Qualzuchten II

  • Das liegt daran, dass das Zitierte nur etwa ein Viertel des Satzes ist. ;)Ich graue mal den Einschub aus:

    Das schwarze ist der eigentliche Satz, das graue ist ein erklärender Einschub, der dummerweise aus mehreren Sätzen besteht.

    Danke fürs das Aufdröseln meines Schachtelsatzes! Den habe ich in der Tat richtig blöd formuliert... ;-)

    • Neu

    Hi


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    • Also ich persönlich muss mir den Spass ja nicht machen, davon abgesehen hat niemand gesagt, dass das einfach ist.

      Das dürfte der Grund sein, warum viele versuchen, den Weg der "Neuen" Rassen zu gehen. (Leider werden hier aber auch oft dieselben Fehler wiederholt)

      Einstein hat das schön formuliert: "Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten."

      Ich bin auch kein Züchter und muss/kann mir den Spaß auch nicht machen. Ich muss aber mit den Folgen leben, da ich Hunde liebe und nicht darauf verzichten will, einen oder zwei im Haus zu haben.

      Wie die Lösung der Probleme aussehen könnte, ist seit Jahrzehnten bekannt und sogar schon auf EU-Ebene formuliert worden. Das hat alles nur keinerlei Konsequenzen gehabt! Also reden wir nicht über "nicht einfach" sondern eher über "in diesem System unmöglich".

      MfG

      Jochen

    • Soho, nachdem @Selkie mir das netterweise aufgedöselt hat, das sehe ich etwas anders. Bei der von mir gemachten Hervorhebung sehe ich die eigentliche Ursache, zumindest heutzutage.

      Damit schiebst Du den Käufern die "Schuld" für den Zustand der "Ware" zu. Ich hatte mal einen Schäferhund. Ein ganz tolles Tier und eine wunderbare Rasse! Ich habe aber nie verlangt, dass der Hund so eine abfallende Rückenlinie haben sollte! Ich hhätte den auch mit geradem Rücken genommen. Konnte ich aber nicht, weil der Rassestandard das "niedrige Heck" vorschreibt und die Wertungsrichter sowas durch die Praxis der Zuchtzulassung fördern.

      Ich kann also nur "kaufen", was im Angebot ist. Das ist genauso wie mit den Gurken im Supermarkt. Ist ja nicht meine Schuld, dass die Dinger inzwischen einzeln in Plastik eingeschweißt sind. Aber ich muss mir vorwerfen lassen, dass ich ein Umweltschwein bin, weil ich die Plastikverpackung notgedrungen in den Müll werfe. Was soll ich denn tun? Keine Gurken mehr essen?

    • Das, was durch Zucht selektiert wird, betrifft ja nur einen winzigen Teil. Das meiste wird völlig unbewusst einfach mit rausgeschmissen.

      Und nein, kriegst du nicht wieder OHNE Hunde anderer Rassen einzukreuzen. Und sobald du auch nur ein einziges Individuum raus nimmst aus der Zucht, verlierst du genetische Infomation

      Noch einmal:
      Wenn von "Rückzucht" gesprochen wird, dann verstehe ICH darunter, dass man auf die Entstehungsgeschichte von Rassen zurückgreift und das setzt voraus - wenn sich nicht mehr genug Urtypen einer Rasse finden lassen -, dass man die einst

      beteiligten Rassen wieder mit hineinkreuzt

      sofern noch genug Informationen dazu vorhanden sind, die Gentechnik evtl. noch Rückschlüsse zulässt und man überhaupt noch Rückgriff auf solche Rassen nehmen kann.

      Wenn man das seitens der Dachorganisationen, Verbände, Vereine und Züchter nicht möchte, dann ist das nicht mein Problem. Sie sehen das irgendwann ein oder sie lassen das.

      Eigentlich sollte Mittlerweile der letzte Verband begriffen haben, dass sich rund um die Zucht Inseln bilden, die ihr eigenes Ding machen. Das sehe ich sehr ambivalent. Einerseits tun jetzt viele wieder das, was man in den Anfängen der Rassezuchten getan hat, man designt, wieder andere versuchen etwas komplett Neues zu erschaffen, wie andere wollen tatsächlich die Rassen in Richtung gesünderer Ursprünglichkeit und/oder breiteren Genpool "zurückführen". Und noch andere vermehren einfach.

      Insoweit eigentlich alles wie immer, eine heterogene Ansammlung verschiedener Interessen und Ziele. Und dennoch sind sie eine starke Konkurrenz, oder ganz sachlich: Der Markt hat sich verändert. Dem passt man sich an oder man lässt es.

