Qualzuchten II
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Helfstyna -
5. Juni 2017 um 10:01 -
Geschlossen
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Zu Zeiten, als Mischlinge noch der "Standard" waren, sah Zucht ganz anders aus. Da wurden Tiere für die Zucht nach ihren Fähigkeiten und/oder Eigenschaften ausgewählt. Wie sie aussahen, war den Züchtern meist völlig egal. Die Zuchtentscheidung richtete sich nach dem Zweck. Deshalb sind Gebrauchshunderassen auch heute noch relativ "gesund" - weil dort für die Zuchtzulassung zumeist neben den Formwertprüfungen auch noch Leistungsprüfungen erforderlich sind.
Grundsätzlich verstehe ich deinen Ansatz und stimme ihm zu.
Es sollte VIEL einfacher sein Einkreuzungsprojekte mit anderen ähnlichen Rassen vorzunehmen. Die optischen Merkmale sollten nicht zu streng und zu genau gefasst sein usw.ABER:
Die Vorstellung im Zitat oben finde ich auch etwas romantisch. Damals (auch weil es die Möglichkeit an Untersuchungen) gingen auch genug Hunde mit gesundheitlich schlechten Anlagen in die Zucht und haben den Grundstein für die heutigen Probleme mit gelegt.
Wann werden Hunde denn verpaart? Normalerweise so um Alter von 2-4 Jahren. Da zeigen viele Hunde noch keine Probleme. Ambers Cousin hat so weit alle Prüfungen, die man mit einem Vorsteher so läuft (VJP, HZP, VGP) und diese alle mit sehr, sehr guten Leistungen bestanden. Auch im richtigen Jagdeinsatz zeigt er tolle Arbeit. Regelmäßig. Läuft Drückjagden, stundenlang. Beschwerdefrei. Auf Ausstellungen schneidet er super ab, toller Körperbau. Tierarzt lobt ebenfalls seinen tollen Bewegungsablauf und ist mehr als verwundert, dass man ihm die schwere HD und die ersten Arthrosen überhaupt nicht ansieht. Der Hund wird jetzt 3 Jahre alt. Hätte sich also "früher" wahrscheinlich schon mehrfach fortgepflanzt.
PRA, bei der der Hund immer erblindet, tritt normalerweise auch erst ab 4 Jahren + auf.
Und wer hat zu den ursprungszeiten die Möglichkeit gehabt einen Zuchtpartner aus einem anderen Land, vielleicht nur aus einem 300 km entfernten Ort auszuwählen. Ich denke, da war die genetische Vielfalt zum Teil auch schon sehr begrenzt.Wir haben heute so viele neue Türen geschaffen, die zum Teil auch schon sehr gut genutzt werden. Dafür wurden andere, wie du zurecht bemängelst, geschlossen.
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Und deshalb versuchen wir ja hier was zu tun.
Und wenn man nur einen Käufer/Interessenten wach rüttelt hat es sich schon gelohnt.Ich finde die Kritik an der Kritik darüber wie Rassehundzucht heute oft läuft total kontraproduktiv.
Damit erreicht man nämlich noch weniger als gar nix!Was tust Du?
"Deine" Rasse ist nach deinem dafürhalten nicht mehr gesund genug - darum weichst du auf einen Mix aus? Über den du keinerlei Gesundheitsprognosen haben kannst. Weil ja Mix. Meckern kann jeder.
Für mich könnten ganz viele Rassen zusammengeschmissen oder zumindest in der Zucht offener kombiniert werden.
LHC-KHC-Brite-US; Berner-GSS; Die schweizer Laufhundrassen; die franz. Laufhundrassen... - alles eine Soße. Die unterschiede nur Marginal. Für Mich. Rasseliebhaber könnten das anders sehen. -
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Ich kann also nur "kaufen", was im Angebot ist. Das ist genauso wie mit den Gurken im Supermarkt. Ist ja nicht meine Schuld, dass die Dinger inzwischen einzeln in Plastik eingeschweißt sind. Aber ich muss mir vorwerfen lassen, dass ich ein Umweltschwein bin, weil ich die Plastikverpackung notgedrungen in den Müll werfe. Was soll ich denn tun? Keine Gurken mehr essen?
