Stopp auf Distanz
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Das Stop aus der Bewegung zu mir habe ich fürs Obedience trainiert.
Im Obi sieht die fertige Übung so aus:
Die Hundeführerin legt ihren Hund ab und entfernt sich eine Strecke weit, dreht sich um. Sie ruft ihren Hund ab. Dieser rennt schnell auf die HF zu. Auf der Mitte der Distanz stoppt die HF ihren Hund mit Hör- und Sichtzeichen. Der Hund soll unmittelbar reagieren und abstoppen. Nach einigen Sekunden ruft die HF ihren Hund ins Fuß. Übung beendet!
Sieht spektakulär aus, ist aber leichter zu trainieren als erwartet:Cara wird abgelegt, ich entferne mich, stelle mich ihr gegenüber, rufe sie zu mir.
Cara kommt flott, bevor sie bei mir ist, werfe ich ihr einen Ball entgegen. Und zwar sportlich, gerade aus der Schulter herausgestoßen. Diese Armbewegung wird dann später das Sichtzeichen für "Stop".
Cara fängt den entgegengeworfenen Ball.
Nach wenigen Wiederholungen halte ich den Ball dann zwar in der Hand, täusche die Wurfbewegung aber nur an und rufe gleichzeitig "Stop".
In Erwartung des Balles stoppt Cara einen Moment. Zur Belohnung fliegt unmittelbar der Ball.
Die Belohnung kann man dann im weiteren Verlauf weiter hinauszögern.
Der Ball kann dann auch mal überraschend nach links oder rechts fliegen, so bleibt es immer spannend.Für Obedience ruft man den Hund sehr oft durch, dh ohne abstoppen, damit er nicht in Erwartung des Haltekommandos an Schwung verliert. Beim Durchrufen halte ich den Ball verdeckt in der anderen, hängenden Hand und werfe ihn dann hinter mich, wenn Cara mich fast erreicht hat. Cara rauscht an mir vorbei und fängt den Ball. So ist die Motivation/Belohnung dieselbe fürs Durchlaufen wie fürs Abstoppen.
Als Alltagsübung habe ich das nicht trainiert, würde es aber zunächst ebenso aufbauen und im weiteren Verlauf darauf achten, daß ich den Hund aus vielen verschiedenen Situationen abrufe und das Stoppen auch übe, wenn er ohne Abruf von selbst auf mich zukommt. Nicht zu oft, damit der Hund auch weiterhin flott kommt, wenn er gerufen wird.
Dieser Aufbau eignet sich für beutemotivierte Hunde.
Dagmar & Cara
- Vor einem Moment
- Neu
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Dann definiere doch mal genau die Vokabel "Stopp!". Was genau soll der Hund denn dann machen? Um einen reinen Abbruch, wie weiter vor von @Joco und Co beschrieben, geht es ja offensichtlich nicht.
In der HS sollte der Hund gerufen werden und dann auf dem Weg zu mir gestoppt werden. Ob er dabei sitzt, liegt oder steht ist egal, hauptsache sie stoppt und bleibt dort, wo sie gerade ist.
Nur leider verunsichert Jumpy das total, weil sie ja erst gerufen wurde und dann stehen bleiben soll. Man hat gemerkt, dass sie bei jedem Rufen oder Locken zögerlicher wurde und schlussendlich gar nicht mehr kommen wollte.Ich verwende übrigens in solchen Situationen tatsächlich nur ein "Platz!" (auch auf große Distanz). "Platz" ist eine eindeutig belegte Vokabel, die, korrekt generalisiert, auch auf Distanz funktioniert (funktionieren sollte). Und ja, auch dann, wenn ich den Hund bereits gerufen habe und dann feststelle, ein Stoppen (bei mir in Form von Platz) wäre sinnvoller. Sollte kein Problem sein, weil ein Hörzeichen (hier: Komm) durch ein anderes (hier: Platz) aufgelöst wird.
Beim Platz ist es das gleiche. Sie versteht nicht, warum sie nun doch nicht kommen soll.

