Erfahrungsaustausch Tierschutzhund

  • Ja, das versuche ich. Sie ist aktuell, nach dem Tierarztmarathon diese Woche, sowieso sehr auf Habachtstellung. Ich glaube, das hat uns um einiges zurückgeworfen. Ich musste sie beim Röntgen, Ultraschall und beim Spritzen festhalten, das war sehr unschön für sie.
    Sie meidet mich seitdem hier zuhause auch öfter, läuft weg, wenn ich an ihr vorbeigehen möchte.


    Wenn sie sowieso schon so "alarmiert" ist, ist natürlich so ne Leinensache komplett doof. Ist mir auch noch nie vorher passiert.

  • Arme Maus!


    Gut, dass wir nicht wissen, was bei unseren TS-Hunden alles passiert ist.
    Weil Hunde vieles verdrängen, sehen wir nur die Spitze des Eisbergs.


    Wir würden wahrscheinlich das Kotzen kriegen, wenn wir alles genau wüssten.

    Das glaube ich auch. Man darf da garnicht drüber nachdenken..

  • Das glaube ich auch. Man darf da garnicht drüber nachdenken..

    Man tuts aber doch manchmal und ich finde das auch nicht schlimm. Man darf nur nicht drin hängenbleiben.
    Ich hatte auch so ein Sensibelchen, Anfangs war es ganz schlimm, immer mißtrauisch und mega unterwürfig, sie bekam sorgenvolle Falten im Gesicht und kroch auf mich zu. Das ist schon schlimm auszuhalten gewesen auch für mich, weil sie wird schon ihre Gründe gehabt haben, warum sie so war.
    Ich hab mich dann aber immer einfach neutral weggedreht. Und habe versucht alles "Freche" zu bestärken. Ihr Mut zu geben. Sie war immer super sensibel, aber doch auf einem Niveau womit sie glücklich leben konnte.
    Versuche, dich nicht zu entschuldigen beim Hund, sondern eher so, oh mist es ist passiert und nun ists schon wieder vorbei. Auch wenns einem selbst leid tut

  • Ich versuche ab und an, ihre wilden "Hoppel-Freu-Phasen" aufzufangen und zu bestärken. Aber das mache ich irgendwie falsch, ich bin zu gruselig für sie, obwohl ich alles moderat mache, normale Stimme, normale Bewegungen.
    Sie ist mein erster Angsthund und ich hab Sorge, dass sie sich in ihrem Schneckenhaus verkriecht und komplett zurückzieht. Wer weiß, wieviel Zeit wir noch haben.. Sie soll die letzte Zeit hier schön haben, entspannt, freudig, fröhlich. Und sie soll merken, dass Menschen nicht immer doof sind und dass sie sicher ist hier..

  • Sie soll die letzte Zeit hier schön haben, entspannt, freudig, fröhlich. Und sie soll merken, dass Menschen nicht immer doof sind und dass sie sicher ist hier.

    Toller Plan!
    Und toll, dass Du das auf Dich nimmst!



    Ich versuche ab und an, ihre wilden "Hoppel-Freu-Phasen" aufzufangen und zu bestärken. Aber das mache ich irgendwie falsch, ich bin zu gruselig für sie, obwohl ich alles moderat mache, normale Stimme, normale Bewegungen.

    Meine Erfahrung:
    Respekt vor den Ängsten der Hunde. Sie haben ihre Gründe.
    Da ist jede Form der Einflussnahme erstmal gruselig.
    Hund schützen, wo nötig. Kontakt anbieten, aber nicht erzwingen.
    Nimm Dich ganz zurück mit Deinen Erwartungen.
    Vergiss alle Erziehungsratgeber, denn Erziehung ist nicht das Problem.
    Vertrauen aufbauen geht nur über Respekt.

  • Ich versuche ab und an, ihre wilden "Hoppel-Freu-Phasen" aufzufangen und zu bestärken. Aber das mache ich irgendwie falsch, ich bin zu gruselig für sie, obwohl ich alles moderat mache, normale Stimme, normale Bewegungen.
    Sie ist mein erster Angsthund und ich hab Sorge, dass sie sich in ihrem Schneckenhaus verkriecht und komplett zurückzieht. Wer weiß, wieviel Zeit wir noch haben.. Sie soll die letzte Zeit hier schön haben, entspannt, freudig, fröhlich. Und sie soll merken, dass Menschen nicht immer doof sind und dass sie sicher ist hier..