Sei mir nitt böse ... habe jetzt überlegt, ob ich darauf Bezug nehmen soll ... möchte den Ton nicht verschärfen, aber ich kann nicht widerstehen ...DAS KANN ICH NICHT MEHR HÖREN!
Und als Vergleich mit Hundekauf oder Auswahl von Rassehunden schon gar nicht. Das eine betrifft existentielle Fragen, das andere ist ein Luxusprodukt.
Mir ist klar, es ist immer eine Gradwanderung. Und dennoch kann man nicht einfach hingehen und sich selbst die totale Entlastung erteilen. Jeder ist zu einem Grossteil dafür selbst verantwortlich, welche Spuren sein Leben auf diesem Planeten lässt.
Oder willst Du mir jetzt erzählen, weil ich in der Schweiz sitze, in Deutschland könne man nirgendwo Gurken kaufen, die nicht einzeln verpackt sind? Also ich habe hier im Ländle kein Problem an nicht einzeln verpackte Gurken zu kommen; gerade in der Saison nicht. Und bis jetzt bin ich davon ausgegangen, dass der Markt in Deutschland ein weit vielfältigerer und grösserer sei. Aber vll. habe ich auch nur eine romantische Vorstellung davon.
Und für mich gilt, wenn ich keine einzelne unverpackte Gurke angeboten bekomme, dann kaufe ich keine. Nehme ich halt anderes Gemüse. Ist noch keiner durch gestorben, weil er keine Gurken isst.
Hier im Ländle wird viel Wert auf regionale und saisonale Produkte gelegt. Dachte, durch die Werbung in Deutschland, das sei hinter der Grenze gleich ...
Und insoweit sehe ich meine Einschätzung bestätigt ... Hauptsache ist, man kann sich selbst entlasten und anderen als die Schuldigen ausmachen. Ob man sich über diesen Mechanismus des Selbstaustricksens bewusst ist, das steht allerdings auf einem anderen Blatt. Würde sogar vermuten, die meisten wissen es gar nicht.
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Das Angebot wird halt immer bestimmt durch die Nachfrage, und da liegt der Hase im Pfeffer.
Das glauben die Nachfrager aber nicht, weil sie sich sofort an der Schuldfrage aufhängen (doch wenn man wirklich etwas verändert sehen möchte, dann ist die Schuldfrage so unwichtig, wie Kaugummi unter Schuhsohlen).
Insbesondere auf grossen Märkten mit viel Auswahl im Freizeit- und Luxussegment bestimmt nahezu ausschliesslich die Nachfrage den Markt.
Man kann nur sekundär verkäuferseits Einfluss nehmen. Das nennt man dann: "Nachfrage generieren/erwecken". Und selbst das wird doch, so man das differenziert betrachtet, in der Regel durch eine Nachfrage generiert, für die der Mark kein Produkt bereit gestellt hatte. Zurück zum Hund: z.B. Labradudle u.v.a.m..
Das funktioniert aber nicht immer auf breiter Front und ohne den guten Willen des Nachfragers geht es nicht, wird zum Flop.
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Sei mir nitt böse ... habe jetzt überlegt, ob ich darauf Bezug nehmen soll ... möchte den Ton nicht verschärfen, aber ich kann nicht widerstehen ...
DAS KANN ICH NICHT MEHR HÖREN!
Und als Vergleich mit Hundekauf oder Auswahl von Rassehunden schon gar nicht. Das eine betrifft existentielle Fragen, das andere ist ein Luxusprodukt.
Mir ist klar, es ist immer eine Gradwanderung. Und dennoch kann man nicht einfach hingehen und sich selbst die totale Entlastung erteilen. Jeder ist zu einem Grossteil dafür selbst verantwortlich, welche Spuren sein Leben auf diesem Planeten lässt.
Oder willst Du mir jetzt erzählen, weil ich in der Schweiz sitze, in Deutschland könne man nirgendwo Gurken kaufen, die nicht einzeln verpackt sind? Also ich habe hier im Ländle kein Problem an nicht einzeln verpackte Gurken zu kommen; gerade in der Saison nicht. Und bis jetzt bin ich davon ausgegangen, dass der Markt in Deutschland ein weit vielfältigerer und grösserer sei. Aber vll. habe ich auch nur eine romantische Vorstellung davon.
