Pflegestelle werden? Auf was muss man achten
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Hallo ihr Lieben,
einige von euch sind ja nun bereits Pflegestellen oder waren es. Mich würde interessieren, warum ihr das macht (oder eben auch nicht mehr), was für konkrete Nachteile ihr dadurch habt und evtl auch, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, ein PS-Versager zu werdenUnd musstet ihr bestimmte Voraussetzungen erfüllen?
Und ganz wichtig: Wie seid ihr an euren Verein gekommen, der euch die Hunde vermittelt? Scheint ja doch genügend schwarze Schafe zu geben.Warum frage ich:
Na ja, warum wohlIch überlege derzeit, ob das wohl etwas für mich wäre. Und da würde ich wirklich gerne die gesammelten Erfahrungen und Eindrücke von eurer Seite kennen lernen.
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Ich bin nun seit etwa 2 Jahren Pflegestelle. Ich mache das, selbstverständlich aus meiner Liebe zu Hunden heraus und, - so überheblich das leider auch klingt: weil ich es kann!
Voraussetzung für mich persönlich ist nämlich, dass du über viel Jahre Hundeerfahrung hast (bei mir nun fast 30 Jahre), dir viel Hundewissen und Sachkenntnis erarbeitet hast, die Ruhe, Konsequenz, Zuversicht mitbringst, die man dringend nötig für so etwas braucht, dass die räumlichen Gegebenheiten stimmen (eigenes Haus, großer hocheingezäunter Garten, belastbare Nachbarn), dass du mit dir selbst im Reinen bist und ausgeglichen und belastbar und arbeitstechnisch noch "Luft nach oben" hast , dass deine Familie mitzieht (manche Schwierigkeiten können andere Familienmitglieder vielleicht besser analysieren oder auffangen) und ganz wichtig: dass deine eigenen Hunde (wörtlich!) mitarbeiten.
Bisher konnte ich drei Hunde endgültig erfolgreich in passende Familien vermitteln, der 4. Hund ist als "Rückläufer" seit gestern wieder bei mirAuch das muss möglich sein!
"Mein" Verein ergab sich aus der Hunderasse, die Voraussetzungen wurden durch einen Vorkontrollbogen, eine persönliche Vorkontrolle bei mir zu Hause und viele Telefonate überprüft.
Schwierig ist für mich nach wie vor das Wechselbad der Gefühle, durch das man als Pflegestelle zwangsläufig gezogen wird. Du widmest dich mit aller Liebe und viel Arbeit einem Hund, lernst ihn kennen, pflegst ihn gesund, arbeitest mit ihm um ihn dann wieder weg zu geben. Gelingt dir die Endstellenvermittlung, schwankst du minütlich zwischen irrer Freude und tieftraurigem Heulen! -
Voraussetzungen sind die gleichen als wenn Du einen Hund adoptieren möchtest. Der Verein führt eine Vorkontrolle bei Dir durch und schaut welcher Hund zu Euch passt.
Ich bin durch Zufall durch Bekannte von Bekannten an den Verein gekommen. Wichtig das Du darauf achtest das der Hund alle nötigen Einreisepapiere hat, je nachdem aus welchem Land er kommt. Theoretisch sollten Dir keine Kosten entstehen, bei meinem Verein werden Futter, Tierarztkosten und Haftpflicht übernommen. Wobei Futter die meisten selbst zahlen. Die Hunde müssen vom Flughafen abgeholt werden.
Ansonsten hatte ich schon die verschiedensten Hunde hier, ich wusste vorher immer relativ viel, aber trotzdem sind es kleine Überraschungspakte. Die ersten zwei Wochen sind oft anstrengend und rauben einem die Nerven. Du brauchst Geduld und darfst nicht zu viel erwarten. Wenn alles sich eingespielt hat kommen meistens Interessenten und Du solltest den Hund auch abgeben können. Es ist nicht immer leicht, aber auch schön.
