Nicht artgerechte Unterbringung von Kaninchen in einem Freilandmuseum

  • Da mich das ganze wirklich sehr beschäftigt, nochmal hier:

    Des Weiteren ist weder Frisches Wasser noch ausreichend Futter vorhanden gewesen, und in den 4 Stunden wo wir dort waren, hat sich das auch nicht geändert.


    Ich würde nun gern eine Mail an das Museum schreiben und meine Hilfe beim Bau eines artgerechten Geheges anbieten.... dazu müsste ich allerdings genau wissen, wie das auszusehen hat.....

  • Also das äußerste was ein Vet.Amt fordern kann sind die Richtlinien der TVT und dafür muss man sich schon ziemlich weit aus dem Fenster lehnen.
    Ansonsten gibt es in der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung ein paar Passagen zu Kaninchen (§31-36). Das gilt zwar eigentlich nur für Kaninchen als Nutztiere, kann aber analog auch für sonstige Kaninchen als Richtmaß angesehen werden.
    Von den Mindestmaßen her könnte ich mir fast vorstellen, dass das passt, aber Fotos täuschen oft. Wasser muss immer vorhanden sein, das ist eigentlich indiskutabel. Rückzugsmöglichkeiten pder Zwischenebenen kann ich auf den Fotos auch nicht sehen.
    Ansonsten, wenn wirklich Änderungen auf freiwilliger Basis möglich sind, dann wäre wichtig viel Platz, verschiedene Ebenen, Rückzugsmöglichkeiten, Jungtiere ohne direkten Kontakt zu Besuchern (Strß für die Mutter), Gruppenhaltung, möglichst Innen- und Außenauslauf. Außengege gegen Raubwild und Ausbruchversuche gesichert, also fest eingezäunt und Zaun oder Stein in die Erde eingegraben.

  • Das Mindestmaß für die Gehegegröße wird meist auf 2qm pro Tier angegeben, aber das ist das absolute Minimum. Mehr ist immer besser. In den Miniboxen sind ja keine 2 Hoppler möglich. Auch die Einzelhaltung ist reine Quälerei; der kommt vermutlich nur zur Häsin, um sie zu decken, wenn sie da mit Jungen sitzt. Der sollte kastriert werden und mit der Häsin zusammenleben dürfen, wenn die Verträglichkeit passt. Dauerhafter Zugang zu Wasser sollte selbstverständlich sein; Futter wird in kleinen Portionen über den ganze Tag hinweg aufgenommen werden können; zumindest Heu sollte dauerhaft zur Verfügung stehen. Frischfutter kann aber auch gern öfter aufgefüllt werden.
    Die Kaninchen brauchen auch Rückzugsmöglichkeiten (Hütten), mindestens eine pro Tier mit 2 Ausgängen, damit sie ausweichen können, falls es dort zu Konflikten kommt (kommt bei Kaninchen schonmal vor).
    Sollte ein Freigehege geplant werden, muss sichergestellt werden, dass sie sich nicht ausbuddeln können, es muss Schattenwerfer geben, damit sie nicht in der Sonne brutzeln und es braucht isolierte Hütten, damit sie bei Extremtempereaturen geschützt sind.

  • Ich finde es toll,das du handelst,die meisten Menschen schauen einfach weg :( :
    Arme Kreaturen,ich helfe gerne,aber ich habe keine Ahnung wie? :( Vielleicht schreibe ich auch eine Mail?

  • Ich habe nun eine Mail los geschickt mit verschiedenen zitaten und Quellenangaben zur guten Kaninchenhaltung und habe meine Hilfe angeboten. Ich kann nur hoffen, das es angenommen wird. Mir taten die kleinen so sehr leid :(

  • Ich vermute, es soll in diesem Freiluftmuseum weniger die Kaninchenhaltung als solche, als vielmehr die früher verbreiteste, traditionelle Haltung als Fleischlieferant der kleinen Leute gezeigt werden. Dem entspricht der Stall mit den Einzelbuchten. Ein aus heutiger Sicht angemessenes Gehege würde diesem Zweck nicht gerecht werden.


    Eine Alternative wäre es dann eher, Kaninchenattrappen in die Buchten zu setzen. Allerdings werden die besonders für Kinder weit weniger attraktiv sein, als lebendige Hoppler.


    Ich bin jedenfalls gespannt, was das Museum antwortet.

  • Die 2qm / Tier sind meines Wissens nach irgendwelche Wunschvorstellungen von Kaninchenschutzverein.
    Wenn sich in den vergangenen Jahren nix geändert hat, dann ist die Vorgabe lt Tierschutzgesetz immer noch ein DinA4-Blatt pro Tier.

  • Die 2qm / Tier sind meines Wissens nach irgendwelche Wunschvorstellungen von Kaninchenschutzverein.
    Wenn sich in den vergangenen Jahren nix geändert hat, dann ist die Vorgabe lt Tierschutzgesetz immer noch ein DinA4-Blatt pro Tier.

    Etwas mehr als ein DIN A 4-Blatt ist es schon, eher so in Richtung 4 Blätter. Ist aber eigentlich immer noch ein Armutszeugnis.

  • Das kann ich auch nicht sehen und schreibe dann gern mal ne Mail.


    Ebenso beim armen Einzel-Papagei im Tropical Islands.


    Da fliegen allerlei Vögel frei herum und es ist für tropische Vögel sicher ein traumhaftes Zuhause. Aber einen zweiten Papagei gibts da net...


    Bin gespannt, ob sich bei den Kaninchen was tut. :/


    Nicht artgerechte Haltung beobachte ich auch in Zoos u.ä. Dann sind es meist auch Kaninchen oder Meerschweinchen. Die sind wohl nicht so wichtig, wie die großen Tiger und Schimpansen... naja...

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