Ängstlicher Hund und ängstliche Halterin
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So etwas funktioniert nur bei einem sehr stabilen und ausgeglichenen, souveränen Hund, so wie es z.B. die Hunde sind, die als Therapiehunde geeignet sind.
Mit einem sehr sensiblen Hund kehrt es sich ins Gegenteil. Solche Hunde merken dann jegliche Unausgeglichenheit ihres Halters und sind verunsichert dadurch oder übernehmen Aufgaben (wie z.B. "Ich muss auf Frauchen aufpassen"!), die sie nicht übernehmen sollten.Meine Hunde sind beide sehr sensibel auf ihre Art und das macht sie nicht zu schlechteren Hunden. Ganz im Gegenteil. Wenn man den Vorteil erst mal erkennt und damit umzugehen weiß, dann sind das ganz tolle Hunde. Wenn man allerdings immer nur das schlechte darin sieht und sie nicht händeln kann, dann ist das sicher eine Belastung. Zudem kann man unsicher nicht mit sensibel gleichsetzen. Das sind zwei völlig zusammenhanglose Eigenschaften die auch ohne die andere auftreten können. Ich behaupte jetzt auch einfach mal, dass souveräne Sensibelchen fast die besten Hunde sind. Denn diese nehmen kleine Veränderungen in Körperhaltung und Emotionen wahr und können darauf angemessen reagieren beim Hund und beim Menschen. Das ist doch total toll.
Ich gehe mal davon aus, dass mit Druckluftspray so ein Halsband gemeint ist, dass dem Hund dann Luft ins Gesicht schießt, wenn er bellt. Muss man sich halt gut überlegen, ob man so ein aversives Mittel anwenden will. Kann bei einem ängstlichen Hund sehr nach hinten losgehen.
Nein, ich meine kein Halsband, das ist auch eher kontraproduktiv, weil es im falschen Moment auslösen könnte. Wir haben es mit diesem "Pet Corrector" Spray aufgebaut und einer sehr hochwertigen Belohnung. Ich möchte hier auch keine Anleitung reinstellen, weil ich der Meinung bin, dass man das mit einer Fachperson besprechen und trainieren sollte. Ja, es ist eine aversive Methode, aber es kann in manchen Fällen eben sinnvoll sein, wenn der Hund selbst nicht mehr aus der Hysterie raus kommt. Mir ging es vor allem darum meinen Hund kurz zu unterbrechen, notfalls eben mit so einem Schreckmoment, denn das Spray tut nicht weh. Um ihn danach sofort! aufzufangen und anzuleiten etwas anderes zu tun, als sich weiter reinzusteigern. Uns hat es eben sehr viel gebracht, auch wenn ich das wirklich nur wenige Male genutzt habe. Wir haben aber auch abseits davon sehr sehr viel trainiert. Ich rede hier ja von mehreren Monaten bzw. Jahren Training. Unter anderem sehr viel Aufmerksamkeitstraining ähnlich wie Zeigen & Benennen. Nur wenn dein Hund sofort hysterisch kläfft sobald ein Hund ein Punkt am Horizont ist..irgendwo muss man eben anfangen. Distanz schaffen bis man Trainieren kann ist ein wirklich wichtiger Punkt, aber bei manchen Hunden ist die Wohlfühldistanz enorm groß. Es sind nicht alle Hunde gleich und nicht zu jedem passt jedes Training. Ich wollte das nur noch mal in den Raum werfen.
Ich kann dich absolut verstehen wie belastend das ist. Ich dachte zwischenzeitlich auch schon an Abgabe, aber wir haben es ganz gut hinbekommen. Was ich hier lese ist aber absolut richtig. Ich kann kein Fehlverhalten deinerseits erkennen und dass du immer noch Trainerstunden nimmst, finde ich auch gut. Ich glaube ihr braucht einfach noch viel mehr Zeit und Geduld, leider.
.aber er will immer an mir vorbei und den anderen Hund anbellen.....
Das ist eben der Punkt wo ich sagen würde, dass es reicht. Du machst und tust, bietest ihm Schutz an, gehst mit ihm weg etc.. Er hat gar keinen Grund sich so aufzuregen (außer er wird wirklich bedrängt oder der andere Hund ist zu nah). Manchmal muss man dann auch einfach mal konsequent sagen: "Schluss jetzt, du übertreibst." Wie gesagt, manche Hunde brauchen das und du kannst das ja mal ansprechen oder darüber nachdenken wie ihr und ob ihr das umsetzt oder das Gekläffe einfach weiter ignoriert.
