Erfahrungsaustausch Tierschutzhund

  • Ella lässt sich zwar streicheln aber sie geht auch nicht weg sondern friert ein, aber genießen ist was anderes.

    Das war bei Icaro am Anfang auch so, aber gleichzeitig nahm er den streichelnden Arm/die Hand dann mit seiner Pfote zu sich. Das war so'n Mixding. Der wusste schon immer, was gut ist.
    Wie gesagt: Lass Dir (und ihr) Zeit!
    L. G.

  • Das sieht doch schon richtig gut aus :smile: .
    So weit war meine nach einem Monat bei weitem nicht.

    Ist nicht immer so. Aber die Strecke laufen wir täglich mindestens 2 mal. Und es ist meistens sehr ruhig. Ab der Brücke hört man viel Baustellengeräusche da wird sie schonmal etwas unruhiger aber sie gewöhnt sich.

  • @Kleenes87
    Das wird, braucht aber noch Zeit. Gib sie ihr einfach. Ich hab die Vermutung, du machst dir zu viel Gedanken. Und bist zu fokussiert darauf, alles richtig zu machen. Körpersprache ist gut und schön, aber interpretiere da nicht zu viel rein.


    Hier sind ja 2 Tierschutzhunde. Babett kam als Welpe direkt aus Ungarn - mit vielen Baustellen. Sie hat ein Jahr gebraucht, stubenrein zu werden, war im ersten Jahr komplett erziehungsresistent, konnte keine Minute allein sein etc. Nach einem Jahr war das meiste geschafft, mittlerweile ist sie von allen Hunden, die je bei mir lebten, der Hund, der am besten hört. Alleine bleiben geht aber nach 8 Jahren immer noch nicht, nur in Hundegesellschaft.


    Oskar ist ein anderes Kaliber. Er lebt seit April hier und ist ein Angsthund. Die ersten Wochen und Monate waren katastrophal. Er hat sich nicht anfassen lassen, wollte keinen Kontakt, hat in der Küche gewohnt. Die Gassigänge der ersten Wochen waren ein Kampf, auch weil er sich aus Angst nicht gelöst hat. Dreimal ist er abgehauen, einmal dabei aus einem offenen Fenster im ersten Stock gesprungen. Mittlerweile schmust er am liebsten den ganzen Tag, schläft bei mir und hört schon ganz gut. Allerdings lasse ich ihn noch nicht von der Schlepp. Ein lautes Geräusch würde bei ihm immer noch zur Flucht führen. Und jede Änderung im Tagesablauf, sei es, wir besuchen jemanden, wir gehen irgendwo anders Gassi oder wir haben Besuch, bringt ihn durcheinander mit Stresspinkeln etc. Er braucht danach ein oder zwei Tage Ruhe.


    Also gib ihr Zeit und nochmal Zeit. Oskar packt übrigens immer noch Neues aus...

  • Wobei ich 6 Stunden bei "Fremden" schon echt lang finde, aber manchmal geht es auch gar nicht anders... Bei Duna habe ich das noch gar nie geschafft (und auch nicht darauf angelegt), dass sie in "fremde" Wohnungen überhaupt hinein geht, geschweige denn bleibt.
    Dafür geht sie mit mir schon mal auf die Post und steht auch brav mit mir in der Warteschlange :)

  • und vor allem muß nicht jeder Hund alles können ;-) Chilly ist ja nun normal sozialisiert worden, aber über den Stachus in München bräuchte ich mit ihm trotzdem nicht zu gehen, das wäre einfach zu viel.
    Man muß sich mal überlegen, was von heutigen Hunden oft abverlangt wird und wir bewundern unsere Hunde viel zu wenig für das was sie alles können in unserer Welt, die ja eigentlich nicht so wirklich die ihre ist.
    Wir Menschen vergessen das gerne, daß der Hund, der überall mitkann und alles erträgt keine Selbstverständlichkeit ist.
    Ich schaue, was macht meine Hunde glücklich. Das ist bei Chilly frei laufen, Mäusebuddeln, kraulen, nette Leute besuchen, bei Bonnie spielen, schmusen, Mäusebuddeln.
    Davon kriegen sie so viel wie möglich und wenn sie glücklich sind, bin ich es auch. Und der Rest kommt von allein. Hat mir Chilly gezeigt, der inzwischen so supertoll ist. Man muß dem Hund nur die Chance geben sich in dem Raum zu entfalten, der ihm möglich ist.

  • Der Spaziergang sieht schon sehr gut aus und Ella schaut Dich sehr oft an. Sehr gut!

    Ella lässt sich zwar streicheln aber sie geht auch nicht weg sondern friert ein, aber genießen ist was anderes.

    Das wird sich vermutlich bald ändern, obwohl es Hunde gibt, die Streicheleinheiten einfach nur über sich ergehen lassen. Dago war so, obwohl er als Welpe zu uns kam. Hat also mit schlechter Vorgeschichte nicht unbedingt etwas zu tun.

  • @Cindychill
    Du sprichst mir aus der Seele. Was ich hier oft lese, was Hunde alles können und tun müssen, da stellen sich mir dir Haare auf.


    Meine Hunde konnten und können nichts, außer glückliche und entspannte Hunde zu sein. Kein Kunststückchen, keine BH, nichts. Sie sollen das tun, was sie wollen. Bei meinem Labbi war das rennen, rennen, rennen, Babett ist ähnlich, zusätzlich mit Mäsebuddeln. Oskar geht entspannt Gassi und fühlt sich wohl dabei. Sie werden ausgelastet, aber ohne Training, in ihrem Rhythmus, ohne Zwang und ohne Ehrgeiz. Das ist für unser Zusammenleben genug.


    Gestern hatte ich Oskar dabei, als ich mit meiner Mutter essen war. Die ersten 5 Minuten war er unruhig, ist sogar mit den Vorderpfoten auf den Tisch. Und ich habe ihn gelassen, der Tisch war ja noch leer. Nachdem er alles gesehen hatte, hat er ganz entspannt unter dem Tisch gelegen, nicht gebettelt, gar nichts. Klar, Hund soll nicht auf den Tisch, aber für mich war's ok. Er kennt einfach noch so wenig, also lass ich ihn. Hat er alles gesehen, kann er entspannen.

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