Leaky gut Syndrom - Erfahrungen?

  • @Rehlein
    Danke dir, Petra. Wie peinlich, keine Ahnung, wie ich auf Vera kam :ka:


    Die Bauchspeicheldrüse ist auch leicht entzündet, alles in meinem Hund ist grad entzündet, leider. Leberwerte etc, das wollten wir dann machen, wenn die Entzündung weg ist. Mich interessiert, wie es ihrer Schilddrüse geht. Sie ist seit einiger Zeit extrem schreckhaft, das ist meinem Tierarzt auch aufgefallen, deshalb checken wir sie mal komplett durch (Blutwerte etc), wenn 'alles' wieder ok ist. Ausserdem steht noch eine OP am Zeh an, wobei ich nicht sicher bin, ob ich das machen lassen soll im Februar oder ob ich damit noch warte. Akut ist es nicht. Und da bekommt sie sicher auch wieder ein AB.


    Danke für den Hinweis, dass es zu früh ist in zwei Wochen mit dem Darmflorastatus, macht natürlich gar keinen Sinn, wenn das AB alles hinweggefegt hat. Es war eben auch mein Gedanke, dass es vielleicht nicht so schlimm wird, wenn ich ihr jetzt schon unterstützend etwas gebe. Und Vet Concept kommt auch noch auf die Ausprobierliste.


    Danke auch für den Buchtipp, sowas in der Art werd ich mir anschaffen!



    @Schwabbelbacke
    Danke für die Wünsche, ich bin inzwischen etwas sicherer, dass Rita wieder genesen wird, sie ist heute schon wie eine Wilde durch den Park gehüpft. Bauchschmerzen scheinen also komplett weg zu sein und die Schonkost verträgt sie sehr gut.


    Im Pottkieker-Thread bin ich sowieso Stammgast, ich bin ja sog. 'Allesfütterer' und koche auch für meinen Hund. Und Audreys Beiträge lese ich immer besonders gerne, ich hab mir schon viel von ihr abgekuckt und 'Naturheilmittel' sind mir natürlich am Liebsten, wenn das denn ausreicht.




    Ansonsten ist zu vermelden, dass Rita wieder sehr gut drauf ist, kein Magengluckern mehr und die Schonkost aus Morowsche Möhrensuppe, Kartoffelstampf und Hühnchen verträgt sie super. Morgen gibt es dann wieder Reis und Huhn mit Karotten.

  • Hallo Rimarshi,
    mit der BSD, das habe ich mir gedacht. Und wenn Du jetzt noch die SD erwähnst wegen der Schreckhaftigkeit...
    Leaky gut hängt offensichtlich mit autoimmunbedingter SDU (beim Menschen heißt die Hashimoto) zusammen (ich habe hier zwei Hunde damit und bespreche immer alles, was mit der SD zusammenhängt, mit einer Spezialistin für SD-Erkrankungen und Verhaltenstherapie) und auch mit Allergien und die dann wieder mit Pankreatitis, wenn unverträgliche Nahrungsmittel in den Hund gekommen sind.
    Bei der einen Hündin von mir war's übrigens die gleiche Konstellation, vorher zunehmende Ängste und dann leichte BSD-Entzündung - bis klar wurde, dass sie keine Möhren mehr verträgt und eine SDU hat.
    Ich würde Dir unbedingt empfehlen, die Schilddrüse untersuchen zu lassen, nach Absetzen des AB und wenn es ihr wieder ein Zeitchen gut geht. Um eine SDU sicher diagnostizieren zu können (ist eine Ausschlussdiagnose), brauchst Du normalerweise ein geriatrisches Blutbild und folgende SD-Werte: T4, T3, TSH, TAK und AK zu T4 sowie AK zu T3 (das sind 3 Antikörper als Nachweis für die autoimmunbedingte SDU - wenn die da sind, ist das ein ziemlich sicherer Nachweis für eine aiSDU, auch wenn es noch nicht so viele sind, die werden in % gemessen). Die freien Werte zu T4 und T3, also fT4 und fT3, sind natürlich auch noch gut.
    Die Interpretation von SD-Werten ist nicht immer ganz einfach und man sollte sich nicht an den Referenzbereichen festbeißen. Werte im unteren Drittel (wie alt ist Rita?) und ein TSH von 0,1 und mehr weisen auf eine SDU hin.
    Ja, Audrey weiß viel über Ernährung :) .
    VG Petra

  • Hallo Petra.


