wilder Spanier :-)

  • Hallo !

    Wir haben seit Februar diesen Jahres einen Hund aus Spanien bekommen.
    Es handelt sich dabei um einen Bulldoggen Mix mit Namen Bobo (ca. 18 kg, kniehoch, ca. 1,5 Jahre alt).

    Bobo ist ein ganz lieber und verschmuster Kerl der uns sehr viel Freude bereitet.

    Wir waren mit ihm auch in der Hundeschule (Einzelstunden und Grundkurs).
    Im Haus und Garten gibt es so gut wie keine Probleme er verhält sich auch mustergültig wenn er mal alleine bleiben muss.

    Es gibt allerdings doch einige Dinge die uns etwas Kopfzerbrechen bereiten:

    1.) Verhältnis zu anderen Hunden

    Ich weiß nicht wie ich es recht beschreiben soll. Er hat eine Energie und Geschwindigkeit eines Tornados :hurra:
    Als wir das erste Mal in der Hundespielstunde waren und wir ihn dort losmachten, war nur noch ein Raunen bei den anderen Teilnehmern zu vernehmen. Er ist wie ein Blitz durch die Reihen geschossen, hat alle mal mehr oder weniger vor sich hergejagt und dabei Sätze in Schulterhöhe hingelegt. Nach 5 Minuten mussten wir raus...
    In den nächsten Stunden schauten wir durch den Zaun zu und es wurden mal immer wieder große und gelassene Hunde zu uns geholt mit dem Ergebnis, dass unser Bobo wie ein HB Männchen vor diesen umher sprang und diese dann irgendwann entnervt flüchteten. Wurde er mal durch andere Hunde zurecht gewiesen, hat er es mal für 2 Sekunden hingenommen und dann ging es weiter...

    Er hat auch die Eigenart dass er anderen Hunden (meist weniger dominante) freudig begegnet und dann ihnen eine "mitgibt". Er jault außerdem auch wenn er andere Hunde in der Ferne sieht (dies macht er auch genauso bei Pferden und Katzen).

    Ich gehe jeden Tag etwa 5-7 km mit ihm an der Schleppleine spazieren und nehme ihn auch des Öfteren mit zum Joggen. Mangelnde Bewegung dürfte also nicht das Problem sein.


    2.) Leinenführigkeit

    Aufgrund seines Temperaments ist es auch sehr schwer an der Leine. Wir haben stundenlang geübt. Mit Leckerlis, Wendungen etc. so gut wie ohne Erfolg.
    Hinzu kommt dass er eine wahnsinnig gute Nase hat. Ich merke sofort ob in der letzten Zeit ein Hund oder Reh auf unserer Strecke war, da er sofort entsprechend reagiert.
    Wenn wir Rehe sehen flippt er regelrecht aus und wirft sich mehrfach in sein Geschirr.

    Ich hatte früher bereits einen Labrador und einen Jack-Russel-Sheltie Mix aber dass ein Hund so sehr auf den Geruchsinn geprägt ist war noch nicht der Fall.

    Ich muss vielleicht noch anführen, dass im Rahmen der Hundeschule alles recht gut klappte. In dem Umfeld der Hundeschule kannte er alles und dort ging er dann halbwegs gut an der Leine. Die anderen Hunde störten ihn auch nicht mehr.
    Wenn er aber aus dieser "klinischen Umgebung" herauskam sah es gleich wieder anders aus.


    3.) Allesfresser

    Laut der Organisation durch die wir ihn bekommen haben soll er wohl mal auf der Straße gelebt haben.
    Ich hatte zuvor einen Labrador also einen Staubsauger xD . Ich hätte nicht gedacht dass anderer Rassen genauso sind. Er frisst alles aus der Natur. Hagebutten von Sträuchern, pflückt Brombeeren oder frisst Birnen und Äpfel vom Boden.
    Allerdings lässt er diese auch wieder fallen wenn ich ihm dies befehle.