Wir haben auch Pflegefamilien die ohne Garten im Mehrfamilienhaus wohnen, da muss nur der richtige Hund hin. Ich persönlich finde meinen Garten viel schöner, gerade wenn ich Welpen in Pflege habe oder ängstliche Hunde.
Ob Du zum Pflegestellenversager wirst liegt an Dir, ich glaube es ist schon relativ häufig. Ich habe einen Angsthund der kaum vermittelbar war behalten, ihn hätte ich nie gehen lassen können. Seither weiß ich das ein dritter Hund auf Dauer nicht geht und kann die Pflegies prima in ihr neues Glück ziehen lassen. -
Danke schon mal für die ersten Rückmeldungen.
Eine Vorkontrolle (bzw. eigentlich eher Nachkontrolle) haben wir ja schon hinter uns, Madame kam ja auch aus dem Tierheim zu uns, die haben natürlich auch erstmal geguckt, ob wir geeignet sind. Auch die räumlichen Gegenbenheiten sind mit einem (kleinen) Eigenheim da.
Vor dem Wechselbad der Gefühle fürchte ich mich tatsächlich ein wenig, das ist etwas, womit ich derzeit etwas hadere. Umso dankbarer bin ich für eure offenen Worte.Kann ich je nach Verein auch entscheiden, welcher Typ Hund hier nicht rein passt, wird das abgestimmt?
Und wie finde ich den für mich passenden Verein? -
Normalerweise kannst du angeben, welchen Typ Hund du möchtest, welches Geschlecht, welches Alter. Viele Vereine schreiben zu den Hundefotos (des Herkunftslandes) dazu "sucht End- oder Pflegestelle". Da kannst du dir deinen Pflegling "aussuchen".
Such dir am besten eine für dich passende Rasse aus.
Möchtest du z.B. den windhundigen Galgos helfen?
Kannst du gut mit nordischen Schlittenhunden?
Eher Doggengröße oder kniehoch?
Soll dein Pflegling aus Spanien, Griechenland oder Rumänien kommen?Oder ist dir das alles egal?
Schau dir doch einfach mal einige Seiten von solchen Vereinen an:
Notfall Dalmatinerrettung - ...aus Liebe zu Punkten!Notfall Dalmatinerrettung | …aus Liebe zu Punkten!
Galgo Friends
Hundegarten Serres e.V. 2015 - Tierschutzverein Hunde GriechenlandDu solltest nur gut darauf achten, dass du mit einem seriösen Verein zusammen arbeitest, der selbst seinen §11 hat (also "eigene" Hunde vermittelt) und möglichst ein eingetragener Verein (e.V.) ist.
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Was ist eigentlich mit dem §11, wenn man Pflegestelle ist?
Muss man die Prüfung dann selbst ablegen? -
Das kommt auf den Verein an und das zuständige Vetamt. Normalerweise reicht es wenn der Verein den §11 hat, es gibt aber Ausnahmen z.B. wenn der Vereinssitz nicht in Deutschland ist.
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Ich finde es auch sehr schwer und bewundere Pflegestellen total, vor allem die, die immer wieder Hunde aufnehmen und weitervermitteln, auch wenn die Hunde längere Zeit bei ihnen waren!
Meine Erfahrung ist: Es gibt Hunde, die einem den Abschied sehr schwer machen und Hunde, die man gern wieder ziehen lässt.
Blöderweise weiß man vorher nicht unbedingt, zu welcher Kategorie diese Hunde gehören. Ich würde aber z. B. keinen Hund in Pflege nehmen, den ich gern selbst hätte.
Für mich käme z. B. kein älteres Griffonmädel oder so in Frage, die würde ich sowieso behalten, das bräuchte ich gar nicht erst zu versuchen. Aber einen 1-jährigen Terrier-Mix-Rüden kann ich mit Freuden wieder hergeben, egal, wie nett der ist.
