Qualzuchten II

  • Ich verstehe den sogenannten "liebenswerten Charakter" der Frenchis auch nicht so wirklich. Die Frenchis die hier in der Umgebung rumlaufen sind nämlich fast alle ganz schöne Mistkröten :hust:
    4 von 5 ticken immer direkt aus wenn sie andere Hunde sehen und wir machen um alle einen riesen Bogen weil wir denen echt nicht zu nahe kommen wollen - meine Hunde eingeschlossen. |)

    Eine Hündin ist ganz nett, hat aber sehr schwere Epilepsie und kippt um wenn sie sich zu sehr aufregt... Freude ist da mitinbegriffen...

  • Also ... ich kenne eigentlich tatsächlich keinen Frenchie 'wirklich' als regelmäßige Gassibekanntschaft usw. - aber naja, wenn man so querliest, kommt der 'einmalige Charakter', bei Frenchie und Mops und co. immer wieder herausgestellt hervor.

    Aber fast jeder sagt das von seiner Rasse.

    Ich meine mit 'Anhänglichkeit' eben dass sie oft zu dick und zu kurzatmig sind, um weite Abenteuer zu erleben - und dadurch tatsächlich eher im Dunstkreis des Halters vor sich hinkeuchen.
    Die müssen sich dann anstrengen mitzuhalten, wenn sie nicht abgehängt werden wollen - da sie ja eh nicht wirklich schnell rennen können, um wieder Distanzen zu verkleinern.

    Es gibt auch wirklich Terrofrenchies, sowie welche, die sehr cool und abgehärtet wirken.(Was jetzt Leben in ner Großstadt angeht)

    Einen hatten wir in der HuSchu, der war schon der Begleithund. Also total. Fokussiert auf Frauchen, will to please... geduldig(der saß im Hundeführerscheinunterricht auf dem Schoß der Besitzerin).

    Nur die Schnauzenlänge sagt ja leider nicht soviel aus über das Interior.
    Wurde hier ja auch schon mal erwähnt, glaube ich, die ganzen Falten in der Nase, die bei Hunden mit normal langen Nasen vorhanden sind - passen da nun einfach nicht rein.
    Und - auch bei längeren Nasen können die Atemwege trotzdem verkümmert sein... darum - ja, klar, optisch sind die 'besser' mit längerer Nase - aber ob das den lautlos und frei atmenden Hund garantiert - bis ins Alter... .

  • Ich habe glaube ich langsam verstanden, wie sch...recklich ihr Frenchies findet, es wurde ja in aller Ausführlichkeit dargebracht.

    Ich schreibe mal aus rein persönlicher Sicht, weil ich auch erwähnt und zitiert wurde, mir das hier auf dem Handy aber zu kompliziert ist, das alles zu zerlegen.
    Wisst ihr, ganz ehrlich, das geht mir ganz schön nah, wenn ich den Kleinen hier bei mir sehe, und dann darüber nachdenke, welche Ekelgefühle in euch aufkommen müssen, wenn ihr hier von mir eingestellte Bilder von meinem Hund ansehen müsst.

    Natürlich, so wie es hier eingeschworen ist, dass fast alle Französischen Bulldoggen kaum lebensfähig sind, so müssen sie natürlich auch alle einen beschissenen Charakter haben. Man liest eure grundsätzliche Abneigung gut heraus, selbst wenn sie nicht so klar definiert wird, wie in den letzten Beiträgen. Da ist es nur zu verständlich, dass die wenigsten hier Wert darauf legen würden, dass man die Zucht wieder in gesündere Bahnen lenken könnte. Wenn sie einfach weg wären, hätte man ja 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

    Es betrübt mich, dass der Frenchie so ein Schubladenhund ist in diesem Forum.
    Ich weiss nicht, aber ich habe mich glaube ich hier (und auch im echten Leben nicht) als der grosse Retter aufgeführt, sondern nur gemeint, dass es vielleicht schöner ist, einem Tier (egal welchem) ein gutes zuhause zu geben, als es irgendwo vergammeln oder verrecken zu lassen.


