Gib dem Oldie eine Chance
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Hallo liebe Mitglieder
Bin neu hier im Forum und wollte mich mit einer Frage an euch wenden:
Ich überlege mir schon länger ein "altes Eisen" aus dem TS in unsere kleine Familie zu holen. Der Wunsch besteht einfach darin, einem Oldie einen schönen Lebensabend zu ermöglichen und noch ein paar tolle Jahre zu bereiten, da ja gerade ältere Hunde oft jahrelag in Heimen sitzen und keine Chance auf Adoption haben...
Deshalb meine Frage:
Wer hat Erfahrung mit der Adoption eines Oldies und eventuell Tipps? Was macht Ihr mit euren älteren Hunden und wie sieht euer Alltag aus :)?
Nun kurz zu uns:
Ich bin Studentin und lebe zusammen mit meinem Freund und dem 4,5 Jahren alten Aussie Rüden Colin in Graz, Österreich. Bin aber eigentlich ein richtiges Naturmädel und komme ursprünglich aus Kärnten, wo wir auch unsere Ferien und Wochenenden verbringen. Wandern, Reiten, Agility, UO, Baden, usw zählen zu Colins Lieblingsbeschäftigungen. Er ist ein Clown und mit jung und alt sowie allen Geschlechtern super verträglich.
In Graz leben wir in einer Wohnung, in Kärnten bei meinen Eltern in einem großen Haus mit Garten (ausbruchssicher). Für Veterinärmedizinische- und Futterkosten wäre mit Sicherheit auch für den Senior gesorgt und wenn ich mal "ausfalle" wegen Krankheit, Uni, etc. sorgt meine Mutter mit Leidenschaft für Colin, da wird "Verwöhnhotel Mama" zum Programm.
Zum gewünschten Senior: Rasse, Alter und Größe wäre mir egal, würde mir nur einen Rüden wünschen, da auch in meinen Bekannten- und Familienkreis fast nur Rüden sind und ich einem Rüdengezicke gerne aus dem Weg gehen möchte :): Sonst wäre nur wichtig, dass der "Alte und der Junge" sich gut verstehen, weshalb ich vorerst an eine Patenschaft gedacht hätte mit ein paar gemeinsamen Spaziergängen, sodass sich die beiden kennen lernen könnten :).
So das wärs im großen und ganzen, falls ihr Fragen habt, bitte gerne, ansonsten freue ich mich auf eure Senior Erfahrungen, Tipps oder eventuell Kritik
Liebe Grüße,
Jenny und Colin -
- Vor einem Moment
- Neu
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Wo soll denn der Senior bleiben, wenn ihr Eure ganzen Ausflüge macht und er das körperlich nicht schafft?
Ich finde, ein Senior ist am besten dort aufgehoben, wo kein quirliger Zweithund lebt und der Tagesablauf jeden Tag ziemlich gleich und ruhig ist - also eh von Haus aus einem Senior angepasst.
Ansonsten denke ich, müsste man sich ziemlich einschränken.Bei mir würde kein Senior glücklich werden, dafür bin ich viel zu gerne unterwegs und mein Hund darf/kann immer mit.
Meine Eltern sind immer zuhause und haben einen Garten, bei denen würde sich ein Senior m.E. viel wohler fühlen, denn da gibt es kein "Programm" wie Ausreiten, Agility, Ortswechsel usw..
Natürlich kommt es auch immer auf den Hund an.
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Das finde ich schön. Mein erster Hund kam im Nachhinein fast nur zum Sterben nach Hause bzw aus dem Tierheim (5 Jahre, Krebs). So war das natürlich nicht geplant. Aber diese Monate waren so schön und kostbar (und natürlich traurig).
Da ihr so aktiv seid, würde ich über einen handlichen Hund nachdenken, der z. B. beim Wandern getragen werden kann. Falls ihr +/-ebenerdig wohnt, wäre das toll für einen Großen mit Gelenkproblemen
P.S. Aber die Bedenken von Dackelbenny sind natürlich berechtigt. -
Ein Oldie kann Dich sehr einschränken ... oder auch nicht.