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Ich würde das gar nicht so viel in diesen speziellen Situationen üben.
Ein gut trainiertes und verinnerlichtes Platz funktioniert egal wann.
Ich übe aus dem Alltag heraus. Zum Beispiel, wenn der Hund neben mir am Rad rennt oder eh gerade von hinten angepfitzt kommt.Den Hund extra abrufen um ihn dann wieder auszubremsen findet meiner auch saublöd.
Wenn ich das zweimal hintereinander mache, kommt er beim dritten mal nicht mehr. -
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Das Stop aus der Bewegung zu mir habe ich fürs Obedience trainiert.
Im Obi sieht die fertige Übung so aus:
Die Hundeführerin legt ihren Hund ab und entfernt sich eine Strecke weit, dreht sich um. Sie ruft ihren Hund ab. Dieser rennt schnell auf die HF zu. Auf der Mitte der Distanz stoppt die HF ihren Hund mit Hör- und Sichtzeichen. Der Hund soll unmittelbar reagieren und abstoppen. Nach einigen Sekunden ruft die HF ihren Hund ins Fuß. Übung beendet!
Sieht spektakulär aus, ist aber leichter zu trainieren als erwartet:Cara wird abgelegt, ich entferne mich, stelle mich ihr gegenüber, rufe sie zu mir.
Cara kommt flott, bevor sie bei mir ist, werfe ich ihr einen Ball entgegen. Und zwar sportlich, gerade aus der Schulter herausgestoßen. Diese Armbewegung wird dann später das Sichtzeichen für "Stop".
Cara fängt den entgegengeworfenen Ball.
Nach wenigen Wiederholungen halte ich den Ball dann zwar in der Hand, täusche die Wurfbewegung aber nur an und rufe gleichzeitig "Stop".
In Erwartung des Balles stoppt Cara einen Moment. Zur Belohnung fliegt unmittelbar der Ball.
Die Belohnung kann man dann im weiteren Verlauf weiter hinauszögern.
Der Ball kann dann auch mal überraschend nach links oder rechts fliegen, so bleibt es immer spannend.Für Obedience ruft man den Hund sehr oft durch, dh ohne abstoppen, damit er nicht in Erwartung des Haltekommandos an Schwung verliert. Beim Durchrufen halte ich den Ball verdeckt in der anderen, hängenden Hand und werfe ihn dann hinter mich, wenn Cara mich fast erreicht hat. Cara rauscht an mir vorbei und fängt den Ball. So ist die Motivation/Belohnung dieselbe fürs Durchlaufen wie fürs Abstoppen.
Als Alltagsübung habe ich das nicht trainiert, würde es aber zunächst ebenso aufbauen und im weiteren Verlauf darauf achten, daß ich den Hund aus vielen verschiedenen Situationen abrufe und das Stoppen auch übe, wenn er ohne Abruf von selbst auf mich zukommt. Nicht zu oft, damit der Hund auch weiterhin flott kommt, wenn er gerufen wird.
Dieser Aufbau eignet sich für beutemotivierte Hunde.
Dagmar & Cara
Danke auch für deine Antwort

Das wollte ich gerne wissen, ob man das tatsächlich im Hundesport braucht. Dann müsste ich mich da wohl doch nochmal mit beschäftigen.
Der Aufbau klingt super, ich denke, dass wird sie nicht so verunsichern.

Dass ich sie dann noch öfter mal wieder durchrufe, klingt auch gut. Dann wird sie bestimmt weiterhin angedüst kommen. Das war mein größtes Bedenken, dass sie eben zögerlicher kommt (wie es ja schon der Fall war beim Üben leider
).Leider steht sie nur sehr begrenzt auf Spielzeug, was fliegt. Ich werde wahrscheinlich den Dummy nehmen, der wird am ehesten klappen.

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Ich würde das gar nicht so viel in diesen speziellen Situationen üben.
Ein gut trainiertes und verinnerlichtes Platz funktioniert egal wann.
Ich übe aus dem Alltag heraus. Zum Beispiel, wenn der Hund neben mir am Rad rennt oder eh gerade von hinten angepfitzt kommt.Den Hund extra abrufen um ihn dann wieder auszubremsen findet meiner auch saublöd.
Wenn ich das zweimal hintereinander mache, kommt er beim dritten mal nicht mehr.Das Stopp an sich klappt ja schon, wenn ich es im Alltag anwende. Da gibt es auch kein Problem, weil ich sie nicht vorher gerufen habe. Sie orientiert sich sofort zu mir. Ob ich das auf Dauer nur als Stopp mache oder gleich in Platz, überlege ich mir noch. Da wir ja auch Anti Jagd Training machen, fände ich ein Platz auch nicht so verkehrt.