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    Ich habe mich auch nie hier hingestellt und behauptet, dass Frenchies eigentlich das Potential haben, gesunde Hunde zu sein. Auch habe ich meinen Hund nie in den Himmel gelobt, aber ich habe nunmal das Glück (und ja verdammt, das ist es), dass ich bislang einen fitten Burschen hier sitzen habe. Und ich hoffe, dass das auch sehr lange so bleibt.
    Was sein Wesen angeht, so ist es nicht besonderer, als das, jeden anderen Hundes, egal welcher Rasse. Und ja klar hat er Charakter! Haben das Hunde anderer Rassen denn nicht? Eure Hunde?
    Was die Erziehung angeht, so erlebe ich mit ihm keine anderen Eskapaden als diejenigen, die ich im Junghundethread jeden Tag lese.

    Ich weiss, dass ich es wahrscheinlich nachher bereuen werde, mich hier wieder zu rechtfertigen bzw meinen Hund im persönlichen zu verteidigen. Eigentlich geht es ja um die gesamte Rasse (und andere) und nicht um das Individuum.
    Man steht ja doch ziemlich allein hier vor einer ziemlich breiten Front und das ist tatsächlich nicht immer so einfach.

    Ich kann zum Thema nichts weiter beitragen, ich würde vermutlich immer das gleiche schreiben, aber das macht ja keinen Sinn. Ausserdem bin ich in Sachen Zucht und allem was damit verbunden ist nicht so bewandert, als dass ich mir da grosse Reden erlauben dürfte.

  • Sorry, das war jetzt vielleicht etwas arg emotional. Wenn ich übers Ziel hinaus geschossen sein sollte, ignoriert oder löscht meinen Beitrag einfach.

  • @Rocky1217

    Hier! Hier! Ich mag französische Bulldoggen und kann die charakterliche Negativbewertung anderer absolut nicht teilen.
    Gut, ich komm von AmStaffs und Pit Bulls her, da frag ich mich, was an Frenchiezügen denn kompliziert sein soll. Mein liebster Nachbarhund ist eine 12jährige Französin, die tät ich jederzeit einpacken.

    So wie Dir grad, geht es mir oft wenn das Thema auf "anerkannte Kampfhunde" kommt, die ich großteils sehr schätze.

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    Vielleicht kommt aber auch durch die Vorliebe für kurzhaarige bullige Hunde (und dürre Hunde, aber die sind ein anderes Kapitel), dass ich sie vermehrt wahrnehme und bei anderen Hundetypen gar nicht sehen würde: die orthopädischen Desaster, also wo ein Laienblick reicht um zu sagen, dass da arg was fehlgebildet ist.
    Momentan sehe ICH das eher bei Bulldoggen, die French Bullies im Umfeld sehen rein blickdiagnostiziert aktuell häufig ganz gut aus, beweglich, keine eingewachsenen Korkenzieherruten, keine offensichtliche Gebissfehlstellungen oder Gliedmaßendeformationen.
    Bis auf ein Duo aus Frenchie und Old English, wo auch der Franzose schlicht und ergreifend und politisch unkorrekt massiv körperbehindert und ja, deformiert ist. Da die 2 dem selben Halter gehören, stellt sich mir die Frage "Nimmt der bewusst Handicap-Hunde auf oder hat er einen Knick in der Optik und wirklich 2x sehr stark eingeschränkte Hunde gewählt, weil ihn das anspricht?". Ich weiß es nicht.

    Grundsätzlich wirken auch besagte 2 Hunde mir sehr sympatisch, sie zu halten und zu mögen ist nicht das Problem. Bewusst so haben zu wollen und das züchterisch zu forcieren wär ein Problem.

    Verzeihung, wenn jemand diesen Vergleich geschmacklos findet, mir erscheint er legitim: Menschen mit irgendeiner Form der Behinderung abzulehnen ist...abzulehnen. Bewusst darauf hinzusteuern, dass möglichst viele zukünftig mit eben dieser Form einer Einschränkung leben müssen aber auch, also wenn man Menschen so geplant "züchten" würde wie Hunde.

    Meine selektive und singuläre Wahrnehmung sagt auch: insgesamt schlurfen bei den Molossern etliche durch die Gegend, die ein ordentliches Päckchen zu tragen haben. Die wenigen Bordeaux Doggen, die ich kenne, waren kaputte Hunde. Von Welpe an. Ich frage mich ehrlich, warum die Halter die HD und ED nicht gesehen haben. Resultierte in Einschläferung (nach OP) mit 9 Monaten und 2 1/2 Jahren. Gesehen hat mans als Außenstehender beim 12 Wochen alten Hund. Nur was sollst sagen: "Entschuldigung, ihr Welpe ist so fehlgebaut, der wird ohne tierärztliche Hilfe kein Jahr alt"? Wozu?