      Als "Verbraucher" kann ich nur eines tun - und das mache ich auch - mich mehrjährig über die potentielle nächste Rasse(n) erkundigen und die Entwicklung im Auge behalten.

      Genverlust geschieht, aber extremst viel langsamer. außer bei Inselpopulationen oder Flaschenhälsen nach Katastrophen etc.

      Du hast den Menschen und seine (Aus-)Nutzung unseres Planeten aus der Gleichung gelassen. Doch das ist für mich der heutige Standard. Zwischen Katastrophe und Inselpopulationen. Nicht einmal die Meere kann man als wenig betroffen aufführen oder die Regenwälder.

      Das gilt für eine unglaubliche Anzahl von Tieren auf unserem Globus. Die Liste wird ungleich länger als die der Rassehunde, sofern die Tiere nicht schon als ausgestorben gelten. Sollen es doch jährlich 58'000 Tierarten sein, in der Natur, über deren Verengung des Genpools wir uns keine Gedanken mehr machen können. Insoweit, langsamer in der Natur ist oder gar: passiert selten in der Natur, ist eher relativ. Denn stimmt irgendwie, sie sterben vermutlich bevor das passieren könnte.

      Unberührte Natur ... hammer nimmer ... Und deswegen lässt sich das wunderbar vergleichen, hinkt nicht im geringsten. Denn hüben wie drüben hat der Mensch seine Griffel in der Suppe, passt schon.


      Ist so. JEDE Selektion ist Genverlust.

      Glaubst Du, es gäbe hier jemandem im Thread, der das nicht weiss?

    • Also reden wir nicht über "nicht einfach" sondern eher über "in diesem System unmöglich".

      Nein. Eigentlich reden wir davon, dass die beteiligten Menschen nicht wollen. Das System selbst halte ich für flexibel genug, eigentlich. Es gestaltet sich durch die Interessen und die laufen Veränderungen zuwider.

    • Damit schiebst Du den Käufern die "Schuld" für den Zustand der "Ware" zu. Ich hatte mal einen Schäferhund. Ein ganz tolles Tier und eine wunderbare Rasse! Ich habe aber nie verlangt, dass der Hund so eine abfallende Rückenlinie haben sollte! Ich hhätte den auch mit geradem Rücken genommen. Konnte ich aber nicht, weil der Rassestandard das "niedrige Heck" vorschreibt und die Wertungsrichter sowas durch die Praxis der Zuchtzulassung fördern

      Und warum hast Du nicht verzichtet?

      Nein, soweit geht man dann selbst nicht, oder?

      Das sind rhetorische Fragen, nicht einmal Vorwürfe, weil ich eine solche Entscheidung tatsächlich jedem selbst überlasse. Aber man sollte sich nichts vormachen: Die einzigen die das noch ändern können, das sind die Käufer.

      Wie war das noch: "
      "Das Böse triumphiert allein dadurch, dass gute Menschen nichts unternehmen"
      (Edmund Burke)

      PS: Du, ich finde Dobis einfach nur klasse ... es zerreisst mir das Herz ... kommt aber nicht mehr ins Haus. Punkt.

    • Wie sie aussahen, war den Züchtern meist völlig egal. Die Zuchtentscheidung richtete sich nach dem Zweck. Deshalb sind Gebrauchshunderassen auch heute noch relativ "gesund" - weil dort für die Zuchtzulassung zumeist neben den Formwertprüfungen auch noch Leistungsprüfungen erforderlich sind.

      Der Dobermann war/ist eine Gebrauchshunderasse. Und es hat Ihn nicht vor Gesundheitsproblemen bewahrt.

      Das Risiko, dass solche schädlichen Gene homozygot werden, ist umso höher, je kleiner der Genpool ist!

      3. Die Zuchtbasis vergrößern (also mehr Hunde zur Zucht zulassen).

      Hast Recht. Wenn du dann noch verrätst wie du das anstellen willst bekommst du 100 Punkte.


      Und nein, kriegst du nicht wieder OHNE Hunde anderer Rassen einzukreuzen. Und sobald du auch nur ein einziges Individuum raus nimmst aus der Zucht, verlierst du genetische Infomation.

      Der Vergleich mit der Natur ist da übrigens irreführend. Unter natürlichen Bedingungen pflanzen sich ja fast alle Individuen fort.

      Nein. Auch die Natur selektiert.


