Hunde für einen bestimmten Zweck suchen

  • Ich denke nicht das einschläfern auf "passt nicht zum Alltag" bezogen war.

    Aber da der Empfänger die Nachricht macht:
    Einschläfern weil zu krank oder unheilbar verhaltensgestört: ja
    Einschläfern weil nicht zum Sport/Alltag passt: nein

    Das anderen zu unterstellen finde ich echt schwierig. Im Übrigen: jeder bastelt sich die Welt wie sie ihm gefällt ;)


  • Du hast vergessen, dass er aber bitte immer gerade einen Wurf haben soll wenn man selbst, ein Freund oder Familienmitglied einen Welpen möchte...

  • Das ist eben der Preis den man selbst und vor allem der Hund zahlt wenn man den Hund für einen bestimmten Zweck sucht. So traurig das ist. Fällt der Zweck weg, kann es schwierig werden für alle. Wenn der Hund einfach nur in Rente geht und dann selbst betagter und ruhiger ist, ist das vermutlich der glücklichste Ausgang für alle. Die wenigsten Hunde arbeiten bis sie irgendwann tot umfallen.

    Aber das ist auch der Grund warum ich mir keinen Hund anschaffen würde, der die Arbeit so sehr braucht wie die Luft zum Atmen. Ich kann aber total nachvollziehen, dass es Menschen gibt die auf diese Hunde angewiesen sind. Sei es, weil sie selbst leidenschaftlich Hundesport betreiben oder ihn einfach für ihre Arbeit brauchen.

  • Da steht "nicht zum Alltag passend UND nicht abzugeben". Du hast nur die Hälfte zitiert.

    Heißt: Passt nicht in den Alltag und KANN nicht abgegeben werden.

    -----------------

    auch falls ich's nicht zitiert hab (dann tatsächlich versehentlich) hab ichs so aufgefasst, dass der Hund eben eingeschläfert anstatt abgegeben wird.

    Trotzdem ist es dann kein Hund, der einfach seinem Zweck nicht mehr dienen kann (träume des Besitzers erfüllen), sondern ein Hund, der massive Verhaltensprobleme mit sich bringt, die den Halter überfordern. Vielleicht auch jeden anderen Menschen. Das hat nichts mit dem Thema zu tun. Dann verstehe ich nach wie vor den Sinn des Beispiels nicht...
    Ist mir jetzt aber auch egal, ehrlich gesagt.

  • Ich verstehe hier tatsächlich die Grundproblematik der Abgabegegner nicht.

    Das ein jährlicher Wechsel des Hundes durchaus zu verurteilen ist, will ich nicht leugnen. Auch eine Abgabe eines Leistungshundes als Familienhund (also quasi mit falschen Eigenschaften ausgestattet) ist verwerflich.

    Aber: Gehen wir jetzt von einem Sportler aus, dessen Hund die erhoffte oder erwünschte Leistung nicht bringen kann. Eine Alternativsportart würde den Sportler nicht glücklich machen, weil eben DER EINE Sport sein Lebensinhalt ist. Er hat seinen Hund aufgezogen, ausgebildet, sein Leben bis dato mit ihm verbracht, und merkt: So wird er nicht glücklich. Auf den Sport zu verzichten oder nur noch eingeschränkt ausüben zu können, macht ihn (den Menschen) nicht glücklich. Er findet einen Hund, der vielversprechend ist, der die erhoffte Leistung tatsächlich erbringen könnte, und entscheidet sich, seinen Althund abzugeben. Er sucht ausgiebig, ist ehrlich, was die Eigenschaften und Probleme des Hundes angeht, und findet einen Besitzer, wo das drumherum passt, der den Althund immer noch seinen Möglichkeiten entsprechend auslasten kann und will, und der Freude an einem Hund hat, der eben aus welchen Gründen auch immer keine Topleistung erbringen kann.
    Besitzer 1 ist glücklich, weil er die Kapazitäten für einen Hund frei hat, mit dem er seinen geliebten Sport ausführen kann.
    Hund 1 ist glücklich, weil er jemanden hat, der von seiner Leistung nicht enttäuscht ist, eine bessere Laune und ein harmonischeres Miteinander möglich ist.
    Besitzer 2 ist glücklich, weil er einen gut ausgebildeten und erzogenen Hund bekommt, der seinen Wünschen und eigenen Ambitionen entspricht, und mit dem er eine schöne Zeit verbringen kann.
    Hund 2 ist glücklich, weil er einen Besitzer bekommt, der in fördert und fordert und ihm das Maximum an Auslastung bieten kann, das er braucht.

    Wo ist dann das Problem?

  • Trotzdem ist es dann kein Hund, der einfach seinem Zweck nicht mehr dienen kann (träume des Besitzers) erfüllen, sondern ein Hund, der massive Verhaltensprobleme mit sich bringt, die den Halter überfordern.


    Und wieso schließt das eine das andere aus?

    Die Katze beißt sich in den Schwanz.
    Man will über diese Fälle nicht reden, will aber auch nicht bei anderen Fällen hinterfragen, ob da nicht mehr dahinter steckt, als man auf den ersten Blick sieht....

