschutzpreisen ins Haus, weil ich ganz persönlich keine sinnlose Vermehrung unterstützen möchte, ordentliche Zucht aber sehr wohl unterstützenswert finde. Ein Hund hat für mich 3 mögliche Herkunftsquellen, das ist Tierschutz, 2ndHand oder eben Verbandszucht mit jeweils allen Vor- und Nachteilen.

  • Naja, für mich hat "Ich rechne den Preis der Hündin und ihren Unterhalt mit rein" durchaus was von gewerblich und nicht mehr hobbymäßig. Das alles, was konkret für die Welpen notwendig ist (auch Zuchtzulassung, Fahrt zum Rüden etc.), kann ich einsehen. Den Kaufpreis und den Unterhalt der Hündin außerhalb der Schwangerschaft/Welpenzeit nicht. Genauso wenig wie die Arbeitsstunden, weil das HOBBYzeit ist.

    Und das alles, was du angeführt hast, nicht einzuberechnen, hat nichts mit Nicht-Verbands-Welpen zu tun. Da sind wir nämlich wieder bei der Frage, warum ein reiner Begleithund, der sogar weniger Voraussetzungen zur Zucht erfüllen muss, teurer ist als der Gebrauchshund, der zig Anforderungen hat. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass die Gebrauchshundzüchter das lange mitmachen würden, wenn sie so immens drauf zahlen würden.

  • Genauso wenig wie die Arbeitsstunden, weil das HOBBYzeit ist.

    Und Hobbyzeit darf nichts einbringen oder kostendeckend sein... weil?
    Selbst das Finanzamt sieht alles unter 3 Hündinnen/3 Würfe/Jahr als Hobby... auch für Imker gibt es solche Zahlen, obwohl die ja auch Geld einnehmen.

    Meine Kostenaufstellung war exemplarisch, weil es für mich okay ist, wenn der Züchter das einpreisen würde - sofern er überhaupt kalkuliert und nicht einfach die Verbandspreise übernimmt. Vielleicht rechnet er auch seine Arbeitsstunden höher oder mehr oder orientiert sich einfach am Markt...

    In der gesamten Rechnung sind wahnsinnig viele Unwägbarkeiten drin... hat man einen Tierarzt mit fairen Preisen oder rechnet der Doc immer 3fach und jeden Pups separat? Was füttert man? Welche Fixkosten nimmt der Verband? Neigt die Rasse zu grossen oder kleinen Würfen? Wie oft und wie lange darf belegt werden?

  • Und Hobbyzeit darf nichts einbringen oder kostendeckend sein... weil?

    Hobbyzeit ist gleich Freizeit. Die Person lebt nicht davon, sondern tut es aus Spaß an der Freude. Zumindest definiere ich es so. Es darf was einbringen - was hier im Thread auch schon mehrfach erwähnt und erläutert wurde -, aber jede Minute auf Heller und Pfennig vom Welpenkäufer bezahlen zu lassen, empfinde ich als frech. Als Beispiel: Ich sehe es ein, dem Hobbymaler seine zwei Stunden für ein Bild zu bezahlen. Ich sehe es nicht ein, ihm auch noch die Zeit, die er brauchte, um das Material zu kaufen und die Idee auszuarbeiten, zu finanzieren. Weil es ein HOBBY ist. Weil er es aus Liebe zum Hobby tut, weil er es aus Leidenschaft tut, weil er es aus eigenem Antrieb tut. Weil er es theoretisch auch tun würde, wenn ihm keiner sein Bild abkaufen würde (ja, bei der Zucht etwas schwierig, aber der Gedanke dahinter sollte klar sein).

    Das ist für mich einfach ein Unterschied zu einer Tätigkeit, die berufsmäßig ausgerichtet ist.

  • Ich sehe es nicht ein, ihm auch noch die Zeit, die er brauchte, um das Material zu kaufen und die Idee auszuarbeiten, zu finanzieren. Weil es ein HOBBY ist.