    Um den Kreis zum Franzosen zu schließen - man kann Hunde super finden und dennoch nicht wollen, dass es zuviele davon gibt. Geht mir jedenfalls mit den Molossoiden bzw Bullrassen so. Ich hätte kein Problem damit, eine französische Second Hand Bulldogge oder sonst einen bulligen Sturkopf daheim zu haben (den Mann hab ich ja auch genommen), das Grundnaturell gefällt mir gut und bestehende gesundheitliche Probleme innerhalb einer Rasse gehen nicht davon weg, dass man einen Hund einfach nicht nimmt, dagegen reden würd ich aber weiterhin.

    Und ja, ich bin jemand, der Leuten die auf das eigene, unbullige, sehr gemochte "Qualzuchtpaket" angesprochen, weil der Niedlichkeitsfaktor von Zwerghund leider den Haben Wollen Reflex auslöst, klar sagt: "Bloß nicht. Der Hund ist zu klein, zu empfindlich. Hunde so klein haben zu wollen ist egoistisch. Der Hund hat nix davon, außer Einschränkungen."
    Bezweifle allerdings, dass es viel bringt. Ich sag es trotzdem.

  • Nimm es bitte nicht persönlich @Rocky1217. Ich glaube es geht den Leuten nur darum dass sie immer als so einzigartig und toll beschrieben werden dass die Leute die Qualzucht Merkmale in Kauf nehmen. Leute die keine Anhänger dieser Rasse sind sehen das eben anders. Ich kenne auch nur unverträgliche , wobei sich das unverträglich lustigerweise nicht auf die eigene Rasse bezieht. Das sehe ich aber nicht als negativ an, mein Rüde ist auch unverträglich Rüden gegenüber. Mir würde genau wie dir das Herz bluten wenn das jemand über Boxer und Labradore schreiben würde, vielleicht gehen die Leute noch mal in sich und auch wenn sie es nicht böse gemeint haben denken Sie mal drüber nach wie das bei Besitzern dieser Rasse hier im Forum ankommt.

  • Weil ich hier mal irgendwo zitiert wurde letztens:

    Ja, ich habe mir diesen Hund bewusst ausgesucht aber bitte nicht verwechseln mit "denkt eh dass damit alles geritzt und gut ist". So dumm bin ich nämlich nicht (mehr). Da steckt viel mehr dahinter als einfach mal lange Nase kaufen und dann gucken, aber das sieht man natürlich nicht wenn ich normal mit dem Hund Gassi gehe und es nicht jedem auf die Nase binde. Ich hatte es ja schonmal irgendwo beschrieben: Es gibt den Weg des kompletten Abwendens und es gibt den Weg der bewussten, achtsamen Bemühungen um die Rasse. Und ich habe mich für Zweiteres und somit dazu entschieden gehabt genau diesen wenigen Leuten dabei zu helfen, wo ich kann. Das ist alles. Und ich verstehe es natürlich noch immer wenn, besonders Leuten die per se gegen die Rasse sind weil auch scheinbar der Charakter so "für nichts" ist, das nicht nachvollziehen können.

    Noch zum Charakter - auch mir blutet das Herz wenn ich das lese. Ich gucke dann meinen so tollen Alltagsbegleiter an und mag mir nicht vorstellen müssen dass Leute solche Gedanken haben wenn sie ihn sehen. Aber naja, ist dann halt so... falls das bei uns am Platz/im Dorf/woauchimmer auch so ist, lässt man es mich oder den Hund immerhin nicht spüren =) Sachliche Kritik an der Rasse natürlich ausgenommen, da reden schon mal Hundeleute (also Leute vom Platz zb die nicht nur mit Fiffi einmal um den Block gehen) mit mir drüber und daraus ergeben sich dann normale, angenehme Gespräche.

    Ihr Charakter ist nicht "schrecklich", aber ja, ich sehe darin auch keinen Anfängerhund.
    Wir waren ja letztens bei einer neuen Hundeschule beim Erstgespräch und da hat die Trainerin tatsächlich aus ihrer Erfahrung von den von @Vakuole aufgezählten Problemen berichtet. Fand ich interessant, denn sooooo viele Franzosen sehe ich ja nicht im Alltag sondern muss mich nur auf die Erzählungen der Besitzer verlassen. Und darin kommen diese Probleme eher selten vor.

