Meine Ersthundehalter Junghund-Baustellen

  • Konsequenz bedeutet für mich in der Hundehaltung, dass ich nicht nur konsequent z.B. regelmäßig Sache übe, sondern, dass ich ein von mir erteiltes Kommando auch KONSEQUENT einfordere.
    Ist definitiv ein Punkt, den ich bisher NICHT konsequent verfolgt habe.
    Da hat der junge Mann dann eben das "Platz" als "Sitz" genommen.....so entstehen aus kleinen "Unaufmerksamkeiten" meinerseits langsam Angewohnheiten, die ich eigentlich so nie haben wollte.


    Und ja klar, Übung macht definitiv den Meister, bzw. ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
    Wir sind jedenfalls dran und wenn alles gut läuft, dann kann ich hoffentlich demnächst meine Arbeitszeiten anders gestalten, sodass ich auch besser daran arbeiten kann.

  • Hi zusammen,


    brauch mal wieder Euren Rat.


    Heute früh beim Gassi ist Henry total durchgedreht. Er hat grad die Macke, dass er schön neben einem läuft (mit Leine), aber ständig an der Hand stupst oder in den Jackenärmel zwickt, dass er ein Leckerli bekommt.
    Ich fordere ihn nicht explizit zum "bei mir" auf, er läuft einfach aufmerksam neben mir, hat Blickkontakt und dann fängt er an.
    Hier schonmal die Frage, wie unterbinde ich das? Also das "betteln".
    Er bekommt nur dann ein Leckerli, wenn ich ihn mit Kommando bei mir laufen lasse und er dann aufmerksam ist. Allerdings fängt er das Zwicken und in die Jacke beißen inzwischen auch an, wenn er ein Kommando hat.


    So, und nachdem ich heute früh versucht habe, das Betteln zu ignorieren, ist er total ausgetickt. Erst hat er an der Hand gestupst und geschnappt und dann in den Ärmel gebissen. Ich bin stehen geblieben und hab scharf "NEIN" gesagt. Aber das hat er irgendwie als "ja, mach weiter" verstanden. Er war kaum zu bändigen. Hatte leider die 10m. Schleppi dran, sodass ich ihn nicht mal schnell an einen Laternenpfosten hab binden können. (War ein Tipp aus der HuSchu, ihn einfach mal "parken".)
    Auf die Leine treten hat auch nichts gebracht, weil er dann anfängt, in die Schenkel zu zwicken, gleiches, beim Wegdrehen.
    Kein Kommando hat geholfen. Kein Packen, kein "anbuffen", nichts. Hatte den Eindruck, dass ihn alles nur noch mehr aufgepuscht hat.
    Er hat mich angesprungen, in Ärmel, Arm, Jacke, alles gebissen, was er zu fassen bekommen hat.
    Hab jetzt leider eine zerrissene Lederjacke.


    Ich war wirklich überfordert in der Situation. Ist uns schon ne Weile nicht mehr passiert. Das letzte Mal allerdings an der gleichen Stelle.


    Ich weiß gar nicht, wie ich ihn wieder unter Kontrolle bekommen habe. Ich glaub, ich hab ihn irgendwann in ein "Sitz und bleib" bekommen und bin ein paar Meter weggelaufen.


    Aber das geht ja gar nicht, dass er so überdreht. :verzweifelt:
    Wegen seinen Giardien und ein am Freitag noch diagnostizierter Zwingerhusten (der aber schon nahezu wieder abgeklungen ist), waren wir am WE auch nicht in der HuSchu.


    Also, bitte um euren Rat.


    LG

  • Wenn Henry, auf das NEIN nicht reagiert, dann ist es für ihn noch kein "Abbruchsignal" und war in dem Moment eine Zuwendung - d.h. die Reaktion von dir, war für ihn schon die Belohnung für sein Verhalten (schlecht, weil das bringt ihn nicht zum Abbruch, sondern bestättigt ihn nur ;) ).



    Aus dem Bauch raus, hätte ich jetzt auch gesagt am besten Parkieren bis er runter kommt und auch eine 10m Schleppleine, kann man ohne Probleme irgendwo kürzer dranbinden - macht man halt einen Knoten.


    Ansonsten bei meiner würde es helfen, (aber natürlich nur in "sicherer" Umgebung), Leine fallen lassen und weitergehen und Hund ignorieren - also nicht stehen bleiben, nicht angucken, nicht umdrehen und immer mal die Richtung wechseln. Da beruhigt sich meine auch Recht schnell und merkt, dass sie mit ihrem Verhalten nicht weiter kommt.

  • Frustrierte Arbeitshunde sind immer wie zu schön. Das ist ein ganz typisches Verhalten bei Frust für diesen Hundetyp. Hier wird es keine einfache Lösung geben, denn meist sind es viele Räder und Rädchen, die man drehen muss, damit das Fass nicht überläuft.


    Ich würde mich nach einem Trainer umgucken, der mit so was kann. Wenn der mit "Hau drauf" kommt, dreh Dich gleich wieder rum und geh.


    Insgesamt braucht ihr mal jemanden, der sich das komplette Leben des Hundes anschaut und die wichtigen Dinge mit Euch kleinschrittig - für Hund und Mensch machbar - aufbaut.

  • @Vakuole:
    Mmhh..."nein" kennt er schon als "nein".


    Ehrlich, ich war in dem Moment mit der 10m Leine und dem Chaoten dran nicht in der Lage, ihn fest zu machen. Allerdings scheint er das nicht kapiert zu haben. Hab die Leine nur kurz um den Pfosten geworfen, nicht fest gemacht und bin dann weg. Da ist er sitzen geblieben und auch ruhig geblieben, als ich wieder zu ihm bin. Nur ging es wieder los, als wir weiter wollten.


    Das mit dem Leine fallen lassen hätte ich mal probieren können. Wir waren in absolut sicherer Umgebung.
    Vielleicht macht ihn aber auch gerade diese Umgebung so "agro"? Dass er so rumspinnt ist mir das letzte Mal auch dort passiert.


    Es ist eine "Garagendurchfahrt". Also links und rechts Garagen, im Freien und die Durchfahrt als solches ist wirklich SEHR breit. Wenn ich schätzen müsste....sicher 6-8 Meter. Das ganze ca. erstreckt sich auf ca. 20 Garagen links und rechts. Auf einer Seite ist aber auch nochmal ein Durchgang zu den Häusern und Hecke. Also keinesfalls irgendwie "bedrückend" oder beengt. An einem Ende eine große Wendeplatte, auf der anderen Seite Gebüsch und ein Fußgängerdurchgang.


    @flying-paws:
    Macht mir jetzt irgendwie nicht wirklich Mut. :(

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