    Wow, vielen Dank für die Info. Einer der Gründe, warum ich trotz manchem Ärgernis immer noch im Dogforum bin, ist dieses Wissen, dass jeder von euch/uns hat zu verschiedensten Dingen.


    Rita ist jetzt 6,5 Jahre alt und ich hab Anfangs gedacht, dass ihre Ängstlichkeit an den zwei Böllern lag, die man letztes Jahr am Nachmittag des 31.12. 'auf uns' geworfen hat. Da sich das aber kaum geändert hat und sie immer nervöser wird draussen (sie ist in der Stadt geboren, kennt also diesen Lärm und Autos und viele Menschen und all das), mach ich mir Gedanken, woran das liegen könnte. Hier wurde mir schon einmal vorgeschlagen, die Schilddrüse zu testen. Erst hab ich es abgetan (Asche auf mein Haupt), da sich das nun aber über einen so langen Zeitraum zieht und ich dagegen arbeiten kann, wie ich will und es wird in bestimmten Bereichen nicht besser, hab ich mich dazu bissle eingelesen.
    Und weil sie beim vorletzten Tierarztbesuch so arg erschrocken ist, weil die TA-Helferin ihr Bein gehoben hat, hat sich auch der TA gewundert, er kennt sie anders. Deshalb hab ich die SD angesprochen und er stimmte mir zu, dass wir das auf jeden Fall mal kontrollieren.


    Vielen Dank für die Werte, die ich testen lassen soll! So hab ich das alles schon hier in diesem Thread zusammen und muss nur noch nachkucken, wenn wir die Blutuntersuchung machen. Mein Tierarzt mag das, wenn ich vorbereitet komme, mit ihm kann man herrlich über den Sinn und Unsinn einiger Untersuchungen sprechen. Er ist keinesfalls einer, der einem das Geld aus der Tasche zieht und erklärt mir auch, warum er einige Dinge unnötig findet, weil die nur Geld kosten und nichts bringen im Endeffekt.
    Vielen lieben Dank dafür!


    Tut mir leid, dass gleich zwei deiner Hunde dieses Problem haben, sie bekommen wahrscheinlich Medikamente dafür? Gehts deiner Hündin damit besser, also hast du auch im Verhalten eine Veränderung bemerkt?


    LG
    Rimarshi aka Caro

  • Hallo Caro,


    schade, dass Du so weit weg wohnst - sonst würde ich auch zu Deinem TA gehen, glaube ich. TÄe, die mit einem Halter klarkommen, der sich auch selbst informiert und Wissen aneignet, sind ja nicht sooo häufig. Und TÄe, die nur das machen, was sie für nötig halten, auch wenn das Portemonnaie dann dünner bleibt, auch nicht.
    Sollte er aber welche von den genannten SD-Werten für überflüssig halten (die AK's sind etwas teuer), dann bestehe bitte diesmal darauf, dass die dennoch genommen werden. Wenn Du Dich nämlich mal mit einem Spezialisten besprechen möchtest, dann braucht der alle Werte, um das Vorliegen einer SDU wirklich sicher beurteilen oder aber um Entwicklungen einordnen zu können beim Vergleich verschiedener Blutuntersuchungen.
    Was Du schreibst, klingt sehr nach zumindest subklinischer SDU. Bei Ritas Alter sollten die T3/T4/fT3 und fT4-Werte wirklich noch in der oberen Hälfte der Referenzbereiche sein. Alte Hunde können auch mal ein bissel drunter liegen, aber das trifft ja auf Rita nicht zu. (Ganz junge Hunde sollen sogar im oberen Drittel liegen.)
    Ja, meine Hündinnen bekommen Schilddrüsenhormone, um die fehlenden zu ergänzen bzw. auch, um die Schilddrüsenproduktion zu verringern. Ansonsten fährt die Schilddrüse nämlich auf Hochtouren, um all die produzierten Hormone, die von den Antikörpern als Eindringlinge bekämpft und beseitigt werden, wieder nachzuliefern. Damit werden dann natürlich wiederum die Antikörper gepusht und es gibt einen Teufelskreislauf, einen permanenten Kampf im Organismus, der ihm natürlich alles andere als gut tut.
    Beiden geht es besser. Die eine ist nicht mehr so ängstlich (tw. schon richtig mutig ;) ), kann besser entspannen, fährt weniger und seltener hoch und hat z.B. keine entzündeten Liegeschwielen mehr, gegen die vorher kein Kraut gewachsen war (nur eine Sache von mehreren). Sie ist mit ihren 7 Jahren wieder genauso wie damals, als sie mit 2 Jahren zu mir kam, ein fast immer fröhlicher, hüpfender Sonnenschein - nur etwas mutiger als früher :smile: . Und die andere, bei der bei bestimmten Verhaltensgeschichten auch aus ihrer Unsicherheit heraus jedes Training sinnlos war, hat sich sehr deutlich positiv entwickelt, und oftmals merken Außenstehende gar nichts mehr von ihren Problemen. Daneben sind bei ihr ebenfalls auch körperliche Dinge besser geworden, Krallen sind jetzt fest und wachsen sehr gut, Fell besser usw.