      Ich hab mal einen Text gelesen, in dem es hieß, dass es für eine spezielle Untergruppe des Spitzes nur noch einen einzigen lebenden Deckrüden geben würde... Keine Ahnung, ob das stimmt. Ich bin - wie mir hier ja schon bescheinigt wurde, kein "Spitz-Experte" ;-). Ändert aber nichts an dem Umstand. Ist es so, dass es für eine Spitzgruppe nur einen Deckrüden gab?? Selbst wenn es fünf oder zehn oder hundert gewesen sein sollten: DAS REICHT NICHT! Eine genetisch dermaßen verengte Population ist auf Dauer nicht lebensfähig! Die führt zu Inzucht. Und Inzucht führt zu Erbkrankheiten. Wer das bestreitet, mag bitte auch mal Belege liefern und nicht immer nur nach Belegen fragen.

      Der braune Großspitz galt als ausgestorben. Durch einen Zuchtversuch brauner Mittelspitz mit schwarzen Großspitz wurde die Farbe wieder "reaktiviert". Später mendelte sie ganz natürlich wieder aus der schwarzen Großspitz Population heraus.
      Schwarz und Braun wurden immer gleich behandelt.

    • Edit: Und so nebenbei, solange man sich mehr darauf konzentriert, was andere tun sollten um etwas zu verändern, bewegt sich in der Regel nichts (das kann man als erwiesen sehen ... gibt satt und genug repräsentative "Feldversuche" der Menschheit).

      Der übliche Tanz der Menschen um das goldene Kalb. Alles stehen im Kreis, halten es für eine Gerade, jeder schaut auf seinen Nachbar und sagt: "Du bist dran" ... so läuft das ... immer im Kreis.

    • Und deshalb versuchen wir ja hier was zu tun.
      Und wenn man nur einen Käufer/Interessenten wach rüttelt hat es sich schon gelohnt.

      Ich finde die Kritik an der Kritik darüber wie Rassehundzucht heute oft läuft total kontraproduktiv.
      Damit erreicht man nämlich noch weniger als gar nix! :dagegen:

    • Ich finde die Kritik an der Kritik darüber wie Rassehundzucht heute oft läuft total kontraproduktiv.

      Und ich finde NUR dass es das Thema Qualzucht völlig in Richtung Nebenkriegsschauplätze rückt, viel zu sehr verallgemeinert und gleich jedem, der sich für Qualzuchtrassen interessiert, haargenau die Ausrede zur Verfügung stellt, auf die er gewartet hat:

      "Alle Rassen sind letztlich Qualzüchtungen, also kann ich mir auch einen Frenchie (oder was auch immer) kaufen. Die Züchter und die Verbände wollen eh nichts tun, gibt halt keine bessere Ware. Siehste, habe ich doch gleich gesagt, sehen die in Hundeforen auch so". :gut:

      (Und ist ja nicht so, als wäre das nicht ein gern genommenes und gefühlt 100.000ende Male ausgesprochenes Argument). Wenn alle nicht mehr differenzieren, braucht es der Interessent auch nicht.

      Zumal detaillierte Informationen zur Zucht und das gleichzeitig auch noch alles über einen Kamm geschert wird, obendrein noch vermischt mit "Schuldfragen" nur EINES erreicht: dass sich der von Dir ins Auge gefasste potentielle Interessent zurückzieht, weil er sich entweder flott bestätigt sieht oder dicht macht. Punkt.

      Nun kann man mich jetzt nicht als blauäugig, desinteressiert und völlig uninformiert halten (ok, der ein oder andere tut das wahrscheinlich doch), aber würde ich hier im DF schauen wollen, was jetzt unter Qualzucht fällt und bei über 700 Seiten kannst Du davon ausgehen, ich fange bei den hinteren Seiten an ...zopp und zu. Dann doch lieber google. Dort bekomme ich eine detaillierte, fundierte Antwort auf meine Frage. Hier geht es vom Hölzchen über das Stöckchen und letztlich gleich um alles.

      Habe nichts gegen Kritik an der Zucht (warum sollte ich). Wobei es mir schon reicht, wenn man sich faktisch mit den Problematiken auseinandersetzt, es weniger als "Kritik" aufhängt. Und ich hatte doch schon geeignetere Threads, wo es haargenau um solche Probleme gegangen ist, verlinkt ... Wenn ich was gegen eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Zucht hätte, würde ich mir den Suchaufwand sparen.

      Für mich ist der Thread jetzt im Eimer ... deswegen spielt es auch keine Rolle mehr. Wir sollten die Überschrift anpassen lassen ...

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