Warum werden Bisse von "kleinen" Hunden nicht wirklich wahrgenommen?

  • Ich fands als Halter eines kleinen, sehr griffigen Hundes extrem respektlos und einfach ätzend, dass nahezu alle Leute Corey nicht ernst genommen haben, bzw meine Erziehungsversuche und Sorgen.
    Bis dann alle Jubeljahre mal was passierte, weil ich nicht aufpasste, er trotzdem angegrabscht wurde ("ich hatte jahrelang nen Hund...aua verdammt, der hat mich gebissen!") oder er gar gegen meine Anweisung auf ner Familienfeier aus dem Zimmer geholt wurde.

    Jedes Mal war hinterher das Theater groß. Oder...wahlweise wenn er mal nicht so arg gebissen hat, sondern nur gezwickt "Ach, gucke mal, der hat nur geschnappt und jetzt ist wieder gut".
    Ich hätt ausflippen können.

    Aber grundsätzlich versteh ich, dass Menschen meist vor kleinen Hunden weniger Angst haben.

    Mal ein Beispiel von meiner Arbeit. Ich arbeite in ner großen Tierklinik und wenn ein Terrier aus der Box schießt und mich angreift (Angreifer sind selten, die meisten beißen nur zurückgezogen aus Angst, wenn denn...) kann ich den besser händeln, als den 45kg-DSH, der mich plötzlich in der begehbaren Box mal an die Wand gestellt hat.
    Meine Brust war komplett blutig gekratzt und ich hatte Wunden von seinem Halskragen in meinem Gesicht.
    Zudem waren meine Hände blau später, weil ich in meiner Verzweiflung ihn an seiner Halskette zurück gedrückt habe, bis ich ihn wegschubsen konnte und da hat er dann noch in meine Hose beißen wollen und sich danach das Gitter der Box vorgenommen.

    Das war ein Schock. Nach 11 Jahren Berufserfahrung war das für mich wirklich...nachhaltig.

    Damit will ich nur sagen, dass es im Ernstfall ja tatsächlich sehr schwer ist/wäre, sich gegen einen großen Hund zu wehren, als gegen einen 7kg-Hund.

    Was die Vorurteile angeht...die nerven mich selbst. (Führe ja hier von klein bis groß alle Größen^^ )

    Und ich bin natürlich auch der Meinung, dass kleine Hunde ebenso erzogen und sozialisiert werden sollten, wie große. Für die Umwelt, aber auch wichtig für sie selbst.

  • Ja, das ist so.

    Einen 3kg Hund, der kläfft, zieht, beißt... den kann man wegpacken, den kann man mit einer Hand halten. Das ist im Alltag umsetzbar. Wenn auch unglaublich nervig.

    Bei einem 40kg Hund der dasselbe Verhalten zeigt, wäre das Zusammenleben deutlich anstrengender.

    Louie kläfft andere Rüden an, wenn die ihm unsympathisch sind. Und er meint es ernst. Den muss ich mit beiden Händen halten. Wenn der sich losreißen würde, gäbs Probleme.

    Wenn Nils das machen würde, wäre das super nervig. Aber in dem Moment wäre es doch gut kontrollierbar. Den halt ich mit dem kleinen Finger, der wäre in diesem Moment keine Gefahr.


  • Warum machen die Leute noch immer Unterschied, wie groß und schwer der Hund ist?
    Ein Hund, der beißt, der sollte lernen, dass er das nicht zu tun hat!!

    Richtig... nur wenn dein 40kg Hund zupackt, dann ist die Verletzung sehr größer als die eines JRT, du kannst darüber solange diskutieren wie du willst, aber dein Hund kann einen Menschen definitiv tötet, ein JRT kann dies wohl kaum vollbringen.

    Daher auch die Unterschiede ...

    Aber ja, ein Hund sollte nicht beißen.

  • Ja, meine Cousine hat auch mal ganz doof mit Nils "gespielt"... ihn immer wieder in die Ecke geschubst.
    Eigentlich findet er das ja total lustig, wenn man in schubst und fängt und so.

    Aber meine Cousine kennt er kaum. Da kann er das nicht deuten.

    Dann hat der kurz geknurrt. Und da sagte ich "Nils hat geknurrt, das wird dem zu viel."

    Und was macht die? "Oh, hast du gebrummt, du spielst gerne, neee?"

    Nein!
    Nils hat laut und deutlich NEIN gesagt!

    Wenn ein großer Hund knurrt, würden alle sofort drei Schritte zurück gehen.
    Bei Nils wurde das noch als Spielaufforderung verstanden, weils ja so ein süßes "Brummen" war.

  • Doch genau das... Lies doch genau... Und ich habe einen großen Hund und einen kleinen. Fällt mir dennoch auch häufig auf, das Reden über 'nervige Fußhupen'.

