Hund läuft auf einmal weg

  • Hallo zusammen,

    ich hoffe ihr habt vielleicht noch ein paar Tips für mich, wir haben unsere Hündin (Labrador-Schäferhund) seit März 2016, da war sie bereits 1 Jahr alt. Wir hatten dann auch direkt eine Hundetrainerin genommen, viel geübt und alles war gut. Konnte sie sogar von einem aufgeschreckten Hasen abrufen. Jetzt war leider vor ca. einem Monat der Umbruch, sie ist auf einmal ohne erkenntlichen Grund weggelaufen...also kein Reh oder ein Spur war da, sonder einfach zack und weg...! Das ging nicht lange ca. 2 Minuten dann war sie wieder da, aber abrufbar war sie in diesem Moment nicht mehr...dachte ich mir ok kann ja mal passieren aber seitdem passiert es leider immer wieder...! Sie bleibt jetzt erstmal wieder an der schleppleine und wenns nicht besser wird werde ich auch nochmal Trainingsstunden mit der Hundetrainerin nehmen aber ich versteh einfach nicht wieso jetzt auf einmal? Sie war immer abrufbar und hat nie anstalten gemacht wegzulaufen...wir hatten Sie im Kroatien urlaub dabei, bereits zweimal beim Wandern, sie lief beim Ausreiten neben meinem Pferd her, alles kein Problem...! Bin momentan echt etwas frustriert und weiß nicht mehr so richtig weiter...an der Schlepp läuft sie wie ne 1, kein ziehen gar nichts....kann das vielleicht ne pupertäre Phase sein? Sie wird jetzt im Februar 2 Jahre alt!

  • Hallo,

    es ist durchaus möglich, dass in diesem Alter nochmals ein "pubertärer Schub" kommt. Wichtig ist meiner Meinung nach, dass dann zeitnah darauf reagiert wird. Das hast du getan, indem du sie an die Schleppleine genommen hast. Dass sie sich an der Schleppleine "wie sonst" verhält, liegt vermutlich daran, dass sie genau weiß, dass du dann am "längeren Hebel" sitzt, was meines Erachtens wiederum von Konsequenz deinerseits zeugt. Ich finde, ihr seid auf dem richtigen Weg.

    Eine Empfehlung noch: Versuche deinen Frust irgendwie loszuwerden. Ich denke für den Hund ist das ein ganz normaler Entwicklungsschritt und ich finde Frust blockiert nur und ist nicht hilfreich bei der Erziehung. Ich verstehe, dass es frustrierend ist, wenn alles gut geklappt hat und plötzlich nicht mehr. Aber mit Absicht macht das deine Hündin sicher nicht.

    Liebe Grüße und gutes Gelingen,
    Rafaela

  • Nur, weil er gut im Gehrosam steht ist das noch lange keine Garantie, dass der Hund es irgendwann - vielleicht in dem Moment, wo Du unaufmerksam bist, oder Dich allzu stark in Gewissheit wiegst - nicht doch versucht.

    Das heißt dann nur, dass Dein Hund gerade eigene Wege gehen möchte und Du als Fazit daraus mal wieder mit dem Hund mehr trainieren musst.

  • Die Pubertät (=körperliches Erwachsenwerden incl. Hormone etc. - das gibts nur einmal) ist längst durch. Kann höchstens sein, daß da nochmal n Entwicklungsschub kommt.

    Ansonsten halt ichs mit @Grinsekatze1: immer dranbleiben in Sachen Erziehung. Damit ist man nie fertig- wenn man glaubt, die eine Baustelle sei abgearbeitet, kommt die zweite. Konzentriert man sich darauf, läßt man die Erste wieder schleifen..... Hat man scheinbar alles im Griff - verschwindet der Hund und entdeckt plötzlich seinen Jagdtrieb *gg Klassischer Fall von "zu früh gefreut" *gg (ich darf lästern, hatte dieses AHA-Erlebnis auch schon!)

    Und nur, weil Du kein Wild siehst, heißt das nicht, daß da keines ist..... Hundchen hat die bessere Nase! Ich kann mich auf eines absolut verlassen, wenn ich mit meinem Terrigetier unterwegs bin: der weiß gaaaaanz gebau, wo Wild steht, und ob der Geruch frisch ist, und das Hetzen sich lohnen würde, er zeigt mir das auch ganz deutlich. Wo ich weit und breit nix sehe. Aber bisher hatte er immer recht (deswegen hat er dann auch dazubleiben *gg).

    Schleppleine erscheint mir vorerst sehr angemessen. Dann testen, inwiefern sie bei Wildsicht ansprechbar bleibt. Hund gut beobachten, damit Du lesen kannst, wenn er was in der Nase hat, und rechtzeitig eingreifen kannst. Meist ist es so, daß der Hund, solange er noch steht (egal, wie aufgeregt), noch empfangsbereit für Kommandos ist, und wenn er schon rennt, man nimmer zu rufen braucht, weil er dann schlag artig ertaubt *gg Will heißen, man muß erkennen, wenn Hund was in der Nase hat, bevor er losrennt, und sofort reagieren (Abruf, Anleinen, was auch immer).

    Impulskontrolltraining, Abruf intensivieren (Spaß beim Abrufen!).

    Inwieweit ist der Hund geistig ausgelastet, hat er irgendeine "Arbeit?" Ich meine Nasenarbeit zB. Dummytraining oder Fährten. Wenn er dort den Jagdtrieb auslasten kann, fällt es ihm im Alltag leichter, die Impulskontrolle zu bewahren. Einen nicht ausgelasteten Hund vom Jagen abzuhalten, ist relativ aussichtslos...... Irgendwo muß er das ausleben können. Aber eben kontrolliert, und da, wo ich möchte - nicht bei Wild, und zu einem Zeitpunkt, zu dem ich möchte (also genug Zeit mitbringe).

    Vorerst besondere Vorsicht in Gefahrsituationen: Dämmerung, Waldränder, halt alles, wo und wann viel Wild unterwegs ist.

    Und wenn Du siehst, es liegt echt am Jagen, lies Dich ein ins Thema Anti-Jagdtraining. Pia Gröning kann ich da sehr empfehlen. Auch im Forum hier gibts genügend Threads dazu.

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