Einmal habe ich eine wunderschöne, sehr liebe und unkomplizierte Hündin weitervermittelt, weil der Platz besser war als bei uns. Da bin ich heute noch stolz drauf.Wenn ich du wäre, würde ich mit leicht vermittelbaren Hund anfangen, also kleine, gesunde, unkomplizierte junge Hunde nehmen. Wobei man natürlich nie sagen kann, wie lange die bei einem bleiben, das ist manchmal wie verhext!
Es ist manchmal aber auch nicht einfach, mit den verschiedenen Interessenten umzugehen. Das fand ich eigentlich am belastendsten an der ganzen Sache.
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Ich bin nun seit etwa 2 Jahren Pflegestelle. Ich mache das, selbstverständlich aus meiner Liebe zu Hunden heraus und, - so überheblich das leider auch klingt: weil ich es kann!
Voraussetzung für mich persönlich ist nämlich, dass du über viel Jahre Hundeerfahrung hast (bei mir nun fast 30 Jahre), dir viel Hundewissen und Sachkenntnis erarbeitet hast, die Ruhe, Konsequenz, Zuversicht mitbringst, die man dringend nötig für so etwas braucht, dass die räumlichen Gegebenheiten stimmen (eigenes Haus, großer hocheingezäunter Garten, belastbare Nachbarn), dass du mit dir selbst im Reinen bist und ausgeglichen und belastbar und arbeitstechnisch noch "Luft nach oben" hast , dass deine Familie mitzieht (manche Schwierigkeiten können andere Familienmitglieder vielleicht besser analysieren oder auffangen) und ganz wichtig: dass deine eigenen Hunde (wörtlich!) mitarbeiten.
Bisher konnte ich drei Hunde endgültig erfolgreich in passende Familien vermitteln, der 4. Hund ist als "Rückläufer" seit gestern wieder bei mirAuch das muss möglich sein!
"Mein" Verein ergab sich aus der Hunderasse, die Voraussetzungen wurden durch einen Vorkontrollbogen, eine persönliche Vorkontrolle bei mir zu Hause und viele Telefonate überprüft.
Schwierig ist für mich nach wie vor das Wechselbad der Gefühle, durch das man als Pflegestelle zwangsläufig gezogen wird. Du widmest dich mit aller Liebe und viel Arbeit einem Hund, lernst ihn kennen, pflegst ihn gesund, arbeitest mit ihm um ihn dann wieder weg zu geben. Gelingt dir die Endstellenvermittlung, schwankst du minütlich zwischen irrer Freude und tieftraurigem Heulen!Ja, ein wichtiger Punkt. Allein die Leibe zum Hund und was Gutes tun wollen, reichen nicht. Du musst auch fähig sein mit wirklich massiven Problemen klarzukommen und auch räumliche Möglichkeiten haben und so weiter...
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Nochmal zum §11:
Ein Tierschutzverein, der Hunde aus dem Ausland nach Deutschland holen will, brauch den §11.
TierSchG - Einzelnorm
Erwerben kann man diese Qualifikation in einem Kurs, kostet, glaub ich so um die 400-500€ pro Person.
Nur wer "den §11" hat, darf legal Tiere einführen, die Hunde haben dann sog. "Traces-Papiere".
Inzwischen haben, meist die Vereinsvorsitzenden vieler Vereine, diese Qualifikation, aber eben nicht alle.
(Es gibt auch "private Tierschützer", die über irgendwelchen Kanäle vermitteln, mehr oder dann eher weniger legal)
Die Pflegestellen selbst brauchen diese Ausbildung nicht.
Sie werden aber im Zuge der Offenlegung den jeweiligen Landratsämtern gemeldet.
Die Pflegestellen sollten deshalb von jedem Hund alle Daten, Papiere und Verträge sorgfältig sammeln und aufbewahren, um diese bei Bedarf (auch nachträglich) dem Amtstierarzt vorlegen zu können. -
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