    Und die Antwort auf den Thread Titel ist doch eigentlich völlig klar oder sehe ich das falsch? Also ja, bei mir kommt es ähnlich an, wenn man ein paar Antworten dazu nimmt.

    Edit: ich sehe gerade, dass das Wort Fußhupen in manchen Beiträgen genannt wurde. Die meine ich NICHT!

  • Es gibt ja gar nicht "die Kleinhundhalter" und "die Großhundhalter". So eine Diskussion kann nur Zeitverschwendung sein.

    Aber ich glaube, ich versteh was @asterix99 fragen wollte... und einige andere, übrigens auch teils Kleinhundehalter, habens ja auch verstanden.

  • Ich habe seit 15 Jahren kleine Hunde (unter 10kg), und dabei durchaus auch den einen oder anderen griffigen dabei (Cici nutzt immer noch gern ihre Zähne wenn man nicht aufpasst). Aber zugebissen hat noch keiner von meinen (außer Bisse beim Tierarzt zählen auch :flucht: )

    Ich hatte bisher... mal nachrechnen.. 3 Yorkies und 2 Dackel am Hosenbein. Und ich bin von 2 DSH gestellt worden. Bei allen Zwergen machte ich den Fehler und wollte einfach nur daran vorbei- nur rechnete ich nicht mit der Unfähigkeit der Besitzer eine Flexi zu benutzen. :muede:


    Aggression gegen Fremdhunde kann man ja mit yanes "theorie" noch erklären. Aber Aggression gegen Menschen DARF nicht vorkommen. Entweder sichert man den Hund oder erzieht ihn. Gerne auch beides- macht das Leben angenehmer.

    Abbey ist ein extremer Angsthund- ich bin ja froh dass bei ihr nur ein Rückwärtsgang eingebaut ist und sie einfach nur bellt. Würde sie vorwärts gehen würde ich noch ein gutes Stück umsichtlicher gassi gehen als jetzt schon. So darf sie einfach an der Schlepp ausweichen wie sie es für nötig befindet.

  • Unerzogene Hunde jeder Größe an die Leine. Hach was wäre das schön ;)

    @Nakarai puh :bussi: Das Thema weckt bei mir nämlich doch auch immer viel Emotionen :ops:

  • Es gibt nervige Kleinhunde, es gibt nervige Großhunde.

    Wir wurden auch schon von einem spielwütigen Labbi umgerannt...
    Das war dem Halter auch egal, weil der wollte ja nur spielen... das war gefährlich für Nils. Und definitiv kein Spiel.

    Es wurden auch schon kleine Hunde auf unsere beiden großen losgelassen, die alles andere als nett waren. Aber die können den Großen ja eh nicht viel tun, war die Aussage der Halterin.

    Es gibt aber auch (und das ist die Mehrzahl) ganz normale, verantwortungsbewusste Halter.
    Die wissen, dass auch ein kleiner Hund Erziehung braucht und ernst genommen werden will.
    Und die wissen, dass ihr tollpatschiger Riese für meinen Zwerg eine Gefahr und kein Spielkamerad ist, so freundlich der auch sein mag.

    Idioten gibt es immer und überall. Es gibt Idioten mit kleinen Hunden, es gibt sie mit großen Hunden, es gibt sie mit Hunden aller Art und es gibt auch Idioten ohne Hunde...

    Dass es hier im Forum Groß- gegen Kleinhundehalter geht, ist mir neu.

    Ich als Besitzer eines Yorkies kann hier mit Besitzern von DSH, Rottweilern u.ä. diskutieren und werde nicht nach der Schulterhöhe meines Hundes beurteilt!

  • Schade, dass das gleich wieder so ausarten musste, dass sich gleich alle in eine Ecke gedrängt fühlen.

    Ich hatte immer große Tutwasse und denen wurden die Zwerge draufgehetzt, um sie zu provozieren, weil meine ja nichts tun durften, weil man mich ja sonst einfach hätte anzeigen können mit meinen "Scheiß Kampfhunden" (asoziale Großköter ist davon gar nicht mal so weit weg... :pfeif: )
    Nun hab ich einen Kleinhund und hatte auch schon öfter mit den Haltern nervtötender Kampfbomber zu tun, die meinen Hund umbomben sollten, damit sie ausgelastet sind - meiner ist ja klein, mit dem kann mans machen.

    Man könnte sich drauf einigen, dass man mit den asozialen Haltern unerzogener Hunde schroff verfährt und die anderen ganz normal behandelt (so halte ich das), man kann aber auch wahlweise die Halter einer bestimmter Art Hund einfach über einen Kamm scheren und beleidigen, das kommt immer an :dagegen:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!