Hund beisst unkontrolliert um sich
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Hallo zusammen,
dies ist mein erster Beitrag hier und ich hatte eigentlich gehofft, dass es nicht direkt ein solcher wird...
Mit meinem 6 Jährigen Spitz/Hütemix Sammy hatte ich heute folgende Situation
Ich war mit ihm und meiner Hündin im Vorgarten als sein "Erzfeind" vorbeikam. Da ich ihn schon von weitem kommen sah rief ich Sammy zu mir und hielt ihn fest. Wenn ich das nicht getan hätte, wäre er wie ein irrer an den Zaun gerannt und hätte seinen Feind verbellt. Da er kein Halsband anhatte habe ich ihn locker gehalten. Als der andere Hund dann vorbeikam fing Sammy an zu bellen und wollte natürlich hinrennen. Da dies nicht ging drehte er sich um und biss drei mal sehr fest in meinen Arm. In dem Moment kam er mir vor, als hätte er seinen Kopf ausgeschaltet. Er biss solange zu, bis ich ihn loslies.. leider ist diese Situation schon zweimal eingetreten, allerdings nicht so heftig wie heute. Die ganze Sache fing vor einigen Monaten an. Vorher hätte er so nie reagiert.
Ich bin nur froh, dass ich eine dicke Jacke anhatte.. auch wenn die Haut trotzdem aufgerissen ist.Sammy hat eine Schildrüsenunterfunktion, die aber eingestellt ist.
Hat jemand von euch sowas schonmal erlebt? Wie würdet ihr reagieren?

Lg
Whitepaws - Vor einem Moment
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Hallo,
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das ist die sog. "rückgerichtete Aggression".
Dein Hund will den Gegner angehen (aus welchen Gründen auch immer), wird aber daran gehindert, der Stress/die Aggression muss aber woanders hin...Daran arbeiten kannst du nur, in dem du am ursprünglichen Problem arbeitest: das Austicken bei "Feindsichtung". Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Ich würde versuchen, die Motivation zu ändern - "Zeigen und Benennen" (nutz die Foren-Suche) eignet sich hierfür meines Erachtens gut.lg
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Die Herausforderung dabei ist - rechtzeitig zu reagieren.
Es gibt unterschiedliche Arten wie man darauf reagieren kann und auch wie man verspätet darauf reagieren kann, allerdings ist vorbeugen besser als korrigieren.
Im Prinzip geht es darum, dass sich der Hund nicht rein steigert und sich auf andere Sachen mehr konzentriert... DICH.
So kann ich meinen 2 Meter vor seinem Erzfeind vorantreiben... und das ohne Leine und jegliche Gewalt...nur mit Worten, aber dafür muss ich ihn gleich auf mich fixiert wissen und natürlich auch auf seine Tagessituation achten.... sonst rennt er auch gerne auf ihn los, auch wenn er 2-3 Mal größer ist.Alleine Festhalten... ist keine adequate Reaktion.
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Ja, sowas habe ich mir auch schon gedacht.
Mir ist durchaus klar, dass er dafür kein Wundemittel gibt und ich es am Besten durch fixieren auf mich lösen kann.
Aber Theorie und Praxis sind immer unterschiedlich... man reagiert halt leider nicht immer richtig. Vor allem wenn man überhaupt nicht vorbereitet auf sowas ist. Gewalt war auch keine im Spiel.. ich habe ihn locker gehalten da er kein Halsband anhatte.
Von diesem einen Hund lässt er sich, aus welchen Gründen auch immer, sehr schlecht ablenken. Da ich nur jemanden zum Tor begleitet habe, hatte ich weder Leckerchen noch sonst irgrndwas einstecken.Ich würde gerne mal von Leuten, denen sowas schonmal passiert ist, wissen wie sie im Augenblick des Geschehens regiert haben und wie sie solche Situationen in Zukunft angegangen sind.
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Rückgerichtete Aggression und Übersprung-Beißen kenne ich von meinem Pflegehund. Wenn er so dermaßen in seinem Film drin ist, dringt man nicht zu ihm durch. Daran arbeite ich mit ihm, aber es war bisher ein langer, steiniger Weg. Meine Methode wäre, ihn generell runterzufahren, Impulskontrolle bis zum Abwinken zu üben und ihn in einer kritischen Situation gar nicht so eng zu nehmen. Gut, dieses Mal hatte er kein Halsband um, aber das würde mir an deiner Stelle in nächster Zeit nicht mehr passieren. Oder du wirfst ihm eine Retrieverleine drüber, wenn du ihn unbedingt vom Zaun weg haben willst, und ziehst ihn als erste Maßnahme an der langen Leine weg und ins Haus.
Dann arbeite an der Ansprechbarkeit beim Anblick anderer Hunde und taste dich allmählich zum Erzfeind vor. Kann dein Hund dessen Anblick aushalten, wird er sich auch nicht mehr rumdrehen und nach dir beißen.Edit: In dem Augenblick, in dem es passiert, schubse ich den Blondling weg und sehe zu, dass ich Abstand zwischen uns habe. Er hackt einfach wild um sich, wenn er wirklich ausflippt, und kennt dann auch keine Freunde mehr. Allerdings beißt er auch in die Wiese, den Acker und die Luft, das ist einfach total wahl- und kopflos.