    Ich würde nie so über den Charakter einer Rasse herziehen - wenn, dann passt der Charakter für mich halt einfach nicht. Aber quasi sagen "die sind so Mist, um die wäre es eh nicht schade wenn sie weg wären" find ich speziell.

  • Ich würde nie so über den Charakter einer Rasse herziehen - wenn, dann passt der Charakter für mich halt einfach nicht. Aber quasi sagen "die sind so Mist, um die wäre es eh nicht schade wenn sie weg wären" find ich speziell.

    Das finde ich nicht nur speziell, das finde ich schrecklich.
    Es gibt so viele Rassen, die auch eindeutiges (im Sinne von immer das selbe) Problemverhalten haben, wenn sie in falsche Hände kommen (Aussis, Schäferhunde) - deshalb schreiht man doch auch nicht, die Rasse muss weg. :( :

    Ich hatte ja geschrieben von den Frenchies mit den immer selben Problemen. Ja, das haben sie meiner Erfahrung oft (ich habe bisher eine Ausnahme kennen gelernt ;) ), aber die, die ich kenne da haben die Besitzer entschlossen endlich was daran ändern zu wollen und das Verhalten nicht mehr hinzunehmen und mit den Hunden zu arbeiten.
    Die Hunde, endlich mal verstanden und vernümpftig rangeführt haben so schnell das angenommen.
    Wenn man nämlich die richtigen Knöpfe bei denen drückt, dann sind das super motivierbare Hunde und ich kann dann auch verstehen, wieso man die toll findet :smile: .


    Sie sind aber einfach keine Anfängerhunde und schon gar nicht Anfänger-Schosshunde (aber das geht jetzt am eigentlichen Thema vorbei).


    Das die meisten von ihnen trotzdem gesundheitliche Baustellen haben ist traurig, weil dadurch wirklich tolle Hunde eingeschränkt werden in ihrer Lebensqualität.

  • Ich habe glaube ich langsam verstanden, wie sch...recklich ihr Frenchies findet, es wurde ja in aller Ausführlichkeit dargebracht.

    Mein Problem sind die Halter, die den Kauf eines solchen Hundes mit dem einzigartigen Wesen rechtfertigen (wie meist beim Mops)

    jeder Hund ist einzigartig, und kein Charakter rechtfertigt Qualzucht. Ich sehe auch nicht, warum irgendein Hund nun toller ist als ein anderer. Die Argumentation ist doch dämlich.

    Ich finde Dobermänner toll, trotzdem finde ich die Unterstützung der Zucht sehr fragwürdig. Gleiches gilt leider für ne Menge Rassen.

    Von daher finde ich Käufer (bewusste Welpenkäufer) kritisierenswert.

    Halter von TS-Hunden gehören nicht in die "Schublade", und das sieht sicher auch niemand so.

    Wer sich wissentlich einen Qualzucht-Welpen vom Züchter holt, der muss das dann halt ertragen, genau wie sein Hund die Konsequenzen tragen muss.

  • Oh, es tut mir leid, wenn es so rüber kam als hätten die alle einen schrecklichen Charakter und Typ und wären deswegen nicht schade ausgerottet zu werden! Das wollte ich auf keinen Fall sagen!

    Ich kenne ja keinen wirklichen persönlich sondern nur die, die wir regelmäßig auf dem Spaziergang treffen und deren Besitzer teilweise einen riesigen Bogen um uns machen. Die sind anderen Hunden gegenüber echt nicht freundlich gestimmt.
    Der Mops in der Hundeschule war auch nicht besser.
    Ich finde das immer erstaunlich weil man immer nur vom lieben, freundlichen, clownigen Charakter dieser Rassen hört, ich dafür aber tatsächlich seltener einen Beweis sehe - Ich finde sie eher terriermäßig in der Hinsicht.

    Ich weiß aber das der Charakter natürlich noch mehr Facetten hat und das bestimmt ganz tolle kleine Kerlchen sind die ihren Besitzern auch viel Freude bereiten werden.
    Mir liegen sie garantiert nicht und ich finde den Charakter soweit tatsächlich nicht ansprechend - ich würde aber auch keinen Terrier oder Jagdhund wollen und ich bin mir sicher andere finden Spitze und Collies alles andere als ansprechend.

    Das jemand der Charakter einer Rasse nicht gefällt ist definitiv kein Grund ihr die Berechtigung anzusprechen, sonst hätten wir bald keine Rassen mehr oder besser deswegen gibt es ja so viele Rassen, damit für jeden was dabei ist!

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