    Und, ja, manches Mal kann man sich hier durchaus ärgern, auch wenn man sich bewusst machen sollte, dass es eben ein Riesenforum ist und nicht das eigene Leben oder Umfeld. ;) .
    LG Petra

  • Leaky gut Syndrom

    Hi,
    wer sich wie ich einige Jahre mit den Darmgeschichten von Hunden beschäftigt hat, kennt natürlich auch das Leaky-Gut-Syndrom ;)
    In der Humanmedizin ist der "löchrige Darm" auch kein Unbekannter.
    Die Ursachen einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmschleimhaut sind wie immer nicht eindeutig zu erklären.
    Durch den verstärkten Einstrom von Makromolekülen( Eiweiße, unverdaute Nahrungsmittel, Bakterienfragmente und Toxine) ins Blut, kommt es zu einer erhöhten Gesamtkörperbelastung. Dadurch sind auch Leber und Immunsystem betroffen, was wiederum zu einer Aktivierung immunologischer Reaktionen wie Allergien und zu systemischen Entzündungsreaktionen führen kann.


    Mal abgesehen von speziellen medizinischen Untersuchungen, sollte eine therapeutische Maßnahme darauf abzielen, die Darmbarriere wieder herzustellen. Das bedeutet, dass eventuelle Nahrungsunverträglichkeiten und mikrobiologische Fehlbesiedlungen im Darm abgeklärt werden müssen.


    Wie wir ja alle wissen, ist das mit der Unverträglichkeit nicht einfach. Das ist z.T. mühsame Puzzlearbeit. Reaktionen gegen mehr als 5 Lebensmittel sprechen für eine erhöhte Durchlässigkeit des Darmes. Manchmal lohnt da auch das Vermeiden von Nahrungsmitteln, die bekannterweise eine Unverträglichkeit bewirken wie Milch, Ei oder Weizen oder zu allergischen Reaktionen führen wie Nüsse.


    Die Analyse der Darmflora ist da schon einfacher. Dafür gibts aussagekräftige spezielle Kotuntersuchungen, die Auskunft über die aktuelle (pathogene)Keimzahl geben. Bei einem Leaky-Gut-Syndrom sollten auch die Leberwerte nicht unbeachtet bleiben. Wenn es gelingt, die Darmökologie positiv zu beeinflussen, bedeutet das auch eine Reduzierung der Belastung der Leber durch toxische Stoffwechselprodukte.


    In der Praxis könnte das "Repair-Programm" so funktionieren:
    Nahrungsmittel, die ggf. eine allergische Reaktion/Unverträglichkeit auslösen könnten, sollten vermieden werden
    Möglichst unbelastete Nahrungsmittel füttern, ohne chemische Zusatzstoffe, Umweltgifte u.a.
    Spezielle entzündungshemmende Wirkstoffe aus der Naturmedizin gezielt einsetzen, wie z.B. Curcumin. Letzteres wirkt auch leberstärkend.
    Bewährt haben sich in der Humanmedizin therapeutische Maßnahmen mit essentiellen Fettsäuren, Zink und Vitamin C. Ich gebe da aber keine Empfehlungen, sondern weise nur auf Möglichkeiten hin. Bei Hunden gibt es nach meinen Erkenntnissen keine Studien über Leaky-Gut (....außer vielleicht an Laborhunden).


    Beim Aufbau der Darmflora beim Hund ist man da schon weiter....mit Prä-und Probiotika (...habe ich ja im Koch-Thread schon oft beschrieben :smile: ).
    Nach der 20-tägigen AB-Therapie gabs bei mir neben einer hochwertigen Futterzusammenstellung noch zusätzlich etwas Oregano. Mehr eigentlich nicht. Geduld natürlich :smile:

  • Vielen lieben dank, Petra.


