Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil IX
- SheltiePower
- Geschlossen
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Was haltet ihr von Experimenten mit lebenden Tieren im Rahmen des Biounterrichts in der Schule?
Die Lehrerin meiner Kurzen (7.Klasse) hat vor 3 Wochen 3 Schachteln Regenwürmer aus einem Angelshop "gerettet" (ihre Worte)
Seitdem vegetieren die armen Tiere im Schrank darin vor sich hin und werden einmal die Woche rausgeholt für den Unterricht.
Erst ging es nur um Angucken und Abzeichnen, dann darum, ob sie Licht wahrnehmen (Wurm in Schachtel, Deckel ab und Reaktion beschreiben)
Letzte Woche mussten die Kinder die Würmer lebend in verschiedene Flüssigkeiten einlegen und vergleichen, was passiert: Wasser, Salzlösung, EssigKommentar dazu als Schüler Bedenken hatten : Würmer sind keine Menschen und jeder muss mal sterben
Meine Kurze war fix und fertig, wir haben ihr Respekt vor allen Lebewesen beigebracht. Bei uns werden Schnecken von der Straße gesammelt, damit sie nicht überfahren werden
Wir haben früher in der Schule auch Schnecken beobachtet, aber die wurden am Ende der Stunde wohlbehalten wieder ausgesetzt und nicht gequält.
Mir widerstrebt dieses Experimentieren mit lebenden Tieren, leider stehe ich in der Elternschaft recht allein damit, sind doch nur Regenwürmer
Ich bin Biologielehrerin und bei dem was du berichtest blutet mir das Herz.
Das aller oberste Ziel im BU ist es den Kindern Achtung vor der Natur und den Lebewesen beizubringen. Dazu kann auch gehören, dass man Tiere hält und Versuche mit ihnen durchführt aber immer unter Beachtung des Wohls des Tieres.
Wenn ich mit meinen Schülern Augen oder Herzen untersuche, reden wir ausführlich darüber wo das Tier herkommt und zu welchem Zweck es gestorben ist. Mitmachen muss niemand.
Wenn man bei Schülern so eine Einstellung erzeugt (ist ja nur ein Regenwurm)hat man zumindest als Biologielehrer versagt. -
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Hi
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Das aller oberste Ziel im BU ist es den Kindern Achtung vor der Natur und den Lebewesen beizubringen. Dazu kann auch gehören, dass man Tiere hält und Versuche mit ihnen durchführt aber immer unter Beachtung des Wohls des Tieres.
Wenn ich mit meinen Schülern Augen oder Herzen untersuche, reden wir ausführlich darüber wo das Tier herkommt und zu welchem Zweck es gestorben ist. Mitmachen muss niemand.Du hättest das Zeug zu meiner Lieblingslehrerin gehabt.
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och
Danke. -
Wir hatten in der Schule Stabheuschrecken, die wurden allerdings von den Bio-Lehrern gepflegt und hatten keinen tieferen Grund für ihre Existenz, außer dass es echt nett war, in langweiligen Unterrichtsstunden die Vieher zu suchen
Allerdings hatte meine Schule - da 1888 gegründet - eine umfangreiche Bio-Sammlung an diversen ausgestopften und eingelegten Tieren, die teilweise mittlerweile sicherlich unter Artenschutz stehen - Ein ehemaliger Schüler hat z.B. selbtgejagte Jaguarpfoten gespendet. Allerdigns hatten wir auch noch ein echtes menschliches Skelett, eine eingelegte Raucherlunge und diverse ausgestopfte Katzen und Kleintiere ehemaliger Lehrer. Der Elternverein hat einmal gemeint, dass man diese Sachen nicht mehr verwenden dürfe aus ethischen Gründen, aber ich denke mir, dass die Tiere eh schon tot sind und es eher sinnvoll ist, wenn man sie "nutzt" solange es geht, damit der Tod nicht ganz ohne Sinn war.
Seziert haben wir nur im Wahlplichtfach, da waren das Fische vom Naschmarkt und Rinderaugen vom Biobauern - Und die Überreste haben dann die Hunde der Biolehrerin bekommen. -
Seziert haben wir nur im Wahlplichtfach, da waren das Fische vom Naschmarkt und Rinderaugen vom Biobauern - Und die Überreste haben dann die Hunde der Biolehrerin bekommen.
Mache ich genauso (gut, Augen werf ich weg) Die Hunde freuen sich. Und ich sage es auch ausdrücklich meinen Schülern, dass nach Möglichkeit nichts weggeworfen wird.
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Also ich studiere Biodiversität und Sammlungsmanagent und habe sicher zu Sammlungsmaterial und toten Viechern und Teilen von Tieren eine andere Einstellung als so manch anderer. Aber so ein Biologie - Unterricht geht überhaupt nicht! Regenwürmer besitzen ein Strickleiternervensystem und werden so definitiv gequält. Aber selbst wenn es Käfer oder Mücken wären fände ich diese Art Unterricht mehr als fragwürdig. Wenn zumindest im selben Atemzug Präparationstechniken, Bestimmungskurse und der Sinn von wissenschaftlichen Sammlungen gelehrt werden würde, wäre das ja eventuell noch zu rechtfertigen (natürlich unter freiwilliger Teilnahme!), aber hier würde ich mich als Elternteil definitiv beschweren.
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@Pirschelbär Ich bewundere ja Biolehrer irgendwie. Ich könnte das ja nicht, einem heulenden Schüler erklären, warum der Fisch, den man sezieren soll, nicht arm ist und das nicht unethisch ist, wenn man am Tisch vom Schüler noch die Leberkässemmelverpackung liegen sieht
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ist wie im echten Leben.
Bei Kindern hab ich da ja ein Einsehen. Bei Erwachsenen nicht. -
@Pirschelbär Ich bewundere ja Biolehrer irgendwie. Ich könnte das ja nicht, einem heulenden Schüler erklären, warum der Fisch, den man sezieren soll, nicht arm ist und das nicht unethisch ist, wenn man am Tisch vom Schüler noch die Leberkässemmelverpackung liegen sieht
In der Schule darf kein Tier nur für Versuchszwecke getötet werden (laut Tierschutzgesetz).
Von daher lässt sich der Bogen recht gut zur "Leberkässemmelverpackung" schlagen.Respekt vor dem Leben soll und muss im Biologieunterricht vermittelt werden.
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In der Schule darf kein Tier nur für Versuchszwecke getötet werden (laut Tierschutzgesetz).Von daher lässt sich der Bogen recht gut zur "Leberkässemmelverpackung" schlagen.
Respekt vor dem Leben soll und muss im Biologieunterricht vermittelt werden.
Da hast du Recht, aber bei uns waren die Fische ja allte tot - gekauft beim Markt als Lebensmittel. Und ganz ehrlich, da versteh ich es echt nicht, warum man eine Leberkässemmel isst, aber keinen toten Fisch aufschneiden mag.
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