Ver-/Anbellen von Zügen, Joggern, Radfahrern, Menschen mit Gehhilfe

  • persica: :bindafür: :winken:

    @'Yvonne&Bobby: Ja, ich denke, ich weiß, was Du meinst :smile: Und gebe Dir da Recht. Wir hatten vorher eine Beziehung und jetzt wächst die Bindung. Auch heute wieder war Taro wesentlich mehr in meiner Nähe, war aufmerksamer und hat nicht gebuddelt. Auch scannt er kaum noch die Gegend ab (gebuddelt und gesannt hatte er immer sehr viel).

    Biesa: Danke für den Link. Diesen Beitrag mit der Löffeltheorie hatte ich schon mal gelesen, mir zum damaligen Zeitpunkt aber keine Gedanken gemacht, dass das auch meinen Taro betreffen könnte. Leider wissen auch andere nicht, dass man seinen Hund durch Überforderung in die Aggression treiben kann. Deswegen schreibe ich hier.

    liluma: Auf Trainersuche habe ich mich schon begeben, ein liebes Forumsmitglied hat mir dabei geholfen. Die Trainerin meiner Wahl ist 50 km entfernt und bis zum 15.5. nicht erreichbar, evtl. auf Kurs oder im Urlaub (?). Ich bleib aber am Ball.
    Nürnberg ist 120 km von mir entfernt. Könntest Du mir bitte trotzdem mal per PN die Trainerin nennen, bei der Du warst/bist?

    Neben den Verkürzung unserer Gassirunden machen wir nun mehr gemeinsam: "Schau"-Übung, Sitz-Platz-Bleib, Leckerliesuche, Einführung des Rückrufs (also erst einmal Konditionierung zu Hause), Leckerliesuche, und vorhin ein Auspack-Spiel zu Hause. Die Übungen aber nur in Maßen, und beim Laufen darf der Dicke nach wie vor viel Schnüffeln; soll ja nicht wieder in Stress ausarten.

    Taro legt sich seit einigen Tagen öfters zu meinen Füßen (er kommt nicht auf Sofa oder Bett, wenn ich darauf sitze/darin liege, darf aber ansonsten schon drauf), und läuft mir auch öfters nach. Das kann ich momentan noch nicht so ganz einordnen, warum er das macht. Vielleicht ist hier ja auch die Bindung im Spiel (?).

  • Pass bei dem Nachlaufen bitte auf. Dies kann bei einem Hund recht schnell in Kontrollverhalten umschwenken. Dann hat man schnell einen Hund, der einem aufs Klo folgt. Trotz der ganzen Erfolge darfst du gewisse Regeln nicht außer Acht lassen. Ich würde also schon den Hund hin und wieder auf seinen Platz schicken. Klare Regeln helfen dem Hund sich an dir zu orientieren.

  • Taro läuft mir grade öfters hinterher als vor unserer "Stressreduktion", es hält sich jedoch insgesamt in Grenzen. Meist liegt er auf seinem Platz.

    Wenn er mir hinterherläuft, dann tatsächlich, wenn ich aufs Klo gehe oder aber, wenn es Essenszeit für ihn/und oder mich ist, zur Küche. Die ist offen und nicht mit einer Tür abgegrenzt. Das sehe ich jetzt (noch) nicht als Kontrollverhalten sondern eher als Neugier bzw. Bettelversuch an. Werde da aber schon aufpassen, dass es nicht in Kontrollverhalten umschwenkt.

  • Mittlerweile sind 2 Monate vergangen, und hier wieder eine kleine Zwischenbilanz:

    Mein Bube ist draußen schon um einiges entspannter geworden. Züge und Lkws werden nur noch dann verbellt, wenn sie wirklich sehr nahe und laut an uns vorbeidonnern. Zu 75 % werden sie entweder gar nicht oder kaum beachtet. Bei joggenden oder radfahrenden Menschen erregt sich Taro noch immer, aber erheblich weniger. Vorhin erst lief ein Jogger 2 Meter an uns vorbei, da gab's nur ein einmaliges "Wuff". Kein Bellen und kein In-der-Leine-hängen.

    Was uns in den vergangenen beiden Monaten geholfen hat:
    So gut es geht Abstand zu den Angstauslösern halten und/oder einen Bogen laufen. Ist Abstandhalten nicht möglich, dann knie ich hin, fasse Taro mit der einen Hand an den Rückensteg des Geschirrs (nur locker, um notfalls fest zugreifen zu können) und lege die andere Hand mit leichtem Druck auf seine Brust. Sieht evtl. dämlich aus. Hinknien und Taro anfassen mache ich, wenn möglich, schon bevor das Objekt auf unserer Höhe ist. Dann ist alles ruhiger und entspannter, was wiederum ebenfalls hilft. Sehen darf er das Objekt.

    Wenn ich einen Zug höre, sage ich zu Taro "Taro, ein Zug", oder "Taro, ich hab's schon gehört" und für meinen Dicken ist alles ok. Es geht sogar so weit, dass Taro den Zug gar nicht beachtet, weil er gerade schnüffelt, und ich ihn darauf aufmerksam mache. Ist vielleicht überflüssig, aber: egal. Das alles geht wohl so in Richtung "Zeigen und Benennen". Ende Mai war ich auch mal bei einer CumCane-Trainerin. Die meinte, ich solle Z&B noch nicht machen. Hab ich aber intuitiv, und es wirkt.

    Übrigens: Das Hinterherlaufen, das Taro die ersten paar Tage während der "Stressreduktion" gezeigt hat, hat sich erledigt. Mittlerweile liegt er wieder wie gehabt und ganz entspannt auf dem Bett, seinem Sofa, meinem Sofa, dem Teppich, im Flur...

    :winken:

  • Das hört sich doch schon einmal gut an. Mach auf jeden Fall weiter. Ein ritualisiertes Verhalten wird man nicht von heute auf morgen los. Aber der Weg ist das Ziel.
    Für mich ist es wichtig, dass der Hund schon bewusst mit den Reizen konfrontiert wird und diese auch wahrnimmt. Wichtig ist dann nur, dass der Hund gelernt hat sich dann neutral zu verhalten. Und genau das lernt ihr ja gerade.
    Ich find es toll, dass du dich dieser Aufgabe stellst und bewusst daran arbeitest. Weiterhin viel Erfolg!!!

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