Ich bin selbst übrigens auch eher unsicher und ruhig. Meinem Hund bringt das aber nichts wenn ich bei sowas zögerlich reagiere. Er braucht dann wirklich eine klare Ansage, die ich auch so meine und wenn ich die mache (und das musste ich auch erst lernen!), dann ist mittlerweile auch Ruhe im Karton
Du musst halt nur fair bleiben und unterscheiden zwischen Situationen in denen er berechtigt kläfft und Situationen die er prinzipiell aushalten könnte.
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Hi
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@ricci Du hattest doch auch diesen Hormonchip. Wie hat sich dein Hund da so entwickelt?
Ansonsten hilft bei diesem Problem immer nur Zeit, Zeit, Zeit. Leider dauert das viele Monate, wenn nicht gar Jahre.
@oregano Hat mir mit ihrer Geschichte auch sehr geholfen. Ihr Hundchen war da wie unsere beiden und sie hat das toll (mit ihrer Trainerin) in den Griff bekommen.
Ansonsten würde ich mit Schimpfen oder Ansagen machen immer aufpassen. Du willst doch keinen Hund, der seinen Unmut vor Angst geschimpft zu werden runterschluckt sondern einen, der lernt, dass die Situation sein Gehabe nicht braucht. Schnell wird auch verknüpft: Hund = schimpfe von Frauchen = alle Hunde sind total doof und ich belle lieber noch mehr.
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Zudem kann man unsicher nicht mit sensibel gleichsetzen. Das sind zwei völlig zusammenhanglose Eigenschaften die auch ohne die andere auftreten können.
Da hast du Recht, habe mich falsch bzw. unzureichend ausgedrückt. Ich meine sensibele Hunde, die selbst nicht so souverän und stabil sind.
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Mit Druckluftspray meinst du sicher das sog. Antibellhalsband oder Sprühhalsbabd?
Das fände ich aber eher kontraproduktiv bei einem eh schon ängstlichem Hund.Nein, genau dasselbe habe ich oben auch geschrieben.
Es gibt extra so ein Spray für Hunde wo wirklich nur Druckluft raus kommt wenn du drauf drückst. Ein Halsband finde ich wie erwähnt auch kontraproduktiv.
Ansonsten würde ich mit Schimpfen oder Ansagen machen immer aufpassen. Du willst doch keinen Hund, der seinen Unmut vor Angst geschimpft zu werden runterschluckt sondern einen, der lernt, dass die Situation sein Gehabe nicht braucht. Schnell wird auch verknüpft: Hund = schimpfe von Frauchen = alle Hunde sind total doof und ich belle lieber noch mehr.
So einfach ist das nicht. Das ist genauso ein Gerücht wie, dass man Angst verstärken kann in dem man den Hund streichelt..
Oftmals kommen die Leute auch viel schneller vorwärts die 1x eine Ansage beherzt aus dem Bauch heraus machen, die sich gewaschen hat, als manche die zwar ganz toll trainieren, aber Fehlverhalten ignorieren.
Ich persönlich schimpfe generell nicht, ich breche meinen Hund aber ab, meist bevor sie sich aufregen. Und das ist momentan ein energisches:"Na na". Meine Hunde sind aber beide, wie schon geschrieben, mehr oder weniger sensibel und oft reicht Ansprache im richtigen Ton im richtigen Moment.
Man muss hier ganz klar unterscheiden zwischen zwei Situationen. Nämlich einer, in der der Hund bedrängt wird oder ihm ein anderer Hund zu Nahe kommt (je nach Trainingsstand) und er sich völlig berechtigt aufregt, Angst hat, seinen Unmut kund tut. Das ignoriere ich bzw. versuche die Distanz zu vergrößern, gehe weg, schütze meinen Hund auf dem Arm oder mache was auch immer. Aber ich bestrafe ihn nicht für seine Angst. Das habe ich hier auch nicht geschrieben!
Dann gibt es aber andere Situationen in denen der Hund einfach eskaliert, obwohl er sie auch ruhig mit meiner Hilfe meistern könnte. Und hier bin ich der Meinung, dass ich lieber den Hund mal im Fehlverhaltenskreislauf unterbreche und ihn aus seinem Wahn hole, in dem er gefangen ist. Denn für den Hund ist das nicht schön, er hat enormen Stress, den er nicht haben müsste, weil ihm niemand etwas in dem Moment tut.