  • Schade das die Diskussion immer mehr in die Richtung geht.
    "Ich hab recht!"
    "Nein, ich hab recht!"
    "Hast du gar nicht!"
    "Wohool!"

    Ich denke hier stehen einfach zwei Sichtweisen zum Hund und zum Hundesport gegenüber, die noch 200 Seiten so weiter diskutieren können, ohne nen Konsens zu finden.

    Ich z.b. habe in erster Linie Hunde, weil ich einen Hunde wollte.
    Jemand der einen Hund hat, damit er seinen Sport ausüben kann, versteht meine Sichtweise vielleicht genauso wenig wie ich seine.

    Solange es den Hunden gut geht, haben beide Sichtweisen eine Berechtigung.

    Ich finde es allgemein nicht sonderlich gut, wenn Tiere unter irgendwelchen fadenscheinigen Begründungen abgegeben werden.

    Dem Hund ist der Grund egal.
    Dem Hund ist aber genauso egal ob er im Agility, Obedience oder IPO Schleifen gewinnt oder nur in Hintertupfingen im Verein läuft, sofern er art-und rassegerecht geführt, ausgebildet und gehalten wird.

    Hinter beiden stehen sonst jedes Mal menschliche Bewertungen. Menschlicher Ehrgeiz, menschlicher Frust, menschliche moralische Bewertung.

    Ist der Hund schwer erkrankt und hat lebenslang starke Schmerzen oder entwickelt sich zu einer Gefahr für sich und alle anderen, dann kommt da ein anderer Faktor rein. Nämlich der des Tierwohls.

    Ich denke der einzige Konsens der hier evtl. gefunden werden kann: Jeder sollte sich einen Hund aussuchen, der zu seinem Leben passt und dabei möglichst sorgfältig vorgehen.

  • Vermutlich, so verstehe ich das zumindestens, geht es darum, dass man mit sehr viel Wissen und Bedacht einen Hund auswählen kann und Umstände, auf die man keinen Einfluss nehmen kann, wie z.B. Unfall oder Krankheit, alle Träume und Wünsche über den Haufen werfen.
    Wie man dann weiterverfährt, muss doch jedem selbst überlassen bleiben. Sinnlos und willkürlich einschläfern machen ja nun wirklich die wenigsten und eine Abgabe muss nichts Schlechtes sein.
    Ich habe z.B. so eine "ausgemusterte Sporthündin" mit 4 Jahren übernommen, und ich glaube (zumindest will ich das glauben ) die war bis zu ihrem Tod mit 14,5 Jahren) glücklicher bei mir.

    Wenn es einfach nicht passt, tut man niemandem einen Gefallen, wenn man an Beziehungen (ich meine jetzt Mensch Hund) festhält, die einfach nicht stimmen.
    Und manchmal täuscht man sich bei der Auswahl, dann muss man das Beste daraus machen und eine für ALLE tragbare Lösung suchen, auch wenn oder vielleicht gerade wenn das dann eine
    Weitervermittlung bedeutet.

    OT. Ich lese Murmelchens Geschichte seit langem sporadisch mit und habe einen heiden Respekt vor ihr. Nur wenige würden allein schon die Zeit aufbringen, von Nerven und schnödem Mammon möchte ich gar nicht reden.

  • Es geht darum, dass gewisse Hunde ohne Sport im Alltag durchdrehen und nicht mehr tragbar sind für Halter, Menschen und Umwelt. Da bringt dann auch eine Abgabe gar nichts und es ist auch egal aus welchen Gründen der Sport/die Aufgabe aufgegeben werden musste (z.B. Krankheit).Ich kann es durchaus nachvollziehen, dass man solche Hunde dann gehen lässt. Das ist ja auch kein Leben mehr, für niemanden.


    Du würdest also einen Hund der auf Grund seiner Erkrankung, Schmerzen und fehlender Möglichkeit zur Auslastung aggressiv und zur Gefahr für die Umwelt wird, behalten?

    Glaub ich nicht. Egal wie oft die Leute es behaupten, für mich ist das eine Lüge.

    Ich verwende die Zitate hier nur stellvertretend und meine niemanden persönlich...

    Ich selbst finde es halt grenzwertig, dass Hunde teilweise in ihrem Sport so sehr gepuscht werden, dass sie beim Wegfallen des Sports, warum auch immer, austicken und offensichtlich auch keine alternativen Beschäftigungen zur Auslastung angenehmen können.

  • Ich selbst finde es halt grenzwertig, dass Hunde teilweise in ihrem Sport so sehr gepuscht werden, dass sie beim Wegfallen des Sports, warum auch immer, austicken und offensichtlich auch keine alternativen Beschäftigungen zur Auslastung angenehmen können.

    Naja was heißt denn gepusht? Das sind einfach rassetypische Bedürfnisse und Eigenschaften die diese Rassen mitbringen, dafür wurden sie gezüchtet, das macht sie glücklich und lastet sie aus. Dann müsste man einfach aufhören solche Hunde zu züchten wenn man das ganz vermeiden möchte :???:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!