Und für mich gilt, wenn ich keine einzelne unverpackte Gurke angeboten bekomme, dann kaufe ich keine. Nehme ich halt anderes Gemüse. Ist noch keiner durch gestorben, weil er keine Gurken isst.
Hier im Ländle wird viel Wert auf regionale und saisonale Produkte gelegt. Dachte, durch die Werbung in Deutschland, das sei hinter der Grenze gleich ...
Und insoweit sehe ich meine Einschätzung bestätigt ... Hauptsache ist, man kann sich selbst entlasten und anderen als die Schuldigen ausmachen. Ob man sich über diesen Mechanismus des Selbstaustricksens bewusst ist, das steht allerdings auf einem anderen Blatt. Würde sogar vermuten, die meisten wissen es gar nicht.
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Witzig dass das gerade das Beispiel ist. Gerade gestern habe ich verzweifelt eine unverpackte Gurke gesucht. Discounter haben sie ausschließlich in Plastik. Nur der "gute" Edeka hat sie unverpackt, aber, lediglich die konventionelle Gurke...die Bio-Gurke ist auch in Plastik. Die konventionelle Gurke ist doppelt so teuer wie die verpackte Bio-Gurke aus dem Discounter. So. Und nun? Angeblich hat Rewe bald unverpackte Gurken....bin gespannt auf Preis und "Anbauart". ICH für meinen Teil esse nämlich nur Bio-Gurken (weil mit Schale). Wie man es dreht, man wird lange lange suchen müssen, für einen perfekte Gurke.
Aber, ähnliches Beispiel beim Hund. Meine frühere Traumrasse "Boxer" gibt es so, wie ich sie gerne hätte (gesund, sportlich, langnasig) nur noch in "Zuchten" ausserhalb des VDH. Also verzichte ich lieber bzw habe eine andere Rasse gewählt. Bei der Gurke könnte ich dann auch erstmal nur verzichten. Gibt ja noch anderes Gemüse. Aber Gurke hat den weiteren Vorteil, potenziell regional zu sein.... Unsere Hofläden in der Region kann ich nicht abklappern wegen der blöden Öffnungszeiten.Einfacher wäre es, wenn das Angebot einfach stimmen würde. So oder so. Dann kann der Käufer besser wählen, ohne sich ein Bein ausreissen zu müssen, um "richtig" zu wählen.
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Zitat von Jojo_
Einfacher wäre es, wenn das Angebot einfach stimmen würde. So oder so. Dann kann der Käufer besser wählen, ohne sich ein Bein ausreissen zu müssen, um "richtig" zu wählen.
Im übertragenen Sinne also die krank gezüchteten für die "Liebhaber" und Varianten für die, die es lieber etwas gesünder möchten?
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Im übertragenen Sinne also die krank gezüchteten für die "Liebhaber" und Varianten für die, die es lieber etwas gesünder möchten?
Das Zitat stammt von mir, nicht von Jojo_ .....
Nein, sondern wenn es eine ehrliche gesunde Variante gäbe, dann hat man überhaupt erstmal eine Wahl. Und der Käufer kann überhaupt erst eine Entscheidung treffen und den Markt entsprechend in die Richtung bringen. Ich wette, die überwiegende Teil hat lieber die gesunden Exemplare. Aber ohne Auswahl keine Möglichkeit.
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Das Zitat stammt von mir, nicht von Jojo_ .....
Nein, sondern wenn es eine ehrliche gesunde Variante gäbe, dann hat man überhaupt erstmal eine Wahl. Und der Käufer kann überhaupt erst eine Entscheidung treffen und den Markt entsprechend in die Richtung bringen. Ich wette, die überwiegende Teil hat lieber die gesunden Exemplare. Aber ohne Auswahl keine Möglichkeit.Sorry, mein Fehler.
Das Problem ist ja, dass es bei vielen Rassen überhaupt keine gesunde Variante mehr gibt, aber trotzdem sind ja immer noch die Liebhaber da, die man erst mal überzeugen müsste, sich dieser Rasse dann völlig abzuwenden.
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