Angstbeißer? Ja, Nein, Vielleicht?

  • Ich habe einen jungen Elo bei mir in Pension, der auch recht "kopfscheu" ist und sich auch nicht gerne anfassen lässt und auch schnappt, wenn man ihn fest hält. Der geht von sich aus auch nicht zu anderen Leuten, wenn man ihm Zeit lässt, dass er einen erst mal einordnen und einschätzen kann, kommt er aber auch von alleine und geht aber auch wieder, wenn er will. Der ist eigentlich richtig cool, finde ich.


    Aufgrund der im Elo befindlichen Rassen wie Chow-Chow und Wolfsspitz, halte ich dieses Verhalten, Fremden gegenüber zurückhalten bis misstrauisch zu sein, auch für recht normal.
    Ist halt kein Labrador.

    Stimme dir voll und ganz zu. Und ich habe bislang auch noch keinen Elo erlebt, der everybodys darling war. Ich kenne die alle als freudlich aber distanziert und zurückhaltend. Sehr klar kommunizierend. Oft auch eher Ein-Mann- oder Eine-Familie-Hunde.

  • Und so melde ich mich nun zurück ^^
    Einen neuen Thread wollte ich nun nicht eröffnen.


    In den letzten Monaten hat sich Baku gut entwickelt. Das Zurückspringen zeigt er nun deutlich weniger und immer öfter bleibt er gelassen und lässt sich seelenruhig anfassen. Hat er keine Lust, dreht er den Kopf weg oder geht weg. Das finde ich vollkommen ok so.


    Seit kurzem kann ich allerdings etwas beobachten, was mir nicht so ganz gefällt. Da er nun fast ein halbes Jahr alt ist, würde ich gerne wissen, ob es irgendwo zur normalen Entwicklung gehört (wobei man trotzdem erzieherisch eingreifen muss) oder ob ich auf irgendwelche Sachen einfach nicht geachtet habe:


    Problem Nummer 1 ist, dass er öfters schon mal bellt oder knurrt, wenn sich ein anderer Hund nähert. Manchmal saß er dabei dicht an mir dran oder ich hatte meinen Arm um ihn gelegt. Wenn der andere Hund zum Schnuppern näher gekommen ist, hat Baku versucht, ihn zu verbellen. Heute beim TA ist er einem anderen Hund begegnet, beide angeleint und sie haben sich Nase an Nase etwas beschnuppert. Auf einmal fängt Baku auch wieder an zu knurren und zu bellen. Ansonsten zeigt er das Verhalten noch, wenn fremde Hunde plötzlich um die Ecke kommen oder ein anderer Hund im Dunkeln auftaucht. Ich möchte noch dazusagen, dass er in die Huta geht und sich dort wohl stets prima zeigt und er keine Probleme mit anderen Hunden hat... heißt das, ich bin dann das Problem? :/


    Problem Nummer 2 wäre, dass er auch schon andere Leute anbellt und auch wieder knurrt. Letztens tauchte ein älterer Herr auf, der aber aufdringlich zu uns rüber gestarrt hat und Baku angeschnalzt hat. Heute hat er eine andere Person angebellt, als ich im Wartezimmer beim TA saß. Baku lag zugegeben strategisch ungünstig nahe der Tür mitten im Raum und die Frau, die rein kam, hat sich natürlich im langsamen vorbeigehen etwas gebeugt und ihn auch lang angeschaut, um sich sein schönes Gesicht anzugucken. Beim Schreiben fällt mir nun auf, dass ich es mir in diesen Situationen eigentlich gut erklären kann und hoffe, dass ich es mir nicht schön rede. Denn sonst reagiert er auf andere Leute neutral oder schnuppert neugierig.

  • Ich möchte noch dazusagen, dass er in die Huta geht und sich dort wohl stets prima zeigt und er keine Probleme mit anderen Hunden hat... heißt das, ich bin dann das Problem?

    Ja, ich vermute, das Problem ist, dass du folgendes zulässt:



    Heute beim TA ist er einem anderen Hund begegnet, beide angeleint und sie haben sich Nase an Nase etwas beschnuppert.

    Manchmal saß er dabei dicht an mir dran oder ich hatte meinen Arm um ihn gelegt. Wenn der andere Hund zum Schnuppern näher gekommen ist

    Du bringst ihn da in Situationen, in denen er total in der Falle sitzt und keinen Ausweg hat.