Aber es geht ja um das Rufen und dann auf dem Weg zu mir den Stopp einzulegen.
Ich finde die Übung auch echt blöd, leider brauchen wir es in der Hundeschule oder evt später im Hundesport. Und wie auch schon gesagt wurde, Hund rennt zu mir und ich habe ein Fahrrad übersehen und möchte sie stoppen. Wäre jetzt auch nicht mein wichtigstes Kommando aber schon 'nice to have'. Da wir es gerade üben in der HS wollt ich einfach mal eure Meinung dazu hören. Sie muss es auch nicht in 3 Monaten perfekt können, da sind mir dann andere Dinge doch wichtiger.

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In der HS sollte der Hund gerufen werden und dann auf dem Weg zu mir gestoppt werden. Ob er dabei sitzt, liegt oder steht ist egal, hauptsache sie stoppt und bleibt dort, wo sie gerade ist.
Nur leider verunsichert Jumpy das total, weil sie ja erst gerufen wurde und dann stehen bleiben soll. Man hat gemerkt, dass sie bei jedem Rufen oder Locken zögerlicher wurde und schlussendlich gar nicht mehr kommen wollte.Sehr, sehr oft durchrufen (und auch das immer gut belohnen), sehr selten abstoppen, so würde man das im Obi trainieren.
Beim Platz ist es das gleiche. Sie versteht nicht, warum sie nun doch nicht kommen soll.
Das Nette beim Aufbau wie oben geschildert ist, daß der Hund genau weiß, warum er stoppt: in Erwartung der Beute, er fühlt sich trotz "bedrohlicher" Körperhaltung des Menschen in keiner Weise sozial zurückgewiesen. Falls er beim Kommen langsamer wird, dann nur, weil er zu wissen glaubt, was gleich kommt, und nicht aus Verunsicherung.
Falls in deiner HS die Übung ganz ohne Aufbau von jetzt auf gleich verlangt wurde, wurde vermutlich mit energischem Tonfall und frontal-bedrohlicher Körpersprache gearbeitetl? Denn so würde man es ja spontan versuchen, wenn sich die Situation im Alltag ergibt.
Wenn dein Hund nicht so auf Spielzeug aus ist, könntest du alternativ wurffähige Leckerli nehmen, oder ein Futterdummy.
Dagmar & Cara
PS: Soweit ich weiß, braucht man das hundesportlich nur in Obedience.
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Schöne Erklärung
@dagmarjung
Ich habe einen "Stopp-Sitz-Pfiff" aufgebaut, indem ich immer kurz gepfiffen und dann eine Leckerchen zugeworfen hab.
Mit der Zeit habe ich das Werfen dann herausgezögert und mit erhobener Hand gewartet, bis er sich von alleine gesetzt hat. Dann die Distanz ausgebaut.Futter zog damals hier auch mehr als Spielzeug.
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Sehr, sehr oft durchrufen (und auch das immer gut belohnen), sehr selten abstoppen, so würde man das im Obi trainieren.
Okay, dann bleibt sie hoffentlich meine freudig ansprintende Maus

Das Nette beim Aufbau wie oben geschildert ist, daß der Hund genau weiß, warum er stoppt: in Erwartung der Beute, er fühlt sich trotz "bedrohlicher" Körperhaltung des Menschen in keiner Weise sozial zurückgewiesen. Falls er beim Kommen langsamer wird, dann nur, weil er zu wissen glaubt, was gleich kommt, und nicht aus Verunsicherung.
Und das ist bestimmt der springende Punkt. Die Verunsicherung wegen der Zurückweisung war ihr beim Üben deutlich anzusehen. Die Motivation hier dahinter gefällt mir deutlich besser

Falls in deiner HS die Übung ganz ohne Aufbau von jetzt auf gleich verlangt wurde, wurde vermutlich mit energischem Tonfall und frontal-bedrohlicher Körpersprache gearbeitetl? Denn so würde man es ja spontan versuchen, wenn sich die Situation im Alltag ergibt.
Ja so ungefähr.
Wir sind ja echt zufrieden dort, aber das gefiel mir nicht. Ich arbeite sehr gerne positiv. Dass diese Methode nicht so positiv ist, wie es scheint, merke ich jetzt erst
Ist natürlich ne Körperhaltung, die dem Hund nichts Positives vermittelt.
Nunja, jetzt habe ich eine positive Lösung zum Ausprobieren. 
Wenn dein Hund nicht so auf Spielzeug aus ist, könntest du alternativ wurffähige Leckerli nehmen, oder ein Futterdummy.
Soweit ich weiß, braucht man das hundesportlich nur in Obedience.Genau das hatte ich auch vor. Leckerli werfen ist auch super.

