Hunde-Diskussionen richtig managen - situative Beispiele

  • als meine damalige hündin damals gebissen wurde, stand ich nur da und konnte nicht reagieren. das war meine allererste attacke, die ich erlebte an meinem hund. es war ein staff, der brav am wegrand saß, angeleint, und herrchen uns netterweise passieren ließ. wir gingen vorbei, im vorhinein saß der staff nur da, ich merkte ihm nichts an, dass er uns gleich anspringen würde. als wir auf selber höhe waren, sprang er direkt meinen hund an den hals. meine hündin zerrte einfach nur weg.
    der besitzer des staffs boxte mit der faust auf seinen hund ein, damit der wieder los lässt, was allerdings erst nach einer weile gelang.

    was mich so schockierte, war diese hinterlistigkeit, mit der der hund angriff. sein besitzer sagte, dass er das leider schon mal gemacht hat und bei ihm die angriffe immer so "hinterlistig" verlaufen.

    zuhause machte ich mir die größten vorwürfe, ob ich es verhindern hätte können usw...
    mein plan fürs nächste mal wäre gewesen, dem hund die luft abzudrücken. hört sich heftig an, jedoch ist mir das lieber, als wenn der hund meinem am hals hängt. molosser haben ja generell dickere haut (laut meinem TA) daher waren die verletzungen am hals nicht so schlimm wie am ohr.

    ein zweites mal wurde sie auch attackiert von einer schwarzen schäferhündin. meine hündin war trotz ihres gewichtes und massiver erscheinung leider sehr gutmütig und hat sich nie gewehrt. deshalb hab ch dem anderen hund gegen die rippen getreten.

    weiß nicht wie das bei anderen angriffen aussehen würde, ob das da auch wirken würde, ich würde es zumindest wieder so machen. ich würde auch versuchen marley hoch zu nemhen. bei meiner damaligen hündin ging das ja nicht :D

    aber zum glück hab ich bis jetzt erst zwei mal so eine attacke mit erleben müssen, die richtig ernsthaft war.

  • Mh, ich war mir sicher, habe eben schnell im ersten Buch aus dem Regal zum Thema aufgeschlagen (James O'Heare). Da steht es genau so drinne wie ich schrieb. Aufteilung in affektives und nicht affektives, wobei letzterem Jagdverhalten (nicht emotional) zugeordnet wird und der Rest fällt unter das Erste.

    Interessant - ich kenn nicht alle Bücher von hm, und da scheint er wohl ziemlich gegen die allgemeine Übereinstimmung zu gehen mit seiner Meinung. Fakt ist, dass bei Aggressions- und Jagdverhalten völlig andere Hirnareale aktiviert werden (was man auch im Verhalten der Hunde sehen kann), drum sind so ziemlich alle Verhaltensforscher da anderer Meinung.

    Aber vielleicht operiert er mit einer Privatdefinition von Aggression, damit er das Beutefangverhalten da reinpacken kann. In welcher Publikation definiert er das denn?

  • Das ist keine Hinterlist, das ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einfach nur die minimale Mimik der Staffs. Die wird von sehr vielen Menschen nicht erkannt und dann heißt es "aus dem Nichts".

  • @Hummel ja, das mag sein, dazu kenne ich diese hunderasse zu wenig :)
    der besitzer erzählte jedenfalls, dass der hund oft so tut, als würde er sich freuen und plötzlich will er angreifen...
    ich weiß aber nicht, ob er mit "freuen" das schwanzwedeln meint, was ja nicht automatisch freude heißt :)

  • Vermutlich. Das ist die nächste häufige Fehldeutung. Eigentlich erstaunlich, wie wenig im Vergleich passiert, wenn man sich ansieht, wieviele Menschen ihre Hunde missdeuten und völlig am Sinn vorbei "erziehen".

  • Betrifft nicht nur Staffs.Kenne ich von meinem Terroristen auch.
    Von steif zu Zorn zu Knurr zu Schnapp ist eine Sekunde.

    Ja, gibt es bei vielen Hunden. Aber die Mimik ist mMn bei Staffs am geringsten. Bei den meisten die ich kenne verändert sich körperlich genau nichts, außer dass die Augen dunkler werden.

  • Aber auch das kann man als HH "lesen", wenn man will. ;)

    Ja sicher. Man kann je nach Talent vieles , auch Jagdhunde wildrein erziehen oder traumatisierte Hunde aufbauen. Aber wenn man als Hundehalter die Rasse nicht kennt oder wenn man einfach nicht darauf achtet oder weiß, dass man genau darauf achten sollte, eben nicht. Es sagen viele, auch Rassehalter "aus dem Nichts" sei etwas passiert.

    Ich glaube auch nicht, dass es daran liegt, dass die Menschen nicht wollen. Das unterstellt auch so eine Ignoranz, aber den wenigsten - gerade Listenhundehaltern die ich kenne oder treffe - ist es wirklich egal, wenn ihr Hund auszuckt auf Artgenossen. Sie wissen es schlicht nicht besser.

  • zur "verteidigung" des staffbesitzers:
    er hatte den hund damals ausm TS, herkunft war angeblich ein hund, der kämpfen musste (vernarbt war er zumindest ordentlich) und hatte den hund noch nicht sehr lange. ich weiß also nicht, wie gut er seinen hund zum damaligen zeitpunkt bereits kannte.

    das viele ihren hund nicht richtig einzuschätzen wissen, fällt mir allerdings auch oft auf. vorallem die "der will nur spielen" oder "der freut sich so" ...

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