  • Genau. Besser kann man es nicht ausdrücken.


    Problem Nummer 2 wäre, dass er auch schon andere Leute anbellt und auch wieder knurrt. Letztens tauchte ein älterer Herr auf, der aber aufdringlich zu uns rüber gestarrt hat und Baku angeschnalzt hat. Heute hat er eine andere Person angebellt, als ich im Wartezimmer beim TA saß. Baku lag zugegeben strategisch ungünstig nahe der Tür mitten im Raum und die Frau, die rein kam, hat sich natürlich im langsamen vorbeigehen etwas gebeugt und ihn auch lang angeschaut, um sich sein schönes Gesicht anzugucken. Beim Schreiben fällt mir nun auf, dass ich es mir in diesen Situationen eigentlich gut erklären kann und hoffe, dass ich es mir nicht schön rede. Denn sonst reagiert er auf andere Leute neutral oder schnuppert neugierig.


    Was hast Du denn geübt bezüglich fremder Personen in der Zwischenzeit. Hat Dein Hund einen Plan B oder bist Du genauso inaktiv wie vorher?

  • Wie gesagt, die Probleme tauchen seit kurzem auf. Daher habe ich bezüglich fremder Personen noch nichts geübt, da er das Verhalten sonst noch nie gezeigt hat. Er macht das auch nicht bei allen fremden Personen. Manchmal scheint er eine Laune zu haben, und dann geht es los. Bei den meisten Leuten verhält er sich nach wie vor neutral oder neugierig.


    Mit anderen Hunden ist es genau das gleiche. Wenn andere Hunde näher gekommen sind, habe ich ihn meistens kurz schnuppern lassen. Er war auch hier bisher friedlich und wollte auch noch mit denen spielen. Das Knurren und Bellen zeigt er manchmal, nicht bei allen Hunden und das auch erst seit kurzer Zeit. Ich kann selbst noch nicht sagen, in welchen Situationen er anfängt. Gestern kam eine HH mit ihrer kleinen franz. Dogge vorbei und Baku ist aktiv drauf losgelaufen und hat gebellt, geknurrt und sich in die Leine geworfen. Der Weg war nicht schmal und er hätte Ausweichmöglichkeiten gehabt... zumindest meiner Meinung nach. Vllt war es für ihn ja trotzdem zu beengt. Eine gewisse Zeit danach bin ich mit einer anderen HH den Weg zurück gegangen, wir haben gequatscht und ich bin in die Hocke gegangen. Ihr großer Hund saß vor mir und hat sich kraulen lassen und Baku saß dieses Mal unangeleint und entspannt zwischen uns. Irgendwann ist er kurz unruhiger geworden aber dann habe ich mehr Platz gemacht und alles war wieder ok. Eine andere Situation war, dass ich Baku von der Huta abgeholt habe. Er hat sich halt gefreut und hat sich von sich aus dicht bei mir aufgehalten. Eine andere HH hat ihren Hund auch abgeholt und der wollte uns beide dann beschnüffelt. Baku ist hier auch aktiv los. Er hätte nach hinten weg können aber so musste ich versuchen, ihren Hund wegzudrücken und meinen von ihm fern halten. Es hat halt ein paar Sekunden gedauert, bis sie sich ihren geschnappt hat. Will ich aber nun auch nicht verurteilen.


    Wie gesagt, die Probleme treten ab und an seit kurzer Zeit auf. Gäbe es das seit Monaten, hätte ich schon vorher geschrieben und gezielt geübt.
    Inaktiv bin ich nicht. Ich habe ja nur von den Problemen berichtet. Natürlich habe ich mir Gedanken gemacht und versuche, ihn aus der Situation zu holen und ihn hinter mich zu bringen, nach dem Motto: ich mache das schon... oder dieses hinter mich bringen, schonmal präventiv zu machen. Ich habe gestern allerdings auch zur Leinenaggression gelesen, dass man dem Hund keine Aufmerksamkeit schenken soll, da auch Unterbinden schon Zuwendung von Aufmerksamkeit bedeutet. Fremden Menschen und Hunden möchte ich von vornherein aber noch nicht präventiv komplett aus dem Weg gehen (was plus Training stattdessen empfohlen wurde), da er dieses doofe Verhalten ja eher seltener zeigt. Das mit dem Ausweg werde ich mir aber in Erinnerung behalten und demnächst mal eher darauf achten. Vielleicht habe ich da ja wirklich etwas übersehen.