Ich hatte bei ihm am Geschirr immer einen Kurzführer dran, so dass ich ihn gut kontrollieren konnte, aber nicht zu nah an ihm dran war, weil er das in diesen Momenten einfach nicht haben konnte.
Inzwischen flippt er nur noch sehr selten rum, wenn eine Situation wirklich zu schwierig ist, und lässt sich dabei noch anpsrechen. Bis das geklappt hat, hat es aber schon eine ganze Weile gedauert.Von Maßregeln in derartigen Momenten halte ich nichts, weil ich beim Pflegling gemerkt habe, bis eine Maßregelung bei ihm ankommt, müsste ich ihn bewusstlos schlagen. Der hat einfach gar nichts gemerkt, und in derartigen Momenten kann man meiner Meinung nach nicht erziehen, sondern nur managen.
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Waren diese Situationen immer nur dann, wenn du ihn ohne Halsband, also am Fell, gehalten hast oder auch wenn du das Halsband gehalten hast?
Wenn ohne Halsband, dann könnte es daran legen, dass du ihm in dem Augenblick in dem er voran wollte durch das Halten im Fell "weh" getan hast und er sich deshalb gewehrt hat, ansonsten sehe ich das auch so wie es schon erwähnt wurde. -
ich war schon dabei als der Hund meiner Schwester ihr im Bein hing:
Unsicherheitsaggression gegenüber Fremdhunden. Für den Hund zu enge Begegnung mit Fremdhund, meine Schwester nimmt ihn auf de abgewandte Seite und als er an ihr vorbei auf den Fremdhund möchte, stellt sie ihr Bein dazwischen - da hing er drinnen. Gab einen dicken blauen Fleck. Sie hat ihm in dem Moment gehörig zusammengefaltet und ins Platz beordert - ich habe sie weder vorher noch nachher jemals so mit dem Hund umgehen sehen.
Gebracht hat das für das weitere Training nichts.Meine Hand hat war einmal im Maul dieses Hundes, als er einen Besoffenen, der an unser Auto wollte, angehen wollte. Wir waren am Hunde ausladen, der Typ kommt an, lässt sich von meiner Schwester nicht ausreichend Blocken und ich hab den Hund schnell am Halsband gesichert, worauf er rumschnellte - aber der Kerl hat mittlerweile viel gelernt und sofort kapiert, dass das meine Hand ist, weshalb ich nur leichte Abdrücke davon getragen habe, blaue Flecken gab's keine. Ich hab in dem Moment den Hund einfach nur gesichert, hab glaub ich, nichts weiter gemacht oder gesagt und ihm das auch nicht übel genommen - ist ja nix passiert und ich kann seine Reaktion nachvollziehen.
Man muss aber dazu sagen, dass dieser Hund nur knapp 8kg wiegt. Einen größeren Hund, der dieses Verhalten zeigt, hätten wir vermutlich öfters mit Maulkorb gesichert.
Trainiert hat meine Schwester nach "Zeigen und Benennen" und erst nach einiger Zeit des Trainings auch mal über eine (freundliche) Korrektur, aber auch diese immer in Kombi mit "Zeigen und Benennen" bzw. trainiert sie immer noch so, aber mittlerweile (trotz vieler Anfängerfehler) zeigt Puck immer öfter, dass er ihr in "unheimlichen Situationen" immer mehr vertraut, dass sie für ihn das geregelt bekommt (was bei ihm ein deutlich größeres Problem ist, als der Fremdhund ansich).
lg
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@Sunti Da müsste der andere Hundebestitzer dann aber mal mitmachen.. aber das wird er nicht. Der andere Hund ist ein kleiner Giftzwerg, der es selbst Faustsick hinter den Ohren hat und an der Leine hängt ein älterer Herr.
Dass er kein Halsband anhatte, hat den Hintergrund, dass meine Hündin im Spiel auch ganz gerne mal an seinem Halsband zieht. Das mit der Retrieverleine könnete ich probieren.. da muss die Leine auch nicht unbedingt lang sein.
@Dackelbenny Nein, das ist mir auch schonmal beim Gassigehen passiert. Allerdings nur bei ganz bestimmten Hunden. Weh getan habe ihm nicht, ich habe ihn ander Brust gehalten, was ja eigentlich beruhigend wirken soll. Wenn er das beim Gassi macht, dann nur, wenn man ihn anfasst wärend er daran gehindert wird zum anderen Hund zu rennen.
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@l'eau Ja so ist mir das auch schon passiert.. wenn er an seinem ziel gehindert wird, dann beisstz er einfach Kopflos umsich. Hauptsache er erricht sein Ziel.. das mit dem zusammenfalten bringt tatsächlich nicht viel. Hab ich auch schon versucht.
Übel nehme ich ihm das nicht. Im Haus war er wieder der selbe Hund wie immer, vielleicht sogar noch ein wenig anhänglicher..
Ich werde mir diese "Zeigen und Benennen" Methode mal ansehen
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das schöne an der Methode ist, du bist nur in sofern auf die "Kooperation" der anderen Hundehalter angewiesen, als dass sie ihren Hund nicht an deinen lassen

Evtl. kannst du für Situationen, in denen du nicht rechtzeitig handeln kannst und den Hund sichern musst, den sog. "Geschirrgriff" (Anleitungen gibt's im Internet, geht auch am Halsband) als positiven Abbruch auftrainieren - der dauert allerdings einige Zeit bis du ihn einsetzen kannst.
lg
- Vor einem Moment
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