Ich habe jetzt den vierten Hund im Seniorenalter und bei allen war und ist es anders. Meinen ersten Senior habe ich mit acht Jahren aus dem Tierheim zu mir geholt. Er wurde 18 Jahre und war fit, konnte alles mitmachen bis wenige Tage vor seinem Tod. Meine Hündin, die mit 16,5 Jahren gestorben ist war dagegen jahrelang eine ziemliche Baustelle. Die letzten 1 bis 1,5 Jahre hat sich das hochgesteigert, so dass alles nach ihr ausgerichtet wurde und sich alle anderen Hunde dem anpassen mussten. Sie war eine 24-Stunden-Betreuungsaufgabe (auch nachts! - monatelang kein Durchschlafen mehr). Das ging schon heftig an die eigene Energie, über einen sehr langen Zeitraum. Sie musste oft getragen werden, brauchte Hilfe, weil sie sich häufig verfranste (dement, sie stand in Ecken und fand den Ausweg nicht mehr, weil sie nicht mehr rückwärts laufen konnte), sie pieselte alles voll, auch im Liegen - der Hund trieft dann. Das selbe tat sie auch mit ihren Haufen, sie bekam es oft nicht mit und drehte sich bei den Aufstehversuchen noch darin oder lief erst mal fleißig Kreise im Raum und da durch ... bevorzugt nachts und bevorzugt bei Durchfall. Aber sie hatte Lebensfreude, stapfte bis zum Ende begeistert mit Gassi - im Schneckentempo, kurze Strecken. Das ist wieder ein Problem, wenn man noch andere, jüngere Hunde hat. Das muss man zeitlich alles unter einen Hut bekommen ... Das Problem habe ich jetzt auch wieder. Der derzeit Älteste hat Probleme mit dem Bewegungsapparat und braucht da "Sonderbehandlung".
Ich will Dich nicht entmutigen - finde es toll, dass Du das machen möchtest. Für viele Senioren wäre es ein Traum noch ein mal eine Chance zu haben. Aber man muss sich bewusst sein, was auf einen zukommen kann.
Viele Grüße
Corinna -
@Dackelbenny
Zunächst mal danke für Deine Antwort :).Ich würde natürlich keinem Hund etwas zumuten wollen was er nicht schafft. In Graz ist der Alltag da ich ja auch auf der Uni bin ja nicht mit Action voll gepackt :). Normale Spaziergänge u Hundewiese u für Colin eben Kopfarbeit oder Frisbee stehen da eher auf dem Programm :). Also das würde den Senior denke ich nicht überfordern.
Das mit dem Ortswechsel stimmt natürlich, das schwirrte mir auch schon im Kopf rum. -
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@Bretonlotte & @'flying-paws
Danke vielmals auch für eure Antworten :)
Deshalb dachte ich auch über eine vorherige Patenschaft nach, das funktioniert in den TH in Graz eig super u die Gegend dort wären sie sozusagen dann auch schon gewohnt, dann viele ein Stressfaktor weg :).
Finde es auch super dass Ihr mir euren Alltag so ausführlich schildert weil ich hatte noch nie einen Senior bzw die im Bekanntenkreis sind eigentlich ziemlich fit, aber dass dies kein Garant ist, ist mir natürlich bewusst.
Meine Überlegung war es ja auch dass sich ja viele zu einem Älteren Hund einen Welpen nehmen u der dann oft noch mal aufblüht, ich dachte mir eben warum nicht umgekehrt u einem alten Hund ein zu Hause bei einem jüngeren bieten :) -
Finde es auch super dass Ihr mir euren Alltag so ausführlich schildert weil ich hatte noch nie einen Senior bzw die im Bekanntenkreis sind eigentlich ziemlich fit, aber dass dies kein Garant ist, ist mir natürlich bewusst.
Nach außen hin wirkte mein Pflegefall das auch. Wer hat schon beim Gassi gesehen was Zuhause vor sich ging.
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@Fusselnase kann dazu bestimmt auch noch was schreiben.
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@flying-paws
Das ist allerdings auch wieder wahr.
Und darf ich fragen wie du das mit deinen jungen Hunden vereinigst? Gehst du dann extra raus oder machst du währenddessen Kopfarbeit? -
Ich würde immer versuchen, dass im Mehrhundehaushalt die Hunde alters- und temperamentmäßig nicht allzu weit auseinander liegen. Hab schon öfter mitbekommen, wie zeitraubend es sein kann, einen Senior neben jungen/mittelalten Hunden zu halten - eben, wenn man gerne draußen länger unterwegs ist. Einige Halter müssen zweimal, also getrennt, gehen ... damit alle Hunde zufrieden sind.
Ansonsten sollte man sich über die Kosten klar sein, die ein Senior durch TA-Besuche und Behandlungen verursachen kann ... hunderte von Euro im Monat für Medis und Behandlungen können es sein, dass muss man sich leisten können/wollen.
Ich persönlich würde sicher auch alte Hunde aufnehmen, aber da muss eben einiges stimmen - das fängt im Haus an, wo die Alten keine Treppen laufen müssen und locker und bequem nach ihrem Bedarf in den entsprechenden Garten können und hört beim Geldbeutel auf - der sollte nicht zu knapp gefüllt sein. Und die Zeit natürlich muss man haben/einrichten können ... alte Tiere können manchmal auch gar nicht mehr alleine gelassen werden, wie oben von Corinna beschrieben.
Eine gewisse Handlichkeit ist sicher auch nicht verkehrt, dass man den Hund auch tragen/hochheben kann, wenns nötig ist.
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- Vor einem Moment
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