    Ich müsste erst mal schauen, wodurch sein Verhalten genau ausgelöst wird und schreibe deshalb, ob jemand bei seinen Hunden schon mal ähnliches erlebt hat. Heute habe ich wieder Hundeschule und ich werde die Trainerin auch mal darauf ansprechen. In der Huta wurde mir gesagt, dass sich eine eventuelle Leinenaggression bei ihm vllt. von selbst wieder rauswächst.
    Habe auch gelesen, dass in seinem Alter auch noch mal Angstphasen vorkommen können. Der Hund meiner Nachbarn hatte es in dem Alter, dass er Leute in schwarz angebellt hat. Das hat Baku auch schon bei Einem mit schwarzen Jogginganzug und Kappe gemacht. Vllt hat es auch was damit zu tun.
    Oder er meint, selbst entscheiden zu dürfen, welcher Hund näher kommen darf und welcher nicht.

  • Die Trainerin meint, dass er vllt. mit seinem Alter nun in eine rüpelhafte Phase kommt.


    Kontakte an der Leine werden nun strikt untersagt.
    Fixiert er einen Hund schon von weitem, mache ich ihm deutlich, dass er gar nicht erst auf falsche Gedanken kommen soll.
    Und sonst wird angeleint ein schöner Bogen um andere Hunde gemacht, gesplittet oder einfach Straße gewechselt.



    Ich kann ja später mal berichten, wie wir beide damit so zurechtkommen.

  • Vielleicht die erste Unsicherheitsphase? Er weiß nicht genau was er tun soll/findet was ungewohnt bzw. gruselig und kommentiert das mit bellen und knurren. Sicherheit vermitteln und alternatives Verhalten beibringen/belohnen sollte helfen denke ich.

  • Ich lese die selben Probleme schon auf Seite eins. Jetzt wird der Hund halt mutige und kümmert sich aktiv um sich selbst. Die Reise geht ziemlich eindeutig in eine Richtung ... Aber dem Hund bleibt auch keine andere Wahl.

  • Ich lese die selben Probleme schon auf Seite eins. Jetzt wird der Hund halt mutige und kümmert sich aktiv um sich selbst. Die Reise geht ziemlich eindeutig in eine Richtung ... Aber dem Hund bleibt auch keine andere Wahl.

    Öhm, sorry aber du kennst nur das, was du hier liest und erlebst ihn nicht. An deiner Stelle würde ich das aus den ersten Nachrichten nicht mit dem jetzigen in Verbindung bringen.


    Thema Menschen anknurren betrachte ich nach den zwei letzten Vorkommnissen als irgendwie doof gelaufen, denn absolut jeder andere Menschenkontakt läuft weiterhin super. Und er hatte nie Angst vor Menschen, da er selbst immer neugierig auf diese zugegangen ist und geschnüffelt hat. Zwei Trainerinnen, denen ich Baku vorgestellt habe, haben auch gesagt, dass das Thema zu sehr aufgebauscht wurde. Mit dem Klickertraining zwinge ich ihm nichts auf, sondern zeige ihm nur, dass es auch gut ist, wenn er stehen bleibt. Das ist eine Verhaltensalternative zum nach hinten springen. Er bekommt gezeigt, dass nichts schlimmes passiert. Er darf aber weiterhin jederzeit weggehen, wenn er keine Lust hat. Und das macht er dann auch. Das wird vollkommen akzeptiert.


    Auffällig ist im Moment nur sein Verhalten manchen anderen Hunden gegenüber. Und da verlasse ich mich auch lieber auf die Meinung der Trainer als auf deine. Aber du kennst wahrscheinlich nur Hunde, die im Junghundealter absolut null Probleme gemacht haben oder denen man nie zeigen brauchte, dass ein anderes Verhalten eine bessere Alternative sein kann.



    Ich habe hier schon öfters unangemessene Kommentare gelesen und gerade überlege ich, es hier vllt. auch sein zu lassen, wenn man sowas an den Kopf geschmissen bekommt. Wie gesagt, du kennst meinen Hund nicht, hast ihn nie erlebt, weist nur das, was du hier liest und denkst dir deinen Teil dabei. Heraus kam eine ziemlich unangebrachte Antwort, die mich gerade auch ärgert. Bei meinen Trainern akzeptiere ich es, wenn sie so etwas sagen, aber bei dir nicht.

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