    Ich hab mit Ella auch so Phasen. Dann springt und hüpft sie rum und freut sich sichtlich und geht auf meine helle Singsangstimme richtig ein, dann mach ich eine unbedachte Bewegung die ihr plötzlich nicht so geheuer ist und sie weicht zurück.
    Passiert... wird aber auch immer besser.


    Mir tut es auch etwas leid dass sie sich beim Geschirr anziehen immer noch erst so in die Couch drückt wenn ich damit ankomme, aber sobald es angezogen ist schüttelt sie sich und kommt schwanzwedelnd mit.
    Hier bin ich mir aber nicht ganz sicher ob Bonny dass nicht auch fördert weil sie Geschirr anziehen auch nicht mag und immer angekrochen kommt wie ein geprügelter Hund...

  • Hi,
    bei meinem Hund hab ich absolut festgestellt, dass er mir mehr vertraut und zu mit " hochschaut" je weniger ich mich um ihn kümmere. Im Freilauf beim Spaziergang ( wenns denn leer ist) drehe ich mich nicht mal nach Sino um, ich weiss das er kommt. Wenn mal irgend etwas ist, wenn er sich aufregt tu ich so als krieg ich das gar nicht mit oder es interessiert mich einfach nicht. Er kommt dann wesentlich schneller wieder runter als wenn ich auch noch emotional reagiere. Wenn er denn wirklich mal an der Leine tief fliegt kommt ein unemotionales Verhalten viel besser als wenn man den Hund auch noch durch eigene Emotionen quasi anstachelt.
    Mein Tip also wäre: Werte nicht alles so was mit dem Hund ist, mach Dich unabhängiger, mach Dich stärker, geh nicht so auf den Hund ein, er wird es Dir danken, weil er sich mehr auf dich verlässt. Ist der Mensch unsicher, ist der Hund es auch, weil er nicht weiss ob er übernehmen muss. Ich denke das gilt bei Angsthunden umso mehr. Ich ahne aber wie schwer das ist, denn mal eben ne neue Haut anzuziehen ist nicht leicht.


    LG


    Mikkki

  • Genau so empfinde ich es auch.
    Je mehr Normalität man dem Hund vermittelt desto besser.
    Ich sag zwar immer Entschuldigung wenn ich sie versehentlich trete weil sie mir in die Füße laufen oder ähnliches aber damit hat es sich dann auch.

  • Hi,


    erinnert mich grad an die Kleinkinderziehung. Stöppke fällt und überlegt ob, es heulen soll. Springt die Mutter auf ist das Gebratsche da. Bleibt sie sitzen und vermittelt, das war ja wohl nichts dolles gibts kein Geheule, es wird weitergespielt.


    Ganz krass: Mutter will Kind im KiGa abgeben. Kind schreit, heult und trampelt, die Mutter traut sich kaum zu gehen.
    Endlich geht sie doch mit schlechtem Gewissen. Kind dreht sich um, wischt die Tränen ab, fängt an zu spielen und vermeldet: Heut hab ichs Mama richtig gegeben. ( Eine Kindergärtnerin hats der MMutter GsD im vertrauen erzählt, die nächsten Abschiede gingen cooler vonstatten, da die Angriffsfläche fehlte und sich Emotionen nicht mehr lohnten)


    Natürlich ists beim Hund anders, der Vergleich hinkt, aber wenn jemand soverän ist, ists leichter, viel leichter.
    Dem Gegenüber stellen sich einfach weniger Fragen..


    LG


    Mikkki

  • Wenn mal irgend etwas ist, wenn er sich aufregt tu ich so als krieg ich das gar nicht mit oder es interessiert mich einfach nicht.


    Bei vielen angstauslösenden Dingen funktioniert das gut, finde ich.
    Wenn die Angst aber ein gewisses Maß übersteigt, dann brauchen Hunde dringend den Schutz und die Unterstützung durch ihren Menschen, halt einen "Social Support".
    Ich finde, es ist eine Gratwanderung und bei jedem Hund immer wieder eine Herausforderung zu erkennen, wo der Hund besser ohne Einmischung zurecht kommt und wo eine aktive Unterstützung erforderlich ist.

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