Wenn ich also irgendwo sitze z.B. im Café und am anderen Ende 5 Tische weiter, mit wirklich genug Abstand, liegt ein anderer Hund unterm Tisch. Der vielleicht mal zu meinem rüber schaut, aber eigentlich schläft, nichts tut. Meiner sich aber hinstellt, ihn permanent fixiert und vielleicht noch anfängt in die Leine zu springen und zu kläffen, dann ist das unnötig. Und das zeige ich meinem Hund dann auch.
Es ist aber etwas ganz anderes wenn mein Hund irgendwo sitzt und ein anderer steht und fixiert ihn oder läuft direkt an ihm vorbei. Dann darf er auch Angst haben. Und das meine ich, man muss einfach fair bleiben und schauen was der Hund leisten kann.Und wenn ich einen Hund habe, der obwohl ich ihn schütze trotzdem nach vorne geht, dann breche ich das ab. Vielen Hunden hilft das wirklich wenn man nicht nur lobt, sondern auch mal zeigt was nicht erwünscht ist. In welchem Ausmaß und ob das stattfindet, muss jeder selbst entscheiden. Aber wenn mein Hund in der Leine hängt, monoton kläfft und nichts mehr wahr nimmt, dann muss ich ihm mit entsprechender Energie und trotzdem gewaltfrei da rausholen und ihn umlenken.
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@ricci Du hattest doch auch diesen Hormonchip. Wie hat sich dein Hund da so entwickelt?
Ohne zu wissen, worum es geht schreibe ich einfach mal etwas.
Jordi ist und war nie ein Angsthund im dem Sinne, aber vielleicht hilft es ja ein wenig.
Die Erstverschlimmerung mit dem Chip war schreklich. Draußen war er gar nicht mehr ansprechbar und nur mit der Nase am Boden. Zuhause hat er geheult wie ein Wolf und war nur gestresst. Alleinsein ging dann auch gar nicht mehr. Das wurde dann aber nach 6 Wochen wieder besser. Leider fing er dann an Menschen zu verbellen. Das hat er vorher zwar auch schon gemacht, aber es wurde wesentlich heftiger. Zur gleichen Zeit haben sich aber meine Lebensumstände verändert (Jordi musste zum Sitter). Daher kann es auch gut damit zusammen hängen. Im Allgemeinen ist er aber nicht wirklich unsicherer geworden. Sachen die ihm vorher Angst gemacht haben tun es immernoch (Böller). Aber es ist nicht schlimmer geworden oder so.
Zu anderen Hunden wollte er früher immer sofort hin um zu sehen, ob sie gut riechen. Bei Hundebegenungen war er immer schon etwas unsicher und hat sich den Hunden sehr unfreundlich angenähert. Mit dem Chip ist das vielleicht noch deutlicher geworden, weil der Sexualtrieb nicht mehr so im Fokus ist und er sich so tasächlich mit dem Hund auseinander setzen "muss". Aber ich merke ihn nun oft an, dass er lieber gar kein Kotakt will und kann ihm ziemlich leicht sagen, dass er dann einfach mit mir zusammen dran vorbei kann und das nimmt er nun auch gerne an. Das war vorher nicht möglich. Ich musste ihn dann immer anleinen.
Ich habe mir letztens mal eine Pro und Kontra Liste gemacht und kopier die mal rein:
Pro:
- Bessere Leinenführigkeit.
- Hunde: sind für ihn unwichtiger geworden und er lässt sich nahezu immer Abrufen (Das ging vorher oft nicht).
- Reitet bei Hunden nicht mehr auf (Kam mehrmals die Woche vor und ich musste ihn manchmal einfangen und das war ober Peinlich).
- Leckt nicht mehr an Pipi und schnüffelt sich nicht mehr so fest.
- Makiert weniger (Vorher echt teilweise alle 2 Meter).
- Frisst besser und ist über Futter leichter zu Motivieren.
- Ist besser Ansprechbar.
- Kann besser Alleinsein (vorher heulte er oft wegen hündinnen, zumindest während der Erstverschlimmerung).
- Ist zuhause viel entspannter und wartet nicht ständig auf die nächste Runde.
- Kann nun super im Auto mit fahren und jammert nicht die ganze Zeit.
- Jammert allgemein weniger.
- Ist im allgemeinen gelassener geworden.Kontra:
- Ich denke, dass das Menschenproblem teilweise mit dem Chip
zusammenhängt. Allgemein ist er dadurch aber nicht unsicherer geworden..