Okay, dann weiß ich Bescheid. Von richtigem Hundesport sind wir noch weit entfernt und weiß auch gar nicht so recht, ob und was. Aber nun üben wir das nunmal in der HS und deswegen wollte ich mir dafür zumindest mal einen Plan zurechtlegen.

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Nachder besagten Methode besteht der Unterschied da drin, dass esziemlich egal ist, was ich sage. Solange ich es mit der nötigen„Energie“ sage. Könnte auch „Käsekuchen“ oder„Links-Außen-Manndecker“ rufen. :)
Möchte damit nur sagen,dass ich die Erfahrung gemacht habe, dass es keinen großenUnterschied macht, welches Wort man trainiert. Wenn man es mit dernötigen Intensität/Energie/Selbstsicherheit ausspricht, weiß derHund worum es geht.Ich zweifel gar nicht an, dass ein Hund aus der Intonation durchaus lesen kann, was Du willst, Hunde tun dies im Alltag ständig (Dem Physikliebhaber in mir stellen sich allerdings sämtliche Nackenhaare auf, wenn Du das Energie nennst... ).
Aber, Kommandos funktionieren meiner Meinung nach am besten, wenn Sie vollkommen ohne Intonation kommen und der Hund einfach nur auf 10.000 mal wiederholtes reagiert. Nicht umsonst, hören Hunde generell schlechter, wenn Herrchen/Frauchen nervös/gestresst/whatever sind.
Mein zuverlässigster Stoppbefehl und mein zuverlässigster Rückruf sind Pfiffe... ohne jegliche "Energie".Zum Aufbau: Grundsätzlich so ähnlich wie BieBoss. Stand/Sit/Down in der Nähe aufgebaut und dann die Distanz erhöht. Leckerchen gab es immer erst, wenn ich herangekommen war.
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Ich zweifel gar nicht an, dass ein Hund aus der Intonation durchaus lesen kann, was Du willst, Hunde tun dies im Alltag ständig (Dem Physikliebhaber in mir stellen sich allerdings sämtliche Nackenhaare auf, wenn Du das Energie nennst... ).Aber, Kommandos funktionieren meiner Meinung nach am besten, wenn Sie vollkommen ohne Intonation kommen und der Hund einfach nur auf 10.000 mal wiederholtes reagiert. Nicht umsonst, hören Hunde generell schlechter, wenn Herrchen/Frauchen nervös/gestresst/whatever sind.
Mein zuverlässigster Stoppbefehl und mein zuverlässigster Rückruf sind Pfiffe... ohne jegliche "Energie".Zum Aufbau: Grundsätzlich so ähnlich wie BieBoss. Stand/Sit/Down in der Nähe aufgebaut und dann die Distanz erhöht. Leckerchen gab es immer erst, wenn ich herangekommen war.
Meine Erfahrung ist auch, dass es schwierig ist, die Kommandos immer in dem Tonfall zu sagen, wie ich sie ohne Ablenkung aufgebaut habe. In einer Stresssituation werd ich schnell nervös und das schlägt sich bestimmt auf die Stimme nieder. Deswegen ist unser Rückruf (den ich nur selten anwende) auch ein 'Zuuuuuuiiiiiiiiiii', das kann ich gar nicht böse aussprechen
Ob ich mein Stopp irgendwann mal neu mit Pfeife aufbaue oder den Pfiff als Platz auf Distanz, oder auch vielleicht als Rückruf nutze, weiß ich noch nicht. Da gibts ja viele Möglichkeiten. Praktisch wäre es schon.
Das einzige Kommando bei mir, wo wirklich die Körpersprache und der Tonfall zählt, ist bei mir ein 'Nein'. Damit kann ich sie sehr gut abhalten, vom Boden zu fressen oder jegliches Handeln zu unterbrechen. Sie orientiert sich dann sofort an mir, ich geb die Alternative und weiter gehts.
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