    Ich würde diesen TA jedem guten Gewissens empfehlen, der ist mit Gold nicht aufzuwiegen.


    Sehr interessant, was du bzgl der Schilddrüse schreibst, so versteh ich das bissle besser und es klingt doch für mich schon irgendwie danach, als ob das bei Rita auch so sein könnte.


    Super zu hören, dass es deinen Hunden besser geht, sie mutiger werden und nicht so arg hochfahren inzwischen. Das 'wünsche' ich mir für Rita auch so sehr, es kann nicht gesund sein, sich permanent so zu stressen.
    Und wenn die SDU dann noch als 'Auslöser' für dieses Leaky Gut Syndrom mit gelten kann, dann fühlt sich das für mich besser an, denn natürlich grübel ich, wie mein Hund mit Saumagen plötzlich so ein Syndrom entwickeln konnte. Dank Audrey steht nun auch die Leber mit im Verdacht, aber das wird dann bei der grossen Blutuntersuchung auch getestet werden.


    Danke :bussi:


    Danke dir, Audrey. :bussi:


    Ich mache gerade eine Ausschlussdiät light, da ich schon eine Weile für Rita koche, kann ich bestimmte Dinge schon mal als unverträglich einstufen.
    Aktuell fahren wir mit Huhn, Rind, Karotten, rote Beete, Kartoffeln, Reis, Joghurt und Wienerle (*hüstel*) gut, das verträgt sie ohne Probleme. Seit drei Tagen bekommt sie Reinfleischdosen Huhn mit dazu, das wird auch gut vertragen.


    Weizen werde ich komplett streichen, ein Glück, dass man darauf nicht angewiesen ist in der Hundeernährung. Der steht nun unter Generalverdacht und hat Hausverbot.


    Die Analyse der Darmflora werde ich wohl im Februar/März machen lassen, da dürfte sich ihr Darm wieder halbwegs normalisiert haben.


    Da du für mich sowas wie 'mein' Ernährungsguru bist, verwende ich z.B. Oregano, Majoran, Kümmel und Ingwer inzwischen auch in der Hundeküche, verträgt sie gut. Ich lese deine Beiträge sehr gerne und viel von dem was du erklärst und beschreibst, hab ich an meinem Hund schon getestet und für gut befunden. Über Kurkuma hab ich kürzlich erst einen Bericht gesehen, der ist schon gekauft. Normalerweise verträgt Rita ja alles an Kräutern und Gewürzen, da ich sie sowieso nicht übermässig einsetze.


    Das mit der Geduld ist leider so eine Sache, schade, dass man die nicht auch irgendwo im Internet bestellen kann. :ugly:




    Rita scheint wieder fit zu sein, output durchgehend gut, weiterhin kein Schmatzen und keine übermässigen Gase im Körper. Montag oder Dienstag geh ich mit ihr nochmal zum Tierarzt, ich berichte gerne wieder.



    Falls man sich nicht mehr liest, wünsche ich euch frohe Weihnachten!

  • Hallo Caro,
    das ist ja prima, dass es Rita konstant besser geht. Ich drücke Euch die Daumen, dass es so bleibt, Ihr die Feiertage sorgenfrei genießen könnt und dass es durch die Ernährungsumstellung und Untersuchung der Darmflora etc. zu einer dauerhaften Besserung kommt.
    LG Petra

  • So, nachdem es Rita wieder sehr viel schlechter geht, nachdem wir das AB reduziert haben (seit Dienstag) und sie heute Nacht schlimme Schmerzen hatte, war ich wieder beim Tierarzt.


    Leaky gut Syndrom ist es nicht, das schliesst er nun aus, die Diagnose lautet: 'SIBO und Nahrungsmittelunverträglichkeit' (das hatte er vermutet, ist sich jetzt sicher)


    Wir machen nun eine 'richtige' Ausschlussdiät und sie bekommt morgens und abends jeweils 2ml Tylo Suscit (ein bakteriostatisches Antibiotikum)


    Im Januar/Februar machen wir verschiedene Untersuchungen (Blut, Darmflora, und evlt Magen-Darm-Spiegelung)



    Ich werde vermutlich einen neuen Thread dazu aufmachen. Danke an alle, die mir hier in diesem Thread so sehr geholfen und mir ein bisschen die Sorgen genommen haben. Fühlt euch gedrückt!

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