- Sein jagdtrieb ist deutlich stärker geworden.
- Nimmt schneller zu weil er mehr frisst.
- Hat ständig hunger, aber nervt nicht dabei. -
Ja, aber das Ding wird am Halsband befestigt und erschreckt den Hund erstmal, wenn der Sprühstoss kommt.
Ich kenne sämtliche "Folterwerkzeuge" für Hunde, hab die alle schon im Einsatz gesehen.Nein es ist kein Halsband. Du hast es in der Hand. Es ist nicht am Hund. Du kannst mit soviel Abstand sprühen wie du willst. Es kann auch nur ein kleiner Hauch beim Hund ankommen wenn du weit genug weg stehst.
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Mein Problem ist schon das ich mich von den negativen Dingen an Leo ziemlich runterziehen lasse. Das uns egal wo wir hinkommen jeder anschaut , drüber lacht und wir laufend angesprochen werden deswegen....das nervt mich sehr !
Leo wurde bisher auch noch nie (zumindest nicht seid er bei uns ist ) von einem Hund irgendwie bedrängt oder das der Hund ihm nahe kam ! Da hab ich von Anfang an drauf geachtet ! Die meisten Hunde gehen ruhig an ihm vorbei.....selbst in einiger Entfernung fixiert er den Hund und will drauf zu stürmen !! Der andere Hund hat ihn da noch nicht mal bemerkt.
Ich hab bei ihm schon versucht ne klare Ansage zu machen.....aber der hört mich gar nicht in dieser Situation.Wenn wir daheim sind und er ist zum beispiel zum Zaun gerannnt um rumzubellen kann ich ihn ziemlich gut abrufen und schimpfe auch ....da ist er sofort unterwürfig......also egal was daheim ist....wenn er wegen irgendwas ne kurze Ansage bekommt ist er sofort unterwürfig.....nur draußen ist alles anders.
Der Hund, der am Sonntag als wir Essen waren ein paar Tische weiter saß ,war auch ein ganz ruhiger und lieber.....ich hab Samu natürlich hingelassen....er freute sich und der andere Hund auch ! Leo saß auf meinem Arm, unruhig und fixierte den anderen und fing immer wieder an zu bellen.....ich bekam ihn kaum ruhig. Ich glaub er wollte auch nicht das Samu hingeht....aber warum sollte ich ihm das verbieten...?
Vor dem Hormonchip wäre er ohne bellen hingegangen hätte geschnuppert und dann gerammelt ;-) Na ja...zum rammeln hätte ich es nicht kommen lassen....
Das ist dann wieder die Frage.....Hormonchip oder nicht....
Es stimmt wohl das Leo ohne Chip teilweise nicht ansprechbar war und auch schon weggelaufen ist als er ein Weibchen gerochen hat....zum Glück hat mein Mann ihn eingeholt....er wäre auch quer über alle Straßen gerannt wenn mein Mann ihn nicht geschnappt hätte....seid dem ist er allerdings auch kaum noch ohne Leine. Natürlich auch aus dem Grund das er bei anderen Hunden nicht mehr abrufbar ist.Ich find es auch schön das er endlich mit Samu spielt....sonst kam kein Spiel zustande....nur gegenseitiges gerammel....
Außerdem muss ich zugeben das jetzt unten an seinem Pullermann kein dicker letzter Tropfen mehr hängt....hört sich jetzt vielleicht komisch an....aber der Tropfen war überall zu finden.....an meinen Klamotten, Decken....überall haltWas ich noch sagen wollte...dieses extreme einbellen hab ich zum Glück noch nicht....auf dem Arm bekomm ich ihn dann ruhig... er fängt dann halt immer wieder an.....
Was Leo letzendlich für einen Charakter hat kann ich noch nicht wirklich sagen.....ängstlicher Draufgänger nehme ich an...
Vielleicht ist er auch noch nicht richtig bei uns angekommen....sein Leben vorher war ja komplett anders....Freilauf ohne grenzen und dem Vorbesitzer zufolge ohne bellen....ob ich das allerdings glaube...na ja....
Er hat mich ja bei einigem was Leo betrifft belogen....Ich versuche mich drauf einzustellen das ich noch lang lang lang.....üben muss
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Das mit dem Druckluftspray werde ich Dienstag mal mit meiner Trainerin besprechen...da haben wir Einzelstunde :-)
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