    Vielleicht kann mir der ein oder andere von Euch ein paar Tipps geben. Ich wäre sehr dankbar.
    Wir werden auf alle Fälle noch weiter an uns arbeiten und sind doch sehr froh mit unserem Bobo! :bindafür:


    Viele Grüße,


    Pit

  • Bei der Leinenführigkeit kann ich dir nur sagen drann bleibrn tgl. üben überall.
    Und was vielleicht hilft Geschirr für Schleppleine also wenn er nicht Leinenführig gehen muss...ansonsten breites gutes Halsband.

    Stehenbleiben ist a no ne Option
    oder wenn er es kennt auch ein Kommanfo sagen wenn er zieht wie ..Nein oder so was.

    Leinfühigkeit ist ne große Disziplin und dauert.
    Alles gute lg PicoLinouAlexandra

  • Leinenführigkeit ist schwer,freut euch über kleine Fortschritte.

    Beim Obst sorge ich mich wegen der Wespen, sonst ist das doch nicht schlimm. Wegen Wespen, Schimmel usw wäre ein Pfui-Kommonada gut, damit er gar nicht erst drangeht. Oder jeweils Freigabe. Ich finde "erntende Hunde" so niedlich - Lotte ist sehr wählerisch, nur schwarze, überreife Brombeeren werden gepflückt usw

    P.s Schriftgrößen ohne Bedeutung

  • Ich gehe jeden Tag etwa 5-7 km mit ihm an der Schleppleine spazieren und nehme ihn auch des Öfteren mit zum Joggen. Mangelnde Bewegung dürfte also nicht das Problem sein.

    Ich vermute, Dein Hund ist überdreht und das, was Du ihm anbietest, zu viel.

    Wie sieht das mit Ruhezeiten aus?

  • Für mich hört sich das Verhalten typisch nach Bulldogge an.

    Ich würde insgesamt für sehr viel Struktur, weniger Bewegung, mehr Kopfarbeit und feste und vor allem ausreichend Ruhezeiten sorgen.

    Und Hundekontake vielleicht innerhalb eines Social Walks mit coolen, ruhigen Hunden.

  • Ich denke nicht, dass es an fehlenden Ruhezeiten liegt. Er kann meiner Meinung nach ganz hervorragend ausspannen.
    Er kommt dann danach aber sofort von 0 auf 100.

    Er erinnert mich teilweise mehr an eine Katze als an einen Hund. Er jagt Lichtspiegelungen hinterher. Jedes fliegende Blatt ist mega interessant und er springt teilweise umher wie ein Flumi. Wenn man ihm Sitz befiehlt kommt er diesem auch nach, allerdings schießt er dann beim Aufhebungsbefehl wie aus einem Katapult geschossen nach vorne.

    Ich denke wir brauchen diesbezüglich einen langen Atem.

  • Das mit der Leinenführigkeit kann so nicht wirklich was werden. Klar kannst du an dem Symptom rumtrainieren, aber wenn die Basis nicht stimmt, dann bringt das auf lange Sicht nichts.

    Die Frage ist ja erst mal: warum zieht der Hund?

    Ich schätze hier, dass es einmal eben die Dynamik ist, er ist aufgeregt, will los, voran, was erleben etc.

    Hier muss erst mal die Stimmung des Hundes verändert werden: nur aus der Ruhe ist der Hund empfänglich fürs Lernen.

    Heißt: bevor der Hund nicht ruhig ist, wird keinen Meter an der Leine gegangen. Und wenn du 5 Stunden an deiner Haustür stehen musst.
    (Damit der Hund sich lösen kann, ab ins Auto setzen in die Pampa fahren, Hund an die Schleppleine/frei lassen und fertig)

    So lange er mit ziehen weiter kommt: das heißt irgendwie voran, dahin, wo er hin will, macht man sich jeden Fortschritt wieder kaputt.

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