Ist Hundeerziehung heutzutage zu verkopft?

  • Es gibt Menschen, für die sich leben, nachdenken und das eigene Verhalten zu reflektieren nicht nur nicht ausschließt, sondern ganz entspann funktioniert.Im Gegenzug erlebe ich gerade Dich hier nicht sehr ausgleichend, sondern ziemlich angriffslustig. Mag meinem objektiven Empfindet geschuldet sein, aber Ausgeglichenheit und eine entspannte Haltung stelle ich mir anders vor. ;)

    Kannste mal wieder sehen, wie unterschiedlich Empfinden ist.
    Ich erlebe @Cattlefan als überaus ausgewogen und entspannt.


    Leben, nachdenken und reflektieren tun wir wohl alle- sonst würden wir uns ja wohl kaum so einen Kopf wegen unserer Hunde machen?
    Das ist sehr gut so, aber das mit dem mal 5e gerade sein lassen gefällt mir gut. ;)

  • Das Phänomen kenne ich von meinem auch. Wenn er was falsch gemacht hat und ich so richtig stinkig bin, merkt er das, egal wie sehr ich versuche, mir das nicht anmerken zu lassen. Da pöbelt der nicht mehr sondern ist ganz im Gegenteil der Streber vor dem Herrn. Das funktioniert aber tatsächlich nur in solchen Situationen. Wenn ich mir einfach nur denke "das klappt jetzt, ich mach kein Geschiss drum" und er hat vorher nichts ausgefressen, weswegen er mich besänftigen will, dann pöbelt er trotzdem!


    Eigentlich wollte ich mit diesem Beispiel zum Ausdruck geben, daß man eben nicht nur denkt, das klappt jetzt, sondern bis tief in sich hinein ganz einfach überzeugt ist, daß es klappen wird. Natürlich funktioniert das nicht immer und überall und auch nicht immer ohne Training, aber ich finde das eigene Empfinden, während ich etwas mache und vom Hund fordere, sehr wichtig und das wollte ich zum Ausdruck bringen. Und nicht daß ich nun meinen Hund ständig anmotze.


    Und das Empfinden, mit dem man dann übrigens auch die Befindlichkeit des Hundes wahrnimmt, ohne es immer gleich in Worte fassen zu können, das kann kein Mensch lehren, keine Theorie vermitteln. Es sind die Nuancen, die zb auch darüber entscheiden, ob man von einem Hund gebissen wird oder nicht. Womit ich beim nächsten Thema dazu bin, die eigene Körpersprache, die irgendwie sehr ignoriert wird heutzutage, oder man macht sich gleich drüber lustig, aber jeder, der wirklich mit Hunden zu tun hat, weiß, daß sie das A und O im Umgang mit Hunden ist.


    Und das ist dann für mich eben authentisch, wenn meine Körpersprache und Mimik mit dem übereinstimmt, was ich vom Hund verlange bzw was ich ihm vermitteln möchte. Hunde verstehen das nämlich sehr gut.

  • Dafür hätte ich den optimalen Lehrmeister hier sitzen, der genauestens unterscheiden kann, ob es ein Mensch wirklich so meint, oder es eben nur nach aussen hin zeigt. Ob der Mensch ruhig und ausgeglichen ist, oder gestresst und angespannt.
    Dieser Hund hat schon so manchen Menschen, der dachte, ich kenn mich mit allen Hunden aus, der macht mir nix, das Gegenteil bewiesen.
    Und kein Buch hätte mich so wachsen lassen, wie er es getan hat. Er zeigt mir sovieles, wofür ich ihm dankbar bin.
    Ich denke keine Theorie kann die Praxis ersetzen. Sie kann behilflich sein, aber es ist die Praxis die letztendlich lehrt mM.

  • Alles dreht sich um den Hund und seine Bedürfnisse. Wie kann ich den auslasten, wie kann ich ihn sozialisieren und oh Schreck ich habe das alleinebleibtraining in minutenabständen und dem an und ausziehen der Jacke noch nicht angefangen, zudem war ich mit welpie mit 16 Wochen immer noch nicht am Bahnhof, am Flughafen und im Tierpark auch noch nicht.

    Ist doch mit Kindern genauso.
    Noch nicht zur Kita angemeldet, im Sportverein, zum Klavierunterricht?
    Dieser (Selbst-)Optimierungswahn ist ein Auswuchs.
    Eine Über-Information, was alles muss.

