Angst vor anderen Hunden oder Beschützerinstinkt

  • Halli Hallo!

    Unsere kleine Chihuahua Dame (1),
    hat ein Problem mit anderen Hunden, sie ist eine kleine Zicke, denn es kommt mir so vor als würde sie nur zuerst an dem Popo von den anderen Hunden schnupppern wollen.
    Ich meine, ich höre öfters das kleine Hunde im Umgang mit anderen, und auch gerade grösseren Hunden, ziemlich anstrengend seien sollen. Was ich mir ja auch irgendwo vorstellen kann, dass ich wenn alle anderen größer als ich wären, erstmal sehr vorsichtig wäre. Allerdings hat sie das auch bei kleinen/gleich grossen Hunden.
    Die Hunde von unserer Familie werden natürlich akzeptiert...nur komischerweise auch schon von Anfang an und direkt. Selbst die Hoverwarts(?!) von meinem Vater lässt die kurze nach kurzer Eingewöhnungsphase stramm stehen.
    Ich frage mich jetzt macht sie diesen Radau aus Angst (Ihre erste Erfahrung mit großen hunden war, dass ein Schäferhundmischling im wald ganz verspielt auf sie zugerannt kam (verantwortungslos ohne leine und das herrchen war knapp 50 m entfernt) das hat sie an dem tag echt fertig gemacht zumal sie noch sehr klein war))
    Oder weil Sie mich beschützen möchte / eifersüchtig ist)
    Und vorallem was kann ich dagegen unternehmen, denn ich fühle mich jedesmal als hätte ich bei der Erziehung versagt... ;(

  • Ich hab sie seit ihrer 9. Woche
    Sie Bellt hauptsächlich aber hat auch das ein oder andere mal zugeschnappt...nicht gebissen halt so angetäuscht, a la "bleib mir weg"

  • Kannst du mal genau den Ablauf einer typischen Hundebegegnung schildern? Ich erkenne nicht so recht, was deine HÜndin tut, nur daß du ein Problem damit hast.

    Nach meiner Beobachtung neigen Chihuahuas oft zur "Vorwärtsverteidigung" bei Hundebegegnungen, sie sind im Grunde unsicher, ziehen sich aber nicht zurück sondern stürmen kläffend vorwärts und bringen sich so oft selbst in eine kritische Situation. Ob das aber auch bei deiner Hündin so ist, kann ich deiner Schilderung nicht entnehmen.
    Grundsätzlich haben sehr kleine Hunde oft schon ungute Erfahrungen mit größeren gemacht, sind gejagt oder bedrängt worden. Auch wenn die anderen Hunde es nicht "böse" meinen, sind die Kleinen halt arg im Nachteil.

    Dagmar & Cara

  • Du beschreibst es auf den Punkt, sie stürmt tatsächlich nach vorne, selbst wenn wir im garten spielen und ein Hund am garten gassi geht vergisst sie sich total und stürmt zum zaun...wenn sie könnte würde sie denke ich sogar durch den zaun gehen :D

  • Ein Chi ist einfacher zu managen, als zwei oder noch mehr - das ist schonmal ein Vorteil! :smile:

    Im Garten würde ich sie nicht mehr ohne eine Leine laufen lassen. Dann hast du mehr Möglichkeiten direkt einzuwirken, falls ein Hund vorbeikommen sollte.
    Dann nimm sie neben dich, Hand auf ihre Brust, und versuche sie so zu beruhigen und ihr Sicherheit und Ruhe zu vermitteln.

    Oft beruhigen sie sich alleine schon dadurch, dass man sie nicht nach vorne schießen läßt. Wie schon geschrieben wurde, sind es oft unsichere Hund, die sich damit selbst in eine noch blödere Situation begeben, wenn man als Halter nicht einwirkt.

    Für uns war ein gutes Übungsmittel Z&B (Zeigen und Benennen). Dabei fördert man die Auseinandersetzung mit dem Problem aktiv. Der Hund darf und soll hinsehen, und sich dann wieder aktiv dem Halter zuwenden - dafür gibt es Belohnung!
    Meist wird das Spiel (so empfinden es die Hunde nach kurzer Zeit) mit einer Frage an den Hund eingeleitet "Wo ist der Hund?"
    Damit signalisiert man einerseits, dass man als Halter das Problem schon wahrgenommen hat, und andererseits ist es sozusagen eine Vorwarnung.

    Oft ist es gerde dann heftig, wenn der unsichere Hund überrascht wird. Das ist auch oft noch lange ein Problem, wenn es so schon sehr gut klappt. Mit manchen Eigenheiten muss man sich auch arrangieren, aber das keifende nach vorne Schießen ist definitiv nicht gut und man kann es in den Griff bekommen.


    Ich würde mich zusammen mit dem Hund in den Garten setzen, und mit Z&B anfangen. Der Hund darf erstmal nicht mehr ohne deine direkte Einwirkung in den Garten, damit er nicht mehr das Erfolgserlebnis hat, an den Zaun zu schießen und dort den anderen Hund zu vertreiben.
    Aus seiner Sicht ist es das nämlich, vertreiben.
    Und jedesmal wenn ein Hund kommt, gibt es die besten Leckerchen - und die Einsicht, dass die Hunde sowieso vorbeigehen, auch ohne das man hinterherkeifen muss.
    Geduld mitbringen!

  • Persicas Tipps sind schon mal sehr gut und Zeigen und Benennen kann ein super Hilfsmittel für Hundebegegnungen sein!

    Für mich klingt das Verhalten deiner Hündin auch nach klassischer Unsicherheit.

    An eurer Stelle würde ich, um wirklich effektiv an dem Problem arbeiten zu können, eine gute Hundeschule, die gewaltfrei arbeitet und Erfahrung mit unsicheren Kleinsthunden hat, hinzuziehen. Vielleicht findest du hier https://trainieren-statt-dominieren.de/trainer-umkreissuche in deiner Nähe, da hast du auch die Garantie, dass mit den Hunden nett und ohne Schreck- und Schmerzreize gearbeitet wird, denn gerade bei unsicheren Hunden ist dies meist kontraproduktiv!

    Vielleicht bietet eine Hundeschule, wenn deine Hündin mal so weit ist, auch Gruppen extra für kleine Hunde an. Eine Freundin von mir besucht eine solche Gruppe z.B. mit ihrer sehr unsicheren Chihuahuahündin, die das Deprivationssyndrom hat. Die Hundebegegnungen erfolgen dort einfach viel kontrollierter und unter Aufsicht des fachkundigen Trainers.

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