    Aller Wahrscheinlichkeit wirst Du aber nie erfahren, wie lange er daran gemalt hat, du siehst am Ende ein Bild und dazu kriegst Du einen Preis genannt.... danach ist es Deine Entscheidung.

    Ich glaube, um einen wirklich realistischen Preis zu bekommen, bräuchte es ganz schön viel Statistik... wie oft muss z.B. eine Hündin frühzeitig aus der Zucht genommen werden oder braucht Kaiserschnitte nachts um 3? Welche Erkrankungen auch im Rentenalter können noch auf die Zucht zurück geführt werden (Mammatumore, Inkontinenz, Pyometra)? Wie oft lässt man seine Hündin tatsächlich belegen und wie lange führt man seine Zuchtstätte überhaupt?

  • Aller Wahrscheinlichkeit wirst Du aber nie erfahren, wie lange er daran gemalt hat, du siehst am Ende ein Bild und dazu kriegst Du einen Preis genannt.... danach ist es Deine Entscheidung.

    Korrekt, aber ich kann es abschätzen und vor allem vergleichen. Muss ich bei dem einen Maler für ein ähnliches Bild mit ähnlichen Materialien über die Hälfte mehr zahlen, kann ich mir da durchaus Gedanken dazu machen.

    Und alles andere ist Risiko. Das ich bewusst eingehe, wenn ich mit einem Hobby beginne, das meiner Hündin unter Umständen schaden könnte.

  • Es ging doch in der Ursprungsfrage auch um Gewinn/bleibt was hängen/Wucherpreise etc.pp.
    Bei der Rechtfertigung eines Welpenpreises kommen für mich natürlich auch die Kosten der Hündin zum Tragen und als verantwortungsvoller Hobbyzüchter gebe ich zum Beispiel eine Hündin auch niemals ab, wenn sie in Rente geht. Also umgekehrt wird ein Schuh draus: Ein Züchter, der seine Althündinnen abgibt, wäre keiner für mich.

    Das finde ich ja mal eine Interessante Sichtweise, ich sehe auch nicht ein, warum ich dem Züchter die gesamte Hundehaltung bezahlen sollte.
    Ich ziehe da schon einen Unterschied zwischen der Haltung und der Zucht, dass der Züchter bei den Zuchtkosten einen Gewinn macht, damit habe ich kein Problem, davon profitiere ich ja, indem ich einen tollen Welpen erhalte, aber warum sollte ich seine private Hundehaltung (von der nur er profitiert) bezahlen?

    Um beim Malerbeispiel zu bleiben, wenn der Maler mit seinen Farben 20 Bilder für sich selbst malt und eines für mich, dann wäre ich auch nicht bereit die Farbkosten und Materialkosten für die restlichen Bilder zu bezahlen die er zu Hause aufhängt.

  • Ich ziehe da schon einen Unterschied zwischen der Haltung und der Zucht, dass der Züchter bei den Zuchtkosten einen Gewinn macht, damit habe ich kein Problem, davon profitiere ich ja, indem ich einen tollen Welpen erhalte,

    Du zahlst Preis X.
    Während Züchter A seinen Preis vielleicht genauso berechnet wie in meinem Beispiel, wird Züchter B das nicht tun und am Ende genau den gleichen Preis verlangen, dafür aber mehr "Gewinn" haben. Von seinem Gewinn macht die Famiie dann einmal im Jahr ganz chic Urlaub oder leistet die jährliche Sondertilgung aufs Haus. Züchter A hingegen behauptet, dass durch die Zucht seine Hunde für lau mitlaufen und er kaum Gewinn hat... irgendwo haben beide Recht/Unrecht, für Dich ändert sich aber nichts am Preis, erst recht nicht, wenn sich die Züchter einer Rasse bis auf 200€ deutschlandweit einig sind.

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