  • Genau das ist glaube ich der springende Punkt: Diese ganzen Unverträglichkeiten Hunden gegenüber Ernährung wurden zum größten Teil anerzogen/angezüchtet.


    Naja, auch aus meiner Kindheit erinnere ich mich an genug Hunde, die meist im Alter massive Probleme mit Fell und Haut hatten und alle typischen Anzeichen hatten, die man heute mit Futtermittlallergie in Verbdindung bringen würde.


    Gab es damals, hat nur die Wenigsten in der Form interessiert, wie es heute abläuft.
    Die Hunde lebten eben mit den Leckekzemen und den Ohrentzündungen oder wurden verräumt.

  • Edit by Mod - Zitat entfernt, da im Original auch entfernt


    Das können wir gerne per PN klären, wenn Du Interesse daran hast. Es lag nicht in meiner Absicht, auf persönlicher Ebene gegen Dich auszuteilen und entsprechend irritiert war ich über Deine Reaktion.

  • Warum wirst Du eigentlich so pampig?
    Nein, wenn ich meinem Hund "Sitz" beibringe, erziehe ich ihn. Wenn ich ihm beibringe ein Paddel zu einem Boot zu bringen, dann bilde ich ihn aus.


    Fuß laufen, Steh, Sitz, Platz, Aus ist Erziehung für den Alltag und fern jeder Ausbildung.

    Ich werde immer dann pampig, wenn ich in einer Diskussion in der angeblich alle Beteiligten wissen wovon sie reden, Grundbegriffe erklären muss.
    Erziehung sind soziale Handlungen mit denen die Disposition anderer dauerhaft geändert werden soll. Wenn Du Deinem Hund versuchst Ruhe beizubringen, ist das Erziehung, wenn Du mit Deinem Hund Anti Jagd Training machst ist das Erziehung. Wenn Du ihm einen respektvollen Umgang mit Menschen beibringst, ist das Erziehung.
    Wenn Du Deinem Hund beibringst "Sitz" bedeutet: Arsch auf den Boden. Ist das Ausbildung.
    Der Ausdruck Alltagserziehung ist deswegen so furchbar falsch, zum Einen ist es für jeden vollkommen unterschiedlich was im Alltag wichtig ist, zum anderen ist "Alltagserziehung" eben eine Mischung aus Erziehung und Ausbildung. Abhängig davon, wie der Alltag aussieht, braucht man halt doch ein paar (wenige) Kommandos.

    Alte Methoden waren aber nicht nur Gewalt, auch wenn das manche so sehen möchten. Ich war mit meinem ersten Hund zB vor 26 Jahren in der Rettungshundestaffel im Training und da waren sehr engagierte Leute, die ihre Hunde gewaltfrei zu super Rettungshunden ausgebildet haben, die auch in Auslandseinsätzen wie zb schweren Erdbeben, eingesetzt wurden.Viele dieser Trainer von damals waren Vorreiter, weil irgendjemand ja irgendwann mit irgendwas beginnen muß. All das moderne von heute basiert auf dem Wissen der "Alten", und es ist mehr als ignorant zu meinen, damals hätte man nur mit Gewalt ausbilden können, weil man nichts anderes wollte/wußte whatsoever.

    Wie Du so schön sagst, diese Leute waren Vorreiter, die sich deutlich gegen die Masse abgesetzt haben. So deutlich, dass Du 26 Jahre später noch von Vorreitern sprichst.
    Und ich gebe Dir recht, natürlich baut Wissen aufeinander auf, bzw. entsteht durch Ablehnung des Vorhergegangen.

  • Ich werde immer dann pampig, wenn ich in einer Diskussion in der angeblich alle Beteiligten wissen wovon sie reden, Grundbegriffe erklären muss.

    Und ich sehe immer noch keinen Grund für deine unfreundlichen Sätze. Vielleicht solltest Du dir mal folgenden Satz von Max Frisch ins Tagebuch schreiben:



    "Man sollte dem anderen die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten, dass er hineinschlüpfen kann, und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren schlagen."




    Beziehe "Wahrheit" jetzt aber nicht auf deine Meinung, denn meine ist eine andere. Für mich und nicht nur für mich, gibt es einen gravierenden Unterschied zwischen Erziehung und Ausbildung.

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